Diplomarbeit - Welches Programm?



  • Hallo,
    zwar taucht diese Frage hier sicher nicht zum ersten Mal auf, da der letzte passende Thread, den ich gefunden habe aber bereits über ein Jahr zurück liegt und in einem Jahr einiges passieren kann, starte ich einfach mal einen neuen.

    Also:
    Ich (zu alt, männlich, ewiger Informatik-Student) schreibe zur Zeit meine Diplomarbeit. Der spaßige Teil (-> Programmieren) ist leider fertig und nun wartet der Teil wo man viele viele Sätze, Tabellen und Formeln in ein Dokument hämmern muss.

    Meine Frage ist nun, mit welchem Programm ich dieses Dokument am Besten schreiben sollte. OpenOffice? Word? LaTex? Lyx?

    Bevor hier jetzt die Kämpfe WYSIWYG vs. LaTex, Word vs. OpenOffice usw. losgehen: mich interessiert nicht, welches Programm absolut gesehen das Beste ist. Oder ob Bill Gates mehr oder weniger Geld spenden könnte oder das ich mir das hätte früher überlegen müssen usw.

    Ich bitte euch einfach um eine ehrliche Einschätzung unter Berücksichtigung folgender Tatsachen:

    Die Arbeit wird:

    * ca. 100 Seiten haben
    * viele Tabellen (mäßig kompliziert) und einige Grafiken bzw. Diagramme enthalten
    * ein Theorieteil wird einige Formeln und viele mathematische Symbole benötigen
    * ein umfangreiches Literaturverzeichnis beinhalten

    Bisher liegen meine Stichpunkte für die Kapitel in Form von reinen Textdateien vor. Tabellen existieren in einem XML-Format. Einige Formeln usw. habe ich schon in Form eines Latex-Dokument. Die Einträge für das Literaturverzeichnis existieren in BibTex-Format.

    Ich für meinen Teil habe:
    * StarOffice (längere Texte über 70 Seiten aber ohne Mathekram),
    * OpenOffice (nur kurz reingeschnuppert) und
    * Word (nur kürzere Text bis 20 Seiten) benutzt
    * ca. 50 IQ-Punkte weniger als der durchschnittliche Computer-Geek.

    Latex habe ich bisher nicht benutzt - gar nicht, null.

    So wie ich das sehe, muss ich mich so oder so in ein Programm einarbeiten. Mein Prof. rät mir zu LaTex. Zum einen weil es bei uns am Lehrstuhl verwendet wird und zum Anderen, weil ich dann wohl z.B. mit den BibTex-Sachen arbeiten kann.

    Meine Sorge ist allerdings, dass die Lernkurve zu steil ist (wie steil ist zu steil?), weshalb ich eher in die Richtung OpenOffice tendiere.

    Achso, ich arbeite und Windows XP und ein Wechsel des BS steht nicht zur Debatte.

    Was würdet ihr in meiner Situation machen?



  • Nuja, dann ist der Fall doch klar: Benutze Word 2003, ich hab meine Arbeit (127 Seiten) damit verfasst, hatte lediglich Probleme, wenn ich Office 2003 Dateien (von Arbeit) in Office 2000 (zu Hause) weiter bearbeitet hatte (Bilder & Grafiken verschoben, Formatierungen und Verweise fehlerhaft).

    Rein bei Office 2003 gab es aber null Beanstandungen, sehr zuverlässig.



  • ich schreib meine auch mit Word allerdings solltest du selbst überlegen, hast du die Zeit dich in LaTex ein zu arbeiten oder schreibst du lieber die Literaturverweise von Hand ab. Ich denk dass letzteres weniger Arbeit ist. Ausserdem gibt es schöne Word- Vorlagen im I-Net! Such mal bei google nach Diplomarbeit + filetype:dot



  • Ich würde \LaTeX{} nehmen. Das nimmt dir solche lästigen Aufgaben wie Literaturverzeichnis DIN-konform zu erstellen und die ordentliche Darstellung von Symbolen, Listings und Formeln ab.
    Bei meiner Facharbeit (in der 12) habe ich das auch benutzt und eigentlich kannst du damit sofort losschreiben. Das Layout kannst du dann später anpassen.
    Prinzipiell brauchst du dir nur eine Einführung durchzulesen, danach kannst du dich halt, wenn du auf ein Problem stößt umschauen. Das Zitieren läuft einfach über \cite{BibTeX-Name}.
    Ich hab http://www.winshell.de/ und MikTEX verwendet. Letzteres enthält zu allem und jedem Pakete, ersteres ist sehr einfach zu bedienen und ersetzt die Umlaute automatisch durch die \TeX{}-Sequenz.



