Wer trauert um TGGC?



  • scheint ein sehr interessantes buch zu sein

    Wenn man die Geduld hat und man bereit ist, sich auf eine Urwaldkultur einzulassen, die ursprünglich und "brutal" ist, dann lohnt es sich. Interessant ist die Reaktion auf christliche Werte (Verzeihen, Frieden, Mitleid, ...).



  • Erhard Henkes schrieb:

    Gemäß unserer aktuellen Verfassung, die auf christlichen Traditionen beruht, sollten wir gegen die Todesstrafe sein.

    Ich bin froh dass das Schwachsinn ist und die Verfassung nicht auf blutverschmierten christlichen Traditionen sondern auf gesundem Menschenverstand, Aufklärung und Humanismus beruht.

    So wie du das Christentum zur Ausgeburt der Friedfertigkeit hochstilisierst und dabei die mörderischen Wurzeln in der heiligen Schrift ignorierst, welche Millionen Menschen den Tod brachten, kann man auch Saddam zum Wohltäter des irakischen Volkes hochstilisieren der großzügig Schulen baute.



  • minhen schrieb:

    [...] kann man auch Saddam zum Wohltäter des irakischen Volkes hochstilisieren der großzügig Schulen baute.

    Im Vergleich zur heutigen Lage kann man Saddam wohl wirklich als Wohltäter sehen. Der hat zwar 8 Jahre Krieg und 13 Jahre Wirtschaftsblockade gebracht (okay, letzteres hat die wohltätige UN gebracht ...). Aber das sind im Vergleich zur heutigen Situation wohl eher die guten Jahre des Iraks gewesen (bisschen ironisch nicht, jetzt wo es mehr als 3 Jahre "Frieden" im Irak sind).

    Unter Saddam hatten die Leute wenigstens was zu Essen, Strom, Wasser, Ordnung. Klar, man durfte nicht sagen was man gedacht hat und konnte mal eben in Sippen- oder Dorfhaft genommen werden (wobei ich nicht weiß, in wie fern man das dort kulturell sehen muss). Aber heute kann man im Irak ja auch seine Meinung nicht sagen und wenn man am falschen Ort die falsche Islam-Auslegung hat, geht es einem auch nicht wirklich gut.

    Was ich auch ein bisschen ironisch finde, das Saddam in dem Gefägnis auf der Anlage hingerichtet wurde, mit der er schon seine Regime-Gegner hat hinrichten lassen.

    Wäre aber sicher besser gewesen, wenn die Amis ihn bei der Festnahme getötet hätten, anstelle so einen lächerlichen Prozess zu führen.



  • rüdiger schrieb:

    Wäre aber sicher besser gewesen, wenn die Amis ihn bei der Festnahme getötet hätten, anstelle so einen lächerlichen Prozess zu führen.

    sowas hätten sie aber wie einen unfall oder notwehr aussehen lassen müssen...
    :xmas2:



  • ten schrieb:

    rüdiger schrieb:

    Wäre aber sicher besser gewesen, wenn die Amis ihn bei der Festnahme getötet hätten, anstelle so einen lächerlichen Prozess zu führen.

    sowas hätten sie aber wie einen unfall oder notwehr aussehen lassen müssen...
    :xmas2:

    Als ob das ein Problem gewesen wäre...



  • Das sicher nicht. Aber es war doch schon medienwirksamer den verratzten, alt und krank aussehenden, sich im Erdloch versteckenden Saddam zu präsentieren.



  • Klar, man durfte nicht sagen was man gedacht hat und konnte mal eben in Sippen- oder Dorfhaft genommen werden (wobei ich nicht weiß, in wie fern man das dort kulturell sehen muss).

    Falls du glaubst einfach durch Mund-halten wäre man auf der sicheren Seite gewesen, so irrst du gewaltig.

    (...)
    - ohne Warnung in Ansammlungen von Zivilisten schießen
    (...)
    - Dorfgemeinschaften überfallen, massakrieren oder bombardieren
    - Massenexekutionen von Verschleppten und Verscharren der Toten in Massengräbern (z.B. 8.000 Knaben und Männer des Barzanistammes)
    - Bombardieren von Dörfern und Städten (Halabja) mit Giftgas
    - Massenexekutionen von Überlebenden der Giftgasangriffe
    (...)
    - Öffentliche Enthauptung von Frauen, von angeblichen Prostituierten und von Angehörigen der weiblichen Opposition mit Schwertern
    (...)
    - Festnahme weiblicher Angehöriger eines Häftlings und deren Vergewaltigung in dessen Gegenwart
    - Zusendung von Videobändern an ins Ausland geflüchtete Oppositionelle, auf denen Vergewaltigungen weiblicher Angehöriger zu sehen sind
    (...)
    http://www.gfbv.de/inhaltsDok.php?id=576&stayInsideTree=1

