Frauenquote in Deutschland - Gibt's überhaupt genug Informatikerinnen um die Plätze zu füllen?
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GPC schrieb:
. Insofern hat es die Firma etwas leichter, weil nicht die komplette Belegschaft von der Quote betroffen ist, sondern "nur" die Führungsebenen.
Woraus Du das ableitest, ist aber auch rätselhaft. In einer technisch geprägten Firma wird es trotzdem weniger Frauen geben - siehe Eingangsproblematik mit der Anzahl der Frauen in diesen Berufen - und damit weniger Auswahl für die Führungsebene.
Vereinfacht:
Wenn eine Firma mit 1000 Ingenieuren - davon 2 Frauen - vier technische Führungskräfte sucht, so wird sie mit Frauenquote die beiden Frauen und 2 of 998 Männer auf die Position heben. Ohne die Quote werden da vermutlich 4 Männer sitzen, da die Wahrscheinlichkeit für die Frauenwahl schon statistisch sehr gering ist.
Welche der beiden Firmen hier die bessere Auswahl treffen konnte ist hoffentlich offensichtlich.
Man kann jetzt argumentieren, daß die Auswahl von Führungskräften nicht auf fachlichen Fähigkeiten beruht, aber das wäre ja das Kind mit dem Bad auszuschütten...
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GPC schrieb:
Die Modelle für die Frauenquote werden idR ja so entworfen, dass die Quoten nur für Vorstand/Aufsichtsrat oder "Führungsebene so und so" gelten und nicht für die normalen Angestellten - dazu greift das IIRC auch erst aber einer bestimmten Mitarbeiterzahl einer Firma. Insofern hat es die Firma etwas leichter, weil nicht die komplette Belegschaft von der Quote betroffen ist, sondern "nur" die Führungsebenen.
Letztendlich ändert das nichts an der generellen Problematik. Es gibt bestimmte berufliche Wege, über die man in Unternehmen nach oben kommt. Die Frage ist, ob Frauen diese Wege überhaupt in repräsentativer Zahl gehen. Ich meine, wenn Frauen schon in den Vorstufen zur Führungsebene unterrepräsentiert sind, können sie nicht plötzlich auf Führungsebene massiv vertreten sein. Wen will man denn da nehmen?
Wir brauchen keine Frauenquote, sondern ein gesellschaftliches Umdenken, dass auch die harten technischen Studien und Berufe für Frauen attraktiv sind.
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Gregor schrieb:
Wir brauchen keine Frauenquote, sondern ein gesellschaftliches Umdenken, dass auch die harten technischen Studien und Berufe für Frauen attraktiv sind.
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Hey Leute, ich bin nicht pro-Frauenquote
Ich hab nur geschrieben, wie das Modell vermutlich aussehen wird/könnte.
Marc++us schrieb:
GPC schrieb:
. Insofern hat es die Firma etwas leichter, weil nicht die komplette Belegschaft von der Quote betroffen ist, sondern "nur" die Führungsebenen.
Woraus Du das ableitest, ist aber auch rätselhaft. In einer technisch geprägten Firma wird es trotzdem weniger Frauen geben - siehe Eingangsproblematik mit der Anzahl der Frauen in diesen Berufen - und damit weniger Auswahl für die Führungsebene.
Ja, das ist mir schon alles klar. Nur ist es eben ein Unterschied, ob man eine Handvoll Frauen für Führungspositionen braucht oder die komplette Entwicklungsabteilung mit 40% (willkürlich gewählt) Frauen besetzen muss
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Gregor schrieb:
Wir brauchen keine Frauenquote, sondern ein gesellschaftliches Umdenken, dass auch die harten technischen Studien und Berufe für Frauen attraktiv sind.
Du brauchst kein gesellschaftliches Umdenken, Du mußt die Berufe einfach nur (für Frauen) attraktiv machen. Dann interessieren sich die Leute, dann tun es mehr, dann kommt die Akzeptanz.
Wenn Du willst, daß ein Esel schneller läuft, kannst Du den Esel a) einem Motivationsprogramm unterziehen, daß er sich nicht mehr so alleine und grau fühlt, oder b) Du gibst ihm besseres Futter.
Welcher Plan wirkt besser?
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Marc++us schrieb:
Wenn Du willst, daß ein Esel schneller läuft, kannst Du den Esel a) einem Motivationsprogramm unterziehen, daß er sich nicht mehr so alleine und grau fühlt, oder b) Du gibst ihm besseres Futter.
