Würdet ihr fürs Militär proggen?
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Ich kann mich hustbaer nur anschliessen.
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BTW: Das Militär ist AFAIK sehr interessiert an IT und in diesem Zusammenhang findet auch eine ganze Menge Fortschritt auf diesem Gebiet statt. Man denke nur an das ARPANET, das man wohl als Vorläufer des heutigen Internets betrachten kann. Auch diese Wüstenrennen mit den autonomen Fahrzeugen, die es momentan jedes Jahr gibt, werden durch das Militär finanziert. Daraus wird vermutlich auch mal ein massiver ziviler Nutzen entstehen.
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/Add: Keine "ganze Menge", ich würde soweit gehen und sagen, dass ein überwiegender Teil des IT-Fortschritts in irgendeiner Form vom Militär initiiert oder gefördert wurde.
MfG SideWinder
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:xmas2:
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ten schrieb:
Das ist wohl mehr eine politische Entscheidung. Die hat maximal indirekt mit dem informatischen Fortschritt des Militärs zu tun. Zudem ist es fragwürdig, ob dieser Fortschritt eher zu mehr oder eher zu weniger Kriegen führt und welchen Ausmaß diese Kriege dann haben.
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Gregor schrieb:
ten schrieb:
Das ist wohl mehr eine politische Entscheidung.
politisch, moralisch, ethisch, egal was.
ich möchte nicht aktiv dazu beitragen, dass menschen ermordet werden.
:xmas2:
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Lieber passiv 3 Menschen töten als aktiv einen?
MfG SideWinder
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SideWinder schrieb:
Lieber passiv 3 Menschen töten als aktiv einen?
klar, jeder, der keine superwaffe baut ist ein killer!
na, wieviele hast du schon kalt gemacht durch unterlassung?
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ten schrieb:
politisch, moralisch, ethisch, egal was.
ich möchte nicht aktiv dazu beitragen, dass menschen ermordet werden.Ok, erklär Deine Einstellung doch mal anhand des ARPANET. Da wurde eine IT-Technologie für das Militär entwickelt und ein Abkömmling davon ist heute das Internet. Hat diese Entwicklung jetzt eher geschadet oder geholfen? Wächst die Welt durch das Internet nicht viel stärker zusammen? Was ist negativ daran gewesen, das ARPANET für das Militär zu entwickeln? Letztendlich hat nahezu nur das Militär derartige finanzielle Möglichkeiten, solche Technologien zu initiieren.
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Gregor schrieb:
BTW: Das Militär ist AFAIK sehr interessiert an IT und in diesem Zusammenhang findet auch eine ganze Menge Fortschritt auf diesem Gebiet statt.
Und was glaubst du wo wir wären, wenn die Gelder fürs Militär in IT-Forschung investiert werden würden? Tsss... soviel zum "zivilen Nutzen".

Also mir läuft es bei der Vorstellung, Waffensysteme (oder deren Steuerung oder was auch immer) zu entwicklen kalt den Rücken runter... Ich wundere mich, dass ich damit ziemlich allein bin.
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Konrad Zuse wurde ja auch von den Nazis gefördert, nachdem sie das Potenzial erkannt haben. Vielleicht wäre Zuse garnicht soweit gekommen? Oder es hätte länger gedauert?
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Soweit isses schon gekommen, dass sich jemand, der nicht fürs Militär programmieren würde, rechtfertigen muss.
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Black Shadow schrieb:
Und was glaubst du wo wir wären, wenn die Gelder fürs Militär in IT-Forschung investiert werden würden? Tsss... soviel zum "zivilen Nutzen".

