Rauchverbot am Steuer?
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Ich denke rauchen lenkt einen Fahrer zu sehr ab. Das sind ja erst mal nur so Dinge, wie eine Zigarette anzünden. Da muss man ja nur kurz geblendet werden, wenn man es mit einem Feuerzeug macht, bis hin zu Vorfällen wie runtergefallene Glut.
Spiegel schrieb:
"Es ist eine höhere intellektuelle Leistung, eine Nummer zu wählen, als an der Zigarette zu ziehen", sagte die Sprecherin.
Da hat die Sprecherin sicher recht. Aber es geht ja um Ausnahmesituationen. 95% der Zeit des Rauchens sind vermutlich auch nicht sehr gefährlich.
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(Eines vorweg: Ich bin Raucher. Ich rauche selten beim Fahren. Diese Angaben sollen helfen meinen Aussagen die nötige Angriffsfläche zu bieten)
CarstenJ schrieb:
ich frage mich, wieso das Telefonieren mit dem Handy am Steuer so verteufelt wird (zurecht), das Rauchen aber mehr oder weniger als ungefährlich eingestuft wird.
Rauchen (also der Akt des Zigaretterauchens) ist ein von Rauchern bestens trainierter Ablauf, welcher keinerlei großere Hirnaktivität erfordert.
Telefonieren ist da wesentlich kritischer. Man muss kognitiv einiges Leisten, dem gegenüber zuhören, mitdenken, antworten.CarstenJ schrieb:
Der Artikel ist zwar schon älter, aber als ich heute fast von einem rauchenden Verkehrsteilnehmer beim Überqueren des Zebrasteifens übersehen worden wäre, kamen mir doch Zweifel an der Harmlosigkeit.
Och, ich wurde schon des öfteren beinahe auf dem Zebrastreifen überrollt. Aber ob das Raucher waren weiss ich nicht. Vielleicht haben sie nur gerade aus einer Flasche Wasser getrunken.
CarstenJ schrieb:
SPIEGEL Artikel schrieb:
"Es gibt keinen wissenschaftlichen Beleg dafür, dass sich die Unfallgefahr durch das Rauchen drastisch erhöht"
Aha. Aber die Aufmerksamkeit wird doch durchs Rauchen auch kaum erhöht, oder?
Erstens übersiehst du hier das wesentliche Wort: "drastisch".
Zweitens eine kleine Gegenfrage: Welcher Raucher steuert sein Auto (im Mittel) zuverlässiger/konzentrierter: Ein Raucher der sein Nikotindepot voll aufgebraucht hat und auf dem Zahnfleisch geht, oder einer der sich schön gemütlich ab und an ne entspannende Zigarette gönnt?Aber der wesentliche Punkt ist hier nicht das Rauchen. Es geht vielmehr darum den Leuten eine gewisse Eigenverantwortlichkeit zu lassen, sonst dürfen wir in Zukunft auch nicht mehr beim Autofahren einen Kaugummi kauen, aus der oben erwähnten Flasche trinken, ...
Edit: Irgendwie zu langsam. Artchi hat das ganz gut komprimiert

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Also, ich war ja mal Raucher...
Bei meinem ersten Auto fiel die Suche nach dem Aschenbecher schon mal weg: Das hatte keinen.
Da hat sogar der Polizist gestaunt, der mich angehalten hatte, weil ich die Kippe aus dem Fenster geworfen hatte.
Und zum Anmachen gibt es Ampeln und Beifahrer. :p
Das einzige, was ich wirklich als gefährliche Ablenkung gelten lasse, ist, wenn Glut runter fällt.

Ulkigerweise hatten wir zwar regelmäßig Brandlöcher im Sofa - aber im Auto ist mir das NIE passiert.
Und man sollte den Ascher regelmäßig leeren, dann geht das Ausdrücken auch schnell und komplett.Und solange nix unnormales passiert, lenkt Rauchen nicht mehr ab als Kaugummikauen.