Welcher Plan wirkt besser?
für esel bevorzuge ich elektroschocks
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Die Frage ist absoluter Blödsinn! Frauen können dasselbe wie Männer und manchmal mehr. Originalton aus aus der Praxis zu einem IT-Projekt: "Besprechen Sie die Aufgabe und die Details mit Frau xxxxxx - die sieht nicht nur gut aus, die hat auch noch jede Menge Ahnung." Was bitte soll dieser Beitrag?
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Ich stelle mir gerade nen Bild vor:
Chefetage mit Meeting in einem tollen Konferenzraum, nur Männer.
Dabei 3 Putzfrauen die gerade sauber machen.
Der Boss zeigt auf die Putzfrauen und ruft: Frauenquote erfüllt
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Marc++us schrieb:
Du mußt die Berufe einfach nur (für Frauen) attraktiv machen.
Wie genau stellst Du Dir das vor? Was muss sich an den Berufen aendern? Sind das dann noch die Berufe, ueber die man nach oben kommen kann?
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Ich stelle mir gerade nen Bild vor:
Chefetage mit Meeting in einem tollen Konferenzraum, nur Männer.
Der Boss sagt:"Zwei Personen, die einer Geschlechtsumwandlung zustimmen, haben den Job sicher."
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Gregor schrieb:
Marc++us schrieb:
Du mußt die Berufe einfach nur (für Frauen) attraktiv machen.
Wie genau stellst Du Dir das vor? Was muss sich an den Berufen aendern? Sind das dann noch die Berufe, ueber die man nach oben kommen kann?
Ja klar: Eine Frau als Kranfahrerin sitzt oben und lenkt was unten sicher geschieht. Warum soll das denn in anderen Berufen anders sein?
Für so etwas braucht man keine Quote!
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GPC schrieb:
Die Modelle für die Frauenquote werden idR ja so entworfen, dass die Quoten nur für Vorstand/Aufsichtsrat oder "Führungsebene so und so" gelten und nicht für die normalen Angestellten...
Irrtum, es gibt da unter anderen im öffentlichen Dienst durchaus Frauenquoten bei der ein oder anderen Firma, und ja, auch im IT-Bereich.
Wenn ich mir den ein oder anderen Unternehmer anschaue, will ich Quoten auch nicht gänzlich verteufeln, nur die Höhe und Art. Eine Möglichkeit, wenn schon Quoten verwendet werden, sollte den tatsächlichen Querschnitt etwa widerspiegeln, ggf. mit einer Tendenz zu den 50% (Egal welches Geschlecht in Vorteil wöre). Etwa nach der Art: Schnitt der Abgänger des entsprechenden Bereiches der letzten 10 Jahre als groben Wert, mit einem Schwankungsbereich von 5% von 50% weg, und 10% zu 50% hin (maximal aber 55%). Falls es z.B. in den letzten 10 Jahren von einem Geschlecht etwa 30% an Ausgebildeten/Studierten gab, ergäbe dies eine Quote zwischen 25%-40%.
Wenn es ohne Quote zu einer fairen Verteilung käme wäre mir das insgesamt aber lieber, zumal nicht die Geschlechter, sondern die Eignung eine Rolle spielen sollte. Dazu müssen Entscheidungsträger aber auch unvoreingenommen Bewerber oder Aufstiegskandidaten prüfen.
Unabhängig davon bin ich für gleiche Gehälter für gleiche Arbeit, ungeachtet vom Geschlecht.
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asc schrieb:
fairen Verteilung
Was ist denn eine faire Verteilung? Ist es fairer, wenn man 25% Frauenanteil hat? Oder 50%? Oder 60%?
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GPC schrieb:
asc schrieb:
fairen Verteilung
Was ist denn eine faire Verteilung?
was soll das? was ist schon fair? wenn die richtig gut sind, werden sie schon iwie hoch kommen
@edit: sollen die tussen doch einfach selbst firmen gründen, dann steht man automatisch ganz weit oben, hat doch melitta bentz auch geschafft.
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GPC schrieb:
asc schrieb:
fairen Verteilung
Was ist denn eine faire Verteilung? Ist es fairer, wenn man 25% Frauenanteil hat? Oder 50%? Oder 60%?
Faire Verteilung wäre gegeben wenn die Unternehmer nicht bestimmte Geschlechter bevorzugen würden, sondern Einstellungen wirklich neutral auf die Qualitäten achten würden. Ich behaupte das dann die Verhältnisse zumindest ungefähr auch den Marktverhältnissen entsprechen würden.
Ich kenne dies z.B. das ein Chef sagt, das er keine Vorurteile hat, aber bevorzugt immer bei Frauen glaubt das sie ihre Arbeit nicht richtig machen.
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asc schrieb:
GPC schrieb:
asc schrieb:
fairen Verteilung
Was ist denn eine faire Verteilung? Ist es fairer, wenn man 25% Frauenanteil hat? Oder 50%? Oder 60%?
