PISA und die Mehrwertsteuer
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Huch,
- netter Threadverlauf
Wenn das der Diskussionsstil zwischen angehenden Akademikern und ausgebildeten Arbeitnehmern ist, wundert es mich nicht, dass für einige Arbeitnehmer die meisten Studis fachfremde Idioten sind und für einige Studis Arbeitnehmer nur als olle Neidhammel rumrennen.
Jeder hat zur Zeit sein Päckchen zu tragen... und keinem wird es derzeit leichter gemacht.
Aber wäre vielleicht intelligent ^^ wenn die Arbeitnehmer von Ihrem "faulen Studi"-Bild runterkommen und die Studis von Ihrem "wir armen Studis schaffen doch eh die ganze Zeit".Die Wahrheit liegt irgendwo in der Mitte. Über Extrempositionen braucht man echt net zu diskutieren. (auch wenn diese Positionen sicherlich auf einen persönlich zutreffen mögen)
Gruß
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Andreas XXL schrieb:
Aber es ist nun mal so, das wirtschaflich gesehen eure Firmen nix wert wahren.
Und deshalb auch die eine Mark Aufkäufe. Und es ist auch klar, das Niemand in solch marode Firmen investiert, wenn Neubau billiger währe. Und der Neubau fand nicht statt, weil es eben z.B in China billiger ist.Unsere Firmen waren vieleicht nicht so profitabel, aber "wertlos" waren Sie nicht. Sie wurden bloß für einen Apfel und ein Ei verkauft... mehr nicht. Was denkst du was die Firmen Wert gewesen wären wenn sie nach der Wiedervereinigung auf das neue System umgestellt worden wären.
Die Firmen, aus den alten Bundesländern, haben unsere Firmen zu Spottpreisen aufgekauft um sie danach nicht zu sanieren sondern zu schließen und um die "neue" Konkurrenz sofort vom Markt zu verdrängen und deren eigenen Marktanteil auf ein Maximum zu vergrößern (übrigens das Material (Maschienen etc...) bei uns abgebaut und in die alten Bundesländer gebracht)! Übrigens ist der Vergleich mit China unsinnig, denn die Globalisierung war damals noch nicht so weit fortgeschritten.
Und es ist auch so das sich dieser Effekt bis heute anhält und ne Menge Geld in den Osten gepumpt wird, welches uns ALLEN fehlt. Ich weiß auch, das es viele Menschen gibt die gerne arbeiten würden, was aber aufgrund der fehlenden Arbeitspläte nicht geht. Und diese Arbeitsplätze sind futsch, da eure Wirtschaftskraft schlecht war. Es ist nicht böse gemeint, aber das die Wirtschaftskraft der DDR nicht die beste war, kannste ja nicht leugnen.
Unsere Wirtschaftskraft war nicht schlecht. Die alten Bundesländer hatten durch die Wiedervereinigung nochmal einen schönen Wirtschaftsaufschwung. Vorher sah es da fast genauso schlecht aus wie heute in Deutschland. Allerdings ging es wieder bergab als der Bedarf in den neuen Bundesländern gesättigt war. Ich erinnere mich noch an die ganzen Klingelputzer und Vertreter die den Menschen die sinlosesten Verträge aufgeschwatzt und deren Unwissen einfach ausgenutzt haben.
Abar mal ernsthaft.
Du solltest dankbar sein...und zwar dafür in Freiheit zu leben.
Schließlich habt IHR dafür gekämpft und auch gewonnen. Vorher hatte jeder in der DDR nen Arbeitplatz und jetzt seid ihr frei und MÜSST in der marktwirtschaft bestehen und die kann gnadenlos sein.Die Wiedervereinigung fand unter anderem aus Eigennutz beider Seiten statt. Die Wirtschaft in den alten Bundesländern hatte damals die gleichen Probleme wie die Wirtschaft von heute. Durch die Wiedervereinigung wurde das unvermeidliche nocheinmal hinausgezögert.
Es sieht wohl so aus, das man zwischen Arbeitsplätzen und Freiheit wählen konnte. Und es ist so, das es uns mit hinein gezogen hat.
Das kannst du nicht vergleichen. Glaubst du, dass du frei bist?
