Problem Lösen, Wie ? :O
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Vllt. hilft dir das weiter, ist ein sehr interessantes Buch zum Thema:
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Ich sag mal einfach so: "Probleme sind dazu da, gelöst zu werden!"
Für die Art und Weise, wie man das macht, gibt es keine verlässlichen Methoden. Entweder man findet eine passende Lösung oder eben nicht.
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Blue-Tiger schrieb:
Vllt. hilft dir das weiter, ist ein sehr interessantes Buch zum Thema:
Hat mir leider gar nichts gebracht.
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Wo trifft man denn auf solche Probleme? In der Schule/Uni bekommt man ja nur Probleme die recht einfach zu lösen sind und bei denen man weiß, dass es auch eine Lösung gibt. Ansonsten gibt es eben das Internet und man kann von den Erfahrungen von tausenden von Leuten profitieren.
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Außerhalb von Schule/Studium trifft man doch ständig auf Probleme, die nahezu unlösbar, nur schwer lösbar, nur irgendwie anders als gedacht lösbar sind. Nicht nur auf der Arbeit. Das müssen ja keine reinen Matheaufgaben sein. Die Denkmethoden für sowas sind schon teilweise erlernbar. Ob das Buch dabei helfen kann, weiß ich nicht.
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Richtige Kerle lösen Probleme, indem sie sie auf andere Probleme reduzieren.
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Ich benutze dafür einen einfachen Problemlösealgorithmus, der aus drei Schritten besteht; den hab ich mir von einem Kollegen abgeschaut. Der Algorithmus geht folgendermaßen:
1. Das Problem hinschreiben
2. Angestrengt nachdenken
3. Die Lösung hinschreibenAber Achtung, wie in so vielen Witzen steckt auch hier ein Fünkchen Wahrheit. Der vielleicht wichtigste Schritt ist Schritt 1. Meiner Erfahrung nach sind viele Anlaufschwierigkeiten darin begründet, dass versucht wird ein Problem zu lösen, ohne es wirklich verstanden zu haben; also direkt mit Schritt 2 loszulegen. Es hilft ungemein sich erstmal genau aufzuschreiben was man eigentlich haben möchte.
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@Jester: Kann man auch so die Euro-Schuldenkrise lösen?
Problem hinschreiben: Griechenland und andere Staaten sind bereits oder werden bald pleite.
Angestrengt nachdenken: Da muss etwas getan werden.
Lösung hinschreiben: Ja, welche denn?Lehrer kennen aufgrund ihres Berufes nur Aufgaben, deren Lösung sie bereits kennen und die sie den Schülern beibringen sollen oder wollen.
Das reale Leben ist gewöhnlich komplexer. Immerhin eine interessante Fragestellung und Diskussion!
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berniebutt schrieb:
Problem hinschreiben: Griechenland und andere Staaten sind bereits oder werden bald pleite.
Das Problem ist falsch formuliert. Gneau deswegen ist Schritt 1 so schwierig. Eine exakte formal korrekte Problemformulierung ist bei den meisten Problemstellungen nicht trivial. Bei vielen Problemen in der Informatik entscheidet die formulierung des Problems (häufiger Fehler: zu Allgemein) darüber, ob ein effizienter Algorithmus existiert oder nicht.
Unabhängig davon: kannst du auch mal was zum Thema beitragen?
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mein probabilistischer Algorithmus zum Lösen von Alltagsproblemen:
Schritt 1. Annehmen, daß das Problem längst von jmd gelöst worden ist, und einfach nachlesen
(natürlich nicht, wenn es um Schulaufgaben geht ... die läßt man im Unterforum "mathematik-physik" lösen
)
Erfolgs-Wahrscheinlichkeit = 1-epsilon.
Laufzeit = O(1)Mit dem winzigen Bruchteil an Problemen im real-life, die bisher ungelöst sind, kann man sich dann immer noch beschäftigen.
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!rr!rr_. schrieb:
(natürlich nicht, wenn es um Schulaufgaben geht ... die läßt man im Unterforum "mathematik-physik" lösen
).
Aber nur die Aufgaben aus dem Religionsunterricht.
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berniebutt schrieb:
@Jester: Kann man auch so die Euro-Schuldenkrise lösen?
