Das Ende der neuen Rechtschreibreform?



  • ach so: es hieß auch in alter schreibung schon seeelefant, nie seelefant.



  • Ich finde die Bestrebungen, die Regelung jetzt nach 5 Jahren wieder rückgängig zu machen, unverschämt.

    Zwei Sachen erscheinen mir sicher:

    1. eine erneute Änderung ist wieder mit erheblichen Kosten verbunden,
    2. die deutsche Sprache wird, wie alle mir bekannten Sprachen, auch bei "alter" Rechtschreibung nicht logisch sein. Die hat nun mal kein Logiker entworfen, und das ist auch gar nicht notwendig.

    Es ist imho sinnfrei, sich über die Schreibweise einzelner Wörter zu unterhalten, in Sachen Sprache gilt für mich "definieren - einprägen - anwenden". Jede künstliche Änderung an der Definition ist Humbug. Das gilt auch jetzt, mit den teilweise unglücklich definierten Schreibweisen.



  • scrub schrieb:

    und nach alter schreibung war wirklich schiffahrt zu schreiben, weil man das auch so spricht. versuch doch mal, die drei f in der mitte hörbar zu akzentuieren- das hört sich einfach schon falsch an.

    "schiffahrt" sagt aber keiner. häfliche sprecher sagen "fahrt mit dem schiff", damit der hörer ach rafft, was man sagt. "schiffahrt" gips nur in liedern und katalogen.
    höfliche sprecher sprechen beim vorlesen eines kaalogs deutlich und trennen sprechenderweise durch ein lückchen papplatten und sprechen papplatten anders aus. der geneigte hörer soll ra raffen, ob's latten oder platten aus pappe sind.
    spricht er aber und hat dabei die möglichkeit, seine wohtwahl selber zu gestalten, so sage er platten aus pappe oder latten aus pappe.

    uneindeutigkeiten wird's immer geben und es gilt, daraus keine rätsel für den kommunikationspartner zu konstruieren, sondern fair mit ihm zu sein.



  • scrub schrieb:

    ach so: es hieß auch in alter schreibung schon seeelefant, nie seelefant.

    es hieß nach alter "see-elefant". nach neuer übrigens auch. wo ist das verdammte problem?
    wer rätsel bauen wollte, schrieb allerdings korrekt seelefant. und mein lieblingswort ist teei. kaum einer kann teei auf anhieb korrekt lesen, oder?



  • volkard schrieb:

    scrub schrieb:

    und nach alter schreibung war wirklich schiffahrt zu schreiben, weil man das auch so spricht. versuch doch mal, die drei f in der mitte hörbar zu akzentuieren- das hört sich einfach schon falsch an.

    "schiffahrt" sagt aber keiner. häfliche sprecher sagen "fahrt mit dem schiff", damit der hörer ach rafft, was man sagt. "schiffahrt" gips nur in liedern und katalogen.
    höfliche sprecher sprechen beim vorlesen eines kaalogs deutlich und trennen sprechenderweise durch ein lückchen papplatten und sprechen papplatten anders aus. der geneigte hörer soll ra raffen, ob's latten oder platten aus pappe sind.
    spricht er aber und hat dabei die möglichkeit, seine wohtwahl selber zu gestalten, so sage er platten aus pappe oder latten aus pappe.

    ne, höfliche sprecher unterstellen ihren zuhörern nicht vollidiotie sondern aufnahmefähigkeit und regelkenntnis.

    davon abgesehen: es heißt wirklich see-elefant 😮

    aber das ist auch son lusitges ergebnis der reform: immer mehr wörter mit jetzt drei gleichen konsonanten werden aus dem abgrund ihrer gebrauchsseltenheit gezogen und prominentgemacht.



  • peterchen schrieb:

    Was ist eigentlich so schlimm daran, zu lernen daß Einzahl Hobby, Mehrzahl Hobbies, und das geinze weil aus dem Englischen stammend?

    Schlimm ist es nicht. Es ist nur die Frage, ob es sinnvoll ist, für tausende Wörter, die aus anderen Sprachen ins Deutsche eingegangen sind, die Wortbildung explizit auswendig zu lernen. Alternativ würde sich noch anbieten, die Pluralbildung des Deutschen, Englischen, Italienischen, Spanischien, Französischen, (...) zu lernen, nur um korrekt Deutsch sprechen zu können.

    Aber mal ernsthaft:
    Was ist so schlimm daran, von der bemerkenswerten Fähigkeit des Deutschen, die eigene Grammatik auf fremde Wörter anzuwenden, Gebrauch zu machen?

    Merkwürdigerweise brechen sich die Leute nur dann einen Zacken aus der Krone, die deutsche Grammatik anzuwenden, wenn es um Fremdwörter geht, deren Ursrungssprache sie kennen (also hauptsächlich Englisch). Die Selben haben aber kein Problem damit, die deutsche Grammatik bei Wörtern aus ihnen unbekannten Sprachen anzuwenden - ja sind sogar froh es zu dürfen. Muss ich diese "Besserwisserei" wirklich kommentieren?


Anmelden zum Antworten