Suche Ausführliches Beispiel für Lastenheft/Pflichtenheft



  • Hi,

    also ein Mit-Student von mir hat ein Lastenheft (oder auch ein Pflichtenheft) erstellt. Ich hab mir das mal angeguckt, weil ich wissen wollte was "seine Software" so für Anforderungen erfüllen soll. Naja in seinem Heft steht jedenfalls was von

    Dialog XX 
    
    3 Buttons      180 €
    1 ListCtrl      90 €
    ...
    Gesamt         460 €
    
    Dialog XX2
    
    1 Button        60 €
    2 Editfelder    90 €
    ...
    

    usw... Und irgendwie hab ich das Gefühl das das kein "richtiges" Lastenheft ist (steht ja nur drin wieviel ein Button auf einem bestimmten Dailog kostet...) 🙄

    Jetzt wollte ich doch mal wissen wie so ein richtiges Lastenheft (oder auch Pflichtenheft) aussieht. Denn wenn ich einem Kunden mal ein Angebot unterbreiten muss, dann kann ich doch nicht nach irgendwelchen Steuerelementen kalkulieren... Und soweit ich weis müssen in einem solchen Heft die Anforderungen stehen die die Software erfüllen muss.

    Kennt einer einen Link wo man ein (ausführliches) Beispiel sehen kann? Die die ich gefunden hab sind immer sehr mager und sehr sehr Beispielhaft. Ideal wäre natürlich wenn ich mal ein "echtes" Lastenheft / Pflichtenheft sehen könnte. 😃



  • *g* in der CH bekommen wir das schon in der Lehre (neuer Lehrplan, ist 'n paar Jahre alt) eingetrichtert wie das geht. Ich schau mal nach, ob ich noch Unterlagen zuhause hab', wenn ja kann ich dir's mal einscannen!
    Greetz
    -me



  • Ein Pflichtenheft sagt zuallererst mal nichts über Preise aus.

    Hab leider auch grad kein Beispiel da, aber eigentlich wird in einem Pflichtenheft das aufgenommen, was in der Ist-Aufnahme als Manko drin steht, bzw. was aus dem Gespräch mit dem Kunden heraus kam.
    Das V-Modell sieht hier beispielsweise ein Dokument namens Anwenderforderungen vor, welches diese Punkte miteinander kombiniert.

    Hier wird zum Einen aufgenommen, was denn Ist ist, und welche Schwächen das Ist hat, Anschließend kommt man dazu, was denn der Kunde eigentlich möchte.

    http://www.v-modell.iabg.de/

    Hilft da vielleicht weiter. Dort sind auch Vorlagen zu finden..

    Ich sag aber gleich, dass das V-Modell sich eigentlich erst bei größeren Projekten lohnt. Ein-Mann-Projekte schreiben sich tot.



  • ich glaub mein Mit-Student hat einfach nur keinen Plan 😃

    Naja einscannen brauchst du's nicht, das wäre zu viel Aufwand (da kann ich noch eine Weile googeln).



  • Hier muss Dein Anspruch festgelgt werden:

    Wenn Du eine seichte Einführung im Anforderungsmanagement haben willst,
    ist Chris Rupps leider sehr populär:

    Requirements-Engineering und -Management | ISBN: 3446228772

    Es gibt schon eine grobe Vorstellung, worum es hierbei geht und sollte zumindestens für die ersten Lastenhefte ausreichen.
    Leider müsste man dieses Buch danach wieder komplett verbrennen, wenn man professionelle Ebenen betreten will. Ich glaube auch nicht nicht, dass die Chris Rupp das Requirements Engineering (Anforderungsanalyse, CMMI - Requirements Development) noch jemals lernen wird, wenn sie schon in der Zweiten Auflage so einen Müll schreibt.

    Deshalb empfahl ich meinen Jüngern:

    Kontinuierliches Anforderungsmanagement | ISBN: 3827317878

    2001 war Schienmann seiner Zeit weit voraus. Und findest auch eine schöne Gliederung von Lasten und Pflichtenhefte in diesen Buch. Aber heute weiß ich, dass auch er sich um das wichtige Thema Analyse und Konzeptmodellierung drückte, dessen Abbild das Anforderungsmanagement sein muss.

    Leider gibt es bis heute kein Standardwerk, dass ich als einigermassen umfassend beschreiben möchte.

    Auch ich habe versucht in der Vergangenheit ein Set von Beispielen von Pflichten- und Lastenheften im Netz zu finden. Aber die einzigen brauchbaren Muster habe ich i.P. nur von meinen Kunden und Geschäftspartner erhalten, weil damit ja auch eine gewisse Vertraulichkeit verbunden ist. Aber alle waren verschieden, weil auch die Konzepte verschieden waren. Die PH/LH, die Du im Netz findest, sind dann z.B. von irgendwelchen Studenten erstellt worden. Deshalb kannst Du Sie gleich vergessen, weil in der Praxis PH/LH-Erstellungen unter extremen und kontinuierlichen Termin-, Kosten-, Aufwands- und Risikobetrachtungen stattfinden und diese dabei nicht berücksichtigt werden.

    In der Industrie werden i.d.R. nur die besten, vielseitigsten und erfahrensten Mitarbeiter zu Anforderungsmanagern/-analytikern gemacht und bei 50% Capa brauchen die im Schnitt zwei Jahre, um den Job vernümftig gebacken zu bekommen. Deshalb sind ECHTE REINRASSIGE Requirementsmanager/-analytiker verdammt selten und auch normalerweise immer an ein bestimmtes Fachgebiet gebunden.

    Es natürlich auch durchaus statthaft ein Etatverteilung vorzunehmen. Ist zum Bleistift Bestandteil der Vorstudie, um mit den Kunden zu kommunizieren und zu verhandeln. Die Abhängigkeiten der Features kann/sollte man aber erst im PH aufzeigen. Wenn das allerdings alles ist was dort drin steht, ist das mehr ein LH einer 2-Mann-Web-Bude...



  • Nabend,

    in meiner betrieblichen Projektarbeit musste ich auch ein Lasten- und Pflichten-
    heft erstellen. Wenn magst, kann ich dir das ja mal zukommen lassen. Es ist
    sicherlich nicht perfekt, aber ich denke es zeigt, wie man es machen kann.

    Du kannst mir ueber mein Profil eine E-Mail zukommen lassen, wenn du interessiert
    bist.

    gruss
    v R



  • danke das Angebot nehme ich gerne an 👍


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