Ausbildung zum Programmierer



  • Ging mir ähnlich, nur das ich noch drei Jahre zwischenzeitlich gearbeitet habe, und das Studium dann ganz einfach begonnen habe weil reiner Programmiersklave irgendwann verdammt langweilig wird.
    Wer das auf Dauer durchhält hat meinen tiefen Respekt(oder ist Masochist :>).
    Versau dir bloß nicht dein Abi weil du ein Jahr früher deine Ausbildung beginnen willst, sehr wahrscheinlich wirst du in einigen Jahren mehr wollen 😉

    Als Fachinformatiker bekommst du bestimmte kleinere Aufgaben eines Projektes(oder eine kleine Anwendung) je nach Firma mehr oder weniger spezifiziert und mit mehr oder weniger Freiräumen zugewiesen und erledigst diese dann.
    Als Diplominformatiker etc planst du mehr das große Gesamtkonzept und verteilst die Aufgaben dann an die Fachinformatiker bzw programmierst die wirklich schweren oder wichtigen Dinge, die 100% laufen müssen.
    Man kann als Diplominfler halt auch wesentlich mehr, ist einfach so, allein triviale Dinge programmiere ich um ein vielfaches(!) schneller als vor dem Studium und ich bin noch nicht mal ganz fertig 😉 .



  • Man kann als Diplominfler halt auch wesentlich mehr, ist einfach so, allein triviale Dinge programmiere ich um ein vielfaches(!) schneller als vor dem Studium und ich bin noch nicht mal ganz fertig

    Das liegt jetzt nicht daran, das Du einfach in der Zeit mehr Erfahrung gesammelt hast beim Programmieren , sondern rein am Studium ?



  • Abitur brauchst du um überhaupt einen Vorstellungstermin zu bekommen. Die Qualität der ausbildungswilligen Schüler ist wohl dermaßen schlecht, so dass viele Personalchefs besonders stark auf die Papiere achten um so mehr zu filtern. Auch mit nem guten Realschulabschluss kommt man kaum durch die Tür. Zusätzlich macht sich das halt gut auf dem Lebenslauf. Ne Ausbildung zum FIAE ist schon eine der niedrigsten IT-Ausbildungsstufen überhaupt - und dann noch nicht mal Abi... klingt nicht so toll. Die richtige Antwort hat Marc++us dir schon dazu gegeben, viel besser kann ich es auch nicht ausdrücken 🙂



  • Knuddlbaer schrieb:

    Man kann als Diplominfler halt auch wesentlich mehr, ist einfach so, allein triviale Dinge programmiere ich um ein vielfaches(!) schneller als vor dem Studium und ich bin noch nicht mal ganz fertig

    Das liegt jetzt nicht daran, das Du einfach in der Zeit mehr Erfahrung gesammelt hast beim Programmieren , sondern rein am Studium ?

    Größtenteils ja, es fehlte halt die Theorie.
    Drei Jahre 8 Stunden programmieren am Tag(und zu Hause oft auch noch) haben schon einiges an Erfahrung beschert.

    Man wusste irgendwie oft nicht warum xy jetzt funktioniert und yx nicht, das gabs weder in meiner Ausbildung und naja im Beruf halt nur per Trial&Error oder Kollegen fragen der das nun auch nicht immer wusste.
    Das ist jetzt ganz anders, viel mehr Hintergrundwissen etc und naja, wir hatten auch einen sehr sehr guten Prof in Programmierung, kann man nicht anders sagen.
    Also son Studium bringt unbestritten schon was, auch bei der "simplen" Programmierung.



  • @dreaddy

    An der UNI hätte ich auch gerne mal studiert!!!!

    Ja, in gewissen Bereichen wie Tech. Info., sprich Hardwarearchitekturen und so bekommt man ein gutes Basiswissen. Aber im Bereich Programmierung bzw. Softwareentwicklung auf hoher Ebene im großen Still, die über Jahre hin von Konzept gut wartbar bleibt und stabiel ist, kenne ich etliche nicht Dipl. ect. die den studierten einiges vor machen können. Das ist reine Erfahrungssache und Talent.



  • Also mache ich am Besten nach dem Abi zuerst eine Ausbildung zum Fachinformatiker und dann kann ich immer noch Studieren, wenns mir gefällt? So ne Ausbildung dauert doch immerhin 3 Jahre. Ist das denn notwendig?



