Die Spinnen, die SPDler... (Geringverdiener Brutto = Netto)
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Stimmt, Arbeiter müssen in 5 Sterne Restaurants essen...schonmal was von Kantine gehört? Die is bei Novartis zB billiger als die Uni Mensa.
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TGGC schrieb:
Hatte ich schon erwaehnt, das sich Studenten auch guenstiger ernaehren koennen. Mensa und so... f'`8k
So ein Quatsch. Mensa ist mittlerweile auch nicht mehr billig. Ausserdem gibt es weitaus bessere Möglichkeiten sich günstig (und sogar trotzdem halbwegs gesund zu ernähren) und die stehen jedem offen.
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Und zur Freizeitbeschaeftigung kann man sich kostenlos in der Uni Bibliothek anmelden! f'`8k
Gruß, TGGC (\-/ has leading)
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Gregor schrieb:
Nach meinem Verständnis dieses Threads geht es hier doch gar nicht um die Leute, die Pech haben und deshalb keine Arbeit mehr finden. Es geht darum, dass ein Vorschlag der SPD existiert, nach dem ein gewisser Teil der Bevölkerung aus den Pflichten, die der Sozialstaat mit sich bringt, ausgekoppelt wird. Genau das regt den Threadersteller auf. Der Sozialstaat soll von weniger Leuten finanziert werden. IMHO ist das ein asozialer Vorschlag, den die SPD da macht.
Endlich mal einer, der es verstanden hat
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Gregor schrieb:
Der Sozialstaat soll von weniger Leuten finanziert werden. IMHO ist das ein asozialer Vorschlag, den die SPD da macht.
Ich kann die Aufregung zwar verstehen, sehe es vom Prinzip her aber anders. Sozialstaat bedeutet nicht, jeder zahlt Abgaben und wenn jeder das gleiche bezahlt, dann ist der Staat "sozial". Viel mehr bedeutet es doch, dass jeder zahlt, um denjenigen, denen es schlecht geht zu helfen. Und um nichts anderes geht es hier doch. Wenn ihr mal in der Situation seid, dann wärt ihr doch auch froh, wenn ihr Unterstützung bekommt, oder etwa nicht?
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Also ich melde mich auch mal zu dem Thema.
In keinem Link des Anfangsbeitrages steht das es Netto wie Brutto geben wird, im Gegenteil.Die SPD will Geringverdiener durch eine weitgehende Befreiung von den Sozialabgaben finanziell entlasten.
Ich weiß aus der Praxis das es Jobs gibt bei denen man wirklich sehr wenig Brutto bekommt, und das das Netto zum Teil schon von den Fixkosten des Monats aufgefressen werden.
byto schrieb:
Wenn ihr mal in der Situation seid, dann wärt ihr doch auch froh, wenn ihr Unterstützung bekommt, oder etwa nicht?
Genau so ist es, rechnet Euch doch mal aus was ihr bei Steuerklasse 1 ohne Kinder bei 1500,- Euro Brutto raus bekommt. Stellt euch vor ihr lebt in einer relativ teuren Stadt, zahlt 600,- euro Kaltmiete, dauzu Strom, Gas, Wasser etc. pp.
Ich finde den Vorschlag ganz in Ordnung, vom Prinzip her.
Dennoch weiß ich das unsere Damen und Herren Politiker....1. Realitätsfern bzw. Realitätsfremd sind
2. Nicht rechnen könnenIch möchte nicht wissen, von wem bereits im Vorfeld Ausgedacht wird dieses "neue System" auszunutzen, bzw. wie die das Finanzieren wollen.
Meiner Meinung nach läuft in Deutschland viel zu viel schief, gerade was das Geldverdienen angeht, als dass Deutschland noch wirklich eine Zukunft hat.
Mit oder ohne diesen Vorschlag der SPD.
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Andy2006 schrieb:
Genau so ist es, rechnet Euch doch mal aus was ihr bei Steuerklasse 1 ohne Kinder bei 1500,- Euro Brutto raus bekommt. Stellt euch vor ihr lebt in einer relativ teuren Stadt, zahlt 600,- euro Kaltmiete, dauzu Strom, Gas, Wasser etc. pp.