    Von der "üblichen" Folter sobald man aus welchen Gründen auch immer im Gefängnis landete und den brutalen Hinrichtungen ganz zu schweigen.
    Betroffen war ohnehin so ziemlich jeder. Kurden, Nicht-Moslems, Iraner im Grunde jeder inklusive Ärzte- und Pflegepersonal das verwundete Kurden oder Schiiten versorgt hat oder Strafamputationen verweigert hatte. Selbst die Mitgliedschaft in Saddams Partei und der "richtige Glaube" stellten in keinster Weise einen Schutz dar ...

    Ähnlich wie beim Christentum liese sich diese Liste beliebig fortsetzen. Sofern man nicht über eine intelligenzbefreite, fanatische Ignoranz verfügt kann man weder das eine noch das andere hochstilisieren.



  • minhen schrieb:

    Ähnlich wie beim Christentum liese sich diese Liste beliebig fortsetzen. Sofern man nicht über eine intelligenzbefreite, fanatische Ignoranz verfügt kann man weder das eine noch das andere hochstilisieren.

    Dem Atheismus könnte man mit dem gleichen Recht die Französische Revolution, Stalin, Hitler oder Mao vorwerfen. Sinn?



  • Ben04 schrieb:

    "Ich trauere nicht, verurteile aber seine Hinrichtung".

    Speziell deshalb, weil der Prozess wohl keinen internationalen Standards entsprach. Auch wenn er am Ende nach geltendem irakischen Gesetzt wohl sowieso zum Tode verurteilt worden wäre. Ein Verlust für die Menschheit ist es jedenfalls nicht.



  • "Recht"-mäßig kann man den sowieso nicht verurteilen da schließlich war er das Gesetz als die Taten verübt wurden.



  • Ich bin gegen die Todesstrafe, auch in diesem Fall. Ein Mensch hat so lange er lebt die Möglichkeit sich zu ändern, wenn er Tod ist nicht mehr..
    Und selbst wenn er sich nicht ändert, hätte er so viel Zeit zum Nachdenken gehabt..

    Durch einen Mord kann man vergangene Morde auch nicht ungeschehen machen.



  • Daniel E. schrieb:

    minhen schrieb:

    Ähnlich wie beim Christentum liese sich diese Liste beliebig fortsetzen. Sofern man nicht über eine intelligenzbefreite, fanatische Ignoranz verfügt kann man weder das eine noch das andere hochstilisieren.

    Dem Atheismus könnte man mit dem gleichen Recht die Französische Revolution, Stalin, Hitler oder Mao vorwerfen. Sinn?

    Absoluter Schwachsinn. Es wurden Menschen im Namen Gottes, des Christentums, des Islams, des Kommunismus und des Nationalsozialismus ermordet. Aber im Namen des Atheismus und der Nicht-Existenz Gottes? Dafür will ich erst mal ein Beispiel sehen. Alleine schon dass du die Opfer Hitlers, seines Zeichens bekennender Christ, dem Atheismus zuschieben willst, sagt schon alles ...



  • minhen schrieb:

    [...]

    Ähnlich wie beim Christentum liese sich diese Liste beliebig fortsetzen. Sofern man nicht über eine intelligenzbefreite, fanatische Ignoranz verfügt kann man weder das eine noch das andere hochstilisieren.

    Sicher war Saddam kein Gut-Mensch. Aber ich glaube kaum, dass die kurdischen, sunnitischen, schiitischen oder was auch immer Todesschwadronen in irgend einer Form harmloser mit ihren Opfern umgehen. Die Menschen im Irak wünschen sich ja nicht umsonst Saddam wieder zurück...

    minhen schrieb:

    Daniel E. schrieb:

    minhen schrieb:

    Ähnlich wie beim Christentum liese sich diese Liste beliebig fortsetzen. Sofern man nicht über eine intelligenzbefreite, fanatische Ignoranz verfügt kann man weder das eine noch das andere hochstilisieren.

    Dem Atheismus könnte man mit dem gleichen Recht die Französische Revolution, Stalin, Hitler oder Mao vorwerfen. Sinn?

    Absoluter Schwachsinn. Es wurden Menschen im Namen Gottes, des Christentums, des Islams, des Kommunismus und des Nationalsozialismus ermordet. Aber im Namen des Atheismus und der Nicht-Existenz Gottes? Dafür will ich erst mal ein Beispiel sehen. Alleine schon dass du die Opfer Hitlers, seines Zeichens bekennender Christ, dem Atheismus zuschieben willst, sagt schon alles ...