Und seien wir mal ehrlich, die Staatsschulden sind zu 80% aus der Zeit von 1990 bis heute. (Warum wohl?)
Kannst du mir zu der Behauptung die Quellen nennen? Du kannst nicht einfach sagen das die neuen Bundesländer an der Verschuldung schuld sind. Das liegt einfach daran, das die Politik seit Jahren mehr ausgibt als sie überhaupt einnimmt. Außerdem wurden die ganzen Reperationskosten noch nicht abgezahlt.
Und meine Meinug ist, dass das jetzige 1000 % besser ist als der kalte Krieg mit einem geteilten land. Ich habe nichts gegen "Ossis" und eigentlich denke ich auch nicht mehr so. Es ist aber einfacher den Begriff zu benutzen, wenn man über das Thema redet. Denn "Ehemalige Bewohner der DDR" ist zu lang.
Was die Freiheit angeht, da geb ich dir Recht. Es kann kaum jemand nachvollziehen wie es ist, keinen einzigen Schritt gehen zu können ohne Bespitzelt zu werden, an der Grenze erschossen oder "nichts" vom eigenen Geld kaufen zu können (weil es einfach zu wenig Güter gab).
Es müsste sich einfach mal Jemand trauen die Steuern zu halbieren. Dann wüde zwar für kurze Zeit extrem viel Fehlen ( das würde bei den hohen Schulden kaum noch auffallen). Aber langfristig würden duch neue Investitionen so viele neue Arbeitsplätze entstehen, das das langfristig zu mehr Einnahmen führen würde.
Ich glaube das Politiker zu linear denken. Es fehlt Geld => Steuern rauf.
Das es aber auch gegenteilige Effekte und sogar Rückkoplungen im System gibt, verstehen die irgendwie nicht.Das würde gar nicht gehen. Denk an die Maastrich-Grenze, die uns vorschreibt das wir unter einer Jährlichen Neuverschuldung von 3% bleiben müssen, da wir sonst gegen die EU Vorschriften verstoßen.
Vieleicht sollte man langsam aufhören zwischen Ost und West zu unterscheiden und immer der Gegenseite die Schuld zuzuschieben. Mittlerweile sollten wir soweit sein, uns als vereintes Land anzusehen und das wir alle an einem Strick ziehen.
Die Welt ist nicht schwarz oder weiß, sie ist grau und verschwommen.
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Chris++ schrieb:
Unsere Firmen waren vieleicht nicht so profitabel, aber "wertlos" waren Sie nicht. Sie wurden bloß für einen Apfel und ein Ei verkauft... mehr nicht. Was denkst du was die Firmen Wert gewesen wären wenn sie nach der Wiedervereinigung auf das neue System umgestellt worden wären.
Was für ein Blödsinn. Sorry, aber eure Firmen waren nichts wert. Total veraltete Technologie, mieses Material. Wer hätte das denn kaufen sollen? Klar, bevor die Mauer fiel gab es ja nichts anderes, also machten sie ihr Geschäft. Danach hätte doch nichtmal jemand aus dem Osten das Zeug noch gekauft. Die waren doch alle "geil" auf Westprodukte. Oder glaubst du es hätte z.B. ernsthaft noch jemand nen Trabi gekauft bei der Auswahl?
Unsere Wirtschaftskraft war nicht schlecht. Die alten Bundesländer hatten durch die Wiedervereinigung nochmal einen schönen Wirtschaftsaufschwung. Vorher sah es da fast genauso schlecht aus wie heute in Deutschland.
Schwachsinn, die Wiedervereinigung hat "uns" nur gekostet. Es gab doch nichts, keine Infrastruktur, kein Telefonnetz, öffentliche Gebäude zu 100% Schrott und Renovierungsbedürftig. Der 1:1 Umtausch von wertlosen Papierfetzen zu GELD. Nur mal so als Beispiel...
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Hehe natürlich wir Ossis haben uns vor der Wende mit Rauchzeichen unterhalten, kein Telefonnetz also bitte ... . Komm mal wieder runter von deinem Trip.
