Heute noch C++ für Unternehmenssoftware



  • SeppSchrot schrieb:

    Hier antwortet also jemand mit einem gewissen Kenntnisstand, aber was denken sich z.B. Projektleiter?

    Die denken doch größtenteils ähnlich - der Ursprungsposter teilt ja diese Erkenntnisse.

    @rapso: Das ist natürlich ein Faktor, jetzt aber wieder sämtliche Java/C#-Programmierer als dumm zu erklären ist ebenfalls fehl am Platz. Enterprise-Applikationen mit J2EE ordentilch in Java umzusetzen ist auch kein Kinderspiel.

    MfG SideWinder



  • Artchi schrieb:

    In dem anderen Thread (Prog-Lang-Poll) von vor wenigen Tagen, meinte jemand (der Java toll fand), das sie C++ auf einem Mobile-Gerät einsetzen, und C++ dafür schlechter geeignet ist, als andere Sprachen. Meine Frage an den Poster: "Warum setzt ihr dann C++ ein, wenn es schlechter geeignet ist?" Eine Antwort steht heute noch aus. Die werde ich wohl auch nie erhalten.

    dass wir c++-software für ein mob. gerät entwickeln habe ich gesagt. dass das dafür nicht geeignet ist, habe ich nie geschrieben. du hast es dir soeben selber ausgedacht. c++ ist für die software, die wir entwickeln, die beste wahl!
    ich habe mich lediglich über die magere standard-bibl. von c++ aufgeregt und als bsp. für eine gute und umfangreiche java genannt. das ist meiner meinung nach das einzige, was an c++ wirklich verbesserungswürdig ist und der sprache neue flügel verleiht. natürlich wären ein paar änderungen/vereinfachungen an der sprache auch nicht schlecht. aber die werden im nächsten und übernächsten standard ja ganz gut ausgebügelt.



  • SideWinder schrieb:

    @rapso: Das ist natürlich ein Faktor, jetzt aber wieder sämtliche Java/C#-Programmierer als dumm zu erklären ist ebenfalls fehl am Platz. Enterprise-Applikationen mit J2EE ordentilch in Java umzusetzen ist auch kein Kinderspiel.

    macht ja auch niemand, wissenschaftler die [edit]nicht[/edit] ohne taschenrechner auskommen der ihnen formeln loest oder einfach das multiplizieren abnimmt sind ja auch keine dummkoepfe.

    wieso interpretiert das immer jeder rein? ich schreibe doch bewust dass es halt ne ganz andere welt ist, deswegen sind VB/C#/Java higherlevel als c++. ich wuerde auch nicht sagen dass die Lua programmierer dummkoepfe sind, weil sie mit c++ nicht klarkommen, immerhin schreiben sie auch wichtige software z.b. ganze spielablaeufe, GUI kommunikation etc.



  • SeppSchrot schrieb:

    Vista, aber das ist doch wieder eine recht technische Abhandlung. Dazu noch von einem "C++ Experten".

    ja, aber er schätzt die zukünftige bedeutung von C++ durchaus realistisch ein.
    ganz im gegensatz zu einigen radikalen C++ fans auf diesem board (ich will jetzt keinen schief angucken ;)), die immer auf teufel-komm-raus C++ in den himmel loben und bei jedem flamewar mit dabei sind...
    🙂



  • SideWinder schrieb:

    Diese ganze Anpassung von C++ auf den Consumer-Markt mit Bla und Blubb komplett vergessen. GUI gehört auch nicht nach C++. Wer Frontends basteln will nimmt Java/C#.

    das auf die formel vereinfacht ist gut.
    wo kann ich mir mal schnell ein java/c# desktop environment runterladen?

    aber eigentlich hast natuerlich nicht unrecht, die meisten/viele gui apps lassen sich ganz gut mit diversen scriptsprachen viel schneller realisiern

    (ps: alles nicht so ernst gemeint:-))



    • Desktop Environment würde ich jetzt nicht als tpyische GUI-Anwendung bezeichnen.
    • Java/C# sind keine Scriptsprachen
    • Ja, Scriptsprachen sind in diesem Bereich sicher auch eine Möglichkeit für die Zukunft

    MfG SideWinder



  • SideWinder schrieb:

    [*]Java/C# sind keine Scriptsprachen

    es gibt viele, darunter ein paar MS C# entwickler, die C# als scriptsprache anpreisen.

    was sollte denn an C# so schlecht sein dass es nicht fuers scripten taugt?



