Strategien für ein OpenSource Business
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Einige Leute glauben ja, dass man mit Software die man ``verschenkt'' kein Geld machen kann. Hier ist ein Artikel aus dem ``IT Manager's Journal'', in dem sieben Business Strategien für OpenSourceSoftware erklärt werden, mit verweisen auf real existierende Firmen
http://www.itmanagersjournal.com/management/04/05/10/2052216.shtml
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ich kann aus den 7 Wegen eigentlich nur zwei rauslesen:
- Preis drücken um Konkurrenten auszustechen und neue Nutzer zu gewinnen
- Wertschöpfung außerhalb von OSS - was auch ohne OSS möglich ist (Consulting, Training, Produkte die "weiter oben" liegen)
Für (1) würd ich mich - bei aller Angst vorm Monopol - ehrlich gesagt nicht hergeben. Und für (2) ist es kein großer Unterschied, ob die "commodities" OpenSource sind oder nicht.
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peterchen schrieb:
ich kann aus den 7 Wegen eigentlich nur zwei rauslesen:
Und trotzdem funktionieren die anderen Wege auch. Komisch, gell?
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peterchen schrieb:
- Preis drücken um Konkurrenten auszustechen und neue Nutzer zu gewinnen
- Wertschöpfung außerhalb von OSS - was auch ohne OSS möglich ist (Consulting, Training, Produkte die "weiter oben" liegen)
Für (1) würd ich mich - bei aller Angst vorm Monopol - ehrlich gesagt nicht hergeben. Und für (2) ist es kein großer Unterschied, ob die "commodities" OpenSource sind oder nicht.
Wenn du - nach (1) - mehr Nutzer mit OSS als mit CSS kriegst, dann kannst du mit (2) auch mehr Geld machen, wenn du auf OSS setzt und nicht auf CSS. Schließlich ist der Markt für (2) dadurch größer.
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@SoM:
Meine Frage ist einfach: Wo werden die Werte geschaffen für die jemand bezahlen soll? Was bitte sind die fünf anderen Varianten? An welcher Stelle werden Werte geschaffen?OpenSource waäre ja was schönes, wenn man nicht laufend mit religiösen Spinnern zu tun bekommt. Und jemand, der mit OSS [i]Geld macht[i], weiß ganz genau daß er mit dem ideellen Überbau vielleicht Karmapunkte sammelt, das Geld aber aus dem Produkt selbst kommt. Und da ist es reichlich egal, ob der Chinese in Peking sitzt oder in Heidelberg studiert.
Es liegt zwar im Trend, Schuhe zu verschenken und mit den Schnürsenkeln Geld zu machen. Sinnvoll finde ich es trotzdem nicht.
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Ich halte den Ansatz für völlig falsch - wenn ich eine Firma gründe mit der festen Absicht, nur OSS zu machen, so bin ich Ideologe und kein Geschäftsmann. Viel Glück damit.
Als Firma geht es um das Gewinnen, nicht um das Dabeisein.
D.h. wenn ich mit OSS Geld machen kann, dann nehme ich es als Teil(!) meines Portfolios auf - ebenso gilt das mit CSS.
Man muß dort sein wo Kunden und Geld sind. Die Anteile müssen flexibel verschiebbar sein.
Aus ähnlichen Gründen würde ich niemals einen Softwareentwickler einstellen, der mir bereits bei der Einstellung sagt, er mache nur OSS. Ebenso wenig allerdings einen, der sich aus ähnlichen Gründen weigert einen Linux-Rechner in ein Windows-Netz einzubinden.
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Btw: ich halte übrigens die "Embedded Strategy" für die interessanteste Möglichkeit.
Zwar kann man in Embedded Systems auch alle Aufgabenstellungen problemlos mit den verschiedenen Windows-Varianten lösen, auch gibt's aus dem Industrieumfeld bisher die besten und umfangreichsten Automatisierungslösungen nur für Windows, aber die Lizenzkosten in kleinen Systemen sind ein echtes Problem.
