Begnadigung für Brigitte Mohnhaupt



  • chrische5 schrieb:

    ...aber zu sagen, alles nur dumme Spinner ist ja nun wohl auch nicht angemessen. Diese Leute hatten eine andere Sicht auf die Dinge und das ist das eigentliche Probelem. Was muss da schief gelaufen sein, dass jemand denkt, dass seine Meinung so richtig ist, dass es sich lohnt dafür andere Menschen zu töten.

    hier mal ein kleiner einblick in die köpfe dieser duchgeknallten: http://www.staff.uni-mainz.de/franz/vda/proj1968/ueberreg/doku/mescale.htm



  • chrische5 schrieb:

    Wie lange hat es gedauert bis es im ehemaligen Ostblock funktioniert hat. Das 1953 los. Also die Länge eines Kampfes sagt ja erstmal nicht über deren Ziele und Motivationen aus.

    Demnach hat die französische Revolution auch 800 v.Chr. in Griechenland begonnen? Du machst hier den Fehler, den viele im Rückblick gerne machen: Verbindungen zwischen Ereignissen, Motivationen und Zielen zu ziehen, wo es zur Zeit der Ereignisse keine Verbindungen gab.

    Auch hier scheint es für uns eine kuschelige Zeit gewesen sein, aber gerade 68 hat ja gezeigt, wie der Staat auch zuschlagen kann. Ebenso die Proteste gegen Atomkraft oder die Erweiterung des Frankfurter Flughafens.

    Im letzten Beitrag hatte ich noch einen Satz darüber stehen, dass der Staat ein Gewaltmonopol habe - und zwar immer. Verliert er es, ist der Staat am Ende. Die Existenz eines Gewaltmonopols kann als Kriterium für Frieden im Inneren gewertet werden. Diese Erklärung hielt ich für überflüssig und hab sie dummerweise wieder entfernt. Mein Fehler.



  • @Brutus
    Wenn es keine Nazis wären, warum verteilen sie dann auf ihren Veranstaltungen Gegenstände, auf die Sprüche aus dem Nationalsozialismus aufgedruckt sind. Warum halten sie dann Trauerfeiern und ähnliches für Größen des Nationalsozialismus ab? Warum werden auf NPD Veranstaltungen ständig Leute wegen dem Verstoß gegen die Verwendung von Kennzeichen verfassungswidriger Organisationen angezeigt? Warum beziehen sich dann die NPD Leute ständig auf Ereignisse im Zweiten Weltkrieg (zB Bombardierung von Dresden)? Warum sind dann bekennende Nazis in der Partei? Warum findet man Nazi-Parolen in dem Parteiprogramm ("Der gesamte Grund und Boden ist Eigentum des Volkes") etc.

    Brutus schrieb:

    Die vielen Ausländernennungen sind meiner Meinung nach mit der "Multi-Kulti-Gesellschafts"-Kritik zu begründen, für mich ist das, wenn man es 'nüchtern' betrachtet, nicht menschenverachtend. Und es geht auch überhaupt nicht darum (ich weiß, du hast es selbst auch nicht geäußert), dass man alle Ausländer sofort in ihre Länder zurückführt, weil sie etwas minderwertiges wären oder sowas oder dass alle Ausländer kriminell wären. Das sind klassische Vorurteile.

    aha, dir geht es hier ums "sofort"?

    Du kannst nicht abstreiten, dass Pommern, Schlesien (Böhmen), etc. für lange Zeit deutsche Gebiete waren und genau solche Gebiete sieht man halt immer noch als Deutsch.

    "man"? Wer? Ich nicht, die meisten Deutschen (besonders unter 70) vermutlich auch nicht und die Einwohner der Gebiete erst recht nicht. Teile von Schleswig-Holstein waren auch mal dänisch. Ich sehe es aber auch nicht als dänisch an. Frankreich war auch mal unter italienischer Herrschaft, und?

    Um mal von dem ganzen rechtsextremistischen-bösen-Saat Gedanken sich hier zu entfernen, es sagte auch schon Konrad Adenauer, dass die Deutschen nie die Oder-Neiße-Linie als Grenze anerkennen werden.

    Ja, das sagte er zu einer anderen Zeit. Aber Zeiten ändern sich, das scheint nur die NPD nicht zu wissen.



