Klima
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Hier herrscht a) Denkverbot in dieser Richtung und b) kaufen wir einfach den Atomstrom aus dem Ausland zu, dadurch wird er sauberer, ebenso das Gewissen.
Das ist eine typisch schizophrene Haltung, die in Deutschland vor allem durch Grüne und Linke geprägt wurde. Hieran sieht man, dass Politik ein Land auch auf den falschen Weg bringen kann. Aber wie gesagt, nachwachsende Rohstoffe, Sonnenenergie/Wasserstoff und vielleicht auch Chemie auf Basis Kohlendioxid (wie die Pflanzen) sind der richtige Weg. Die Natur hat es uns vorgemacht. Wir müssen es nur in die Technik übersetzen, haben dabei sogar noch viel mehr Möglichkeiten als nur die Evolution.
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Hallo
Erhard Henkes schrieb:
Hier herrscht a) Denkverbot in dieser Richtung und b) kaufen wir einfach den Atomstrom aus dem Ausland zu, dadurch wird er sauberer, ebenso das Gewissen.
Das ist eine typisch schizophrene Haltung, die in Deutschland vor allem durch Grüne und Linke geprägt wurde. Hieran sieht man, dass Politik ein Land auch auf den falschen Weg bringen kann.
Na da haben wir ja wieder das alte Feindbild. Auch wenn es manche Leute nicht gerne hören, nur weil alle Welt etwas macht, muss es nicht immer das Beste sein. Sich vom Atomstrom zu verabschieden, ist sicher eine diskussionswürdige Entscheidung, aber darauf zusetzen ebenso. Wir sollten mal nicht so tuen, also löse das alle unsere Probleme. Ich sehe auch Problem darin die AKWs hier abzuschalten und dann Atomstrom aus dem Ausland zu kaufen. Natürlich nur solange, bis wir unseren Bedarf mit regenerativen Energien abdecken können. Dieser Zeitraum muss halt überbrückt werden. Wenn ich dazu allerdings hier neu Kraftwerke hinsetze, machen die Energieriesen diese doch eh nie aus (das sieht man jetzt doch sehr gut)
chrische
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Erhard Henkes schrieb:
Aber wie gesagt, nachwachsende Rohstoffe, Sonnenenergie/Wasserstoff und vielleicht auch Chemie auf Basis Kohlendioxid (wie die Pflanzen) sind der richtige Weg. Die Natur hat es uns vorgemacht.
Die Natur selbst hat über Hunderttausenden von Jahren sich selbst regulierende Kernreaktoren betrieben.
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Hallo
minhen schrieb:
Erhard Henkes schrieb:
Aber wie gesagt, nachwachsende Rohstoffe, Sonnenenergie/Wasserstoff und vielleicht auch Chemie auf Basis Kohlendioxid (wie die Pflanzen) sind der richtige Weg. Die Natur hat es uns vorgemacht.
Die Natur selbst hat über Hunderttausenden von Jahren sich selbst regulierende Kernraktoren betrieben.
Zum Beispiel an so lebensfreundlichen Plätzen wie Sonnen.
chrische
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chrische5 schrieb:
Zum Beispiel an so lebensfreundlichen Plätzen wie Sonnen.
Ich hab eher an so lebensfreundlichen Plätzen wie die Erde gedacht

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Marc++us schrieb:
Hier herrscht a) Denkverbot in dieser Richtung und b) kaufen wir einfach den Atomstrom aus dem Ausland zu, dadurch wird er sauberer, ebenso das Gewissen.
Es wird eine urkapitalistische Forderung umgesetzt, der Staat zieht sich zurück und gibt kein Geld mehr für Forschung in der "herkömmlichen" Reaktortechnik aus. Wenn eine privatwirtschaftliche Firma forschen will, kann sie das natürlich trotzdem tun.
Und wenn schon- in 50 Jahren ist die Atomkraft von heute sowieso überholt und wird zugunsten dezentraler Versorgung (siehe Erhard Henkes) bzw. dann hoffentlich auch Fusion ersetzt.