Hier kann man als kleines Ingenieurbüro noch echte Marktführerschaft in bestimmten Feldern erringen. Allerdings muß man auch sehen, daß hier der OSS-Faktor vernachlässigbar ist - die Kunden haben kein Interesse an Weiterentwicklung, da die Plattform zumeist speziell "abgeschlossen" ist, d.h. hier ist oftmals die Hardware "Closed Hardware", so daß es keine Rolle spielt wenn die Software "Open" ist... das Monopol auf Weiterentwicklung ist hier weitgehend gewährleistet und damit die eigene Geldquelle gesichert.
Auch entspricht das der Nachfrage von peterchen: man schafft hier Werte, d.h. man erzeugt etwas, das es nicht gibt und verkauft es. Man hat also wirklich ein Produkt zu verkaufen und nicht nur eine Dienstleistung.
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Wo werden die Werte geschaffen für die jemand bezahlen soll? Was bitte sind die fünf anderen Varianten? An welcher Stelle werden Werte geschaffen?
Das wird doch ausführlich in dem Artikel erklärt und dass das System funktioniert, siehst du ja auch daran, dass auf enstprechende Firmen verwiesen wird, die nach dem genannten Konzept arbeiten und IBM verdient ja mit Linux über eine Milliarden US-$ und wenn sich das wirklich nicht lohnen würde, würde IBM sicher eine andere Strategie fahren.
Ich finde es genauso verbort und ideologisiert, wenn jemand durch die Welt läuft und meint, man könnte mit OSS nichts anfangen und die Leute seien eh viel zu religiös. Du betreibst das gleiche eben nur von der anderen Seite. Ist nicht viel besser.
@Marc++us
Man muß dort sein wo Kunden und Geld sind.
solange es keinen Geldesel gibt, bleibt einem nichts anderes übrig
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@kingruedi:
wenn jemand durch die Welt läuft und meint, man könnte mit OSS nichts anfangen
Sag ich ja gar nicht. nur lassen sich die "7 Varianten" m.E. auf zwei Konzepte reduzieren: mehr Marktanteile durch OSS, und wertschöpfung um OSS drumrum. Bei keinem der 7 Beispiele sind die "Eigenarten" von OpenSource relevant - was OSS beiträgt ist eins: billiger.
IIRC verdient IBM mit Linux gar nix, sondern mit DB2. Das "Verlustgeschäft Linux" rentiert sich nur duch höhere Marktanteile für andere Produkte. Und genau hier greif ich mir an den Kopf: der ganze ideelle Überbau, um IBM mehr Marktanteile zu verschaffen?
die Leute seien eh viel zu religiös
Sind sie aber leider (noch?) Ich kann mir ehrlich gesagt nicht vorstellen, wie OSS ohne die funktioniert: Irgenjemand muß das Zeug schließlich schreiben.
Ich evaluiere gerade ein OSS-Packet (Dual License) gegenüber einer vergleichbaren CSS. Positiv: Die Jungs haben den Finger auf der Wunde, wissen genau worum es geht, und wofür die Lizenzgebühren einzusetzen sind. Negativ: Die schwache Stelle des Konzeps ist genau die OpenSource-Seite: finden sich genug Leute, die die OSS-Lösung weiterentwickeln? Die CSS hat gezeigt daß ein ausreichend hoher Bedarf da ist: der Markt ist groß genug, daß sich immer ien kommerzieller Anbieter finden wird.
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Bei keinem der 7 Beispiele sind die "Eigenarten" von OpenSource relevant - was OSS beiträgt ist eins: billiger.
Doch, gerade die OpenSource Eigenschaft sorgt ja dafür, dass Linux so interessant für Firmen wie HP und IBM ist. Wenn Linux einfach nur kostenlos wär, würde IBM sich nicht dafür interessieren. Der Vorteil liegt darin, dass man eben den SourceCode hat und den eben für die eigenen Hardware/Software Produkte anpassen kann. Nur spart man sich so Zeit und Geld für das schaffen bzw. kaufen einer eigenen Code Basis, wie das früher unter Unix Systemen üblich war, dass man eben den SYSV Code lizensiert hat und diesen dann entsprechend angepasst und mit BSD Code oä verfeinert hat.