    Wurden im Kommunismus nicht Leute wegen ihrer Religion verfolgt, da man den Atheismus verbreiten wollte?



  • minhen schrieb:

    Daniel E. schrieb:

    minhen schrieb:

    Ähnlich wie beim Christentum liese sich diese Liste beliebig fortsetzen. Sofern man nicht über eine intelligenzbefreite, fanatische Ignoranz verfügt kann man weder das eine noch das andere hochstilisieren.

    Dem Atheismus könnte man mit dem gleichen Recht die Französische Revolution, Stalin, Hitler oder Mao vorwerfen. Sinn?

    Absoluter Schwachsinn. Es wurden Menschen im Namen Gottes, des Christentums, des Islams, des Kommunismus und des Nationalsozialismus ermordet. Aber im Namen des Atheismus und der Nicht-Existenz Gottes? Dafür will ich erst mal ein Beispiel sehen. Alleine schon dass du die Opfer Hitlers, seines Zeichens bekennender Christ, dem Atheismus zuschieben willst, sagt schon alles ...

    "Bekennender Christ"? Irgendwo habe ich ein Buch namens "Der Glaube Hitlers" oder so herumliegen, das ich zwar nicht systematisch gelesen hab, aber das einzige, was christlich hängengeblieben ist, ist, daß Hitler getauft war. Sein Glaube war irgendetwas Wirres, seine Politik war absolut unreligiös, andere Nazis, zB Himmler waren dagegen recht gläubig. Ich habe keine Ahnung, warum die Leute nicht Politik und Religion auseinanderhalten können. Sogar die Zionistenführer waren Juden und trotzdem atheistisch und sozialistisch (kann man bei Herzl oder Nordau nachlesen, wenn's jemand interessiert).

    Die Französische Revolution war eine Revolution im Namen des Humanismus und der Aufklärung. Dafür sind ausreichend Morde verübt worden. Was sagt uns das über "Aufklärung"?

    Gar nichts. Bei Mao wurden Menschen wegen Religionszugehörigkeiten abgeschlachtet. Was sagt uns das über "Atheismus"?

    Auch nichts. Es sagt uns, daß die Probleme erst da anfangen, wo mit Zwang etwas bestimmten vorgeschrieben wird (bei Mao der Atheismus, in der Französischen Revolution die Aufklärung) ... Es bleibt aber trotzdem furchtbar affig, wenn in jedem Fred irgendjemand auftaucht und mit dem erhobenen Zeigefinger über das Christentum herzieht.



  • Wer trauert um Saddam?

    Ich nicht. Aber ich habe auch nicht um Lady Di getrauert...



  • Daniel E. schrieb:

    minhen schrieb:

    Ähnlich wie beim Christentum liese sich diese Liste beliebig fortsetzen. Sofern man nicht über eine intelligenzbefreite, fanatische Ignoranz verfügt kann man weder das eine noch das andere hochstilisieren.

    Dem Atheismus könnte man mit dem gleichen Recht die Französische Revolution, Stalin, Hitler oder Mao vorwerfen. Sinn?

    Falls du mit "Recht" etwas wie "Richtigkeit" meinst, ganz klar nein. Insbesondere da Hitler als Katholik nicht so ganz in die Reihe passt.



  • TactX schrieb:

    Das sicher nicht. Aber es war doch schon medienwirksamer den verratzten, alt und krank aussehenden, sich im Erdloch versteckenden Saddam zu präsentieren.

    ja, aber während des Prozesses und durch die anhaltende Gewalt im Irak konnte er sich sicher wieder bei vielen Irakern profilieren. Hätten die ihn einfach in seinem Erdloch abgeknallt, dann wäre das ein ziemlich demütigender Tod gewesen. So hat man einen neu auferstandenen Held für die Sunniten, der dann noch mit Worten wie "Nieder mit den Verrätern, den Amerikanern, den Spionen und den Persern." und erhobenem Haupt abtritt. Das ist sicher kein Propaganda-Erfolg.



  • Stimmt auch wieder.



  • rüdiger schrieb:

    Wurden im Kommunismus nicht Leute wegen ihrer Religion verfolgt, da man den Atheismus verbreiten wollte?