Natürlich war die Wirtschaftskraft der DDR viel schlechter als die der BRD. Deswegen ist ja u.a. die DDR krachen gegangen. ABER es gab eine Wirtschaft. Und die wurde bei der Angliederung der DDR an die BRD nicht geschützt, sondern noch gänzlich zerstört.
Die Westfirem haben die Subventionen einkassiert und dann die aufgekauften Ostbetriebe geschlossen. Da hat eindeutig die damalige Regierung der BDR versagt. Ja und dafür darf heute kräftig gezahlt werden. U.a. mit natürlich. Es wäre wirklich hilfreich, wenn die Politik heute mal nicht nur mehr einnehmen will, sondern auch mal die Ausgabenseite kürzt und zwar an den richtigen Stellen! Man muss ja nur mal schauen was der Bund der Steuerzahler jedes Jahr aufzeigt, wo wieviel Geld verschwendet wird,
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Pellaeon schrieb:
Hehe natürlich wir Ossis haben uns vor der Wende mit Rauchzeichen unterhalten, kein Telefonnetz also bitte ... . Komm mal wieder runter von deinem Trip.
http://www.lumi-geschichte.de/ddr/telefon.htm schrieb:
Auch die in der ehemaligen DDR vorhandene Technik war schon viele Jahre alt. Zum Teil stammte diese auch noch aus der Zeit vor dem zweiten Weltkrieg. Die Vermittlungsstellen waren völlig veraltet und in so manchen Gegenden gab es so gut wie kein Telefon. Auf vielen Dörfern war dies zum Beispiel der Fall. Auch Ferngespräche innerhalb der DDR waren etwas besonderes. Zum einen mußte man noch immer das Fernamt zur Erstellung der entsprechenden Verbindung bitten und zum anderen gab es auch keine einheitlichen Vorwahlnummern so wie das heute der Fall ist. Und Gespräche in das Auslang ließ man am besten ganz sein, insbesondere in die ehemalige Bundesrepublik. Auch war es so manchen Bürger nicht gestattet überhaupt von seinem Anschluß aus Gespräche in das Ausland zu führen...
Pellaeon schrieb:
Natürlich war die Wirtschaftskraft der DDR viel schlechter als die der BRD. Deswegen ist ja u.a. die DDR krachen gegangen. ABER es gab eine Wirtschaft. Und die wurde bei der Angliederung der DDR an die BRD nicht geschützt, sondern noch gänzlich zerstört.
Ja, das nennt man Wettbewerb und das ist etwas, was der Ostler erst noch lernen muss(te). Ich bitte dich, wie hätte man denn so einen VEB aufpäppeln sollen, damit er mit einem westlichen Betrieb mithalten kann?
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Pellaeon schrieb:
Da hat eindeutig die damalige Regierung der BDR versagt.
Ach, und welche Regierung hat dafür gesorgt, dass es in der DDR keine wettbewerbsfähige Technologie gab?
Die BRD-Regierung hat nichtsdesdotrotz auch viel falsch gemacht, das ist klar. Die 16 Jahre unter dickes, doofes Birnlein sind auch zu einem großen Teil Schuld an der heutigen Situation.
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Darauf wie die DDR an die BRD angegliedert wurde, hatte das alte DDR-Regime nun wahrlich keinen Einfluss^^
Und es gab Leute(auf beiden Seiten), die damals schon gewarnt hatten, was passieren kann, wenn die Wirtschaft der DDR nicht geschützt und dann langsam angepasst wird. Hat die Leute, die was hätten drehen können nicht interessiert.Hätte man kurz nach der Wende mehr Geld in den Erhalt und die Sanierung der Wirtschaft der DDR gesteckt(natürlich nicht alles, is auch klar), wäre es sicher nicht so weit gekommen. So wurde halt alles tot gemacht.
Ach ja und es gab durchaus auch (teilweise) modernere Technik in der DDR. Nur hat die Otto-Normal-Bürger nicht zu Gesicht bekommen^^
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Minimee schrieb:
Chris++ schrieb:
Unsere Firmen waren vieleicht nicht so profitabel, aber "wertlos" waren Sie nicht. Sie wurden bloß für einen Apfel und ein Ei verkauft... mehr nicht. Was denkst du was die Firmen Wert gewesen wären wenn sie nach der Wiedervereinigung auf das neue System umgestellt worden wären.