Mir ist in mehreren Jahren nur einmal was stark ablenkendes passiert und daran war das Rauchen nur teilschuld: Das Fenster ging nicht wieder hoch und ich habe 20 Minuten lang immer wieder den Fensterheber gedrückt, in der Hoffnung, er ginge wieder. Ging er dann auch und abends haben wir das Kabel wieder richtig angesteckt.Was ich allerdings heftig finde, sind Leute die gleichzeig Rauchen und Telefonieren - beides in einer Hand.

DAS finde ich gefährlich!
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TactX schrieb:
Telefonieren ist da wesentlich kritischer. Man muss kognitiv einiges Leisten, dem gegenüber zuhören, mitdenken, antworten.
Korrigert mich, aber Handy beim Fahren ist deshalb böse, weil man es mit einer Hand an der Backe festhält, und die Hand fehlt dann beim Beherrschen des Fahrzeugs.
Wäre die kognitive Höchstleistung das Problem, dann wären ja auch Freisprechanlagen verboten, bzw. Gespräche mit dem Beifahrer und Zuhören von "Wer wird Millionär" im Radio, oder?
PS: Zu der kognitiven Leistung, die in einem durschnittlichen Handygespräch, bzw. einer SMS, so erbracht wird, äußer ich mich jetzt mal nicht.

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estartu schrieb:
Das einzige, was ich wirklich als gefährliche Ablenkung gelten lasse, ist, wenn Glut runter fällt.

Irgend wie hat mir so gut wie jeder den ich kenne, der raucht und Auto fährt, schon mal eine Geschichte erzählt, bei dem ihm die Glut im Auto runtergefallen ist. Nun kann man das sicher so werten, dass die alle in Folge keinen Unfall hatten. Aber es ist eben eine Gefahr. Man spielt eben mit Feuer, da kann man sich leicht verbrennen.
Natürlich kann man nicht alle Ablenkungen von einem Autofahrer fern halten.
TactX schrieb:
CarstenJ schrieb:
ich frage mich, wieso das Telefonieren mit dem Handy am Steuer so verteufelt wird (zurecht), das Rauchen aber mehr oder weniger als ungefährlich eingestuft wird.
Rauchen (also der Akt des Zigaretterauchens) ist ein von Rauchern bestens trainierter Ablauf, welcher keinerlei großere Hirnaktivität erfordert.
Telefonieren ist da wesentlich kritischer. Man muss kognitiv einiges Leisten, dem gegenüber zuhören, mitdenken, antworten.Bei der Sache mit dem Telefon geht es ja (a) um die Bedienung des Telefons und (b) um die "Belegung" der Hand. Daher sind Freisprechanlagen und Gespräche mit Mitfahrern ja erlaubt. Nicht ohne Grund gibt es ja Studien, die Freisprechanlagen keine Senkung der "Unfallgefahr" bescheinigen.
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CarstenJ schrieb:
beim Überqueren des Zebrasteifens übersehen worden wäre, kamen mir doch Zweifel an der Harmlosigkeit.
Bei den Zebrastreifen in den Käffern hier läuft quasi nie jemand drüber und nachts ist da auch nur so'n schummriges Licht. Solche Zebrastreifen finde ich bescheuert: Wenn man da 20x her fährt und kein einziges mal laufen da Leute drüber (oder auch nur ansatzweise in der Nähe), ist in meinen Augen die Aufmerksamkeit nicht so da, als wenn man weiss das der Zebrastreifen genutzt wird.
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Rauchen im Auto ist bah! Mir also egal, da ich auch quasi Nichtraucher bin. Beim Essen und Trinken sieht das anders aus. Das lasse ich mir nicht nehmen, denn es gibt nichts besseres als einen Happen im Auto zu nehmen wenn man es mal eilig hat
.
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CarstenJ schrieb:
ich frage mich, wieso das Telefonieren mit dem Handy am Steuer so verteufelt wird (zurecht), das Rauchen aber mehr oder weniger als ungefährlich eingestuft wird.
Meine Theorie wäre, dass der durchschnittliche Raucher derartig abhängig ist, dass die Entzugserscheinungen, die er ohne Zigarette zwangsweise kriegen würde, ein deutlich höheres Unfallrisiko darstellen. ...bei dem ganzen Stress, der da beim Autofahren auf einen zukommt, kann der Raucher das doch ohne Zigarette gar nicht aushalten.