Das alles wird aber verzögert oder gar unmöglich gemacht, wenn weiterhin Energie und Zeit auf die dolle Atomkraft von heute verschwendet wird.
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scrub schrieb:
Marc++us schrieb:
Hier herrscht a) Denkverbot in dieser Richtung und b) kaufen wir einfach den Atomstrom aus dem Ausland zu, dadurch wird er sauberer, ebenso das Gewissen.
Es wird eine urkapitalistische Forderung umgesetzt, der Staat zieht sich zurück und gibt kein Geld mehr für Forschung in der "herkömmlichen" Reaktortechnik aus. Wenn eine privatwirtschaftliche Firma forschen will, kann sie das natürlich trotzdem tun.
Und wenn schon- in 50 Jahren ist die Atomkraft von heute sowieso überholt und wird zugunsten dezentraler Versorgung (siehe Erhard Henkes) bzw. dann hoffentlich auch Fusion ersetzt.
Das alles wird aber verzögert oder gar unmöglich gemacht, wenn weiterhin Energie und Zeit auf die dolle Atomkraft von heute verschwendet wird.Aber die 50 Jahre sind immerhin 50 Jahre, es ist schon bedenklich, daß aus der Evolutionsleiter der Energieversorgung eine Stufe mit Gewalt herausgebrochen wird, weil dadurch etwas bereits verfügbares und einen Zeitraum überbrückendes nicht zur Verfügung steht, und gleich ein Schritt zur übernächsten Stufe notwendig wird - das vergrößert das Risiko und den Zeitdruck.
Und es ist ja nicht so, daß dadurch wirklich Zeit und Energie verschwendet wird, wenn man heute in Richtung Kernenergie forscht und entwickelt - denn die Entwicklung konkurrierender Energien wird ja weiter betrieben, da sich andere Firmen davon mehr versprechen (das nennt sich Wettbewerb). Zur Zeit ist es einfach so, daß das Geschäft mit dieser Energiestufe von französischen Firmen gemacht wird, und wir in eine weitere Energieabhängigkeit geraten - das ist nicht gut für die Bilanz, da Geld abfließt für den Energiezukauf und gleichzeitig keine Einnahmen aus dieser Energiestufe erzeugt werden. Und durch diese Marktbereinigung in den Köpfen wird hier auch der Forschungs- und Wissenschaftsbereich ausgedühnt, d.h. wir verlieren auch Wissen in den benachbarten Forschungsgebieten (am Rand einer Singularität hält man sich nur ungern auf). Konkretes Beispiel z.B. Fusionsreaktor - wir verlieren Wissen auf den Gebieten Kontainment und Großreaktorbau.
Zudem wiederholt der Staat den Fehler aus den 50ern bzgl der Reaktortechnik - damals wurde viel staatliches Geld reingebuttert, heute wird dieses Geld in fragwürdige Projekte wie das Energieeinspeisungsgesetz gepumpt. Dadurch werden neue Fehlsteuerung eingeleitet, z.B. daß sich einige alternative Kraftwerke nur rechnen durch die Subvention und die Steuergeschenke für die Investoren.
Apropos, Dein Argument mit der "urkapitalistischen Forderung" hinkt auch deswegen, weil der Staat ja nicht die Forschung behindert, sondern die Umsetzung - wenn heute jemand einen sehr leistungsfähigen und sicheren Reaktorblock irgendwo in Dland bauen wollte, er dürfte es nicht tun. Das meinte ich vor allem mit "Denkverbot".
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Ich kann Marc++us in diesem Punkt nur zustimmen. Übrigens sollte es doch einen Weg geben, die Tiger zu retten. Marc++us was könnten wir als gemeinsame Aktion des Forums unternehmen, um die von so vielen geliebten Tiger zu retten?
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Erhard Henkes schrieb:
Marc++us was könnten wir als gemeinsame Aktion des Forums unternehmen, um die von so vielen geliebten Tiger zu retten?