  • SideWinder schrieb:

    [*]Desktop Environment würde ich jetzt nicht als tpyische GUI-Anwendung

    das ist schlichtweg *die* GUI anwendung.
    die kommandozeile nutzen doch nur noch wenige...



  • Der Grund für den riesigen Erfolg von Java ist ganz einfach. Als Projektleiter oder Geschäftsführer gibst Du ein Angebot für einen Auftrag ab. Möchte man den Auftrag erhalten, muss man qualitativ hochwertige Software schnell zu einem günstigen Preis entwickeln können. Die Zeiten wo Java lahm war sind vorbei. Es ist technisch C++ unterlegen - keine Frage. Der Trend geht hin zu webbasierten Systemen. Dort stell ich mir zwei 4 Prozessor Maschinen hin je mit 16 GB RAM. Kosten mich verglichen mit den Entwicklungskosten bei großen Projekten nichtmal 5% vom Auftragsvolumen.

    Ob es nun an der Qualitikation der Programmierer liegt, dass sie mit Java schneller lauffähige Programme schreiben als mit C++ stimmt bestimmt in einem gewissen Maße. Aber Java bietet einfach alles was man für schnelle Entwicklung von Web und GUI Anwendungen braucht. Ein Standard API für das entwicklen von Webanwendunge, von Portalen, verteilten Systemen, Persistenzschichten, Webservices, GUI und hunderte mehr. Nebenläufige Anwendungen lassen sich sehr einfach schreiben da die Sprache mittel wie syncronized mitbringt.

    C++ fehlt genau das - ein haufen Standards für die es verschiedene Implementierungen versch. Hersteller gibt, damit ich investitionssichere Programme in kurzer Zeit schreiben kann.

    daHa schrieb:

    wo kann ich mir mal schnell ein java/c# desktop environment runterladen?

    Von Sun... 🙂
    http://www.sun.com/software/javadesktopsystem/



  • Software Architect schrieb:

    Der Grund für den riesigen Erfolg von Java ist ... Der Trend geht hin zu webbasierten Systemen...

    😃

    Vieles von Deinem Post stimmt, aber IMO ist es vA die "Webisierung" der Anwendungslandschaft, die Java zum Erfolg verholfen hat. Während früher "rein technische" Anwendungen noch eine wesentliche Rolle spielten, sind sie heute komplett von Webanwendungen überrannt worden - das zusammen mit der Tatsache, dass Java (IMO) eine darauf zugeschnittene Umgebung und einen einfacheren Einstieg mitbringt (+ einem "Hype"), führte zu einer Verselbständigung des Javamarktes.

    Die "Webisierung" ihrerseits hat davon wieder "profitiert" (zumindestens in Sachen Verbreitung), weil es immer preiswerter wurde, Webanwendungen zu schreiben ...
    "... is' Kreislauf !"

    Für den Anwender sehe ich das gemischten Gefühlen, weil ich nicht den Eindruck habe, dass mit der "Webisierung" auch eine Qualitätssteigerung einhergegangem wäre ... wie sagt mein Arbeitskollege so schön: 'Die Vorteile, "auf Web" umzusteigen, sind groß - für die Produzenten ! Für den Anwender ist es ein bestenfalls ein Nullsummenspiel, aber meistens Rückschritt....'
    (ganz so extrem würde ich es nicht formulieren, aber es hat einen wahren Kern)

    Gruß,

    Simon2.



  • Ich als Anwender schätze es sehr vor allem bei transaktionsbasierten Systemen über Web alles erledigen zu können. Ich installier ja schon ungern den GoogleEarth-Client, aber wenn ich mir vorstelle für die meisten Interentservices lokal ein Programm haben zu müssen?! Nein, das wäre nichts für mich.

    MfG SideWinder



  • SideWinder schrieb:

    Ich als Anwender schätze es sehr vor allem bei transaktionsbasierten Systemen über Web alles erledigen zu können. Ich installier ja schon ungern den GoogleEarth-Client, aber wenn ich mir vorstelle für die meisten Interentservices lokal ein Programm haben zu müssen?! Nein, das wäre nichts für mich.