  • F98 schrieb:

    ...Rein bei Office 2003 gab es aber null Beanstandungen, sehr zuverlässig.

    Naja kann ich nicht ganz teilen! Also Kleinigkeiten gehen bei Word schon immer mal in die Hose! 🙄

    nur mal als beispiel wenn ich Seite 2-3 drucke kommen Seite 3-7 raus! 😮 liegt aber an den mehreren Abschnitten mit unterschiedlicher Nummerierung!



  • Also wenn du Texen möchtest, dann Hände weg von solchen Pseudo-GUIs wie LyX.
    Nach kurzer Zeit bist du mehr damit beschäftigt, den Quellcode von Hand nachzubessern, als dass es dir eine Erleichterung wäre.

    Steil finde ich die Lernkurve eigentlich nicht. Am Anfang muss man ein wenig tüfteln, bis die Tabellen und Bildunterschriften so sitzen, wie man das mag.
    Aber dann fängt man an, effizient zu werden, denn man zieht ja sein Layout bis zum Ende durch.

    Normalerweise sollte man das nach 2-3 Stunden merken, ob man mit dem Texen klarkommt. Du kannst ja den Text schon vorschreiben, und zur Not dann nach Word rüberkopieren, wenn der Funke nicht überspringt. (Was ich aber bei einem Informatiker nicht glaube 🙂 )



  • Quark XPress oder Adobe InDesign 👍 😃



  • HumeSikkins schrieb:

    Latex habe ich bisher nicht benutzt - gar nicht, null.

    So wie ich das sehe, muss ich mich so oder so in ein Programm einarbeiten. Mein Prof. rät mir zu LaTex. Zum einen weil es bei uns am Lehrstuhl verwendet wird und zum Anderen, weil ich dann wohl z.B. mit den BibTex-Sachen arbeiten kann.

    Meine Sorge ist allerdings, dass die Lernkurve zu steil ist (wie steil ist zu steil?), weshalb ich eher in die Richtung OpenOffice tendiere.

    Achso, ich arbeite und Windows XP und ein Wechsel des BS steht nicht zur Debatte.

    Was würdet ihr in meiner Situation machen?

    Mein Tipp: Arbeite Dich in Latex ein. Such Dir eine schöne Vorlage (vielleicht gibt's da schon was am Institut?). Dann sieht's von Anfang an gut aus und Du mußt das Dokument nicht ganz von vorne aufsetzen.

    Die Lernkurve ist nicht besonders steil. Hilfreich sind ein paar Beispiel-Texte an denen man sich Tricks abschaun kann. Praktisch ist auch vernünftiger Editor (unter Windows zum Beispiel das TexnicCenter), damit kann man mathematische Symbole auch einfach reinklicken und muß nicht den Befehl auswendig wissen.

    Wenn Du Zeichnungen machen mußt kann ich IPE empfehlen. Speichert direkt als pdf unterstützt Beschriftungen in Latex und ist hervorragend für einfache Zeichnungen (und dank snap to intersection auch für einfache Konstruktionen) geeignet.



  • 1310-Logik schrieb:

    Quark XPress oder Adobe InDesign 👍 😃

    Moment, kurz mal in den Geldbeutel geschaut: umm, nein das sieht nicht gut aus 😉

    Ich habe jetzt zumindest schonmal erfolgreich MiKTeX und TeXnicCenter installiert. Werde wohl einfach mal ein bischen damit rumspielen.



  • Ich würde auch LaTex nehmen. Damit sieht eine Arbeit gleich professioneller aus. Zur Einführung findet man zahlreiche Beispiele und EBooks. Ein paar Tage muss man für die Einarbeitung schon rechnen, aber es wird sich lohnen.



  • Gehört zwar nicht zum Thema, aber mich würde brennend interessieren, welches Thema du in deiner Diplom-Arbeit behandelst 🙂



  • kingruedi schrieb:

    Ich würde auch LaTex nehmen. Damit sieht eine Arbeit gleich professioneller aus.