  • rüdiger schrieb:

    "man"? Wer?

    Die NPD-Spinner sind gemeint. Aber die sind so verstrahlt, daß sie sich weigern, Abwassergebühren zu zahlen, weil sie ja Reichsbürger sind. Und das Grundgesetz ist ja auch seit 1990 außer Kraft, in Wahrheit existiert eine kommissarische Reichsregierung, ... blafasel ..., to be continued ...



  • Hallo

    minhen schrieb:

    chrische5 schrieb:

    Wie lange hat es gedauert bis es im ehemaligen Ostblock funktioniert hat. Das 1953 los. Also die Länge eines Kampfes sagt ja erstmal nicht über deren Ziele und Motivationen aus.

    Demnach hat die französische Revolution auch 800 v.Chr. in Griechenland begonnen? Du machst hier den Fehler, den viele im Rückblick gerne machen: Verbindungen zwischen Ereignissen, Motivationen und Zielen zu ziehen, wo es zur Zeit der Ereignisse keine Verbindungen gab.

    Ob ich da einen Fehler mache oder du, lässt sich wahrscheinlich nur sehr schwer beweisen, aber das historiche Ereignisse Einfluss aufeinander haben, halte ich einfach nur für logisch. Vielleicht ist 53 ja zu früh, aber der Aufstand in Danzig wird nicht nur von mir mit dem Zusammenbruch des Kommunismus in Verbindung gebracht. Am Ende wollte ich nur sagen, dass es naiv ist zu glauben, dass eine Revolution aus dem Nichts entsteht und ein bestehendes System wegfegt.

    Um mal von dem ganzen rechtsextremistischen-bösen-Saat Gedanken sich hier zu entfernen, es sagte auch schon Konrad Adenauer, dass die Deutschen nie die Oder-Neiße-Linie als Grenze anerkennen werden.

    Konrad Adenauer gehört auch nicht gerade zu den entscheidenden Nazigegner. Sein Kanzleramtschef war ja selber bis 45 groß dabei.

    chrische (mit h)



  • chrische5 schrieb:

    Ob ich da einen Fehler mache oder du, lässt sich wahrscheinlich nur sehr schwer beweisen, aber das historiche Ereignisse Einfluss aufeinander haben, halte ich einfach nur für logisch. Vielleicht ist 53 ja zu früh, aber der Aufstand in Danzig wird nicht nur von mir mit dem Zusammenbruch des Kommunismus in Verbindung gebracht. Am Ende wollte ich nur sagen, dass es naiv ist zu glauben, dass eine Revolution aus dem Nichts entsteht und ein bestehendes System wegfegt.

    Solidarnosc in Danzig ist ein anderes Thema - welches deine Ansicht zu den Ereignissen nebenbei aber auch widerlegt, denn anfänglich war der Streik (kein Aufstand...) nicht politisch motiviert. Aber du hast ja den Arbeiteraufstand von 1953 in der DDR mit dem Zusammenbruch des Kommunismus in Verbindung gebracht - mehr noch, seit 1953 eine kontinuierliche Bewegung mit diesem Ziel skizziert. Eine Revolution eben. Die typische Betrachtung "von Nachher" eben, wenn plötzlich ein eigentlich nicht existenter roter Faden durch die Geschichte führt.
    Lies noch mal, was ich geschrieben habe. Ich sagte nicht, dass historische Ereignisse keinerlei Einfluss aufeinander ausüben würden. Ich sagte viel eher, dass man nicht zwischen beliebigen Ereignissen beliebige Verbindungen postulieren kann, nur weil sie irgendwie zusammenpassen. Das ist eben der Fehler, den du machst.

    Und zum Thema Revolution brauchen wir eigentlich auch nicht großartig diskutieren. Ich sagte nicht, dass Revolutionen nicht aus "kleinen Funken" enstehen würden. Dass nicht das ganze Volk von heute auf morgen mir nichts, dir nichts revoltiert ist offensichtlich. Tut mir leid, ich neige oft dazu solch Offensichtliches einfach vorauszusetzen und nicht als großartige Erkenntnisse zu verkaufen. Was ich sagte war, dass man erst von einer Revolution spricht, wenn sie vom Volk getragen wird - davor eben nicht. Eigentlich ganz einfach.

