Der Papst kommt nach Deutschland, werdet ihr hingehen?
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Das fehlte gerade noch, dass bei solchen Veranstaltungen der Veranstalter auch noch private Sicherheitsdienste postieren darf.
Nein, ich dachte eher daran das die Veranstalter sich an den Kosten der Polizei beteiligt bzw. übernimmt so wie das bei Feuerwehreinsätzen auch üblich ist.
Ein Papstbesuch ist ja nun wahrlich kein Rockkonzert, und bei irgend einem beliebigen Event, bei dem Gegendemonstrationen zumindest vorstellbar sind, das Gewaltmonopol des Staates zu unterlaufen (und ich habe wahrlich schon beim Staat genug Probleme damit!) zugunsten von privaten ökonomischen Interessen - der nicht existierende Gott möge uns behüten!
Den Satz verstehe ich nicht.
Beim Papstbesuch ist die Sache klar. Er wurde vom Bundespräsidenten eingeladen; also stellt der Staat auch die Infrastruktur.
Ok, das sehe ich ein.
Aber ich traue der Sache trotzdem zu, das die Veranstalter dafür Rechnung tragen müssen und insbesondere wegen der Tatsache das viele Menschen, mit viel Geld in der Tasche, dort hinreisen. Es wäre nämlich ziemlich dumm die Veranstalter und die Besucher nicht abzuzocken. Der Papst will mit vielen Menschen sprechen und die Menschen wollen ihren "Star" sehen. Und je stärker diese Bedürfnisse/Dränge desto mehr dreht es sich bei den Leuten um ihren Star bzw. desto mehr dreht es sich bei den Veranstaltern um ihre Zuhöhrer und desto weniger denken die Leute an ihren Geldbeutel s.d. abzocken erst richtig sinnvoll wird.
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Bitte ein Bit schrieb:
Den Satz verstehe ich nicht.
Naja, ein privater Veranstalter wird nunmal mindestens ebenso interessiert sein an seinem ökonomischen Erfolg, wie an der Sicherheit der Besucher, wenn nicht sogar - da geht der Kommunist kurz mit mir durch - mehr. Und dementsprechend würde er seinen Sicherheitsdienst natürlich einsetzen. Das mag bei reinen Kulturveranstaltungen noch in Ordnung sein, weil der Interessenskonflikt zwischen Ökonomie und Bürgerrechten hierbei nicht ganz so groß ist. Bei Veranstaltungen, die zumindest politischen Beigeschmack haben - und ein Papstbesuch hat einen solchen, da gibt es ja nichts zu diskutieren - , ist das Konfliktpotenzial gegeben.
Die Polizei wird hier zumindest noch ein bisschen durch ihren Auftrag diszipliniert, *auch* die Bürgerrechte zu wahren. Ein privater Sicherheitsdienst wäre daran nicht gebunden. Was passiert jetzt, wenn der Veranstalter seine Einnahmen durch Gegendemonstranten gefährdet sieht?
Ich bin sicherlich kein Freund unseres Staates, ganz im Gegenteil, aber es ist immer noch ein einigermaßen funktionierender Rechtsstaat, und dieses Prinzip will ich nicht dadurch ausgehebelt sehen, dass plötzlich private "Ordnungstruppen" Veranstaltungen "sichern", die einzig und allein dem Profitprinzip untergeordnet sind.
In meiner ehemaligen Studentenstadt gibt es einen neugebauten Großsupermarkt, dessen Security mit Schlagstöcken bewaffnet ist. Mit Schlagstöcken! Ein privater Sicherheitsdienst eines verdammten Supermarktes! Da fragt man sich schon manchmal, in welcher Art Staat wir hier eigentlich leben. Ich habe schon genug misstrauen den staatlichen Repressionsorganen gegenüber, weil sie eben nicht ausschließlich den Auftrag haben, die öffentliche Sicherheit zu gewährleisten, sondern selbstverständlich auch einen politischen. Und weil man im Zweifelsfall nicht an sein Recht kommt, weil die entsprechenden Behörden sich - logischerweise! - gegenseitig decken, soweit es der Rechtsstaat zulässt. Jetzt aber auch noch privaten Sicherheitsdiensten entsprechende Befugnisse in die Hand zu geben, würde eine Dynamik in Gang setzen, an deren logisches Ende ich gar nicht denken mag.