    Wüsste nicht, was das Dateiformat mit dem Layout zu tun hätte. Wenn ich bisher LaTeX basierende Dokumente gesehen habe, kam mir meist schnell das grosse würgen. Die sehen aus wie die Dokumente die ich damals mit Word 2 mangels besserer Kenntnisse des Werkzeugs und Möglichkeiten der Software erstellt habe. Vermutlich mangels TeX kenntnisse des Autors, aber dennoch gibt es Dinge für welche ich den Komfort eines WYsiwYg-Editors niemals missen müssen wollte. Und ich behaupte, dass ich dir auch mit MS Word mit geringem Aufwand "professionell" aussehende Dokumente erstellen kann.

    Aber Anyway: Hume, ich weiss nicht, was du genau suchst. Wenn du mit DTP vertraut bist, wäre vielleicht Scribus eine Möglichkeit. Das ist ein freies Textsatz-Werkzeug, welches mir einen potenten Eindruck macht. Hatte aber noch keine Zeit damit zu spielen. Hängt aber natürlich von deiner Arbeitsweise ab, ob du tatsächlich ein Textsatztool suchst (o:



  • junix schrieb:

    Wüsste nicht, was das Dateiformat mit dem Layout zu tun hätte.

    LaTeX ist kein Dateiformat sondern ein Makropaket, um die Arbeit mit TeX zu erleichtern. Da LaTeX zahlreiche hübsche Standard-Layouts mitbringt, hat das εdurchaus etwas miteinander zu tun.

    Wenn ich bisher LaTeX basierende Dokumente gesehen habe, kam mir meist schnell das grosse würgen. Die sehen aus wie die Dokumente die ich damals mit Word 2 mangels besserer Kenntnisse des Werkzeugs und Möglichkeiten der Software erstellt habe.

    Naja, viele Leute optimieren ihre Dokumente auf Druck, statt auf Bildschirm-Darstellung, das macht viel aus.

    Und ich behaupte, dass ich dir auch mit MS Word mit geringem Aufwand "professionell" aussehende Dokumente erstellen kann.

    Klar, aber für wissenschaftliche Arbeiten ist LaTeX einfach schon extrem toll. Mit den geeigneten Tools _die_ Universal-Lösung für faule Menschen schlechthin. 🙂

    Aber Anyway: Hume, ich weiss nicht, was du genau suchst. Wenn du mit DTP vertraut bist, wäre vielleicht Scribus eine Möglichkeit. Das ist ein freies Textsatz-Werkzeug, welches mir einen potenten Eindruck macht. Hatte aber noch keine Zeit damit zu spielen. Hängt aber natürlich von deiner Arbeitsweise ab, ob du tatsächlich ein Textsatztool suchst (o:

    Nein, Scribus ist ein DTP-Programm, mit sowas wissenschaftliche Arbeiten zu verfassen macht kaum Sinn. Scribus ist für typische DTP-Aufgaben wirklich nett, aber für Diplomarbeiten einfach keine brauchbare Option.

    Hume: Ich fand The Not So Short Introduction to LaTeX2ε immer sehr hilfreich. Und ein paar Leute in meinem Bekanntenkreis schwören auf Scientific Word, aber wenn Du mit Texniccenter klarkommst, ist das bestimmt besser.



  • nman schrieb:

    Wenn ich bisher LaTeX basierende Dokumente gesehen habe, kam mir meist schnell das grosse würgen. Die sehen aus wie die Dokumente die ich damals mit Word 2 mangels besserer Kenntnisse des Werkzeugs und Möglichkeiten der Software erstellt habe.

    Naja, viele Leute optimieren ihre Dokumente auf Druck, statt auf Bildschirm-Darstellung, das macht viel aus.

    Wüsste nicht was der Ausdruck eines PDF noch für einen Einfluss auf das "look and feel" eines Dokuments hat, aber lass mir das gern erklären.

    nman schrieb:

    Und ich behaupte, dass ich dir auch mit MS Word mit geringem Aufwand "professionell" aussehende Dokumente erstellen kann.