Dass das Geld was IBM verdient dann eben durch die Hardware und CSSoftware entsteht, liegt ja in der Sache.
mehr Marktanteile durch [...]
auf den gleichen Punkt bzw. auf den Punkt "mehr Geld" lassen sich doch alle Geschäftspraktiken reduzieren. Also kannst du auch sagen, dass Crack Dealen und Strickmuster Verkauf, dass gleiche ist, da es darum geht Geld zu machen.
Das der Preisvorteil wichtig ist, ist natürlich klar.
Ich evaluiere gerade ein OSS-Packet (Dual License) gegenüber einer vergleichbaren CSS. Positiv: Die Jungs haben den Finger auf der Wunde, wissen genau worum es geht, und wofür die Lizenzgebühren einzusetzen sind. Negativ: Die schwache Stelle des Konzeps ist genau die OpenSource-Seite: finden sich genug Leute, die die OSS-Lösung weiterentwickeln? Die CSS hat gezeigt daß ein ausreichend hoher Bedarf da ist: der Markt ist groß genug, daß sich immer ien kommerzieller Anbieter finden wird.
Bei einem Dual-License Projekt, kannst du ja eigentlich sicher sein, dass die Software weiter entwickelt wird, da du ja Geld für das Projekt bezahlst und eine Firma dahinter steht. Wobei gerade in einem Bereich, der wirklich so groß ist, es nicht passieren sollte, dass es zu wenige Entwickler für die OSSoftware gibt. Schau dir am besten einmal die Geschichte des OSS Projekts an, wie viele Leute sich an dem Projekt beteiligt haben und wie groß die Nutzung ist.
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kingruedi schrieb:
Ich finde es genauso verbort und ideologisiert, wenn jemand durch die Welt läuft und meint, man könnte mit OSS nichts anfangen und die Leute seien eh viel zu religiös. Du betreibst das gleiche eben nur von der anderen Seite. Ist nicht viel besser.
Die beiden Seiten sind nicht symmetrisch, und zwar aus einem einfachen Grund:
CSS hat bereits gezeigt, daß man damit funktionierende Geschäftsmodelle aufbauen kann.
Von OSS glauben viele Leute, daß es damit möglich ist funktionierende Geschäftsmodelle aufzubauen.
Insofern sehe ich hier durchaus eine quasi-religiös motivierte Denkweise.
Wenn ich heute mit CSS Geld verdiene, muß ich keinen Beweis dafür mehr antreten - es geht bereits. Aber ich kann in aller Ruhe jeden möglichen Punkt von OSS abklopfen und sagen, in welchen ich Hindernisse dafür sehe, selbst Geld mit OSS zu verdienen. Und aus genau diesem Punkt gibt's hier eben immer noch Ablehnung... weil man sich eben diesen einen Punkt nicht vorstellen kann: dem Kunden den Quellcode geben. Das war - gerade für kleine Firmen - immer das einzige Druckmittel für die Zahlung.
Dazu kommt noch die Erfahrung mit der Geiz-ist-geil-Welle, viele Softwerker haben auch einen Teil ihrer Zeit als Schrauber verbracht - und kennen ihre Kunden recht gut: man gibt zwar 100 EUR für den Einbau der Grafikkarte aus, aber die 40 EUR für den Einbau will man nicht bezahlen. Im Land der Baumärkte sind Dienstleistungen nicht sonderlich gefragt. Dafür gibt's auch politische Gründe (hohe Kosten), das gehört nicht direkt zum Thema, aber Fakt ist auch, daß in Deutschland der Gedanke für Dienstleistungen Geld zu zahlen wenig verbreitet ist - hier zahlt man für harte Dinge, und baut's danach selbst ein.