In gewisser Weise muss man sich auch mit der Realität arrangieren. Die Existenz des Militärs ist Fakt und wird sich in absehbarer Zukunft nicht ändern. Abgesehen davon gehst Du von der falschen Annahme aus, dass das Geld ansonsten komplett in die Forschung gesteckt werden könnte. Man kann ja auch jetzt die Steuern massiv erhöhen, um die Forschungsförderung auszubauen: Was hält uns davon ab? Warum stehen viele der großen Supercomputer beim Militär bzw. damit verbundenen Institutionen? Will sich die Wirtschaft soetwas nicht leisten?
Sehen wir es doch mal ganz nüchtern: Das Militär stellt einen gewaltigen Innovationsmotor dar. Wenn das Militär nicht da wäre, dann würden auch die damit verbundenen Innovationen ausbleiben bzw. sehr viel später und zögerlicher kommen.
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Gregor schrieb:
...
In gewisser Weise muss man sich auch mit der Realität arrangieren. Die Existenz des Militärs ist Fakt und wird sich in absehbarer Zukunft nicht ändern....Das stimmt ... aber auch (oder gerade deswegen) gilt: Jeder muß sich mit dieser Realität auf seine Weise arrangieren - wozu auch "Grenzen ziehen" gehört.
Und wenn ten und Andere (ich nicht) da ihre Grenze ziehen, finde ich das vollkommen in Ordnung und sollte kein Grund sein, ihn polemisch in eine bestimmte Ecke drängen zu wollen....

Ich ziehe z.B. beim Thema "Steuern" oder "Schwarzarbeit" meine Grenzen enger als viele meiner Freunde - na und ? Damit kommen wir klar.
Gruß,
Simon2.
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Gregor schrieb:
ten schrieb:
politisch, moralisch, ethisch, egal was.
ich möchte nicht aktiv dazu beitragen, dass menschen ermordet werden.Ok, erklär Deine Einstellung doch mal anhand des ARPANET. Da wurde eine IT-Technologie für das Militär entwickelt und ein Abkömmling davon ist heute das Internet. Hat diese Entwicklung jetzt eher geschadet oder geholfen?
geholfen, würde ich sagen. aber das war damals ja nicht abzusehen, ne?
wenn das us-kriegsministerium seine finger im spiel hatte, war der primäre zweck des arpanets sicher ein anderer (z.b. bessere kommunikation zwischen militärstützpunkten, raketenbasen, was-weiss-ich). aber manchmal kann aus etwas 'bösem' auch was gutes werden...Black Shadow schrieb:
Also mir läuft es bei der Vorstellung, Waffensysteme (oder deren Steuerung oder was auch immer) zu entwicklen kalt den Rücken runter... Ich wundere mich, dass ich damit ziemlich allein bin.
you'll never walk alone

:xmas2:Gregor schrieb:
Das Militär stellt einen gewaltigen Innovationsmotor dar. Wenn das Militär nicht da wäre, dann würden auch die damit verbundenen Innovationen ausbleiben bzw. sehr viel später und zögerlicher kommen.
das war zu zeiten des wettrüstens so. so'n phänomen stellt sich immer ein, wenn erfolgsdruck und starker wettbewerb herrscht, hat also nix direkt mit dem militär zu tun
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Simon2 schrieb:
Und wenn ten und Andere (ich nicht) da ihre Grenze ziehen, finde ich das vollkommen in Ordnung und sollte kein Grund sein, ihn polemisch in eine bestimmte Ecke drängen zu wollen....