Das kann man als Paranoia abtun, dann möchte ich aber gern daran erinnern, wie viele aktuelle politische und wirtschaftliche Entwicklungen vor 20 Jahren außer ein paar "linken Spinnern" (wie man ja dann gern bezeichnet wird) auch niemand für denkbar gehalten hätte. Ich bin da eher für "Wehret den Anfängen!".
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dennis.cpp schrieb:
Bitte ein Bit schrieb:
Den Satz verstehe ich nicht.
Naja, ein privater Veranstalter wird nunmal mindestens ebenso interessiert sein an seinem ökonomischen Erfolg, wie an der Sicherheit der Besucher, wenn nicht sogar - da geht der Kommunist kurz mit mir durch - mehr. Und dementsprechend würde er seinen Sicherheitsdienst natürlich einsetzen. Das mag bei reinen Kulturveranstaltungen noch in Ordnung sein, weil der Interessenskonflikt zwischen Ökonomie und Bürgerrechten hierbei nicht ganz so groß ist. Bei Veranstaltungen, die zumindest politischen Beigeschmack haben - und ein Papstbesuch hat einen solchen, da gibt es ja nichts zu diskutieren - , ist das Konfliktpotenzial gegeben.
Die Polizei wird hier zumindest noch ein bisschen durch ihren Auftrag diszipliniert, *auch* die Bürgerrechte zu wahren. Ein privater Sicherheitsdienst wäre daran nicht gebunden. Was passiert jetzt, wenn der Veranstalter seine Einnahmen durch Gegendemonstranten gefährdet sieht?
Ich bin sicherlich kein Freund unseres Staates, ganz im Gegenteil, aber es ist immer noch ein einigermaßen funktionierender Rechtsstaat, und dieses Prinzip will ich nicht dadurch ausgehebelt sehen, dass plötzlich private "Ordnungstruppen" Veranstaltungen "sichern", die einzig und allein dem Profitprinzip untergeordnet sind.
In meiner ehemaligen Studentenstadt gibt es einen neugebauten Großsupermarkt, dessen Security mit Schlagstöcken bewaffnet ist. Mit Schlagstöcken! Ein privater Sicherheitsdienst eines verdammten Supermarktes! Da fragt man sich schon manchmal, in welcher Art Staat wir hier eigentlich leben. Ich habe schon genug misstrauen den staatlichen Repressionsorganen gegenüber, weil sie eben nicht ausschließlich den Auftrag haben, die öffentliche Sicherheit zu gewährleisten, sondern selbstverständlich auch einen politischen. Und weil man im Zweifelsfall nicht an sein Recht kommt, weil die entsprechenden Behörden sich - logischerweise! - gegenseitig decken, soweit es der Rechtsstaat zulässt. Jetzt aber auch noch privaten Sicherheitsdiensten entsprechende Befugnisse in die Hand zu geben, würde eine Dynamik in Gang setzen, an deren logisches Ende ich gar nicht denken mag.
Das kann man als Paranoia abtun, dann möchte ich aber gern daran erinnern, wie viele aktuelle politische und wirtschaftliche Entwicklungen vor 20 Jahren außer ein paar "linken Spinnern" (wie man ja dann gern bezeichnet wird) auch niemand für denkbar gehalten hätte. Ich bin da eher für "Wehret den Anfängen!".
Wenn Dich so einer hauen sollte, dann wird er Dir eben Schmerzensgeld zahlen müssen. Während wenn ein Irrer dich brutal angreift, er mit dem Schlagstock ihn vorerst außer Gefecht setzen kann.
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anonymous
schrieb:
Wenn Dich so einer hauen sollte, dann wird er Dir eben Schmerzensgeld zahlen müssen. Während wenn ein Irrer dich brutal angreift, er mit dem Schlagstock ihn vorerst außer Gefecht setzen kann.
Die üblichen "Argumente"... befremdlich nur von jemandem, dessen Nick "anonymous" lautet. Bisschen weniger FAZ und Focus lesen wäre ein Anfang...
EDIT: "Argumente" in Anführungszeichen gesetzt - es sind nämlich keine.