    Und um zum eigentlichen Thema zu kommen: wenn sich das Volk 22 Jahre lang nicht anschließen will und - mehr noch! - die Möchtegern-Revolutionäre als Angriff auf sich selbst betrachtet, kann man beim besten Willen nicht von Revolution sprechen. Außerdem findet man auch wenig Grund für diesen ehrenvollen Begriff, wenn man sich die Taten der RAF ansieht. Wäre den Terroristen an einer Revolution gelegen, hätten sie zumindest versucht "die Massen zu mobilisieren". Das ist ein charakteristisches, definierendes Merkmal jeder Revolution. Wie gesagt, Revolutionen werden eben vom Volk getragen. Aber bei der RAF findet man nur Terror und feigen Mord. Eine Revolution sieht völlig anders aus. Objektiv betrachtet gibt es da überhaupt nichts zum Schön-Reden.



  • minhen schrieb:

    chrische5 schrieb:

    Ob ich da einen Fehler mache oder du, lässt sich wahrscheinlich nur sehr schwer beweisen, aber das historiche Ereignisse Einfluss aufeinander haben, halte ich einfach nur für logisch. Vielleicht ist 53 ja zu früh, aber der Aufstand in Danzig wird nicht nur von mir mit dem Zusammenbruch des Kommunismus in Verbindung gebracht. Am Ende wollte ich nur sagen, dass es naiv ist zu glauben, dass eine Revolution aus dem Nichts entsteht und ein bestehendes System wegfegt.

    Solidarnosc in Danzig ist ein anderes Thema - welches deine Ansicht zu den Ereignissen nebenbei aber auch widerlegt, denn anfänglich war der Streik (kein Aufstand...) nicht politisch motiviert. Aber du hast ja den Arbeiteraufstand von 1953 in der DDR mit dem Zusammenbruch des Kommunismus in Verbindung gebracht - mehr noch, seit 1953 eine kontinuierliche Bewegung mit diesem Ziel skizziert. Eine Revolution eben. Die typische Betrachtung "von Nachher" eben, wenn plötzlich ein eigentlich nicht existenter roter Faden durch die Geschichte führt.

    Mir ging es doch nur darum, dir zu zeigen, dass es eben doch oft Zusammenhänge zwischen verschiedenen geschichtlichen Ereignissen gibt. Da war mir das Beispiel gar nicht so wichtig. Natürlich kannst du behaupten, dass es keinen roten Faden gibt. Das hat dann soviel Wert, wie wenn ich sagen würde es gibt einen. Es macht keinen Sinn sich darum zu streiten.

    Lies noch mal, was ich geschrieben habe. Ich sagte nicht, dass historische Ereignisse keinerlei Einfluss aufeinander ausüben würden. Ich sagte viel eher, dass man nicht zwischen beliebigen Ereignissen beliebige Verbindungen postulieren kann, nur weil sie irgendwie zusammenpassen. Das ist eben der Fehler, den du machst.

    siehe oben

    Und zum Thema Revolution brauchen wir eigentlich auch nicht großartig diskutieren. Ich sagte nicht, dass Revolutionen nicht aus "kleinen Funken" enstehen würden. Dass nicht das ganze Volk von heute auf morgen mir nichts, dir nichts revoltiert ist offensichtlich. Tut mir leid, ich neige oft dazu solch Offensichtliches einfach vorauszusetzen und nicht als großartige Erkenntnisse zu verkaufen. Was ich sagte war, dass man erst von einer Revolution spricht, wenn sie vom Volk getragen wird - davor eben nicht. Eigentlich ganz einfach.

    So weit waren wir schon, aber wie startet eine Revolution? Wieviel Versuche muss es geben, bis wir im Nachhinein sagen können, das war der richtige Versuch.

    Und um zum eigentlichen Thema zu kommen: wenn sich das Volk 22 Jahre lang nicht anschließen will und - mehr noch! - die Möchtegern-Revolutionäre als Angriff auf sich selbst betrachtet, kann man beim besten Willen nicht von Revolution sprechen.