    Die Menschen wurden nicht wegen ihrer Religion und schon gar nicht wegen des Atheismus verfolgt. Offiziell wurde Atheismus gelehrt und zeitweise auch religiöse Institutionen verboten und deren Mitarbeiter verfolgt. Manche religiöse Institutionen galten zeitweise als anti-kommunistisch und wurden aufgrund dessen verfolgt. Ob der einzelne jetzt aber an einen Gott glaubte oder nicht, interessierte nicht wirklich - so lange er sich nicht in einer entsprechenden Institution engagierte. Was zählte waren politische Überzeugungen, Zugehörigkeit zu religiösen Institutionen und Nationalität. Deswegen kann man nicht behaupten die Menschen wären aufgrund des Atheismus verfolgt worden.
    Anders sieht es eben beim Christentum aus - dort ging es wirklich um den einzelnen und persönlichen Glauben der verfolgt wurde. Und das aufgrund der Bibel, die die selben Dinge noch heute lehrt (ich sprach nicht umsonst von "mörderischen Wurzeln"). Deshalb kann hier auch das Christentum zur Verantwortung gezogen werden. In allen drei Buchreligionen ist die Saat des Hasses noch heute unverändert vorhanden. Dass diese oft nicht mehr gegossen wird ist ein Verdienst der Gläubigen - nicht des Glaubens. Der ist völlig unverändert.
    Und das ist auch der kleine aber feine Unterschied. Christentum kann man an der Bibel festmachen - Atheismus an ...?

    Daniel E. schrieb:

    "Bekennender Christ"?

    Ich sag mal so:

    I am now as before a Catholic and will always remain so [Adolf Hitler, to Gen. Gerhard Engel, 1941]

    My feelings as a Christian points me to my Lord and Savior as a fighter. It points me to the man who once in loneliness, surrounded by a few followers, recognized these Jews for what they were and summoned men to fight against them and who, God's truth! was greatest not as a sufferer but as a fighter. In boundless love as a Christian and as a man I read through the passage which tells us how the Lord at last rose in His might and seized the scourge to drive out of the Temple the brood of vipers and adders. How terrific was his fight against the Jewish poison. Today, after two thousand years, with deepest emotion I recognize more profoundly than ever before the fact that it was for this that He had to shed his blood upon the Cross. As a Christian I have no duty to allow myself to be cheated, but I have the duty to be a fighter for truth and justice... And if there is anything which could demonstrate that we are acting rightly, it is the distress that daily grows. For as a Christian I have also a duty to my own people. And when I look on my people I see them work and work and toil and labor, and at the end of the week they have only for their wages wretchedness and misery. When I go out in the morning and see these men standing in their queues and look into their pinched faces, then I believe I would be no Christian, but a very devil, if I felt no pity for them, if I did not, as did our Lord two thousand years ago, turn against those by whom today this poor people are plundered and exposed. [Adolf Hitler, speech on April 12, 1922, published in My New Order, quoted in Freethought Today April 1990]

    I believe today that my conduct is in accordance with the will of the Almighty Creator. [Adolf Hitler, Mein Kampf, pp. 46]

    I believe today that I am acting in the sense of the Almighty Creator. By warding off the Jews I am fighting for the Lord's work. [Adolf Hitler, Speech, Reichstag, 1936]

    Was Hitler davon persönlich wirklich glaubte und was nicht ist völlig unerheblich. Er hat sich öffentlich wiederholt zum Christentum und noch öfters zum Glaube an Gott bekannt und das ist der Punkt. Juden und Kommunisten bezeichnete er als gottlos und atheistisch und dass Gottlosigkeit gleich morallos sei und ausgelöscht gehört. Die Wehrmacht behielt nicht zufällig das Motto "Gott mit uns" um in den Krieg zu marschieren.
    "Unreligiös" oder gar "atheistisch" wie du behauptest, sieht dann doch ziemlich anders aus.

    Es bleibt aber trotzdem furchtbar affig, wenn in jedem Fred irgendjemand auftaucht und mit dem erhobenen Zeigefinger über das Christentum herzieht.

    Furchtbar affig ist es in einem Thread über Saddam Hussein mit dem Grundgesetz und dessen Basieren auf christlichen Traditionen anzufangen. Noch affiger ist nur den Hinweis, dass das Grundgesetz auf anderen Traditionen beruht, mit angeblichen Verbrechen des Atheismus zu kontern. Hat der Hinweis etwas mit Atheismus zu tun? Bin ich Atheist? Nein. Aber schön diesen Automatismus zu sehen.



  • minhen schrieb:

    In allen drei Buchreligionen ist die Saat des Hasses noch heute unverändert vorhanden...

    👍
    religionen sind die grössten geisseln der menschheit und haben über jahrhundete die gehirne der leute mit dreck zugekleistert. (es gibt natürlich auch ausnahmen, wie z.b. den buddhismus). jedenfalls: ohne den islam und ähnlichem schwachfug wäre saddam sicher halb so schlimm gewesen...
    :xmas2:


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