    MfG SideWinder

    Aber welche "richtigen Programme" sind das denn wirklich ? Vieles, was ich an Webzeug sehe, ist schön buntes Zeug, das kaum einer vermissen würde und/oder funktional extrem anspruchslos ist ...

    Gruß,

    Simon2.



  • ich finde es sehr gut webanwendungen zu haben, wobei ich persoenlich nicht unbedingt moechte das sie sich nur im browser aufhalten (bzw im browserfenster).

    Ich nutze z.b. Outlook.live und finde es sehr angenehm. das ding wird immer mehr wie das outlook was man sich installieren muss, aber muss ich ja nicht, ich hab es bei hotmail gleich mit dabei.
    genau das selbe will ich fuer office, klar verdrehen manche zZ die augen wenn sie denken wieiviele GB office zZ schluckt und das als webanwendung? aber bei outlook geht es auch und seit einigerzeit hab ich auch rechtschreib-scan wie beim normalen outlook, und die anderen features und das look&feel sind ebenfalls gleich (bzw werden darauf getrimmt, ist ja noch beta).
    schoen ist das ich darauf von ueberall zugreifen kann, nicht nur an meinem PC wo es installiert ist (und es verboten ist die installation auf mehreren PCs zu machen).

    Ob das am ende zum vorteil oder nachteil wird haengt dann nicht von Java/C# usw ab, sondern vom management der firmen.
    wenn sie euch fuer jedes starten von Office 5euro abziehen (bei 200starts im jahr wuerde das in etwa dem officepreis entsprechen), vergeht es einem natuerlich. andererseits, wenn eine firma auf diese weise mal office auf jedem PC (vielleicht mittels Java) zum laufen braechte, ohne hardware abhaengigkeit, waere das sehr sehr gut fuer die anwender.

    btw. gibt es ja sowas in der art zZ auch von adobe, so ein online photoshop-verschnitt:) soweit ich weiss.



  • Unternehmenssoftware schreibt man in COBOL. 😉



  • rapso schrieb:

    ich finde es sehr gut webanwendungen zu haben, wobei ich persoenlich nicht unbedingt moechte das sie sich nur im browser aufhalten (bzw im browserfenster).

    Das ist imho ganz groß im Kommen. Allerdings glaube ich nicht, dass das Internet in absehbarer Zeit so leistungsstark wird, dass der Client zum reinen Terminal mutiert (Raubkopien wären dann endgültig Geschichte *g*).

    Aber alles worauf ich globalen Zugriff will (Mail, Instant Messaging, etc.) würde ich schon gerne als Webanwendung haben - und im begrenzten Rahmen ist das auch bereits möglich (ICQ2Go, Outlook.live, etc.)

    MfG SideWinder



  • rapso schrieb:

    ich denke z.b. dass man endlich in compiler einbauen sollte, dass boundchecks, refcounted-ptr usw. per flag eincompiliert werden. software die man seperat besorgen muss und auch noch so suckt wie z.b. "boundschecker" ist echt keine akzeptable loesung.

    also los, nicht dagegenlabern sondern konstruktiv sein 🙂

    Ich hoff ich start damit nicht einen C++ VS Sprache X - Flame, aber das was du beschreibst ist doch ziemlich genau das, was mit D gemacht wurde. Ich muss sagen dass mich die Sprache immer mehr reizt, und bei naechster Gelegenheit werd ich mir die Sprache genau deswegen ansehen.

    Ich glaub ein Hauptgrund liegt auch daran, dass heute an Unis Java dominiert (und ich vermut auch an den meisten anderen Ausbildungsorten). Und wo's mehr Arbeitskraefte gibt... na ja. Klar, die Profs denken sich "wenn ich denen noch erklaeren muss, was Pointer sind, komm ich nie zum richig wichtigen Stoff", und die Studis denken sich "wozu ein C++ Kurs, ist eh nur viel zu kompliziert".
    Ich sag damit nicht dass der Java-Hype in den Ausbildungsorten angefangen hat, aber das Ganze ist doch eine ziemliche Todeschraube: es gibt immer weniger gut ausgebildete C++er aber immer mehr Javianer, und CPU-Zyklen sind zumindest auf PCs doch ueberhaupt kein Argument mehr, Entwicklungszeit schon, und da schlaegt Java im Durchschnitt C++ ganz klar (IMO).