  • arne-weiss schrieb:

    Also mache ich am Besten nach dem Abi zuerst eine Ausbildung zum Fachinformatiker und dann kann ich immer noch Studieren, wenns mir gefällt? So ne Ausbildung dauert doch immerhin 3 Jahre. Ist das denn notwendig?

    Vielleicht ist ein Studium an einer FH oder BA etwas fuer dich.



  • arne-weiss schrieb:

    Also mache ich am Besten nach dem Abi zuerst eine Ausbildung zum Fachinformatiker und dann kann ich immer noch Studieren, wenns mir gefällt? So ne Ausbildung dauert doch immerhin 3 Jahre. Ist das denn notwendig?

    Ein paar Kollegen von mir studieren Informatik/Wirtschaftsinformatik paralell zu einer FIAE Ausbildung. Macht sich sicherlich auch super auf einem Lebenslauf und ist ne super Ausbildung.



  • Naja Programmieren an sich lernt man nicht druch die Ausbildung bzw. Studium, sonst durch die jahrelange Erfahrung und Routine im Programmieren ... man löst dinge elganter und findet neue Wege ändert den Still etc. Um ein gute Programmierer zu sein muss mann icht unbedingt STudiert haben oder ne Ausbindlugn gemacht haben das lernt man mit der Routine... allerdings muss man halt ne Ausbildung /Studium nachweisen könne das man anspruchsvolle bzw. über haupt gute Arbeit bekommt:)



  • IcemanX schrieb:

    @dreaddy

    An der UNI hätte ich auch gerne mal studiert!!!!

    Ja, in gewissen Bereichen wie Tech. Info., sprich Hardwarearchitekturen und so bekommt man ein gutes Basiswissen. Aber im Bereich Programmierung bzw. Softwareentwicklung auf hoher Ebene im großen Still, die über Jahre hin von Konzept gut wartbar bleibt und stabiel ist, kenne ich etliche nicht Dipl. ect. die den studierten einiges vor machen können. Das ist reine Erfahrungssache und Talent.

    Kann das sein, dass Du gar keine Ahnung hast, was man an der Uni lernt? Im Normalfall macht ein Uni Absolvent einem Seiteneinsteiger mehr als einiges vor. Der kennst sich nämlich mit Dingen aus, von denen der Seiteneinsteiger noch nie im Leben gehört hat.



  • Also mal so als Tip, wenn du 12 Klasse bist dann hast du schon die "Theoretische Fachhochschulreife". Wenn du jetzt ne Ausbildung als Fachinformatiker für Anwendungsentwicklung machst dann hast du auch die "Praktische Fachhochschulreife". Nun hast du ein Beruf gelernt und könntest Arbeiten gehen. Aber kannst halt auch an einer (und nur an einer) Fachhochschule Informatik Studieren. Im Studium kannst dich ja immer noch son bissel auf Programmieren spezialisieren.
    Das gute an dem Weg ist das falls das Studium nicht schaffst immer noch einfach in Beruf gehen kannst weil du schon ne Ausbildung hast. Und mit dem Vorwissen ist das Studium auch einfacher. Also ich hab den Weg auch gemacht und find ihn besser als Abi aber naja ist ja meine Meinung.
    Aber ein Abituient hat 13 Klassen und ich hab nach 13 Klassen (10 Jahre Realschule, 2 Jahre Assistent für Informatik, 1 Jahr Fachhochschulreife) Ne Ausbildung und kann Trotzdem Studieren (Ich kann auch alles Studieren nicht nur Informatik oder so das ist egal)
    Naja nur mal mein kleiner Weg dargestellt 🙂
    Achso und nun mach ich Fernstudium als Wirtschaftsinformatiker und Arbeite nebenbei das geht natürlich auch noch 🙂
    MfG schirrmie



  • man kann sich allerdings auch monatelang nimmer rasieren und wien assi den ganzen tag abhängen. sin alles mögliche optionen 👍



  • Die Frage "Abi or not" stellt sich doch nicht ernsthaft. Auch wenn eine Lehre zum FI grundsätzlich ohne Abi möglich ist, ich würde nicht ernsthaft einen solchen Kandidaten in Erwägung ziehen. Ich stellte so schon fest, daß FIs teilweise nicht ausreichendes Grundwissen in technisch/physikalischen Zusammenhängen haben, und dadurch zu (durchaus erfolgreichen) Problemlösungen kommen, die aber nicht immer effizient im technischen Sinn sind. Das will ich jetzt keinesfalls als eine Abwertung der Intelligenz eingestuft sehen! Aber es ist eine Tatsache, daß ein Ingenieur oder Informatiker über einige Jahre dazu gebracht wird, noch abstraktere Dinge zu durchdenken. Diese Kenntnisse fehlen einem Schüler einfach, und in der Lehre wird dann sofort Wert auf Praxis gelegt, diese erweiterte Abstraktionsebene wird nie mehr gelehrt.