Ist ja richtig. Der Gag daran ist, daß durch ständig steigende Belastungen für Gutverdiener diese unter dem Strich auch nur noch 300-400 EUR mehr im Monat haben... und daß man sich als Gutverdiener vielleicht eine Wohnung mit 800 EUR Kaltmiete leisten kann, sollte ja wohl schon irgendwo drin sein.
Auf der Nettoseite ist meines Erachtens die Spanne zwischen Kleinstverdienern und Gutverdienern einfach zu klein.
Bei solchen Dingen wird viel zu oft - auch hier ist es wieder so - von den Spitzenmanagern gesprochen, daß die Millionen scheffeln, das sei unfair, blabla. Mag ja sein, aber verfehlt das Thema völlig.
Wenn der Staat Geschenke für die Kleinen verteilt, dann nimmt er es grundsätzlich - egal ob SPD oder CDU/CSU - von den Gutverdienern. Das ist also eine Umverteilung der Leute mit 3500 Brutto auf die Leute mit 1500 Brutto. Denn die Leute mit 3500 Brutto kann man am besten melken... gibt's genug, die stellen das Hauptaufkommen der Steuerlast, und sie können es sich noch nicht leisten zu fliehen. Praktisch jeder hier, der für Verbesserungen für Kleinstverdiener eintritt, wird diese nachher bezahlen.
Und vergesst die Sache mit den Einkommensmillionären: die bekommt man ohnehin nie richtig zu fassen. Ob das fair ist oder nicht, das ist eine akademische Diskussion, ob man wegen 500 Leuten in Deutschland Steuergesetze ändern soll. Jemand mit 10 Mio im Jahr hat genug Möglichkeiten zum verschieben. Aber letztlich - das ist der Witz - ist sein Steueraufkommen gar nicht so groß wie das der zahlreichen Gutverdiener mit 3500 Brutto. Es lohnt sich nämlich auch gar nicht, so richtig Jagd auf diese Leute zu machen, es kommt viel mehr raus, in der Gaußverteilung am "Bauch" in der Mitte rumzusäbeln.
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Marc++us schrieb:
Auf der Nettoseite ist meines Erachtens die Spanne zwischen Kleinstverdienern und Gutverdienern einfach zu klein.
wegen der ungleichmässigen verteilung der steuerbelastungen?
oder warum sollte sie sonst grösser sein?
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Naja, aus dem vielleicht doppelt so hohen Brutto kommt nur wenig mehr Netto raus, gleichzeitig sind die Anforderungen inzwischen gerade bei den Gutverdienern immer höher - da gibt's keine 35 Stundenwoche mehr, der Urlaub wird von Jahr zu Jahr weitergeschoben, letztlich arbeitet ein Entwicklungsingenieur inzwischen in vielen Fällen wesentlich länger als ein Facharbeiter, bekommt vielleicht doppeltes Brutto, aber unter dem Strich ist sein Nettolohn - vor allem auf die Stunde bezogen - 10 bis 15% höher. D.h. die Motivation zu so einer Tätigkeit kann nur aus der Tätigkeit selbst kommen, aber finanziell lohnen tut sich Mehrleistung nicht.
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Marc++us schrieb:
letztlich arbeitet ein Entwicklungsingenieur inzwischen in vielen Fällen wesentlich länger als ein Facharbeiter, bekommt vielleicht doppeltes Brutto, aber unter dem Strich ist sein Nettolohn - vor allem auf die Stunde bezogen - 10 bis 15% höher. D.h. die Motivation zu so einer Tätigkeit kann nur aus der Tätigkeit selbst kommen, aber finanziell lohnen tut sich Mehrleistung nicht.
Marc++us schrieb:
Das ist also eine Umverteilung der Leute mit 3500 Brutto auf die Leute mit 1500 Brutto.
Nehmen wir dies als Fakten an. Was ist daran jetzt so schlecht? f'`8k
Gruß, TGGC (\-/ has leading)
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ist das Ding hier kaputt oder übertreibt ihr von Post zu Post mehr?
Da rechnet der bei 1200 Euro -> 900 und bei 5000 Euro -> 2700 aus bei Steuerklasse 1 ohne Freibeträge etc.Ist dann doch schon ein faires Verhältnis finde ich.
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dreaddy schrieb:
ist das Ding hier kaputt oder übertreibt ihr von Post zu Post mehr?