    Das Volk muss die Revolutionäre also gut finden, damit diese als solche gelten. Wie oft sind denn gerade so genannte Revolutionäre avantgardistische Vordenker, die eben Ihrer Zeit voraus oder zumindest entrückt sind.

    Wäre den Terroristen an einer Revolution gelegen, hätten sie zumindest versucht "die Massen zu mobilisieren". Das ist ein charakteristisches, definierendes Merkmal jeder Revolution. Wie gesagt, Revolutionen werden eben vom Volk getragen. Aber bei der RAF findet man nur Terror und feigen Mord. Eine Revolution sieht völlig anders aus. Objektiv betrachtet gibt es da überhaupt nichts zum Schön-Reden.

    Sie haben versucht die Massen zu mobilisieren. Stichworte: Fernsehausnahmen von Entführten, Jean Paul Satre

    chrische



  • chrische5 schrieb:

    Sie haben versucht die Massen zu mobilisieren. Stichworte: Fernsehausnahmen von Entführten...

    damit kann man keine verbündeten gewinnen. sowas erzeugt eher abscheu bei den menschen. wenn sie wirklich der meinung waren, durch darstellungen ihrer verbrechen pluspunkte zu sammeln, dann zeigt das doch nur noch deutlicher, wie komplett abgedreht sie waren...



  • Hallo

    ten schrieb:

    chrische5 schrieb:

    Sie haben versucht die Massen zu mobilisieren. Stichworte: Fernsehausnahmen von Entführten...

    damit kann man keine verbündeten gewinnen. sowas erzeugt eher abscheu bei den menschen. wenn sie wirklich der meinung waren, durch darstellungen ihrer verbrechen pluspunkte zu sammeln, dann zeigt das doch nur noch deutlicher, wie komplett abgedreht sie waren...

    Sie hatten eben einen anderen Blick auf die Realität. Diesen teile ich ja auch nicht.

    chrische



  • Lassen wir es bleiben. Es hat absolut keinen Sinn mit dir zu diskutieren 🙄



  • Hallo

    minhen schrieb:

    Lassen wir es bleiben. Es hat absolut keinen Sinn mit dir zu diskutieren 🙄

    Was soll das denn. Wenigstens die etwas überheblich wirkenden rolleyes hättest du dir wirklich sparen können. Auch wenn es blöd klingt: Ich freue mich über solche Diskussion und vor allem über neue Denkansätze.

    chrische



  • Ich kann ständigem im Kreis drehen einfach nichts abgewinnen. Der einzige Punkt, bei dem ich nicht einfach mit einem "siehe was ich schon längst geschrieben habe" antworten könnte ist der, warum es keinen roten Faden in der Geschichte gibt. Ein solcher Faden benötigt schließlich ein Ziel. Wie soll das bitte aussehen? Wie lautet das Ziel unserer jetzigen Entwicklung? Wo führt der Irakkrieg hin? Wo führt das CSU-Geplänkel hin? Sowas kann man immer erst im Nachhinein beantworten - und auch nur vom späteren Zeitpunkt aus Verbindungen ziehen. Dass die Appeasement-Politik gegenüber Hitler ein Fehler war, dass er Polen überfallen und die "Endlösung der Judenfrage" befehlen würde, ist völlig offensichtlich. Falsch! Nur für uns im Nachhinein ist es offensichtlich. Zur entsprechenden Zeit war das aber völlig anders und die zukunftige Entwicklung völlig offen. Aber auch die Gegenrichtung, Beeinflußung der Gegenwart durch die Vergangenheit, wird oft völlig falsch gesehen und absolut überbewertet. Das war ja auch schön an der Diskussion hier über Demokratie/Irak zu sehen als die Deutschen 1949 plötzlich zu Musterdemokraten mutierten weil 100 Jahre zuvor schon mal jemand für Demokratie gekämpft hatte. Sowas ist einfach nur naiv. Der Einzelne ist sich der Geschichte noch nicht mal bewusst und kennt sie meistens noch nicht einmal. Bestimmt das, was vor 50, 100, 200 Jahren geschehen ist deine jetzigen Entscheidungen? Einfach mal den alten aber nicht minder weisen Spruch "Wenn die Geschichte uns eines lehrt, dann, dass sie uns nichts lehrt" durch den Kopf gehen lassen. Geschichtliche Entwicklung kann man eigentlich auch schön mit der Evolution vergleichen. Die verschiedenen "Stufen" basieren aufeinander, die Entwicklung ist aber zufällig. Und so wie oft der Fehler gemacht wird, den Menschen als Ziel der Evolution als Krone der Schöpfung zu sehen, geschieht dies eben auch mit Abläufen in der Geschichte, wo plötzlich das eine auf das andere einfach folgen musste und auf einmal ein hübscher, roter Faden existiert.