Was für ein Blödsinn. Sorry, aber eure Firmen waren nichts wert. Total veraltete Technologie, mieses Material. Wer hätte das denn kaufen sollen? Klar, bevor die Mauer fiel gab es ja nichts anderes, also machten sie ihr Geschäft. Danach hätte doch nichtmal jemand aus dem Osten das Zeug noch gekauft. Die waren doch alle "geil" auf Westprodukte. Oder glaubst du es hätte z.B. ernsthaft noch jemand nen Trabi gekauft bei der Auswahl?
Moment, Moment.
Also grundsätzlich waren die DDR-Firmen natürlich marode und die Masse der Produkte (mal abgesehen von solchen Dingen wie die Feinoptik-Produkte aus Jena, die man im ganzen WP in die Waffen eingebaut hat) viele Jahre hinter dem weltweiten technischen Stand zurück. Auch den Trabi hat niemand mehr gebraucht.
Trotzdem ist hier eine riesige Sache schief gelaufen, was - nun nach einigen Jahren Rückblick - nur als dramatischer historischer Fehler gesehen werden kann.
Blicken wir auf die anderen Länder, bei denen in den frühen 90ern das System zerfiel und heute aber die Wirtschaft boomt: Ungarn, Tschechien, auch Polen, oder weiter im Osten - China! Vietnam. In diesen Ländern waren alle Firmen als Staatsbetriebe marode, mit zuviel Personal ausgestattet, und die Technik & Produkte auf dem Stand der 60er.
Heute haben diese Länder einen Boom, westliche Firmen verlagern die Produktion dorthin, die Menschen haben bzgl der Qualifikation aufgeholt, und machen uns nun Konkurrenz.
Nur weil eine Firma marode ist und das Produkt nicht wettbewerbsfähig heißt das nicht, daß sie nicht am Markt Geld verdienen kann. Viele westliche Firmen sind strukturell marode und eigentlich nicht mehr konkurrenzfähig, trotzdem verdienen sie immer noch Geld.
Wieso ist also die ehemalige DDR nicht unser "eigenes China"? Was ist da falsch gemacht worden, daß bei uns die Firmen eine Verlagerung nach Ungarn (obwohl Deutsch dort Fremdsprache ist) als attraktiv empfinden, eine Verlagerung nach Rostock aber nicht?
Zum einen sicherlich die Art, wie die Firmen verschenkt und "privatisiert" wurden - die Treuhand hat die Firmen an westlichen Unternehmen verschenkt, und diese haben natürlich die Konkurrenz aus dem Weg geräumt. Es ist eben nicht das passiert, was in den anderen Ländern die maroden Firmen umgekrempelt hat - daß jemand kam, sagte "ihr müßt das für mich bauen, dafür bekommt ihr Geld, ich helfe euch mit dem Knowhow". Es wäre im Zweifel besser gewesen, wenn man die ehemaligen DDR-Firmen alleine auf dem Markt hätte schwimmen lassen - 50% wären kaputt gegangen, aber die anderen hätten sich angepasst und überlebt. Warum zum Beispiel wurde fast die gesamte Nahrungsmittelindustrie zerschlagen? Mit dem Zugriff auf die gleichen Resourcen hätten die problemlos im Wettbewerb bestehen können. Aber man hat lieber dieses VEBs verkauft, und dann zumachen lassen.
Grundproblem ist eben, daß Deutschland kein kapitalistisches Land ist - 1990 hat ein sozialistisches Land ein kommunistisches Land übernommen, und dabei eben alle Regeln von Wettbewerb und Markt geflissentlich ignoriert. Dafür wurden rasch Regeln des Staatsdirigismus übernommen und eingeführt, wie die gleichen arbeitsrechtlichen Regelungen, Verwaltung, usw. Das einzige, was in der Ex-DDR heute blüht, sind die Verwaltungen - da in der Ex-DDR anders als in der BRD nie eine Verwaltungsreform wie in den 70ern durchgeführt wurden, sind die zahllosen Landkreise zu klein. Heute gibt's in den 5 neuen Ländern pro Einwohner mehr Beamte als im Westen, und das, obwohl doch eigentlich wegen der allgemeinen Abwanderungsbewegung und Wirtschaftsflaute der Verwaltungsaufwand eher kleiner sein müßte als hier. Das ist letztlich das einzige, was im Osten aufgebaut wurde.