  • Also zumindest an einer Universität sollte der Professor nicht nach "das ist zu kompliziert" unterrichten... *hope so*

    MfG SideWinder



  • SideWinder schrieb:

    rapso schrieb:

    ich finde es sehr gut webanwendungen zu haben, wobei ich persoenlich nicht unbedingt moechte das sie sich nur im browser aufhalten (bzw im browserfenster).

    Das ist imho ganz groß im Kommen. Allerdings glaube ich nicht, dass das Internet in absehbarer Zeit so leistungsstark wird, dass der Client zum reinen Terminal mutiert (Raubkopien wären dann endgültig Geschichte *g*).

    doch, es ist leistungsstark, nur sollte man sich "terminal" als client-server loesung vorstellen, nicht als reine serverloesung die dann quasi nur text bzw graphik uebermittelt.
    aber wenn du dir z.b. VNC anschaust, oder xwindow oder windows-remote, dann siehst du dass es stark genug ist.

    falls du nun die serverlast meinst, ist das auch nicht so kritisch, weil server eigentlich nur fuer das datenhalten waeren, heute reicht jede billigcpu (semptron mit 2GHz) um die rechenlast zu uebernehmen, das laeuft wirklich gut bei Outlook.live

    Ich glaube uach das DAS das wirkliche fuer V-DSL usw. waere, statt die voll bescheuerte nummer zu fahren "trippleplay: dsl+telefon+movies" als grund fuer 50MBit zu nennen... als ob sich jemand von uns 50HD-movies auf einmal anschauen weurde 🙄
    wuerde T-Online gleich dazu z.b. ne 1TB festplatte vermieten, dann haette ich V-DSL jetzt wohl schon.

    ich glaube, das es deswegen irgendwie leicht vorherzusehen ist wie die zukunft sein wird. manche unternehmen meussen nur staerker darauf hingewiesen werden *hehe*
    Sun war damit mit Java (und ihren slimclient) weit der zeit voraus.



  • Andererseits möchte ich ja gewisse Daten auf jeden Fall lokal halten, da wärs dann natürlich umständlich wenn der Player meiner CDs eine Serveranwendung ist. Aber eine gewisse Kooperation ist natürlich für den Kunden praktisch und für die Unternehmen ja auch (zentrale Patcheinspielung, Kontrolle, tolle EULA-Möglichkeiten (Wiederverkauf von Software kann man dann ganz vergessen, etc.))

    MfG SideWinder



  • Blue-Tiger schrieb:

    es gibt immer weniger gut ausgebildete C++er aber immer mehr Javianer, und CPU-Zyklen sind zumindest auf PCs doch ueberhaupt kein Argument mehr, Entwicklungszeit schon, und da schlaegt Java im Durchschnitt C++ ganz klar (IMO).

    seh ich aber als ganz legitim an. viele haben nunmal ihr 2GHz monster wo frueher ihr 33MHz 386 stand und starten immer noch nur ihr office. Sie erwarten dann nicht dass ein button 10mal schneller geklickt ist, wohl aber das 10 (oder 100)mal mehr funktionalitaet enthalten ist. viele menschen haben geradezu ein gutes gefuehl wenn sie merken ihr PC nutzt wirklich 70% von dem zur verfuehgung stehendem aus, selbst wenn dabei nicht viel mehr rumkommt als vor 10 jahren.
    da sind die entwicklungskosten doch sehr wichtig.

    schade find ich nur, dass sowas zwangsweise den preis druecken wird (bzw das gehalt). viele firmen stellen nunmal nur noch fachinformatiker statt studierte ein. mag auch sein das sie am ende genausoviel leisten, aber was nunmal tatsache ist, ist dass ihr gehalt viel niedriger ist.

    SideWinder schrieb:

    Also zumindest an einer Universität sollte der Professor nicht nach "das ist zu kompliziert" unterrichten... *hope so*

    doch, wenn das nicht der punkt ist.
    wenn du verkettete listen, binaere baeume usw. lernen sollst, nimmt ein prof Java zum unterrichten, damit man lernt worum es geht und nicht c++ debuggen. das bringt dann natuerlich weniger praxis in c++, ....


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