  • Hallo

    Ich finde es doch in Ordnung, wenn du sagst, dass du Diskussion abbrechen willst, aber dieser rolleye Smilie nervt halt etwas.

    Ich bin der Meinung, dass historische Ereignisse sehr wohl Einfluss auf heutige Entscheidungen haben. Vielleicht trifft das nicht auf jede Alltagsentscheidung zu, aber gerade im politischem Alltag werden einige Entscheidungen mit Blick auf die Historie getroffen. Da seh ich schon einen Zusammenhang. Wie bereits gesagt, gibt es den sicher nicht bei allen Dingen, aber zu sagen, dass Ereignisse immer losgelöst von anderen zu sehen sind, unterschreibe ich nicht. Auch ein toller Spruch: "Wer die Vergangenheit nicht kennt, macht die gleichen fehler in der Zukunf." oder so ähnlich.

    chrische



  • chrische5 schrieb:

    Ich finde es doch in Ordnung, wenn du sagst, dass du Diskussion abbrechen willst, aber dieser rolleye Smilie nervt halt etwas.

    Das liegt einfach an dem was ich schreibe und was du schreibst. Ich verdrehe bei dem, was du als Antwort auf meine Beiträge z.B. zum Thema Revolution schreibst innerlich tatsächlich die Augen. Begründung siehe oben. Ständiges im Kreis drehen.

    ... aber zu sagen, dass Ereignisse immer losgelöst von anderen zu sehen sind, unterschreibe ich nicht.

    Jetzt ist bei der roten-Faden-Diskussion auch endgütlig der Punkt erreicht, bei dem ich innerlich mit den Augen rolle. Ich habe überhaupt keine Lust das jetzt zu erklären - denn ich habe es jetzt schon zwei mal erklärt und insgesamt drei mal gesagt.

    Auch ein toller Spruch: "Wer die Vergangenheit nicht kennt, macht die gleichen fehler in der Zukunf." oder so ähnlich.

    Dem widerspricht ja auch keiner. Nur beinhaltet "dein" Spruch lediglich eine Soll-Aussage, aber keine über die geschichtliche Realität. Die Aussage über das, was wirklich abläuft, erhälst du bei "meinem" Spruch. Genau genommen bestätigt der eine sogar den anderen. Denn die Menschen machen in der Tat immer die selben Fehler. Immer und immer wieder.



  • rüdiger schrieb:

    @Brutus
    Wenn es keine Nazis wären, warum verteilen sie dann auf ihren Veranstaltungen Gegenstände, auf die Sprüche aus dem Nationalsozialismus aufgedruckt sind. Warum halten sie dann Trauerfeiern und ähnliches für Größen des Nationalsozialismus ab? Warum werden auf NPD Veranstaltungen ständig Leute wegen dem Verstoß gegen die Verwendung von Kennzeichen verfassungswidriger Organisationen angezeigt? Warum beziehen sich dann die NPD Leute ständig auf Ereignisse im Zweiten Weltkrieg (zB Bombardierung von Dresden)? Warum sind dann bekennende Nazis in der Partei? Warum findet man Nazi-Parolen in dem Parteiprogramm ("Der gesamte Grund und Boden ist Eigentum des Volkes") etc.

    Ich bin etwas irritiert, auf welche Sprüche beziehst du dich genau? Etwas wie "Du bist nichts, dein Volk ist alles?" Nunja, wenn du jemanden wegen solchen Aussagen verurteilst, nicht, weil dir die Intention nicht passt, sondern weil es ein Spruch aus der NS-Zeit ist, verurteilst du dann auch jemanden der die Redewendung "Jedem das seine" verwendet? (Aufschrift des Lagertores in Buchenwald)
    Trauerfeier bewusst für Größen des dritten Reiches? Da fallen mir nur gerade diverse Rudolf Hess Gedenkmärsche ein, und dieser Mann ist nüchtern betrachtet auch noch recht "umstritten" bei nicht-revisionistischen Historikern, auf Grund seines Englandfluges, Nürnberger Prozesse (Beweislage etc.).