Klar, die Innenstädte sind heute schön - Leipzig oder Dresden sind wirklich optisch aufgeblüht. Aber es ist eine typische Staatspolitik, die uns langfristig tötet: wenn frisch getüncht ist, spielt es keine Rolle, ob die Wand trocken ist oder nicht. Sieht nett aus, aber daß diese ganze Renovierung getragen wurde von einer schwachsinnigen Abschreibungspolitik, die im Westen letztlich nur Steuereinnahmen gekostet hat und im Osten zu Bauwut unabhängig von der Nachfrage führte, das interessiert nicht. Leipzig hätte noch 10 weitere Jahre ohne eine riesige Shopping-Mall leben können, wenn dafür dieses Bauwerk durch Marktnachfrage entstanden und damit selbsttragend wäre.
Wir Deutschen müssen uns einfach eine Sache eingestehen:
1990 war die DDR politsch bankrott, wirtschaftlich marode und am Ende
1990 war die BRD politisch marode und das gesamte soziale System bereits absehbar renovierungsbedürftigIn den 3. Programmen gibt's um 19:50 (so um den Dreh) immer die Tagesschau von vor 20 Jahren (und andere Zeitspannen), schaut Euch das an, abgesehen von der Außenpolitik, in der Innenpolitik wurden damals bereits die gleichen Probleme mit der gleichen Hilflosigkeit diskutiert wie heute.
Leider hat die Politik sich dieser Probleme bisher nicht angenommen, auch in den nächsten 3 Jahren wird dies nicht geschehen. 1990 wurde der DDR ein grundsätzlich erfolgreiches Wirtschaftssystem, aber ein bereits überholtes Sozial- und Arbeitsmarktmodell übergestülpt, das uns nun alle verschlingt.
Willkommen im Boot.
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Die Technik der DDR war durchaus bemerkenswert. Zu sagen wär noch, dass Zeiss die direkte Konkurrenz Leica auf einigen Gebieten überholt hat, und auch Nikon links liegen lässt, was Bspw. Mikroskope betrifft.
Schön das Dus aufn Punkt bringst.
Die Frage ist nun, was würdest Du tun als Wirtschaftsminister?
a) Du senkst die Steuern für Unternehmen, in der Hoffnung auf Wachstum
b) Du gründest neue Betriebe und subventionierst diese saftig
c) Du siehst weiter zu, wie die Firmen Richtung Osten abwandernund dazu gleich die Gegenargumente, wie sichs gehört :p
a) Es fehlt erstmal noch mehr Geld in der Staatskasse
b) Das dürfte ärger mit den anderen EU Staaten geben
c) dir bleibt ein Gefühl der Übelkeit, wenn Du siehst, wie die arbeitslosen Ingenieure Spargeln stechen müssen.
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d) Ich konzentriere mich auf die Kernaufgaben eines Staates - Sicherheit Innen & Außen, perfekte Verkehrsinfrastruktur, öffentliche Infrastruktur und Verwaltung, Schulbildung, schlankes und effektives Gesundheitssystem, ein Gerichtssytem, in dem eine Klage nicht 20 Monate dauert, reduziere die Zahl der Bundesländer auf 5-6, und stelle alle die Ausgaben ein, die unter dem Begriff "Subvention" zu einer Marktverzerrung führen. Vielleicht widme ich mich dann am Wochenende dem Thema "Steuererklärung auf einem Bierdeckel" und führe ein Steuersystem ein, bei dem ich mit weniger als 100 Seiten auskomme.
Der Vorteil beim Staat ist ja, daß er alles machen dürfte, wenn er nur wollte, da er sich seine Regeln selbst gibt. Soviel Macht, und doch soviel Unverstand, was man mit der Macht tun soll...
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Zum Beitrag von Marc++us: prinzipiell kann ich dem nur zustimmen. Man sollte allerdings auch folgendes im Hinterkopf behalten: die Leute in der DDR wollten "Westbedingungen", "Westprodukte", "Westgeld". Es gab eine nationale Euphorie. Die meisten wollten die Wiedervereinigung.