Für kleinere und mittlere Firmen sehe ich die größten Chancen zur Zeit aus diesem Grund über den Einsatz in Embedded Systems - aber vor allem daher, weil es möglich ist ohne Lizenzkosten an einen großen Quellcodebestand heranzukommen und diesen anzupassen. Weniger in der wirklichen Weiterentwicklung für Dritte, sondern in der individuellen Anpassung.
Ganz im Ernst, ich halte die Beispiele aus dem Artikel für fragwürdig. Nicht wegen der Inhalte der Geschäftsmodelle... sondern wegen der Firmen. IBM. Du lieber Gott. Die hatten schon Firmen in Support- und Vertragsmodelle für allerlei Sachen eingebunden und haben dann die Plattform geändert. IBM kann bei seinen Kunden praktisch alles durchsetzen. Das ist so ähnlich wie SAP, SAP drückt jedem Kunden das Datenbankbackend auf, das der SAP-Berater gerade plazieren will.
Sowas ist doch letztlich lachhaft, eine milliardenschwere Firma als Vorbild für ein Geschäftsmodell zu nehmen. Die Frage ist, kann ich als Einzelunternehmung oder kleines Ingenieurbüro damit überleben? Dafür will ich Beispiele sehen - und das überzeugt dann auch.
Aber mach mal einen Ausflug in die Realität, was sind die beiden typischen Probleme einer kleinen alltäglichen Softwarefirma:
a) sie hat keine Aufträge
b) sie hat einen Auftrag abgewickelt, bekommt aber das Geld nichta) lässt sich dadurch lösen, daß sie ohne jegliche Ideologie sowohl einen OSS-Auftrag als auch einen CSS-Auftrag annimmt, und auch mal unter VB ein Frontend für eine Access-Datenbank (*lol*) realisiert. Die Firma wird schon automatisch OSS einsetzen, sobald sich damit Aufträge realisieren lassen. Oder sie stirbt. Ist doch also prima.
Bei b) lösen immer mehr Firmen das inzwischen so, daß sie Freischaltkeys in die Software packen. Das macht man inzwischen selbst bei Anlagensteuerungen! Das muß man sich auf der Zune zergehen lassen: Kunden kaufen Anlagen, die einige 100000 EUR kosten, produzieren damit, aber zahlen nicht. Also packt man in die Steuerung einen Timelock rein, der nach einigen Monaten um Eingabe eines Keys bittet - und diesen Key bekommt der Kunde nur per Telefon, falls die letzte Rechnung bezahlt ist.
So, stell Dir eine Firma vor, die mit diesen wirklich alltäglichen Problemen kämpft, und überzeuge nun jemanden von den Vorteilen von OSS. Da flüchten doch alle aus dem Besprechungszimmer, wenn sie nur hören auch noch die Quellcodes freizugeben, wo der Kunde nicht mal für die Grundleistung zahlen will. Eine verkaufte Blackbox ist sowas wie eine Sicherheitsleistung - oder auch eine Art Angelhaken - gegenüber dem Auftraggeber.
Das Problem mit der Nicht-Zahlung ist heute nicht mehr so gering einzuschätzen - zahlt einer von 10 Auftraggebern nicht, machst Du in dem Jahr bereits keinen Gewinn mehr.
Und daß OSS gar nicht so fremd ist im Alltag - wenn ein freier Entwickler für eine Firma ein Modul implementiert, so liefert er am Ende den Quellcode ab. Das ist eigentlich üblich. Damit begiebt er sich in die Hand der Firma, da Weiterentwicklungen nicht mehr beeinflussbar sind. Trotzdem greift man bei Erweiterungen - falls die Person gut war - wieder auf den gleichen Entwickler zurück. Das ist doch eigentlich OSS... zumindest der Idee nach. Aber viele Aufträge in der Softwarezulieferung sind bereits heute OSS, egal unter welchem Betriebssystem. Natürlich nicht nach Stallmanscher Definition! Für den ist alles unfrei, was nicht GPL ist.