    Von den Deutsch- und Englischkenntnissen will ich nicht reden, die sind sowieso oftmals grenzwertig.

    Abgesehen davon ist das Abi Grundvoraussetzung (mancher würde es als Grundvorraussetzung bezeichnen) für jede weiter qualifizierende Ausbildung in der Zukunft. Es ist schon sehr schwer, irgendwann um die 30 NEBEN dem Beruf noch mal eine andere Ausbildung zu absolvieren. Aber es ist umso bitterer, wenn man in dieser Zeit sich erst noch das Abi erkämpfen muß, wo man das doch um die 18 herum ohne großen Zeitaufwand direkt mitnehmen kann.



  • Marc++us schrieb:

    Die Frage "Abi or not" stellt sich doch nicht ernsthaft.

    Stimmt. Weil wir in Deutschland leben und die Frage "Abi oder nicht" heißt. 😡



  • Zwei Vorteile von Abi und Studium:
    - Du bekommst (im Schnitt) mehr Geld.
    - Du hast mehr Möglichkeiten.
    Ist einfach so - egal, ob "gerecht" oder nicht.

    Außerdem hat die Studienzeit selbst noch eigene Möglichkeiten für die Persönlichkeitsentwicklung (kann z.B. zu mehr Selbständigkeit/Ausdauer/analytischer Herangehensweise/... führen, aber auch zum "Absturz")....ganz unabhängig von der Fachlichkeit.
    Wie immer: Damit will ich nicht behaupten, JEDER Akademiker sei selbständiger/... als JEDER Nichtakademiker.

    Ich sehe keinen Grund, sich das zu verbauen.

    Gruß,

    Simon2.



  • Marc++us schrieb:

    ... Ich stellte so schon fest, daß FIs teilweise nicht ausreichendes Grundwissen in technisch/physikalischen Zusammenhängen haben, und dadurch zu (durchaus erfolgreichen) Problemlösungen kommen, die aber nicht immer effizient im technischen Sinn sind. Das will ich jetzt keinesfalls als eine Abwertung der Intelligenz eingestuft sehen! Aber es ist eine Tatsache, daß ein Ingenieur oder Informatiker über einige Jahre dazu gebracht wird, noch abstraktere Dinge zu durchdenken. Diese Kenntnisse fehlen einem Schüler einfach, und in der Lehre wird dann sofort Wert auf Praxis gelegt, diese erweiterte Abstraktionsebene wird nie mehr gelehrt. ...

    Das Hauptproblem das ich sehe ist, dass es zu wenig Menschen gibt, die Dir so etwas beibringen können.

    Ich sitze in einen Meeting nur aus Akademikern, viele mit Promotion und alle Bestandteil eines F&E Teams. Denoch muss ich oft noch grundlegende Sachen des abstrakten Denkens in R&D illustrieren. Wenn die Erkenntnis dann herangereift ist, können die Leute die konzeptionellen Modelle ohne Weiteres leicht assimilieren. Abstraktes Denken ist ja sehr ausgeprägt. Nur Erkenntnis muss halt erarbeitet werden. Das entzieht Kapa aus dem Wertschöpfungsprozess. Kurzfristig erreicht man also keine produktiven Arbeitsergebnisse => viel Meditation und wenig Produktion! Oder wie sagte mal ein Mitarbeiter: "Dann haben wir nur Manager hier und keiner macht die Arbeit!" Genau ist das Problem bei FIAE, Programmierer oder Entwickler die ständig unter Termindruck stehen. Sie haben gar keine Zeit Kapa frei zu machen, damit sie ihr konzeptionelles Denken erweitern können. Es sein denn sie machen es in der Freizeit ...

    Deshalb ist Studien- und Abizeit so wertvoll, wenn Sie richtig genutzt wird. Wenn allerdings nur die Festplatte vollpackt, um Sie nach der Klausur oder Prüfung wieder zu formatieren, bleibt keine Erweiterung des konzeptionellen Horizontes und damit auch kein Gewinn für die Persönlichkeit. Also reines stures Auswendiglernen von Fakten ist idiotisch! Mal abgesehen davon die kognitive Wisssenschaft überzeugt ist, dass man sich an Fakten um so besser erinnert, je stärker diese Fakten vernetzt sind (Konzept) - Stichwort Eselsbrücke.