Es gibt in der Geschichte kein Beispiel, wie man sowas machen sollte, weil es keinerlei Vorbild gab. Natürlich gab es auch Warner (z.B. Lafontaine). Die gibt es aber immer...
Hätte man die Sache jahrelang planen und wissenschaftlich untersuchen können, wäre die Sache vermutlich besser gelaufen. Die Wiedervereinigung war an sich politisch auch sein sehr heißes Eisen. Wenn ich daran erinnern darf: England war total dagegen und auch der Rest - in Ost & West - hatten mehr als genügend Vorbehalte.
Insofern kann man im nachhinein durchaus kritisch sein. Aber alles auf den doofen Dicken bzw. die Politik an sich abwälzen ist auch viel zu kurz gesprungen.
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Marc++us schrieb:
Der Vorteil beim Staat ist ja, daß er alles machen dürfte, wenn er nur wollte, da er sich seine Regeln selbst gibt. Soviel Macht, und doch soviel Unverstand, was man mit der Macht tun soll...
Deshalb steht es jedem Bürger frei, seine Meinung zu sagen und diese auch politisch indirekt oder direkt einfließen zu lassen...
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AndreasD schrieb:
Marc++us schrieb:
Der Vorteil beim Staat ist ja, daß er alles machen dürfte, wenn er nur wollte, da er sich seine Regeln selbst gibt. Soviel Macht, und doch soviel Unverstand, was man mit der Macht tun soll...
Deshalb steht es jedem Bürger frei, seine Meinung zu sagen und diese auch politisch indirekt oder direkt einfließen zu lassen...
Äh, ich hab' bei Deinen Beiträgen schon gemerkt, daß Du nicht von dieser Welt bist... Du mußt woanders leben als ich.
Für mich gibt es defakto heute keine Möglichkeit (mehr), mich an aktiver Politik zu beteiligen.
Um als Politiker in einer Partei Karriere zu machen, muß man:
a) Anfang 20 eines der richtigen Studienthemen wählen (Politologie, Jura, Medien, sonstige verwandte Themen)
b) Mitglied einer Jungorganisation sein
c) jegliche Freizeit in die Partei investierenDann kann man irgendwann aktiven Einfluß nehmen. Als ich aber damals so jung war, hatte ich noch nicht geahnt, was mich mal als 35jähriger Ingenieur stören würde, so daß ich den Weg nicht einschlug. Heute ist man als Seiteneinsteiger bestenfalls für einen Gemeinderat akzeptabel.
Du hast sicherlich bemerkt, daß "Politiker" ein eigenes Berufsbild ist, das man gleich zu Beginn seines Berufslebens einschlagen muß, und das auch Züge von Amtsvererbung aufweist?
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Marc++us schrieb:
d) Ich konzentriere mich auf die Kernaufgaben eines Staates - Sicherheit Innen & Außen, perfekte Verkehrsinfrastruktur, öffentliche Infrastruktur und Verwaltung, Schulbildung, schlankes und effektives Gesundheitssystem, ein Gerichtssytem, in dem eine Klage nicht 20 Monate dauert, reduziere die Zahl der Bundesländer auf 5-6, und stelle alle die Ausgaben ein, die unter dem Begriff "Subvention" zu einer Marktverzerrung führen. Vielleicht widme ich mich dann am Wochenende dem Thema "Steuererklärung auf einem Bierdeckel" und führe ein Steuersystem ein, bei dem ich mit weniger als 100 Seiten auskomme.
Der Vorteil beim Staat ist ja, daß er alles machen dürfte, wenn er nur wollte, da er sich seine Regeln selbst gibt. Soviel Macht, und doch soviel Unverstand, was man mit der Macht tun soll...
es gibt keine antowort d) :p
abgesehn davon wirst Du damit kein Wirtschaftsachstum bekommen, die Staatsausgaben nur minimal senken können, und darum wird auch die Steuerlast bleiben.Sicherheit...Außen
Landesverteidigung? Wozu?
perfekte Verkehrsinfrastruktur
Hoffe Du meinst den öffentlichen, oder willst Du die Strassen vergolden wie in der Schweiz?
schlankes und effektives Gesundheitssystem
da bin ich aber gespannt! Dürfte überhaupt eines der grössten Probleme sein, neben dem Sozialsystem.