Keine Ahnung, ich arbeite daran.
http://www.baeckmann.de/pix/tiger.jpg
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Dunkelreaktion der Photosysnthese:
http://de.wikipedia.org/wiki/Bild:Calvinzyklus2.png
http://www.lukashensel.de/fotosek.html
http://www.ruhr-uni-bochum.de/rubin/rbin2_01/natur/Beitrag2/index.htmlDie Fixierung von CO2 und Umwandlung in organische Materie wie z.B. Zucker oder andere interessante Moleküle ist m.E. eine mögliche Zukunft der Chemie. Die Energie könnte dabei direkt oder indirekt von der Sonne kommen. Wie seht ihr das?
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Marc++us schrieb:
Apropos, Dein Argument mit der "urkapitalistischen Forderung" hinkt auch deswegen, weil der Staat ja nicht die Forschung behindert, sondern die Umsetzung - wenn heute jemand einen sehr leistungsfähigen und sicheren Reaktorblock irgendwo in Dland bauen wollte, er dürfte es nicht tun. Das meinte ich vor allem mit "Denkverbot".
Ja eben: Denken darf man, was man will. Man kann also durchaus forschen- gebaut wird dann halt woanders. Ich sehe das Problem nicht ganz, zudem es doch auch in Deutschland noch Forschungsreaktoren gibt?
Zugegeben, die Forschung gleich miteinzuebnen, ist ein Fehler- der sich aber nicht bemerkbar machen wird.
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Marc++us schrieb:
Gregor schrieb:
IMHO ist das eine viel zu Ingenieur-artige Sichtweise der Thematik.
Ach so, da wollte ich noch nachfragen: wie sonst willst Du ein solches Problem denn sehen?
Ich sehe das als gesamtgesellschaftliches Problem an. Die Auswirkungen betreffen jeden und insofern kann sich auch jeder in seinem kleinen Wirkungsbereich überlegen, ob er etwas zur Lösung dieses Problems beitragen kann/will.
Abgesehen davon lösen Ingenieure vielleicht Probleme, sie definieren aber nicht die Probleme, die gelöst werden müssen. Das ist in diesem Fall Aufgabe der Politik, der Gesellschaft und der Wirtschaft. Und die Informationen, die zur Lösung dieses Problems benötigt werden, werden auch nicht von den Ingenieuren geliefert, sondern von den Naturwissenschaftlern.
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scrub schrieb:
Zugegeben, die Forschung gleich miteinzuebnen, ist ein Fehler- der sich aber nicht bemerkbar machen wird.
Der kann sich unter Umständen stärker bemerkbar machen, als Du vielleicht denkst. Mittels Kernreaktoren wird nicht nur Forschung zur Kernphysik betrieben. Kernreaktoren sind vor allem auch eine der wenigen Neutronenquellen, die von Menschen kontrolliert werden. Damit betreibt man zum Beispiel mittels Neutronenstreuung Forschung zur Struktur der Materie. Man kann nur hoffen, dass man einen Verlust solcher Quellen durch Spallationsquellen ausgleichen kann.
Es gibt in Deutschland eine ganze Menge Forschungszentren, die an Kernreaktoren gebunden sind. Zum Beispiel das GKSS.
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Um das Ökosystem Erde muss man sich übrigens keine Gedanken machen. Das liegt daran, dass die Lebewesen auf der Erde von Anbeginn des Lebens hervorragend mit CO2 umgehen können. CO2 war zu Beginn der wichtigste Stoff in der Erdatmosphäre. Gehen wir über 3 Mrd. Jahre zurück, als sich sowohl Bakterien als auch Algen über CO2 freuten: Schaut man sich die CO2-Partialdruck-Kurve im Milliarden-Jahre-Maßstab an, so weiß man, dass die Natur damit problemlos umgehen kann:
http://www.ruhr-uni-bochum.de/rubin/rbin2_01/natur/Beitrag2/grafiken/ABB4.gifDas vor ca. 3,5 Mrd. Jahre entstandene Enzym RubisCO ( http://www.biologie.uni-hamburg.de/lehre/bza/1rxo/1rxoe.htm ) kann im katalytischen Zentrum das Substrat Ribulosebisphosphat (ein C5-Zucker) sowohl mit Kohlendioxid (CO2) als auch mit Sauerstoff (O2) und sogar mit Schwefeldioxid (SO2) umsetzen.