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Ganz im Ernst, ich halte die Beispiele aus dem Artikel für fragwürdig. Nicht wegen der Inhalte der Geschäftsmodelle... sondern wegen der Firmen. IBM. Du lieber Gott. Die hatten schon Firmen in Support- und Vertragsmodelle für allerlei Sachen eingebunden und haben dann die Plattform geändert. IBM kann bei seinen Kunden praktisch alles durchsetzen. Das ist so ähnlich wie SAP, SAP drückt jedem Kunden das Datenbankbackend auf, das der SAP-Berater gerade plazieren will.
ja, dass IBM Beispiel ist wirklich ein wenig zu sehr aus der Welt gegriffen.
Und gerade in dem von dir angesprochenen Steuerungssoftware Bereich, ist ein OSS Modell sicher nicht Sinnvoll. Die Lösungen in dem Bereich sind zu speziell.
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Aber gerade da ist es verlockend!
WEIL auch ein kleines Ingenieurbüro plötzlich ein komplettes Betriebssystem implementieren kann... das eröffnet tatsächlich bisher undenkbare Möglichkeiten.
Denn ein Linux so anzupassen, daß es von einer Silicon-Disk bootet und ein Fenstersystem startet, um z.B. via Touch einen Verkaufsautomaten zu bedienen - das können 2 Softwareentwickler in kurzer Zeit selbst realisieren.
Andere Lösungansätze sind schwerer, entweder verzichtet man auf die PC-Lösung und arbeitet elektrotechnisch mit Tasten und LED-Displays, und/oder man realisiert einen eigenen kleinen Kernel auf einem Microcontroller. Aber so richtig komfortabel wird's nicht werden.
Der Rückgriff auf Linux bietet hier einen Quantensprung an Funktionalität, gerade für kleine Firmen, ohne die damit verbundenen Entwicklungskosten. Man kann plötzlich Systeme anbieten auf Märkten, die von den Big Playern wie z.B. Siemens dominiert wurden.
Ich weiß die Vorteile also durchaus zu würdigen.
Nur wäre dieses sicherlich gewinnbringende Modell rein schmarotzend, will sagen, ich sehe da nicht zwangsläufig einen rücklaufenden intellektuellen Beitrag für die OSS-Gemeinde, geschweige denn eine Erweiterung des Codebestands.
Nach meinem Verständnis bisher sehe ich für größere Firmen mehr Vorteile von Linux (nehme ich jetzt mal exemplarisch für ein großes OSS-Projekt) als für kleine Firmen... das ist irgendwie lustig. Denn rein vom ideologischen Unterbau und der oftmals damit verbundenen Kapitalismuskritik seitens OSS ist es doch Ironie des Schicksals, daß ausgerechnet die milliardenschweren Global Player wie IBM, HP oder auch SAP Profiteure von OSS sind...
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b) sie hat einen Auftrag abgewickelt, bekommt aber das Geld nicht
wie kann sowas eigentlich sein... gibts keine Gesetze die dafür sorgen, dass ein Verkäufer auch sein Geld bekommt?
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Nur wäre dieses sicherlich gewinnbringende Modell rein schmarotzend, will sagen, ich sehe da nicht zwangsläufig einen rücklaufenden intellektuellen Beitrag für die OSS-Gemeinde, geschweige denn eine Erweiterung des Codebestands.
Das sehe ich nicht so, da gerade die GPL dafür sorgt, dass Code Änderungen in das Projekt zurück fließen.
Denn rein vom ideologischen Unterbau und der oftmals damit verbundenen Kapitalismuskritik seitens OSS
gerade das ist so ein OSS Gerücht. Ich denke nicht, dass die meisten OSS Entwickler Kapitalismus Kritiker sind.
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wie kann sowas eigentlich sein... gibts keine Gesetze die dafür sorgen, dass
ein Verkäufer auch sein Geld bekommt?*wegrofl* türlich gibt es die aber wenn der andere nicht zahlen will, will er nicht zahlen und du weisst ja die Mühlen des Gesetzes mahlen langsam, die spielen mit Absicht auf Zeit. Und manche, die können einfach nicht zahlen, zum großen Teil hängt das aber mit miserabler Planung zusammen.
