Saddam Hussein zum Tode verurteilt



  • Na das ist jetzt aber wirklich Mumpitz.


  • Mod

    Ohne patetisch werden zu wollen:

    Manchmal sichert der Tod Einzelner das Überleben Vieler.

    In der Geschichte waren dies oft Wendepunkte der Entwicklung, wenn ein Anführer eines Staates oder eines Lagers getötet wurde.

    Es ist eine sehr luxuriöse Sichtweise eines Wohlstandsstaates, jedes Leben als schützenswert und wichtig zu deklarieren. Es ist gar nicht so unwahrscheinlich, daß sein Tod zur Deeskalation im Irak beitragen kann.



  • Marc++us schrieb:

    Es ist gar nicht so unwahrscheinlich, daß sein Tod zur Deeskalation im Irak beitragen kann.

    Hm, alle Welt predigt doch, dass dann das Land noch mehr gespalten wird, weil sich dann seine Anhänger aufregen, weil (a) ihr Führer tot ist und (b) sich die anderen freuen, weil er tot ist ➡ Gewaltspirale... Wie trägt dann sein Tod zur Deeskalation bei? 😕



  • CengizS schrieb:

    Na das ist jetzt aber wirklich Mumpitz.

    dann erklär mir mal deinen satz: "Bei den Lichtern, die er ausgenkipst hat fällt sein Ausknipsen überhaupt nicht mehr ins Gewicht".
    vielleicht bin ich auch nur zu doof den richtig zu verstehen...



  • War eigentlich an dem Tage abzusehen an dem er festgenommen wurde und das war ihm denke ich auch klar.
    Nichts als ein Schauprozess wie bei einer Hexenverbrennung, als ob die aktuelle "Regierung" oder gar die Richter dort auch nur ansatzweise entscheiden können wie seine Strafe sein soll und das nicht von Amerika vordiktiert bekommen haben.

    Muss echt deprimierend sein, im eigenen Land erst von irgendwelchen Keksen die da überhaupt nichts zu suchen haben erst gestürz und gefangen und dann dort von gekauften Richtern verurteilt zu werden, aber ich denke mal sein Leben war aus seiner Sicht lebenswert genug um nicht in tiefe Trauer verfallen zu müssen.

    Und vielleicht bringt es ja auch was, als neutrale EUler wissen wir ja unzweifelhaft was am Besten für den Irak ist.


  • Mod

    GPC schrieb:

    Marc++us schrieb:

    Es ist gar nicht so unwahrscheinlich, daß sein Tod zur Deeskalation im Irak beitragen kann.

    Hm, alle Welt predigt doch, dass dann das Land noch mehr gespalten wird, weil sich dann seine Anhänger aufregen, weil (a) ihr Führer tot ist und (b) sich die anderen freuen, weil er tot ist ➡ Gewaltspirale... Wie trägt dann sein Tod zur Deeskalation bei? 😕

    Seine Partei wird aus dem Spiel genommen. Es lohnt sich doch gar nicht mehr für ihn zu kämpfen. Nachfolger gibt es keine. Klar, es wird kurz nach einer Hinrichtung ein Welle von Anschlägen geben, aber danach zerstreut sich das mittelfristig. Er speist ja seine Anhängerschar mit Energie und Sinn. Es ist auch irgendwie eine Klammer um den ganzen Vorgang... man schließt dieses Kapitel endgültig.



  • net schrieb:

    CengizS schrieb:

    Na das ist jetzt aber wirklich Mumpitz.

    dann erklär mir mal deinen satz: "Bei den Lichtern, die er ausgenkipst hat fällt sein Ausknipsen überhaupt nicht mehr ins Gewicht".
    vielleicht bin ich auch nur zu doof den richtig zu verstehen...

    Da steht dass SEIN Ausknipsen nicht mehr ins Gewicht fällt. Da steht nicht, dass es egal ist ob noch ein beliebig weiteres ausgeknipst wird. Ist also ausschließlich auf seine Person bezogen.



  • CengizS schrieb:

    net schrieb:

    CengizS schrieb:

    Na das ist jetzt aber wirklich Mumpitz.

    dann erklär mir mal deinen satz: "Bei den Lichtern, die er ausgenkipst hat fällt sein Ausknipsen überhaupt nicht mehr ins Gewicht".
    vielleicht bin ich auch nur zu doof den richtig zu verstehen...