    Klar, aber für wissenschaftliche Arbeiten ist LaTeX einfach schon extrem toll. Mit den geeigneten Tools _die_ Universal-Lösung für faule Menschen schlechthin. 🙂

    Ich denke es ist doch einfach nur Gewöhnungssache. Auch Word ist mit geeigneten Tools extrem toll. (o;

    Was die Verwendung von Textsatzwerkzeugen betrifft: In Ermangelung von Erfahrung weiss ich nicht welche Paramter für eine Entscheidung Pro/Contra dienen. Hängt aber in meinen Augen massgeblich vom Erstellungsprozess ab, da auch Tex ja im Grunde in Textsatz-Werkzeug ist und man auch mit der Gestaltung in Word eignetlich Textsatzaufgaben übernimmt.



  • junix schrieb:

    Wenn ich bisher LaTeX basierende Dokumente gesehen habe, kam mir meist schnell das grosse würgen. Die sehen aus wie die Dokumente die ich damals mit Word 2 mangels besserer Kenntnisse des Werkzeugs und Möglichkeiten der Software erstellt habe. Vermutlich mangels TeX kenntnisse des Autors, aber dennoch gibt es Dinge für welche ich den Komfort eines WYsiwYg-Editors niemals missen müssen wollte.

    Da würde ich ja gerne mal nachhaken. Was hast du denn da so gesehen? Das gute an LaTeX ist ja, dass man schon ohne irgendwas besonderes zu machen professionell aussehende Dokumente bekommt. Da kann man höchstens durch zuviel fummeln was kaputt machen. An den mangelnden Kenntnissen des Autors kann es also wohl nicht gelegen haben.
    Andererseits erkennt man mit Word erstellte Texte meistens daran, dass sie entweder unprofessionell oder eher wie eine Werbebroschüre als eine wissenschaftliche Veröffentlichung aussehen. Vielleicht ist das auch alles Geschmackssache und dir liegt letzteres mehr, mich würde schonmal interessieren wie du zu dieser Einschätzung kommst.
    Ich frage mich aber schon, wie du es geschafft hast, mit LaTeX Dokumente zu erstellen, die aussehen wie mit Word 2.0 gemacht. Wo kann ich das Package runterladen, ich stell mir das gar nicht so trivial vor 😉



  • Bashar schrieb:

    Da würde ich ja gerne mal nachhaken. Was hast du denn da so gesehen?

    Wir arbeiten mit der ETH Zürich zusammen. Und die Arbeiten die ich da so gesehen habe sind die meisten mit Tex erstellt. Leider waren da die Dokumente vom "look and feel" her eher weniger ansprechend...

    Bashar schrieb:

    Das gute an LaTeX ist ja, dass man schon ohne irgendwas besonderes zu machen professionell aussehende Dokumente bekommt.

    Ich denke wir driften schon bei "professionelles Aussehen" auseinander (o;

    Bashar schrieb:

    Andererseits erkennt man mit Word erstellte Texte meistens daran, dass sie entweder unprofessionell oder eher wie eine Werbebroschüre als eine wissenschaftliche Veröffentlichung aussehen.

    Ich finde eigentlich, dass auch wissenschaftliche Arbeiten durchaus etwas über das Minimalmass hinaus gehen dürfen, was den Textsatz und das Seitenlayout anbelangt. Wenn mich eine Arbeit optisch nicht mal anspricht, habe ich auch weniger Motivation mich darin zu vertiefen. Aber da ists leider auch wieder Geschmacksache. Im Übrigen neige ich dazu, eine Diplomarbeit durchaus als Werbebroschüre - wenn auch mit wissenschaftlichem Inhalt - zu betrachten.

    Bashar schrieb:

    Ich frage mich aber schon, wie du es geschafft hast, mit LaTeX Dokumente zu erstellen, die aussehen wie mit Word 2.0 gemacht.

    Ich erstelle keine LaTeX Dokumente. Den Komfort eine Tabelle einfach an den Rändern ziehen zu können, ohne mir vor dem inneren Auge vorzustellen wies dann wohl aussehen möge, würde ich nie eintauschen (o; Wobei man aber LaTeX lassen muss, dass die Formeleingabe extrem schnell erledigt werden kann. Aber das kann ich mit MathCAD das wir in der Firma zum Glück haben auch wieder wett machen, und es wird dabei sogar gleich noch gerechnet, wenn ich das will (o;

    Wenn ich mir allerdings vorstelle, meine Pflichtenhefter und Spezifikationen ohne WYsiwYg zu erstellen, läufts mir kalt den Rücken runter (o; Aber über WYsiwYg soll hier ja nicht gestritten werden, also lassen wir diesen Punkt.