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Marc++us schrieb:
Für mich gibt es defakto heute keine Möglichkeit (mehr), mich an aktiver Politik zu beteiligen.
Um als Politiker in einer Partei Karriere zu machen, muß man:
a) Anfang 20 eines der richtigen Studienthemen wählen (Politologie, Jura, Medien, sonstige verwandte Themen)
b) Mitglied einer Jungorganisation sein
c) jegliche Freizeit in die Partei investierenDann kann man irgendwann aktiven Einfluß nehmen. Als ich aber damals so jung war, hatte ich noch nicht geahnt, was mich mal als 35jähriger Ingenieur stören würde, so daß ich den Weg nicht einschlug. Heute ist man als Seiteneinsteiger bestenfalls für einen Gemeinderat akzeptabel.
Da lob ich mir doch die direkte Demokratie, wo jeder mit ein bisschen Geld im Sack ein paar 100000 Unterschriften sammeln kann, um Initiativen vors Volk zu bringen.
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Marc++us schrieb:
Äh, ich hab' bei Deinen Beiträgen schon gemerkt, daß Du nicht von dieser Welt bist... Du mußt woanders leben als ich.
Für mich gibt es defakto heute keine Möglichkeit (mehr), mich an aktiver Politik zu beteiligen.Wer sagt, daß Du zwingend eine Karriere in einer der großen Volksparteien anstreben mußt? Wie sind die Grünen entstanden? Wie andere Parteien? Ich wußte auch nicht, daß Angela Merkel in der Jungen Union war, bevor sie Kanzlerin wurde. Auch war vor nicht langer Zeit sogar ein parteiloser Wirtschaftsminister.
Aber das fiel mir nur auf, weil ich woanders wohne...
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Marc++us schrieb:
Ich vermute, der Protest gegen Studiengebühren wäre auch nicht so stark, wenn man als Zahler wüßte, daß das Geld sicher in dem Haushalt der Hochschule landet. Aber das Problem ist ja, daß man das Geld nur an "den Stadt" zahlt, d.h. es wird für irgendwas verramscht, zieht man den ganzen Verwaltungsoverhead und die staatliche Schlamperei und Ineffektivität ab, kommen bei den Hochschulen von 500 EUR vielleicht noch 1-2 EUR an.
Und das wissen die Leute, eingedenk ähnlicher Erfahrungen bei Ökosteuer, Mineralölsteuer, Kfzsteuer, Pflegeversicherung - das Geld wird irgendwo verballert, aber nicht für den offiziellen Zweck eingesetzt. Das fährt die Leute sauer.
hihi, wo lebst du eigentlich?
in karlsruhe haben gerade mal 6000 demonstriert (begleitend zur verhandlung vor dem bundesverfassungsgericht). angesichts von über 30000 studenten in der gesamten region ein armutszeugnis. gleiches gilt für die "landesweite" demo in stuttgart. absolut lächerlich.
der protest ist nicht stark, er ist völlig lachhaft. und meine persönlichen erfahrungen sagen mir, daß das nicht etwa daran liegt, daß die, die nicht protestieren, die gebühren nun unbedingt toll finden- vielmehr scheinen ignoranz und aktives desinteresse ein massenphänomen zu sein. so werden z.b. die von dir genannten erfahrungswerte geflissentlich ignoriert.
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AndreasD schrieb:
Wer sagt, daß Du zwingend eine Karriere in einer der großen Volksparteien anstreben mußt? Wie sind die Grünen entstanden?
Einige Jungstudenten haben ihre Studium und ihre ganze Freizeit dafür geopfert, um eine politische Karriere zu machen? Die Biographie der Grünen-Chefs unterstreicht doch meine Aussage, sogar so eine Neupartei kommt auf dem gleichen Weg ans Ziel.
AndreasD schrieb:
Wie andere Parteien?