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Walli schrieb:
Rauchen im Auto ist bah! Mir also egal, da ich auch quasi Nichtraucher bin. Beim Essen und Trinken sieht das anders aus. Das lasse ich mir nicht nehmen, denn es gibt nichts besseres als einen Happen im Auto zu nehmen wenn man es mal eilig hat
.Also, Futtern und Trinken im Auto finde ich (während der Fahrt) furchtbar!
Mein werter Beifahrer hat das wahnsinnige Talent, kohlensäurehaltige Getränke weiträumig durch den Innenraum zu verteilen, weil die Flasche unter Druck stand oder er sie nicht richtig zu gedreht hat.
Außerdem poltert der Kram im Innenraum rum, was mich erschreckt und ablenkt.
(Hab ein altes Auto, da interessiert einen jedes Poltern.)
Ist also nicht ungefährlich.Im Stand gemütlich hinten in der Sitzecke, da is das okay.

Außerdem liegt da ein extra Teppich auf dem originalen, der kann ruhig dreckig werden.
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Spiegel schrieb:
Der ADAC kritisierte, bislang habe keiner der Politiker einen Vorschlag gemacht, wie man die Einhaltung eines Rauchverbots am Steuer kontrollieren solle.
`lol... Vielleicht wie beim Handy, wenn ein Fahrer beim Rauchen erwischt wird gibts nen paar Euro Strafe?
Aber zum Thema: Ich rauche selber manchmal beim Fahren und es lenkt (mich) 10x mehr ab als Essen oder Trinken. Finde ein Verbot deshalb mehr als sinnvoll, außerdem will niemand stinkende Raucherautos kaufen...
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Was ist wohl schlimmer? Eine Kippe rauchen, oder ein zittriger Raucher vorm Steuer, der es morgens nicht mehr geschafft hat eine Kippe anzuzünden. :p
Is aber quatsch rauchen zu verbieten weil man beim anzünden abgelenkt ist, ist wie nur noch Automatikautos zu erlauben, weil man ja auch lesen muss in welchen Gang man schaltet.
Geht beides ohne hinzusehen und man macht es logischerweise, wenn man NICHT an einem Zebrastreifen vorbeifährt.
Nur drehen in einer Ampelphase is immer hart gewesen ^^ .Beim Handy ging es auch mehr um Gespräche die man wichtiger einstuft als die Fahrsicherheit oder das Handy was mal im Rucksack irgendwo ist und an das man JETZT ranmuss(es klingelt) bzw es ist das was daran gefährlich ist.
Aber solche Diskussionen arten eh nur in Raucher vergiften kleine Kinder aus.
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CarstenJ schrieb:
Ich meine das Ziehen an sich mag ja noch ungefährlich sein, aber das Suchen nach dem Aschenbecher, die Suche nach der heruntergefallenen Glut, die Gefahr, dass einem Qualm direkt in die Augen steigt etc.
vielleicht erfindet mal einer das 'headset' für qualmende autofahrer, so eins mit automatischer kippenzufuhr richtung mäulchen, automatisiertes absaugen der asche und abschliessendes löschen und verstauen des stummels...
:xmas2:
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Hat irgendjemand einen Bericht gelesen, dass bei diesen Autokorsos während der WM irgendein Fahrer in die Menge gerauscht ist, weil er eine Fahne vor der Nase hatte? Oder die drei Leute auf dem Dach bei einer stärkeren Bremsung im Kofferraum des Vordermanns gelandet sind? Nichts - nada!
Man kann also unter viel widrigeren Umständen perfekt Auto fahren.
Und dabei auch noch viel hupen und seitlich unangegurtet aus dem Fenster hängen.
Und die Polizei hat da auch überhaupt nichts dagegen.Jedenfalls dann nicht, wenn sie alt aussehen würde, wenn sie versuchen würde, was dagegen zu tun.
Ich mag diese Fallunterscheidungen nicht!

p.s.: Niesen kann auch gefährlich werden - verbieten!
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Hi,
p.s.: Niesen kann auch gefährlich werden - verbieten!
Das Quatschen mit dem Beifahrer auch. Ab heute also nur noch alleine fahren.