Ja, im Prinzip schon. Aber das schwierige ist wie so oft Schritt 1. Festzustellen dass man ein Problem hat ist nicht ausreichend um Schritt 1 zu bewältigen. Das ist vielleicht oben nicht klar rausgekommen, aber ein Problem ist hier nicht so zu verstehen, dass es einfach nur eine Problematik oder eine unangenehme Situation beschreibt, sondern es soll die gewünschte Lösung beschreiben. Also *was* soll passieren; nicht *wie*, sondern *was* ist ein gewünschtes Resultat und wie sind unterschiedliche Eigenschaften von Lösungen gegeneinander zu bewerten. Wenn das festgelegt ist, kümmert sich Schritt 2 darum mit den zur Verfügung stehenden Mitteln das *wie* zu definieren, sodass das Lösungsziel (*was*) erreicht wird und bezüglich der festgelegten Kriterien gegenüber anderen Lösungen möglichst gut ist.
Eine Möglichkeit für Schritt 1 wäre zu sagen: "Wir suchen eine Lösung für die Euro-Schuldenkrise, durch die alle Länder mit starken Defiziten wirtschaftlich stabilisiert werden, im Euro-Raum bleiben, und für die gleichzeitig weder andere Staaten noch deren Bürger, noch irgendwelche Unternehmen und Banken auch nur einen Cent bezahlen müssen." Merkst Du was? Jetzt ist das Problem ganz leicht geworden. Eine Lösung existiert schlicht nicht. Schritt 2 und Schritt 3 sind also sehr einfach.
Man muß also die Problemstellung etwas weiter formulieren (ohne Anspruch auf Genauigkeit oder Vollständigkeit, ich bin kein Finanzexperte). Wichtig ist sicher die Frage ob Schuldenschnitt oder nicht, wenn ja in welcher Höhe, Euro-Austritt oder nicht, Beteiligung von Banken und Belastung einzelner Staaten. Und jetzt muß man sich ganz genau überlegen was man haben möchte, wie sind die einzelnen Kriterien gegeneinander abzuwägen? Wann ist eine Lösung besser als eine andere? Wenn Du das jetzt festgelegt hast, bist Du mit Schritt 1 fertig. Dann kann man verschiedene Lösungen durchrechnen (ist hier natürlich deutlich schwieriger als es sich anhört) und miteinander vergleichen und dann hoffentlich auch eine möglichst gute Lösung finden; da kommt dann Schritt 2 ins Spiel. Aber wie Du siehst hängen wir noch mitten in Schritt 1 drin und müssen erstmal rausfinden was wir uns von einer möglichst guten Lösung erwarten bzw. eben was "gut" eigentlich heißt.
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Jester++
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Jester schrieb:
Ja, im Prinzip schon. Aber das schwierige ist wie so oft Schritt 1. ....
Und dewegen meine ich, Schritt 1 muss aufgeteilt werden in weitere Teilschritte --> mehr als nur 3 Schritte insgesamt und möglicherweise ein rekursiver Prozess. Im Schritt 1 darf meiner Meinung nach nur die allgemeine Fragestellung völlig werteneutral stehen. Mögliche Lösungsansätze gehören schon in den nächsten Schritt, weil vielleicht nicht zum Ziel führend wobei die Problemstellung bleibt.
Ist jetzt aber etwas akademisch und für alles nicht brauchbar.
@Fragesteller: Hast du mit den bisherigen Anworten etwas anfangen können?
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berniebutt schrieb:
Jester schrieb:
Ja, im Prinzip schon. Aber das schwierige ist wie so oft Schritt 1. ....
Und dewegen meine ich, Schritt 1 muss aufgeteilt werden in weitere Teilschritte --> mehr als nur 3 Schritte insgesamt und möglicherweise ein rekursiver Prozess. Im Schritt 1 darf meiner Meinung nach nur die allgemeine Fragestellung völlig werteneutral stehen. Mögliche Lösungsansätze gehören schon in den nächsten Schritt, weil vielleicht nicht zum Ziel führend wobei die Problemstellung bleibt.
Natürlich ist keiner der drei Schritte ein vollständiges Patentrezept. Trotzdem macht es klar, dass man sich 1) überlegen muß was man eigentlich will, sich 2) überlegen muß, wie man das erreicht und 3) das ganze dann nutzbar machen muß.
Keiner hindert dich daran, da noch weitere Schritte einzufügen. Allerdings habe ich den Eindruck, dass Dein Wunsch Schritt 1 zu unterteilen in erster Linie darin begründet ist, dass Du nicht verstanden hast was ich "ein Problem" nenne.