  • P.S: Mit meiner Bemerkung zu Tex wollte ich eigentlich nur gegen die implizierte Verbindung "LaTeX == automatisch professionelles Outfit" Einspruch erheben, keineswegs Tex schlecht machen. Ich denke die Forderung nach professionellem Outfit kann man mit jedem der genannten Tools erfüllen oder vergeigen. Und schlussendlich ist es wieder eine Frage der Voraussetzungen (Vorgaben / Vorlagen / Arbeitsprozess / Kenntnisse / Zeitrahmen / etc) welches Werkzeug passend ist. Grade die Wahl des richtigen Werkzeugs in der richtigen Situation macht doch einen guten Fachmann aus oder etwa nicht?


  • Mod

    Bashar schrieb:

    Andererseits erkennt man mit Word erstellte Texte meistens daran, dass sie entweder unprofessionell oder eher wie eine Werbebroschüre als eine wissenschaftliche Veröffentlichung aussehen.

    Daraus eine Schlußfolgerung bzgl der Tools zu ziehen erscheint mir aber unlogisch. Das liegt doch an der Breitenwirkung, daß eben jeder mit Word was ausdrucken kann, aber nicht jeder kann was mit TeX ausdrucken.

    Das Problem bei mit Word erstellten Dokumenten dürfte eher sein, daß hier viele einfach falsche Schriftarten verwenden, weil sie am Bildschirm gut lesbar sind und nett aussehen, aber für den Druck eher unschön sind. Überschriften mit Comic Sans und Text in Verdana sind halt nun mal nix für ein Druckwerk - da gehört die Überschrift mit einer Sans Serif geschrieben und der Text mit einer Times - fertig ist die Auswahl der Schriften. Da wird eben zuviel gespielt.

    Den einzigen Vorteil sehe ich bei TeX bei Texten, die von Formeln wimmeln, das hat hier Vorteile. Aber dafür fällt TeX wieder ab, wenn man die Fouriertransformierte eines Signals als Diagramm im Text einbetten will. Das geht mit der Combo Word+Excel in wenigen Mausklicks.

    Ich glaube ohnehin, daß TeX nur aus psychologischen Gründen verwendet wird - da jeder TeX mit wissenschaftlichen Texten in Verbindung bringt, glauben viele Schreiber, ihr Text werde wissenschaftlich, da sie TeX für die Erstellung benutzen. Bzw sie versuchen durch ein professionelles Satzbild vom dürftigen Inhalt abzulenken.

    Ganz flapsig ausgedrückt: eine gute Diplomarbeit kann man zur Not auch handschriftlich abgeben... die wird davon nicht schlechter.



  • junix schrieb:

    Wüsste nicht was der Ausdruck eines PDF noch für einen Einfluss auf das "look and feel" eines Dokuments hat, aber lass mir das gern erklären.

    Naja, Dokumente, in denen die passenden Fonts nicht eingebettet sind, Dokumente, bei denen das AA nicht hinhaut etc.

    Ich denke es ist doch einfach nur Gewöhnungssache. Auch Word ist mit geeigneten Tools extrem toll. (o;

    In der Verwendung vielleicht, ja. Das Schriftbild tut jedem Typographie-Interessierten weh. 🙂

    Hängt aber in meinen Augen massgeblich vom Erstellungsprozess ab, da auch Tex ja im Grunde in Textsatz-Werkzeug ist und man auch mit der Gestaltung in Word eignetlich Textsatzaufgaben übernimmt.

    Wir raten hier ja auch nicht zu purem TeX, sondern zu LaTeX.

    P.S: Mit meiner Bemerkung zu Tex wollte ich eigentlich nur gegen die implizierte Verbindung "LaTeX == automatisch professionelles Outfit" Einspruch erheben, keineswegs Tex schlecht machen.

    Es ist mit LaTeX eben einfach deutlich schwerer, hässliche Dokumente zu produzieren, als mit Word.

    Grade die Wahl des richtigen Werkzeugs in der richtigen Situation macht doch einen guten Fachmann aus oder etwa nicht?