Da rechnet der bei 1200 Euro -> 900 und bei 5000 Euro -> 2700 aus bei Steuerklasse 1 ohne Freibeträge etc.Ist dann doch schon ein faires Verhältnis finde ich.
Nicht wirklich, weil Du von 900,- Euro im Monat nicht leben kannst, ausser bei Mutti vielleicht, aber wer will das schon als Erwachsener?
Bei 1500,- Brutto sinds 1.045,80 Netto, reicht mir z.B. nicht mal um meine Fixkosten zu decken, und wovon sollte ich dann leben?
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Andy2006 schrieb:
Nicht wirklich, weil Du von 900,- Euro im Monat nicht leben kannst, ausser bei Mutti vielleicht, aber wer will das schon als Erwachsener?
Bei 1500,- Brutto sinds 1.045,80 Netto, reicht mir z.B. nicht mal um meine Fixkosten zu decken, und wovon sollte ich dann leben?
Oh, die passende Antwort von dreaddy dazu habe ich schon ein paar Seiten weiter oben gelesen:
dreaddy schrieb:
misst man wie lebenswert das Leben war anhand des Kontostandes vor und nach dem Monat?
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Ne, aber vielleicht daran, ob man sich jeden Monat den Kopf zerbrechen muß, wie man den nächsten wohl überstehen soll.
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Andy2006 schrieb:
Bei 1500,- Brutto sinds 1.045,80 Netto, reicht mir z.B. nicht mal um meine Fixkosten zu decken, und wovon sollte ich dann leben?
Ganz einfach, deine Fixkosten vielleicht reduzieren? So wie es ausschaut kannst du sie ja im Moment vermutlich decken, und das wohl deswegen weil du ja genug verdienst. Wenn du auf einmal weniger verdienst solltest du dir z.B. eine kleinere/billigere Wohnung suchen, auf ein möglicherweise vorhandenes Auto verzichten usw.... Aber ich weiß sowas macht man natürlich nicht gerne.
Wenn z.B. ein Wenigverdiener so viele Fixkosten hätte, und sich dann auch noch beschwert dass er sie nicht decken kann, UND dann auch noch recht bekommt und zusätzlich mehr Geld bekommt... ja dann läuft hier eindeutig was falsch
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Gregor schrieb:
Andy2006 schrieb:
Nicht wirklich, weil Du von 900,- Euro im Monat nicht leben kannst, ausser bei Mutti vielleicht, aber wer will das schon als Erwachsener?
Bei 1500,- Brutto sinds 1.045,80 Netto, reicht mir z.B. nicht mal um meine Fixkosten zu decken, und wovon sollte ich dann leben?
Oh, die passende Antwort von dreaddy dazu habe ich schon ein paar Seiten weiter oben gelesen:
dreaddy schrieb:
misst man wie lebenswert das Leben war anhand des Kontostandes vor und nach dem Monat?
Tut mir leid wenn ich nicht alle Beiträge in dem Thread hier gelesen habe, ist mir etwas zu viel des guten.
Du solltest aber nicht vergessen, das ich nicht nach dem Lebenswerten gefragt habe, sondern OB MAN ÜBERHAUPT LEBEN KANN.
Es gibt sicher Leute die mit wenig Geld auskommen, sogar welche die damit sehr sehr glücklich und zufrieden sind. Ich für meinen Teil kann aber nur sagen das ich ein gewisses Minimum jeden Monat auf meinem Konto haben muss um Leben zu können, und etwas mehr um mir auch mal was leisten zu können.
Damit meine ich jetzt sicher nicht Luxusreisen o.ä. denn meinen letzten Urlaub hatte ich 1999 Lastminute in die DomRep.Ich will aber auch nicht den Leuten die etwas mehr verdienen tiefer in die Tasdhe greifen, nein, die zahlen wohl schon genug. Vielmehr sollte man denen mehr abnehmen die es eh schon zum fressen haben und mit Aktienspekulationen und etlichen Vorstandsposten etc. pp. weitere Arbeitsplätze zerstören.
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nep schrieb:
Andy2006 schrieb:
Bei 1500,- Brutto sinds 1.045,80 Netto, reicht mir z.B. nicht mal um meine Fixkosten zu decken, und wovon sollte ich dann leben?