    Deshalb kann man auch nicht oft genug denn Stellenwert von abwechselungsreichen und lebenslangen Lernen hervorheben.

    cu
    :xmas1: P84



  • Ich weiß, dass die Akademiker hier auf dem Board in der Überzahl sind und auch auf die Gefahr hin, dass ich mich als Aussenseiter darstelle, möchte ich meine Meinung sagen.

    Diese überhebliche Art gegenüber Nicht-Akademikern finde ich für äusserst unangebracht und unfair. Ich bin ehrlich gesagt etwas gekränkt, da ich sehr lange für meine Ausbildung zum Fachinformatiker Anwendungsentwicklung gekämpft habe und diese nun (irgendwo weiter oben) als niedrigste Form einer IT-Ausbildung dargestellt wird. Abgesehen von der akademischen Ausbildung ist diese nämlich sogar eine der höchsten Ausbildungen im IT-Bereich. Und ich bin stolz darauf, dass ich sie so gut geschafft habe.
    Dass sich Akademiker immer für was besseres halten, ist mir klar. Aber diese ewige Vergleicherei geht mir tierisch auf den Wecker. Behaltet doch Eure Überheblichkeit für Euch.

    Ich renn auch ned rum und schrei "ich hab den längsten ...." 😃



  • Weil ich den Längsten habe :>

    Nein ernsthaft, genau das habe ich auch gedacht als vor drei Jahren alle hier so rumgeredet haben.

    Man muss aber feststellen, während des Studiums wird man einfach nochmal nen ganzen Ticken logischer, besser und "gebildeter".
    Lässt sich echt schwer beschreiben was man denn lernt das es dazu kommt(es gibt kein Fach "logisches Denken" oder so), aber man stellt in der Regel jede Semesterferien fest, dass man sich doch nochmal verdammt viel verbessert hat.

    Früher konnte ich "C++, php, Html und noch n bissl", heute kann ich programmieren und die Sprache ist mir egal, auch wenn ich sie noch nie vorher benutzt habe.
    Lern ich sie halt 2-3 Tage und gut.
    Genauso verhält sich das mit irgendwelchen Bibliotheken, Algorithmen oder halt logischen Problemen... kenn ich nicht? Egal, kurz lesen und loslegen.

    Man macht nicht mehr nur in dem was, was man mal gelernt hat, man denkt sich selbst etwas aus, weil man jetzt dazu in der Lage ist dank genug Hintergrundwissen("das kann nur so und so realisiert sein, also mache ich mal xxxx") und ... auch in gewisser Weise einfach anders denkt.



  • DanielusITF schrieb:

    Diese überhebliche Art gegenüber Nicht-Akademikern finde ich für äusserst unangebracht und unfair.

    Das musst Du aber auch mal umgekehrt verstehen. Da reißt man sich als Akademiker 5-8 Jahre lang wirklich den Arsch auf an der Uni um sich alles einzutrichtern und dann kommt jemand von dem man weiß, dass er überhaupt keinen Plan hat was studieren eigentlich bedeutet daher und sagt "eh, ich brauch keine Uni, ich progg euch auch alle kaputt" (leicht überzogen ausgedrückt). 😉



  • DanielusITF schrieb:

    [..]
    Diese überhebliche Art gegenüber Nicht-Akademikern finde ich für äusserst unangebracht und unfair. Ich bin ehrlich gesagt etwas gekränkt, da ich sehr lange für meine Ausbildung zum Fachinformatiker Anwendungsentwicklung gekämpft habe und diese nun (irgendwo weiter oben) als niedrigste Form einer IT-Ausbildung dargestellt wird. Abgesehen von der akademischen Ausbildung ist diese nämlich sogar eine der höchsten Ausbildungen im IT-Bereich. Und ich bin stolz darauf, dass ich sie so gut geschafft habe.[..]

    Das Statement stammt von mir. Ich bin kein Akademiker, nichtmal FIAE, sondern nur ein Azubi für letzteres. Trotzdem kann ich den hier (von sicherlich hauptsächlich Akademikern) erwähnten Argumenten zustimmen: Wer studiert kann i.d.r. mehr. Egal ob das im Einzelfall zutrifft oder nicht, bei den meistens ist es nunmal so. Du kriegst in drei (oder zweieinhalb) Jahren Ausbildung halt nicht soviele Grundlagen und Methodiken beigebracht wie auf der Uni. Also alles locker sehen :xmas1:


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