Marc++us
********ich meine du bringts ja immer das Beispiel Embedded an aber hast ja auch die Zahlungsmoral der Auftraggeber angesprochen. Nun baut eine kleine Firma etwas auf Linuxbasis und ist gezwungen ihre Sourcen wegen GPL mit abzuliefern. Das passt nich zusammen dann wird ihnen das Druckmittel gleich aus der Hand genommen.
Anstelle von Linux würd ich da doch ein freies Unix nehmen, weil die stehen unter LGPL und erlauben eine Mischung aus freier und proprietärer SW.bye
tt
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Wer sagt das man nicht CSS, welche auf Linux läuft verkaufen darf.
Ein BS macht alleine noch nichts. Man braucht auch im Embedded-Bereich zusätliche Software die genau das macht was der Kunde braucht.
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Hi,
also einer der Hauptgründe für OpenSource bei CS-Unternehmen liegt im 'Follow the free'-Konzept. Meisterlich kann man dies bei Sun beobachten - Java (gratis, aber nicht OSource), Apache u.w. (OSource), Solaris (OSource). Du folgst brav der Brotkrummenspur und landest 'im Hinterhalt der kommerziellen Interessen des Unternehmen'. Dann hat man die Wahl: Entweder werden mehrere 1000 Entwicklungsstunden einfach abgeschrieben oder Du nimmst der Applicationsserver für $12.000 ...
In der Zukunft werden Softwarebereiche aufkommen, die riesige Entwicklungs-Resouces benotigen OHNE jemals durch kommerziellen Interessen beeinflusst zu werden, aber diesen trotzdem eine Plattform bieten müssen -z. B.:
e-Goverment
e-Learning
e-Knowledge
e-Pay etc.
Diese erreicht man nur durch maximale Transperenz und Diversifikation und strikten Autentificationskontrollen (dig. Signaturen). Und dort werden Open e-Business-Lsg verfügbar sein...Wir haben ja schon einige "Open Source" e-Business Standards:
http://www.ebxml.org/
http://www.rosettanet.org/RosettaNet/Rooms/DisplayPages/LayoutInitial
http://www.cxml.org/
...
oder nehmen wir Community Standards:
http://www.europarl.eu.int/docman/texts/TFDM(2000)0014EN(TOC)0.htm (ok, der war jetzt public..)
http://www.acord.org/
http://www.oasis-open.org/committees/ciq/ciq.html#8
...
<ot target="king">
... kannst wieder voll abkotzen ... Ist wieder alles XML!
</ot>Marc++us schrieb:
... weil man sich eben diesen einen Punkt nicht vorstellen kann: dem Kunden den Quellcode geben. Das war - gerade für kleine Firmen - immer das einzige Druckmittel für die Zahlung.[...]
Aber mach mal einen Ausflug in die Realität, was sind die beiden typischen Probleme einer kleinen alltäglichen Softwarefirma:
a) sie hat keine Aufträge
b) sie hat einen Auftrag abgewickelt, bekommt aber das Geld nichta) lässt sich dadurch lösen, daß sie ohne jegliche Ideologie sowohl einen OSS-Auftrag als auch einen CSS-Auftrag annimmt, und auch mal unter VB ein Frontend für eine Access-Datenbank (*lol*) realisiert. Die Firma wird schon automatisch OSS einsetzen, sobald sich damit Aufträge realisieren lassen. Oder sie stirbt. Ist doch also prima.
Bei b) lösen immer mehr Firmen das inzwischen so, daß sie Freischaltkeys in die Software packen. Das macht man inzwischen selbst bei Anlagensteuerungen! Das muß man sich auf der Zune zergehen lassen: Kunden kaufen Anlagen, die einige 100000 EUR kosten, produzieren damit, aber zahlen nicht. Also packt man in die Steuerung einen Timelock rein, der nach einigen Monaten um Eingabe eines Keys bittet - und diesen Key bekommt der Kunde nur per Telefon, falls die letzte Rechnung bezahlt ist.