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dennis.cpp schrieb:
anonymous
schrieb:
Wenn Dich so einer hauen sollte, dann wird er Dir eben Schmerzensgeld zahlen müssen. Während wenn ein Irrer dich brutal angreift, er mit dem Schlagstock ihn vorerst außer Gefecht setzen kann.
Die üblichen "Argumente"... befremdlich nur von jemandem, dessen Nick "anonymous" lautet. Bisschen weniger FAZ und Focus lesen wäre ein Anfang...
EDIT: "Argumente" in Anführungszeichen gesetzt - es sind nämlich keine.
Gut der Anfang ist gemacht sondern noch mehr. Ich lese kein FAZ und kein Focus.
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dennis.cpp schrieb:
In meiner ehemaligen Studentenstadt gibt es einen neugebauten Großsupermarkt, dessen Security mit Schlagstöcken bewaffnet ist. Mit Schlagstöcken! Ein privater Sicherheitsdienst eines verdammten Supermarktes! Da fragt man sich schon manchmal, in welcher Art Staat wir hier eigentlich leben.
Vielleicht hat der Betreiber des Supermarktes auch kein Vertrauen in den Staat und schützt sich lieber selbst? Muss ja keiner einkaufen, falls ihm das zu abschreckend erscheint. Wenn aus diesen Grund die Kundschaft wegbrechen würde, ließen die Wachleute bestimmt bald die Schlagstöcke zu Hause.
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Provieh-Programmierer schrieb:
Wenn aus diesen Grund die Kundschaft wegbrechen würde, ließen die Wachleute bestimmt bald die Schlagstöcke zu Hause.
Tut sie aber nicht. Weil sich 90% der Bevölkerung einen Scheiß um die Richtung schert, in die sich unser Staat entwickelt. Erst, wenn's längst zu spät und das Kind in den Brunnen gefallen ist, dann gibt es plötzlich das große Erwachen - und das große Rumjammern. Beispiele gibt es sogar *ohne* Erwähnung des Dritten Reiches genug.
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dennis.cpp schrieb:
Provieh-Programmierer schrieb:
Wenn aus diesen Grund die Kundschaft wegbrechen würde, ließen die Wachleute bestimmt bald die Schlagstöcke zu Hause.
Tut sie aber nicht. Weil sich 90% der Bevölkerung einen Scheiß um die Richtung schert, in die sich unser Staat entwickelt. Erst, wenn's längst zu spät und das Kind in den Brunnen gefallen ist, dann gibt es plötzlich das große Erwachen - und das große Rumjammern. Beispiele gibt es sogar *ohne* Erwähnung des Dritten Reiches genug.
Permanent sterben irgendwo irgendwie Menschen, weil sie einfach naiv waren, auf andere nicht gehört haben, es ihnen nicht gut ging oder warum auch immer. Auch wenn es manche Rechtssysteme anders sehen, wenn ein Mensch sterben will, darf er dass und das wird er auch garantiert tun, wenn du ihm ein verhalten vorschreiben willst. Belehrte Moralität ist wie gestellte Emotion und das ist einfach widerwärtig.
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anonymous
schrieb:
Belehrte Moralität ist wie gestellte Emotion und das ist einfach widerwärtig.
Irgendwie bist du putzig.
Erst belehrst du mich darüber, dass bewaffnete Security ganz okay ist, falls ich mal beim Samstagseinkauf von Schurken bedroht werde, und dann belehrst du mich darüber, dass Belehrungen widerwärtig sind.
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dennis.cpp schrieb:
anonymous
schrieb:
Belehrte Moralität ist wie gestellte Emotion und das ist einfach widerwärtig.
Irgendwie bist du putzig.
Erst belehrst du mich darüber, dass bewaffnete Security ganz okay ist, falls ich mal beim Samstagseinkauf von Schurken bedroht werde, und dann belehrst du mich darüber, dass Belehrungen widerwärtig sind.
Moralität belehren ist Moralität belehren und nicht gleich Belehrungen aller Art.
Wenn man einem Kind sagt, es soll einer Person sagen, dass es ihm Leid tut, dass seine Frau gestorben ist, obwohl es dem Kind nicht Leid tut, weil es diese Person gar nicht kennt und keine emotionale Verbundenheit hat, dann ist das vorschreiben von Ausdrücken von Gefühlen. Das ist aber keine echte Emotion, sondern eben gespielte. Und gespielte Emotion ist einfach nur krank!