Jeder darf seine Meinung haben. Sicher. Aber wenn man sie in einem Forum der Welt mitteilt, dann kann man sie auch erklären. Ein Slogan "Make Love Not War!" ist mir persönlich zu platt. Das hört sich für mich erstmal undurchdacht an und deshalb frag ich da nach. Ich habe auch den konkreten Zusammenhang zum Thema des Threads nicht gesehen. Eine Entscheidung für das Militär zu programmieren stellt aus meiner Sicht keine Entscheidung für oder gegen einen Krieg dar. Weiterhin habe ich einige Punkte genannt, wo IT-Entwicklungen im Militär Menschenleben retten und wo ziviler Nutzen da ist. Das betrifft übrigens auch noch viele weitere Technologien, die für das Militär entwickelt wurden. GPS zum Beispiel. Man muss da gar nicht lange überlegen, um neue Beispiele zu finden.
Ich programmiere im Übrigen nicht für das Militär noch plane ich, das zu machen. Aber wer weiß, was kommt. Genauso wie Du ein Hinterfragen einer "Make Love Not War" Mentalität als "in die Ecke stellen" siehst, kann man es auch so sehen, dass Leute, die so eine Mentalität vertreten andere, die für das Militär entwickeln durch ihre Aussagen in eine Ecke stellen. Diese Ecke sehe ich nicht: Ich sehe nicht, dass jemand, der für das Militär entwickelt, unweigerlich an Kriegen oder am Verlust von Menschenleben schuld ist.
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Gregor schrieb:
Die Existenz des Militärs ist Fakt und wird sich in absehbarer Zukunft nicht ändern.
leider ja
Abgesehen davon gehst Du von der falschen Annahme aus, dass das Geld ansonsten komplett in die Forschung gesteckt werden könnte.
Wie gesagt, das ist eine reine Annahme. Nicht umsonst der Konjunktiv. Dass sie realitätsfern ist weiß ich auch.
Wenn das Militär nicht da wäre, dann würden auch die damit verbundenen Innovationen ausbleiben bzw. sehr viel später und zögerlicher kommen.
Wenn das Militär nicht da wäre? Du gehst von einer falschen Annahme aus! Die Existenz des Militärs ist Fakt und wird sich in absehbarar Zukunft nicht ändern.
Im Gegenteil: Wenn das Militär NICHT da wäre, wären wieviele Milliarden frei verfügbar? Ich mag mir das garnicht vorstellen ... sicher, von denen wird nicht alles in IT-Forschung gehen, aber mit diesen Summen könnte man sicher etwas sinnvolleres machen als die besten Wege zu finden, Menschen zu töten (seien wir ehrlich, dazu ist das Militär letztendlich da).
Was mich stört ist diese Scheinheiligkeit und Doppelmoral ... Die zivile Nutzung betonen, während wir doch alle wissen, was für ein Schaden es anrichtet....
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Black Shadow schrieb:
Was mich stört ist diese Scheinheiligkeit und Doppelmoral ... Die zivile Nutzung betonen, während wir doch alle wissen, was für ein Schaden es anrichtet....
Oh. Ich halte auch "intelligente Bomben" gegenüber "nicht-intelligenten Bomben" für eine positive Entwicklung. Und das obwohl es bei Bomben prinzipiell um Zerstörung geht egal ob nun intelligent oder nicht-intelligent. Wäre es Dir lieber, wenn heutige militärische Konflikte mit nicht-intelligenten Bomben ausgetragen werden würden?
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Gregor schrieb:
Oh. Ich halte auch "intelligente Bomben" gegenüber "nicht-intelligenten Bomben" für eine positive Entwicklung.
die frage ist weniger, wie intelligent die bombe ist, sondern mehr wie intelligent derjenige ist, dem sie gehört...
:xmas2:
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Gregor schrieb:
Wäre es Dir lieber, wenn heutige militärische Konflikte mit nicht-intelligenten Bomben ausgetragen werden würden?
Es geht doch nicht nur um intelligente oder nicht-intelligente Bomben.
Wie viel Know How fließt in Waffen, um möglichst einfach möglichst viele Menschen möglichst effizient zu töten, mit möglichst wenig verlust auf der eigenen seite?
Da brauch man garnicht die Atombombe nennen.
Know How fließt nicht nur in die Entwicklung superintelligenter Waffen, die nur genau die Person(en) tötet, die man auch töten will. Abgesehen von der Fehlerquote habe ich den Eindruck, dass genau solche pseudointelligente (also intelligent sind sie ja nicht, s. Def. Intelligenz) Waffen nur zu gut als Rechtfertigung für einen Militärischen (Erst)Schlag dienen ... "was haben sie denn, wir töten mit unseren superduperlaser/satelittenalleskönnerwaffen doch nur die paar bösen terroristen, der zivilbevölkerung wird nicht geschadet!". Wie es im Endeffekt aussieht, sehen wir ja (z.b. Irak).