    Da steht dass SEIN Ausknipsen nicht mehr ins Gewicht fällt. Da steht nicht, dass es egal ist ob noch ein beliebig weiteres ausgeknipst wird.

    ja, das steht da, aber auch wenn du das SEIN nachträglich betonst, so bleibt die hauptaussage des satzes (wie auch bei dem von marc++us) doch wohl eher: 'man kann statististich, mit mengenlehre oder sonst irgendwie rechnerisch begründen, warum jemand sterben muss' 😮
    auch wenn' dabei um den übeltäter saddam geht, geht sowas gar nicht.
    aber egal. lasst uns die diskussion nicht mit sowas verwässern. is' mir echt wumpe, ob ihr es ganauso meint, wie ihr's geschrieben habt, oder ob ich das komplett missverstanden habe 😉



  • Nein, lese bitte richtig.



  • Marc++us schrieb:

    a) Die Verwahrung, wo soll die sein?

    Um allen Problemen aus dem Wege zu gehen: Im omynösen, nicht greifbaren, nicht auf dem Gebiet der USA liegenden Guantanamo-Knast. Vor dem haben anscheinend sogar die Bombenleger Schiß.

    Das ist doch das geschickteste, was man machen kann: Seine Gegner im ungewissen darüber lassen, was mit ihnen genau passiert, kein definierter Endzustand, Abschreckung. Das ist schlimmer als Tod.

    Allerdings löst das nicht das Anhänger-Problem. Das wäre wirklich erst zu Ende, wen der Typ weg wäre.



  • steff3 schrieb:

    sicher sind seine verbrechen unbeschreiblich
    aber aus prinzip bin ich gegen die todesstrafe

    *anschliess*



  • Ich wär für Freispruch.
    Um Saddam würd sich schon wer kümmern, und die Amis wären sowas von angep****.... :p



  • CengizS schrieb:

    @finix: Bei den Lichtern, die er ausgenkipst hat fällt sein Ausknipsen überhaupt nicht mehr ins Gewicht (wgn. Feuer um Feuer).

    Wie meinst du das?

    CengizS schrieb:

    Genau wegen solchen vermeintlich humanistischen Gedanken ist es in Europa und vor allem in Deutschland für jeden Verbrecher möglich wieder auf freien Fuß zu kommen. Seht euch doch mal die ganzen Kinderschänder an. Alle waren schon einmal im Knast und alle kamen dann wieder heraus. Das soll jetzt nicht heissen, dass alle Kinderschänder umgebracht werden sollten aber dies ist eine real existierende Folge.

    "'Vermeintlich' humanistisch". So so. Mach dir mal Gedanken wie Europa aussehen würde hätte es nie solcher Art Gedanken gegeben.
    Wie auch immer, was wäre denn dein Vorschlag bezüglich Kinderschändern?


  • Mod

    finix schrieb:

    "'Vermeintlich' humanistisch". So so. Mach dir mal Gedanken wie Europa aussehen würde hätte es nie solcher Art Gedanken gegeben.

    Du denkst zu kurz.

    Wären die Tyrannen in Europa nicht getötet worden, würde es keine humanistischen Gedanken geben.

    Es ist unlogisch zu sagen, wegen des Humanismus dürfe man keine Leute töten, wo doch erst die Grundsätze von Freiheit, Gleichheit, etc, also letztlich des Humanismus, durch blutige Konflikte und die Tötung der Herrschenden erzwungen wurden.

    Unsere Werte sind keine Selbstverständlichkeit. Sie müssen immer wieder verteidigt werden, und gegebenenfalls müssen wir dafür sogar töten.



  • Marc++us schrieb:

    GPC schrieb:

    ... Wie trägt dann sein Tod zur Deeskalation bei? 😕

    Seine Partei wird aus dem Spiel genommen. Es lohnt sich doch gar nicht mehr für ihn zu kämpfen. Nachfolger gibt es keine. Klar, es wird kurz nach einer Hinrichtung ein Welle von Anschlägen geben, aber danach zerstreut sich das mittelfristig. Er speist ja seine Anhängerschar mit Energie und Sinn. Es ist auch irgendwie eine Klammer um den ganzen Vorgang... man schließt dieses Kapitel endgültig.

    Mag sein dass du da besser informiert bist, aber dreht sich der Bürgerkrieg nicht um "Sunni vs Shiite vs Kurden" und weniger um "Saddam & friends gegen den Rest"?
    Und dass es derzeit keinen Nachfolger gibt muss ja nicht heißen dass niemand in dieses Machtvakuum preschen kann, oder dass eine der Alternativen, die simple Zersplitterung (statt Zerschlagung) der Fraktion, unbedingt besser ist.

    So gesehen hat diese Klammer wahrscheinlich einen ähnlichen Realitätsbezug wie das "Mission Accomplished" Banner von 2003.



  • Warum hat sich das Gericht nicht schon letzte Woche entscheiden können ?
    Warum hätte sich das Gericht nicht erst nächtse Woche entscheiden müssen ?
    Weil diese Woche Wahl ist, ein schöneres Wahlgeschenk kan es doch jahrnichgeb'n. So sinne Ammis nu mal. 🤡
    -RB



  • Marc++us schrieb:

    finix schrieb:

    "'Vermeintlich' humanistisch". So so. Mach dir mal Gedanken wie Europa aussehen würde hätte es nie solcher Art Gedanken gegeben.