Welche anderen Parteien? Im Rahmen dieser Diskussion kann man SPD, CDU, CSU und FDP ruhig als "schon immer existent" annehmen. Die wurden letztlich vor über 100 Jahren (wenn auch teilweise in anderer Gliederung) gegründet und haben es durch kreative Gesetzgebung geschafft, heute eine staatsbeherrschende Stellung einzunehmen.
AndreasD schrieb:
Ich wußte auch nicht, daß Angela Merkel in der Jungen Union war, bevor sie Kanzlerin wurde.
Angelique ist eine Ausnahme, die durch die Wiedervereinigung an den Futternapf gespült wurde. Die geschichtliche Ausnahmesituation DDR hat natürlich einige Leute ohne BRD-Hintergrund an die Macht gebracht. Aber was nützt das mir als Bürger? Soll ich auf die Wiedervereinigung mit Polen warten, oder mit Frankreich? Oder der Ostmark?
AndreasD schrieb:
Auch war vor nicht langer Zeit sogar ein parteiloser Wirtschaftsminister.
Ja, für wieviele Wochen? Und warum ist er gescheitert? Weil er von den Parteigängern mit langjähriger Bilderbuch-Parteikarriere abgesägt wurde, da er nicht dazu passte. Der Name war übrigens Müller.
AndreasD schrieb:
Aber das fiel mir nur auf, weil ich woanders wohne...
Deine Beispiele zeigen es - Du bist realitätsfern. [Ist nicht böse gemeint.]
Abgesehen davon war ich tatsächlich an einer Parteineugründung beteiligt, und wir sind bei Landtagswahlen angetreten. Ich weiß also durchaus wovon ich spreche. Und ich weiß auch, was die etablierten Parteien in einem solchen Fall unternehmen, angefangen beim Überkleben und Zerstören von Plakaten (deren Budget ist größer, die wissen, daß man nicht "zurück kleben" kann), Telefonterror, gefälschte Pressemitteilungen für die Lokalzeitung und aktive Verhinderung von Parteiversammlungen (indem z.B. dem Wirt der Abzug von Sportvereinen, Feiern, etc., aus seinem Lokal angedroht wurde). Und das bei einer harmlosen liberalen Bürgerrechtspartei, ohne Rechts- oder Linksdrall.
Du weißt wohl wirklich nicht, in welchem Land Du lebst.
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@Marc++us: Bist Du sicher, dass Polen in deine Liste der Boom-Staaten passt? Wenn ich mir die Arbeitslosenzahlen usw. zu diesem Land angucke, sieht das für mich nicht so gut aus.
Und bei den anderen Staaten, die da stehen, findet der Boom ja auch auf einem Niveau statt, der weit unter dem der neuen Bundesländer liegt. ...was das BIP betrifft, was die Arbeitsbedingungen betrifft usw.. Ich weiß nicht, ob man diese Staaten als Maßstab für die Entwicklung in den neuen Ländern heranziehen sollte.
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scrub schrieb:
Marc++us schrieb:
...
hihi, wo lebst du eigentlich?
in karlsruhe haben gerade mal 6000 demonstriert (begleitend zur verhandlung vor dem bundesverfassungsgericht). angesichts von über 30000 studenten in der gesamten region ein armutszeugnis. gleiches gilt für die "landesweite" demo in stuttgart. absolut lächerlich.
der protest ist nicht stark, er ist völlig lachhaft. und meine persönlichen erfahrungen sagen mir, daß das nicht etwa daran liegt, daß die, die nicht protestieren, die gebühren nun unbedingt toll finden- vielmehr scheinen ignoranz und aktives desinteresse ein massenphänomen zu sein. so werden z.b. die von dir genannten erfahrungswerte geflissentlich ignoriert.Traurig aber wahr.
Meine Schwester lief vor Jahren Sturm gegen die Hochschulreform in Basel, vergebens. ( "Reformen müssen sein! Bologna? nein!" )
Denn die Zeit der mit Flugblättern vollgepackten Mensatische ist vorbei. (meine Mutti hat 68 angefangen zu studieren, da war was los)
Nun ist die Reform da, und alles ist schön liberal und industrieorientiert und international vergleichbar. Bologna halt
Und viele Studies wundern sich nun, was dass soll, aber viele denken, hauptsache ich hab meine Abschluss, nach mir die Sinnflut. Schade