    Die Verfassungswidrigen Kennzeichen, das ist so eine Sache. Mancher Polizeibeamter meint, dass das Keltenkreuz §86a erfüllt, was es aber laut diverser Rechtssprechung eigentlich nicht tut! (Genaue Beschlüsse müsste ich nochmal raussuchen, falls Interesse besteht). Aber ich will hier auch nicht abstreiten, dass es recht viele Idioten auf solchen Veranstaltungen gibt, wozu Skinheads mit White Power-Zeichen, 88 und Stiefeln (gut, die sind ja eh meist nicht zugelassen) einfach zählen. Ich denke, jede Bewegung hat da so ihre Probleme/"schwarze Schafe" und in der 'neuen Rechten' sind es halt nicht gerade wenig.

    Nunja, die Bombardierung von Dresden, oder z.B. Magdeburg, ging auch gegen einen Großteil der Bevölkerung. Ich denke mal, man möchte die Ereignisse daher auch nicht einfach so stehen lassen. Irgendwo wird das vielleicht auch als ethisches Problem gesehen alà "Bomben für den Frieden" o.ä. Auf der anderen Seite muss man sich auch fragen, wie es zu werten ist, wenn kommunale bzw. regionale (also Landes) Politiker auf der einen Seite an der "öffentlichen" Trauerveranstaltung teilnehmen und dann aber auf der anderen Seite bei der Gegendemonstration zum Gedenken der Nationalen erscheinen, wo Parolen auf Transparenten wie z.B. "BOMBER HARRIS DO IT AGAIN" propagiert werden, und das ganz bewusst.

    Zu den Naziparolen hab' ich oben schon etwas gesagt. Da man einen nationalen Sozialismus anstrebt, werden denk' ich bewusst auch solche Parolen verwendet, weil sie wohl komplett mit der Linie der Partei vereinbar sind und auch aus einer nationalsozialistischen Zeit stammen. Aber ich weiß, worauf du hinaus willst, deswegen wirst du dich mit diesr Antwort natürlich nicht zufrieden geben... Erstmal weiter im Text:

    rüdiger schrieb:

    Brutus schrieb:

    Die vielen Ausländernennungen sind meiner Meinung nach mit der "Multi-Kulti-Gesellschafts"-Kritik zu begründen, für mich ist das, wenn man es 'nüchtern' betrachtet, nicht menschenverachtend. Und es geht auch überhaupt nicht darum (ich weiß, du hast es selbst auch nicht geäußert), dass man alle Ausländer sofort in ihre Länder zurückführt, weil sie etwas minderwertiges wären oder sowas oder dass alle Ausländer kriminell wären. Das sind klassische Vorurteile.

    aha, dir geht es hier ums "sofort"?

    Nein, eigentlich weniger, mir ging es nur darum, dass man wohl eher nicht vorhat alle Ausländer zurückzuführen. Man hat sicherlich nichts gegen Austauschstudenten, Gastarbeiter oder ähnliches. Aber hier spielen auch so Sachen mit rein wie ein anderes Asylrecht (das Schweizermodell wird dahingehend z.B. bevorzugt).

    Das "man" wurde ja offensichtlich schon geklärt..

    rüdiger schrieb:

    Brutus schrieb:

    Um mal von dem ganzen rechtsextremistischen-bösen-Saat Gedanken sich hier zu entfernen, es sagte auch schon Konrad Adenauer, dass die Deutschen nie die Oder-Neiße-Linie als Grenze anerkennen werden.

    Ja, das sagte er zu einer anderen Zeit. Aber Zeiten ändern sich, das scheint nur die NPD nicht zu wissen.

    Spielst du auf so Sachen an wie den 2+4 Vertrag, die Festschreibung der Grenzen im Grundgesetz etc.?
    Zum Grundgesetz kann ich dir dann nur §146 an's Herz legen.
    Oder wolltest du jetzt grundsätzlich auf was anderes hinaus?