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Jester schrieb:
Ich benutze dafür einen einfachen Problemlösealgorithmus, der aus drei Schritten besteht; den hab ich mir von einem Kollegen abgeschaut. Der Algorithmus geht folgendermaßen:
1. Das Problem hinschreiben
2. Angestrengt nachdenken
3. Die Lösung hinschreibenDas stammt doch von Richard Feynman
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Mr.Fister schrieb:
Jester schrieb:
Ich benutze dafür einen einfachen Problemlösealgorithmus, der aus drei Schritten besteht; den hab ich mir von einem Kollegen abgeschaut. Der Algorithmus geht folgendermaßen:
1. Das Problem hinschreiben
2. Angestrengt nachdenken
3. Die Lösung hinschreibenDas stammt doch von Richard Feynman
Gut möglich. Hauptsache es funktioniert.
Danke für den Hinweis.
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Für schwierige Sachen, meine ich passt:
Basic Know How Richtung 100%
Mindestmaß an Übung, eher viel Übung.
Fähigkeit zu komplett anderer Sichtweise oder konzentrierter Ausdauerfleißarbeit.Durch Fleiß und Übung kann u.a. eine neue bzw. andere, ökonomisierte Herangehensweise entstehen.
Durch Fleiß, Übung und intensives Lösungsbemühen - oder eben Zeit und Regelmäßigkeit kann man Ideenreichtum, Träume, Vorstellungwelten usw. intensivieren - oder eben eine tief in den Kellern vorhandenen Wissens vergrabene Lösung und noch viel mehr aufdecken.
Freunde fragen, mit ihnen über Lösungsansätze oder Möglichkeiten diskutieren.
Oder gar keinen fragen, sich vollkommen isolieren und konzentrierte Ausdauerfleißarbeit starten.Learning from the Best: Wie haben die Cracks der Szene dieses oder jenes Problem gelöst?
Eher vom (persönlich) Beherrschbaren ausgehen, also sagen wir mal so, von sehr sicheren zum eher unsicheren. Musikalisch gesprochen: eine schwierige Komposition o.ä. mit dem Kann-ich-am-besten - Instrument umsetzen. Oder sportlich: Eine schwierige Tennispartie mit einem vertrauten Schläger angehen, nicht mit einem neuen.
Extremspezialisierung, z.B. Rollenspielchars: Partys mit ausgesuchten, aber extremspezialisierten Charakteren kommen in der Regel besser durch als Allrounderpartys. Jedenfalls meistens. Für Mathematiker heißt das z.B. auf Forschungsergebnisse im Bereich X zuzugreifen, oder die Forscher im Bereich X selbst zu kontaktieren. Für Unternehmen heisst das, über Kinder oder Autistenfreundlichkeit nachzudenken.
Vereinfachung - allerdings wird oft die Vereinfachung selber zum Problem. Mit Vorsicht zu handhabendes "Lösungs"-Instrument.
Hartnäckigkeit
Zeit...Wenn man sich regelmäßig mit einem Problem beschäftigt, ohne direkt zu versuchen, Lösungen zu erzwingen, kann man sich über Lösungseinblicke unter der Dusche oder wo auch immer erfreuen.
Realitätsnähe. Hat X was mit mir zu tun? Wenn ja, schon mal gut. Da lohnt sich auch der Mehreinsatz, bzw. kommt von ganz alleine. Falls nicht, im diesem Falle z.B. Europolitik, kann man eher von oberflächlichen "Lösungen" ausgehen. Hätte ich was zu sagen in diesem Bereich, dann würde ich versuchen, schwächelnde Märkte zu stabilisieren, und den Einfluss von Börsen- und Finanzspekulanten auf Volkswirtschaften auf einen geringeren Prozentsatz zu drücken. Mann, und was würde ich für eine kenntnisreiche Stellungnahme vom Pythagoras und seinen Schülern zum Griechenlandschuldenthema geben.
Nächtelang Texte zu durchforsten, ist nichts Extremes, das ist eher etwas Normales, was man als Student so lernt. Und Vorsicht vor Unterschätzung: Man kann durchaus schwierige, offiziell unlösbare Probleme auch mit einfachen Mitteln lösen, in diesem Fall Fleiß, Geduld und angestrengt nachdenken, oder eben grade nicht, aber wenigstens Hausaufgaben gemacht. Den Versuch ist es auf jeden Fall wert.