    Klar. Und ob man Präsentationen oder irgendwelche Zeitschriften in LaTeX setzen möchte, ist wirklich Geschmackssache, aber für Diplomarbeiten oä _ist_ LaTeX auf alle Fälle ein richtig gut geeignetes Werkzeug.

    Marc++us schrieb:

    Das liegt doch an der Breitenwirkung, daß eben jeder mit Word was ausdrucken kann, aber nicht jeder kann was mit TeX ausdrucken.

    Nein, eher daran, dass LaTeX sinnvolle Standard-Vorlagen hat und ein hübsches Schriftbild generiert.

    Ich glaube ohnehin, daß TeX nur aus psychologischen Gründen verwendet wird - da jeder TeX mit wissenschaftlichen Texten in Verbindung bringt, glauben viele Schreiber, ihr Text werde wissenschaftlich, da sie TeX für die Erstellung benutzen

    "Nur" bestimmt nicht. LaTeX ist einfach praktisch für Menschen, die sich lieber auf Inhalt als auf Aussehen konzentrieren. Das tolle Aussehen kriegst Du gratis dazugeschenkt, nachdem Du nur am Inhalt gearbeitet hast, ohne Dich im Geringsten um das Aussehen Deiner Arbeit kümmern zu müssen.



  • nman schrieb:

    Ich denke es ist doch einfach nur Gewöhnungssache. Auch Word ist mit geeigneten Tools extrem toll. (o;

    In der Verwendung vielleicht, ja. Das Schriftbild tut jedem Typographie-Interessierten weh. 🙂

    Ist das nicht eher eine Frage der richtigen Verwendung des Werkzeugs?

    nman schrieb:

    P.S: Mit meiner Bemerkung zu Tex wollte ich eigentlich nur gegen die implizierte Verbindung "LaTeX == automatisch professionelles Outfit" Einspruch erheben, keineswegs Tex schlecht machen.

    Es ist mit LaTeX eben einfach deutlich schwerer, hässliche Dokumente zu produzieren, als mit Word.

    Dafür sehen sie alle gleich aus... naja, ich mag es hald mich abzugrenzen (o;

    nman schrieb:

    Grade die Wahl des richtigen Werkzeugs in der richtigen Situation macht doch einen guten Fachmann aus oder etwa nicht?

    Klar. Und ob man Präsentationen oder irgendwelche Zeitschriften in LaTeX setzen möchte, ist wirklich Geschmackssache, aber für Diplomarbeiten oä _ist_ LaTeX auf alle Fälle ein richtig gut geeignetes Werkzeug.

    Eines von vielen. Und auch nur dann, wenn man sich bereits mit LaTeX auskennt. Ansonsten kostet es primär zeit.

    nman schrieb:

    LaTeX ist einfach praktisch für Menschen, die sich lieber auf Inhalt als auf Aussehen konzentrieren.

    Und furchtbar unpraktisch für die Personen welche beidem die Persönliche Note aufdrücken wollen. Denn spätestens zu dem Zeitpunkt beginnt man sich in die Tiefen des LaTeX zu begeben. Was auch der Grund war, wieso ich gleich wieder damit aufgehört habe. Ich habe schlicht keine Zeit, mein Layout 10 mal zu ändern um es dann zu "compilen" um festzustellen, dass ich da noch was um 10px schieben müsste.

    Aber ich gebs auch offen zu: Ich bin ein Point und Klick fan, da ich keinen Grund sehe, mich selber damit zu peinigen, irgendwelche Kommandos am Laufmeter einzutippen.

    Ausserdem halte ich den Glauben, dass nur der Inhalt zählt für etwas Weltfremd. Es heisst ja schliesslich "das Auge isst mit". Das Selbe gilt für das Layout von Dokumenten. Egal wie gut ein Text sein mag. Im schlechten Layout wird das Lesen mühsam. Und eigentlich sollte das Ziel weniger die Selbstbefriedigung als eher das Entgegenkommen für den Benutzer sein. Das geht leider in gewissen Sparten der IT zu oft unter.

    nman schrieb:

    Das tolle Aussehen kriegst Du gratis dazugeschenkt, nachdem Du nur am Inhalt gearbeitet hast, ohne Dich im Geringsten um das Aussehen Deiner Arbeit kümmern zu müssen.

    Wobei wir uns wohl einig sind, dass "Toll" relativ ist.


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