  • Ich habe eigentlich keine Lust über die NPD zu diskutieren. Ich frage mich ja auch nicht immer, wenn ich einen Holzstamm, mit Ästen und Blättern sehe, ob es wirklich ein Baum ist. Wenn ich also eine Partei sehe, die mit offensichtlichen Nazi-Parolen in einem offensichtlichen Nazi Kontext wirbt, frage ich mich auch nicht zwei mal, in wie weit es eine Nazi-Partei ist.

    Du sagst ja selbst, dass sie Nazi Sprüche benutzen, weil sie eine Nazi Ideologie vertreten. Deine Argumentation wirkt ansonsten sehr krampfhaft...

    btw. Der einzige Grund warum die NPD überhaupt eine Bedeutung spielt, ist die dämliche Aufteilung der Bundesländer in Deutschland. Ein Wähler in Meck-Pomm hat eben fast die 6-Fache Stimmkraft eines Wählers in NRW. Generell sollte die Politik mal einsehen, das im Osten so gut wie niemand (mehr) wohnt (Berlin mal ausgenommen). Im Grunde wählt niemand die NPD, nur die schlechte Verteilung des Stimmrechts gibt eben einem frustrierten Bewohner einer wirtschaftlich unterentwickelten Zone in Deutschland (potentieller NPD-Wähler), mehr Stimmkraft, als einem Bewohner in einer wirtschaftlich besser entwickelten Gegend (potentieller nicht NPD-Wähler).



  • Ich hab' jetzt nicht den ganzen Thread gelesen, aber...

    Es ist diskutiert worden, ob Fr. Mohnhaupt durch das Umfeld während ihrer Entwicklung (pubertät, adoleszenz, durchaus auch noch später _möglich_) ein persönliches Norm-/Wertsystem entwickeln konnte. Mit Sicherheit! Allgemein geht es doch darum, dass eben diese ihre Haltung nicht wirklich kompatibel (wann sind Norm-/Wertsysteme kompatibel?) mit einem "demokratischen" System ist. Die von ihr begangenen Verbrechen sind jedoch in erster linie von ihren politischen Ansichten zu trennen und daher auf jeden Fall als Verbrechen gegen die Menschheit (un-menschliches Handeln) anzusehen. Dafür sitzt sie.
    RAF, BZÖ (Bündniss: Zukunft Österreich), IRA... kurzum Gruppierungen von Menschen extremer Ansichten (sog. "Extremisten"), getrieben durch die immer wieder auftretenden Hassprediger sind das wahre Problem... und vor allem: Spiegel unserer Gesellschaft!
    Wenn wir - als Gesellschaft - eine Veränderung in unserem Spiegel wünschen, so ist es an uns, uns selbst zu ändern.

    Greetz, Swordfish

    PS: Nicht jetzt philosophisch aufnehmen. Bin beruflich grad' richtung Change-Management... 😉



  • Wenn wir - als Gesellschaft - eine Veränderung in unserem Spiegel wünschen, so ist es an uns, uns selbst zu ändern.

    Es geht auch anders. Man muss Terroristen schnell finden und unschädlich machen.



  • Erhard Henkes schrieb:

    Wenn wir - als Gesellschaft - eine Veränderung in unserem Spiegel wünschen, so ist es an uns, uns selbst zu ändern.

    Es geht auch anders. Man muss Terroristen schnell finden und unschädlich machen.

    man kann auch einen gehirntumor mit kopfschmerztabletten bekämpfen... 🙄


  • Mod

    ten schrieb:

    Erhard Henkes schrieb:

    Wenn wir - als Gesellschaft - eine Veränderung in unserem Spiegel wünschen, so ist es an uns, uns selbst zu ändern.

    Es geht auch anders. Man muss Terroristen schnell finden und unschädlich machen.

    man kann auch einen gehirntumor mit kopfschmerztabletten bekämpfen... 🙄

    Das hängt vom Standpunkt ab. Wenn man davon ausgeht, daß Terroristen ein Katalysator für gesellschaftliche Veränderungen sein können, so muß ich klar sagen, daß bei den heutigen Terroristen mir diese potentiellen gesellschaftlichen Veränderungen nicht gefallen - und ich daher Erhards Standpunkt unterstütze: sichten und vernichten.


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