Die Reaktionen mit Sauerstoff wurden erst in den letzten 1,5 Mrd. Jahren wichtig. Sauerstoff wurde zur Basis für Lebewesen, die erst andere Lebewesen fressen müssen, um an Kohlenstoff zu kommen.
Im Karbon (vor 0,3 Mrd. Jahren) betrug der CO2-Gehalt noch ca. 1400 ppm. In den letzten 0,00065 Mrd. Jahren lag dieser Anteil bei max. 300 ppm.
Betrachtet man erdgeschichtlich die letzten 0,0004 Mrd. Jahre, also einen relativ geringen Zeitraum, so erkennt man starke Schwankungen, aber eine in den letzten 0,00000015 Mrd. Jahren dramatisch ansteigende Entwicklung:
http://de.wikipedia.org/wiki/Bild:Verlauf_Kohlendioxidgehalt.pngMan erkennt, dass wir mittels Industrialisierung CO2-Gehalte erreichen, die vielleicht irgendwann wieder an die des Karbons heran reichen könnten. Wie gesagt für die Natur ist das nichts Neues! Alle Systeme sind darauf vorbereitet. Ob wir noch dazu gehören, ist allerdings unklar, da der Mensch noch nie unter solchen Bedingungen leben musste. Wir sind erdgeschichtlich eine relativ neue Spezies.
Hier wird Flora und Fauna des Karbons kurz beschrieben: http://www.steffen-lebach.de/karbon.htm
Heutige Vorkommen fossiler Brennstoffe stammen genau von diesen untergegangenen Pflanzenwelten. Vielleicht ein interessanter Zyklus.

Also im Klartext: um das Ökosystem brauchen wir uns keine Sorgen machen, es geht um uns (und einige Tiere, die uns ans Herz gewachsen sind). Naja, Insekten sind doch auch recht interessant.
Zu den Modellen der Vorhersage kann man sagen, dass insbesondere Rückkoppelungen und Folgeeffekte schwer vorhersehbar sind. Beispiel: Die schmelzende Eisdecke in der Arktis sollte zu einer Abnahme der Menge an in den Weltraum reflektiertem Sonnenlicht führen. Das an der Stelle des geschmolzenen Eises vorherrschende Wasser nimmt signifikant mehr Sonnenenergie auf und führt zu weiterem Abschmelzen des umliegenden Polareises. Momentan müssen wir davon ausgehen, dass um 2100 ca. 7 bis 8 Grad höhere Temperaturen herrschen. Hierbei geht man davon aus, dass keine globalen Verdunklungen (z.B. Nuklearkrieg, Vulkanausbrüche) der Atmosphäre oder eine Verschiebung der Rotationsachse der Erde eintreten.
Jetzt geborene Kinder können diese Zeit erleben. Es könnte durch nicht ausreichende landwirtschaftliche Versorgung und Wasserknappheit zu gewaltigen Hungersnöten bzw. Verteilungskriegen kommen.
Wasser kann man sicher aus Meerwasser gewinnen oder als Nebenprodukt aus der geplanten "Wasserstoffverbrennung" erhalten. Hier sehe ich kein unüberwindliches Problem.
Für die Energiegewinnung stellen wir auf Sonnenenergie und Wasserstoff um. Das packen Physiker und Chemiker noch rechtzeitig.
Das große Problem wird die Landwirtschaft zur Versorgung der Menschheit werden. Das heisst, wir müssen unsere Forschung auf Biologie, Biochemie, Genetik und eine "biologische" Chemie konzentrieren.
Ob die Erkundung des Weltraums eine Rolle spielen kann, da bin ich mir nicht sicher. Auf dem Mars gab und gibt es auf jeden Fall Wasser und natürlich auch CO2 (als "Trockeneis"): http://www.br-online.de/kinder/fragen-verstehen/klaro/lupe/2004/00455/
http://www.heise.de/tp/r4/artikel/20/20622/1.html (Russland und USA wollen beide so um das Jahr 2018 herum Menschen zum Mars schicken.)