Ganz einfach, deine Fixkosten vielleicht reduzieren? So wie es ausschaut kannst du sie ja im Moment vermutlich decken, und das wohl deswegen weil du ja genug verdienst. Wenn du auf einmal weniger verdienst solltest du dir z.B. eine kleinere/billigere Wohnung suchen, auf ein möglicherweise vorhandenes Auto verzichten usw.... Aber ich weiß sowas macht man natürlich nicht gerne.
Wenn z.B. ein Wenigverdiener so viele Fixkosten hätte, und sich dann auch noch beschwert dass er sie nicht decken kann, UND dann auch noch recht bekommt und zusätzlich mehr Geld bekommt... ja dann läuft hier eindeutig was falschKlar, kann man eventuell die monatlichen Kosten reduzieren, aber so eingach wie man das schreibt ist das in der Realität aber auch nicht.
Meine Miete ist gar nicht mal so hoch, im Gegenteil in der Gegend hier werde ich etwas vergleichbares nicht noch einmal finden zu dem Preis.Auto abschaffen? Naja, bei der heutigen Arbeitsmarktsituation kannst Du Dir das aber auch nur selten erlauben. Ich werde sicher keine 23km jeden Tag zur Arbeit laufen, und Bus und Bahn ist noch teurer als Auto.
Es gibt schon einige Punkte bei denen ich eventuell etwas reduzieren könnte, aber etwas will bzw. sollte man sich selbst ja auch gönnen, oder?
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Andy2006 schrieb:
Bus und Bahn ist noch teurer als Auto.
Nein, ist es nicht
Ansonsten, wenn man in die Situation kommt, sich seinen Lebensstandard nicht mehr leisten zu können, muss man diesen halt reduzieren. Eigentlich das normalste der Welt.
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Äh ja, Du wirst ja sicher besser wissen als er, wie der Vergleich ausfällt.
Davon abgesehen: Mit dem Auto kann man immer fahren- mit ÖPNV nicht. Konkret sieht das so aus, daß jemand aus meinem Dorf nicht mit dem Bus fahren kann, wenn er um 6 Uhr zu arbeiten beginnen muß. Also ist das Auto ein Muß. Mit viel Glück findet man noh Leute für eine Fahrgemeinschaft, aber was, wenn das nicht geht?
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minhen schrieb:
Andy2006 schrieb:
Bus und Bahn ist noch teurer als Auto.
Nein, ist es nicht
Ansonsten, wenn man in die Situation kommt, sich seinen Lebensstandard nicht mehr leisten zu können, muss man diesen halt reduzieren. Eigentlich das normalste der Welt.
Du sagst es, aber bei uns in Deutschland sehen das viele nun mal anders. Naja was solls... dass der Sozialstaat so nicht aufrechterhalten werden kann zeigt sich sowieso immer mehr und mehr und das wird sich bestimmt auch ändern, dahingehend dass die Leute etwas mehr eigene Verantwortung tragen müssen. Und das finde ich auch gut so. Icb bin nicht gegen den Sozialstaat an sich und finde das progressive Steuersystem an sich im Ansatz auch gar nicht schlecht (in der Praxis ist es aber leider doch ein bisschen anders), aber es hat leider doch zu dieser Mentalität beigetragen, dass sich einige einfach in ihr Schicksal fügen, so dass andere dafür aufkommen müssen.
scrub schrieb:
Davon abgesehen: Mit dem Auto kann man immer fahren- mit ÖPNV nicht. Konkret sieht das so aus, daß jemand aus meinem Dorf nicht mit dem Bus fahren kann, wenn er um 6 Uhr zu arbeiten beginnen muß. Also ist das Auto ein Muß. Mit viel Glück findet man noh Leute für eine Fahrgemeinschaft, aber was, wenn das nicht geht?
Da hast du sicher nicht ganz unrecht; es gibt sicher Gegenden wo man wirklich so abgelegen ist, dass man ohne Auto nicht weg kommt. Ich komme selbst aus so einem Kaff und wohne aktuell auch in so einem Kaff. Aber selbst dort ist es mittlerweile möglich mit dem ÖPNV zu den meisten Arbeitsstellen zu fahren. Klar, ist natürlich nicht überall so.
Mal davon abgesehen, war das Auto ja auch nur ein Beispiel. Gibt ja noch weitaus mehr Möglichkeiten zu sparen