So, stell Dir eine Firma vor, die mit diesen wirklich alltäglichen Problemen kämpft, und überzeuge nun jemanden von den Vorteilen von OSS. Da flüchten doch alle aus dem Besprechungszimmer, wenn sie nur hören auch noch die Quellcodes freizugeben, wo der Kunde nicht mal für die Grundleistung zahlen will. Eine verkaufte Blackbox ist sowas wie eine Sicherheitsleistung - oder auch eine Art Angelhaken - gegenüber dem Auftraggeber.
Das Problem mit der Nicht-Zahlung ist heute nicht mehr so gering einzuschätzen - zahlt einer von 10 Auftraggebern nicht, machst Du in dem Jahr bereits keinen Gewinn mehr.
[...]Mit der Time- oder Counterspeere bei Softwaresystemen sollte man vorsichtig sein! In Auftrag eines Klienten habe vor anderthalb Jahren mal folgendes recheriert:
OLG Düsseldorf, Urteil vom 30. Januar 1992 (5 U 193/90):*
... Der Einbau einer Programmspeere stellt dann eine schwerwiegende, zur fristlosen Kündigung des Software-Nutzungsvertrages berechtigende Vertragsverletzung dar, wenn der Nutzer (hier: ein Arzt) derzeit uneigeschränkten Zugriff mit dem Programm verarbeiteten Daten benötigt.
Daran mag auch der Ausbau der Programmspeere vor Entdeckung durch den Programmnutzer nicht ändern....
... Im Falle des unzulässichen Einbaus einer Programmspeere besteht neben dem Recht der fristlosen Kündigung der Nutzervereinbarung ein Recht auf Schadensregulierung durch Deckungskauf eines qualitativ vergleichbaren neuen Softwareprogramms.*Meine goldenen Regeln:
I) Nie zu weit in Vorleistung gehen.
II) Diziplinierte Mahnverfahren disziplinieren den Kunden.
III) Open Source reduziert die Kundenbindung, schafft aber Vertrauen und erhöht die Bereitschaft zur Auftragsvergabe bei Neuakquisitionen.
IV) OSource zwingt den Auftragnehmer zur Qualitätsarbeit (besonders wenn der Kunden selbst aus der Softwarebranche kommt).
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TheTester schrieb:
ich meine du bringts ja immer das Beispiel Embedded an aber hast ja auch die Zahlungsmoral der Auftraggeber angesprochen. Nun baut eine kleine Firma etwas auf Linuxbasis und ist gezwungen ihre Sourcen wegen GPL mit abzuliefern.
Blödsinn. Nur weil ein Programm unter Linux läuft muss es nicht unter der GPL veröffentlicht werden. Selbst Kernel Module müssen nicht unter der GPL veröffentlicht werden (siehe zB. Nvidia Treiber).
Das passt nich zusammen dann wird ihnen das Druckmittel gleich aus der Hand genommen.
wie Prof84 hingewiesen hat, ist es auch aus rechtlichen Gründen nicht immer möglich Softwaresperren einzubauen.
Anstelle von Linux würd ich da doch ein freies Unix nehmen, weil die stehen unter LGPL und erlauben eine Mischung aus freier und proprietärer SW.
Welches freie Unix steht unter der GPL
Meinst du BSD, dass steht unter der BSD Lizenz. Das Problem ist bei den BSD Systemen für Embedded Entwickler, dass sich die meisten BSD Portierungen auf Workstation/Server/PC-Hardware beschränken und der Rest proprietär ist. Das ist ja auch der Vorteil von Linux, dass eben die Portierungen auf andere Hardware wieder in das Projekt zurückfließen.
Embedded BSD war auch nie ein großes Thema AFAIK
Prof84
Solaris (OSource).
nö
<ot target="king">
... kannst wieder voll abkotzen ... Ist wieder alles XML!
</ot>
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Prof84
Solaris (OSource).
nö
Immer diese Widerworte ...
http://www.google.de/search?q=solaris+source&ie=UTF-8&hl=de&meta=