    Du denkst zu kurz.

    Wären die Tyrannen in Europa nicht getötet worden, würde es keine humanistischen Gedanken geben.

    Es ist unlogisch zu sagen, wegen des Humanismus dürfe man keine Leute töten, wo doch erst die Grundsätze von Freiheit, Gleichheit, etc, also letztlich des Humanismus, durch blutige Konflikte und die Tötung der Herrschenden erzwungen wurden.

    Unsere Werte sind keine Selbstverständlichkeit. Sie müssen immer wieder verteidigt werden, und gegebenenfalls müssen wir dafür sogar töten.

    Ich meinte eigentlich speziell CengizS' Kinderschänder.

    Du hast natürlich Recht, in der realen Welt gibt's manchmal keine idealen Lösungen, insbesondere wenn Reaktionszeit gefragt ist. Dennoch bleibt die Frage nach dem wofür, und ob der Zweck wirklich immer die Mittel heiligt.

    Und da stellt sich natürlich die Frage welchem Zweck die Strafe dienen soll, und ob das Mittel tatsächlich geeignet ist diesen zu erfüllen.

    Zu deiner Geschichtsstunde: wenn man dieses Argument her nimmt und sich als Hintertür ständig sperrangelweit offen hält hat man im Prinzip nur die Figuren ausgetauscht aber das System belassen, dann geht's nur um Macht, ganz gleich was man sich auf die Fahnen schreibt.

    Eine Hinrichtung nach Schauprozess ist, sicherlich auch in deinen Augen, komplett anders als z.B. Selbstverteidigung zu bewerten.



  • finix schrieb:

    Mag sein dass du da besser informiert bist, aber dreht sich der Bürgerkrieg nicht um "Sunni vs Shiite vs Kurden" und weniger um "Saddam & friends gegen den Rest"?

    Ehm, Sunniten und Schiiten können tatsächlich nicht miteinander so recht. ABER normalerweise nicht auf dem Level, das man sich gegenseitig umbringt. Sunniten und Shiiten leben z.B. im Libanon auch problemlos zusammen, obwohl es dort mehrheitlich Sunniten gibt. Im Iran gibt es auch Sunniten, obwohl dort mehrheitlich Shiiten leben. D.h. die haben da niemanden, der die eine Gruppe gegen die andere aufhetzt.

    So, aber Saddam Hussein war aber jemand der einfach die Shiiten terrorisiert hat und zwar gezielt. Das ist ein Unterschied, ob man nur verschiedener Meinung ist! Deshalb war "saddam & friends gegen den Rest" schon richtig.

    Deshalb ist Saddam Hussein schon DAS Problem das beseitigt werden muß. Ob es einen Nachfolger im Irak gibt, der sozusagen seine Hasstiraden weiter führt, ist ein anderes Thema, das niemand vorhersehen kann.

    Und dass es derzeit keinen Nachfolger gibt muss ja nicht heißen dass niemand in dieses Machtvakuum preschen kann, oder dass eine der Alternativen, die simple Zersplitterung (statt Zerschlagung) der Fraktion, unbedingt besser ist.

    Erstmal muß das Hauptproblem beseitigt werden: Saddam Hussein!



  • finix schrieb:

    Ich meinte eigentlich speziell CengizS' Kinderschänder.

    Dann schau dir mal die betroffenen Eltern und deren Umfeld an nachdem ein Wiederholungstäter ihr Kind ermordet hat. Versetze dich mal in deren Lage - mal sehen ob du dann immer noch so denkst wie jetzt. Im Glashaus sitzend kanns sooooo schön sein... "Wir dürfen keine Menschen umbringen, das ist böse das ist sogar per Religion verboten" blah blah blah.

    In solchen Situationen muss hart durchgegriffen werden. Da kenne ich kein Pardon.

    Immer diese Gutmenschen .... *kopfschüttel*



  • Marc++us schrieb:

    Wären die Tyrannen in Europa nicht getötet worden, würde es keine humanistischen Gedanken geben.

    Es ist unlogisch zu sagen, wegen des Humanismus dürfe man keine Leute töten, wo doch erst die Grundsätze von Freiheit, Gleichheit, etc, also letztlich des Humanismus, durch blutige Konflikte und die Tötung der Herrschenden erzwungen wurden.

    also wie jetzt? tyrannen wurden getötet, dann gab es humanistische gedanken: dann wurden tyrannen aber nicht aus humanistischen gedanken heraus getötet. oder wurden sie aus humanistischen gedanken getötet, dann kann es humanistische gedanken auch geben, ohne dass man tyrannen töten müsste.


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