Faire Verteilung wäre gegeben wenn die Unternehmer nicht bestimmte Geschlechter bevorzugen würden, sondern Einstellungen wirklich neutral auf die Qualitäten achten würden.
Ich würde anstatt "Qualität" zwar "Eignung für die Position" sagen, aber ich stimme dir zu
Ich behaupte das dann die Verhältnisse zumindest ungefähr auch den Marktverhältnissen entsprechen würden.
Na, ich denke z.B. in den MINT-Fächern spiegelt die Arbeitswelt auch die Verteilung an den Unis wieder :p
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Gregor schrieb:
Sind das dann noch die Berufe, ueber die man nach oben kommen kann?
Klar. Aber sie (technische Berufe) sind offensichtlich nicht attraktiv für viele Männer (wird immer schwieriger, Nachwuchsstudenten zu finden), und noch weniger attraktiv für viele Frauen.
Ich habe dazu keine wirklichen Ideen... es haben zwar heute Fünfjährige das Wissen, wie man ein iPad bedient, ein Foto macht, verändert und zu Fb hochlädt, aber wenn man sie später zur Berufswahl animieren will, ist eine Lehre in der Finanzwirtschaft irgendwie attraktiver als ein Physik-, Etechnik- oder Informatikstudium, wo man lernen würde, wie man das baut.
Das Problem ist generell da, und bei Frauen nur noch wesentlich stärker ausgeprägt.
Wobei noch eine andere Sache im Raum steht bei einer 50:50-Quote:
Frauen werden schwanger (zum Glück - das wäre sonst doof, wenn nicht). Und das bedeutet Auszeiten, 3 Jahre oder so. Einige kehren sogar nie mehr in das Berufsleben mit Vollzeit zurück - was erneut noch mal einen Schwund bei den Frauen bedeutet.
Nehmen wir einen Mann, eine Frau, beide gleichgut qualifiziert und engagiert im Beruf, z.B. Softwareentwickler. Beide 28. Frau wird schwanger, 3 Jahre Auszeit. Kommt zurück. Auswahl eines Teamleiters. Wer nimmt da einfach die Frau? Sie hat 3 Jahre Teambuilding verpasst, ein- oder zwei Releasewechsel bei den Produkten und eingesetzten Tools, und ist nach 3 Jahren fast ein Neueinsteiger - vermutlich sind ihr 50% des Teams inzwischen fremd. Das ist ein struktureller Nachteil, im Sinne der Firma wird man ohne Zwang nicht so leicht zu ihr greifen, sie muß sich wie in einer Probezeit neu bewähren, wie ein frischer Mitarbeiter. Völlig normal, aber natürlich in Bezug auf Karriere fatal. Lässt sie dann noch mal am Mittagstisch fallen, daß man über ein 2. Kind nachdenkt, ist ihre Aufstiegschance beendet.
Aus Sicht der Firma ist das absolut nachvollziehbar wenn es darum geht, das Team bestmöglich aufzustellen.
Da kann man viel herumdoktoren, aber das ist ein strategischer Nachteil, der nicht einfach weggeht.
Es gibt ja Ansätze dafür:
Die Berufswahl wird vom Staat festgelegt und nicht nach Neigung, so daß beim Studium gleiche Geschlechterhäufung vorhanden ist.
Weiterhin nimmt man die Kinder nach Geburt sofort in eine staatliche 24-Stunden-Betreuung, um die Frauen zu entlasten.
Damit bekommt man das Problem in den Griff.
Ich muß nur mal kurz nachdenken, ob diese Methoden wirklich toll wären.
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asc schrieb:
Ich kenne dies z.B. das ein Chef sagt, das er keine Vorurteile hat, aber bevorzugt immer bei Frauen glaubt das sie ihre Arbeit nicht richtig machen.
Da kenne ich aber auch Gegenbeispiele, wo Chefs gezielt in Projekte ein oder zwei Frauen (Ing) reinnehmen, weil sie wissen, daß diese sich besonders bemüßigen alles aufzuräumen, was die anderen aus Faulheit liegenlassen. [Was oftmals sogar stimmt. Frauen lassen sich für sowas leichter mißbrauchen als Männer.]
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Ist doch alles Gelaber.
Über Frauenquote bei der Müllabfuhr hat hier immernoch keiner ein Wort verloren. Wozu auch, die wollen ja nur in die Führung.
Ich sehe absolut keinen Grund für Frauenquote. Können sich ja bei der AWB bewerben wenn sie wirklich Gleichberechtigung wollen und nicht nur auf billige weise in ne Führungsebene.