Wie soll ein Professor Vorlesungen halten?



  • Gregor schrieb:

    Hypothese: Angenommen, in einem Studiengang schaffen etwa 35% der Anfänger den Abschluss (bei einem typischen technischen Studiengang ist das so). Ich glaube, dieser Anteil würde sich nicht besonders stark verändern, wenn das Niveau oder die Stoffmenge variiert wird. ...weil der erfolgreiche Abschluss in erster Linie eine Willensfrage ist. ...IMHO.

    Wille wozu? Mir erscheint es, man muß zuhören wollen, obwohl der Vortrag einfach.... uoahhhhh.... gäääähhhhhh..... langweilig ist.

    Im Moment habe ich zwei wunderschöne Beispiele. Zwei Vorlesungen (A und B), von denen mich eine thematisch sehr interessiert, die andere jedoch fast gar nicht. Trotzdem nehme ich aus der letzteren "mehr mit". Und wenn sich beim Auditorium zu Vorlesung A zu 90% Ablenkung und Müdigkeit usw. zeigen, würde ich schon behaupten, daß es am Vortrag und damit am Vortragenden liegt.



  • Ich kann Gregor nicht zustimmen. Wenn das Skript eines Profs lediglich eine Aneinanderreihung völlig unverständlicher Formeln ist und die Anwesenheit keinerlei Mehrwert bringt, da er eh nur von den Folien abliest, dann ist das definitiv ein schlechter Professor. (zumal ich bei 9 Vorlesungen nicht für JEDE Vorlesung 20+ Stunden Nachbearbeitungszeit aufbringen kann~~)



  • pale dog schrieb:

    na, dann wär's doch ideal, wenn professoren überhaupt keine vorleseungen halten würden, sondern zu beginn des semesters zettel austeilen, buchempfehlungen und so, auf/in denen steht, was die studis am ende können müssen...
    🙂

    Zwingt Dich ja keiner, in die Vorlesung zu gehen. Wenn Du aus Büchern besser lernen kannst, dann mach das. Ich habe auch schon Prüfungen über Vorlesungen abgelegt, in denen ich kaum war. ...auf "sehr gut". Der entscheidende Punkt ist IMHO, dass man sich selbst in der Verantwortung sieht, etwas zu lernen. Der Professor ist eher dafür verantwortlich, dass die Leute, die die Prüfung bei ihm bestehen, auch etwas können. Er ist nicht für den Lernfortschritt jedes Einzelnen verantwortlich.

    ...und um das mal umzudrehen. 65% der Anfänger schaffen den Abschluss ja eh nicht oder brechen aus irgendwelchen anderen Gründen ab. Soll man sich an denen orientieren? Als Professor? Oder auch als Student?



  • Nein, man muß sich fragen, warum sie es nicht schaffen.



  • scrub schrieb:

    Nein, man muß sich fragen, warum sie es nicht schaffen.

    Ich habe noch keinen Studenten gesehen, bei dem ich sagen muss, dass er es nicht schafft, obwohl er sich wirklich Mühe gibt. ...kennst Du so einen Fall?



  • this->that schrieb:

    Ich kann Gregor nicht zustimmen. Wenn das Skript eines Profs lediglich eine Aneinanderreihung völlig unverständlicher Formeln ist und die Anwesenheit keinerlei Mehrwert bringt, da er eh nur von den Folien abliest, dann ist das definitiv ein schlechter Professor. (zumal ich bei 9 Vorlesungen nicht für JEDE Vorlesung 20+ Stunden Nachbearbeitungszeit aufbringen kann~~)

    Schlechtes Skript? Haste ja glück, wir haben nen Professor, der macht überhaupt kein Skript, sonder schreibt alles an. Das währe ja nicht schlimm, hätte er nicht ne Handschrift die man WIRKLICH MIT VIEL MÜHE nicht lesen kann. Dazu nuschelt der so ins Mikro das man nix versteht SOGAR IN DER 1. REIHE NICHT.

    Dann gibts natürlich Bestehquoten von 30% und weniger. Jedes Jahr in der Studentenumfrage , die zu dem Proff und dem Dekan geht schreiben alle Studenten diesen unerträglichen Zustand. Aber es ändert sich nix.

    Ich bin froh, das ich den Mist jetzt fertig habe (Diese zum Glück nur einzige Vorlesung bei dem Prof). Aber 90% meiner Lernzeit ging mit Schriftentziffern drauf.
    Der Lernstoff ist wenn man die Schrift entziffern kann relativ einfach. WENN man es entziffern kann...

    Und so eine Vorlesung mit solchen Zusatzhindernissen muß nun wirklich nicht sein, finde ich.



  • Gregor schrieb:

    Ich habe noch keinen Studenten gesehen, bei dem ich sagen muss, dass er es nicht schafft, obwohl er sich wirklich Mühe gibt. ...kennst Du so einen Fall?

    Ich kenne eigentlich keinen, der ohne Abschluß abgegangen ist. Mir fällt nur auf, daß gewisse Leute, mit denen ich angefangen habe, nun nicht mehr da sind.
    Warum? Keine Ahnung.



  • MisterX schrieb:

    Schlechtes Skript? Haste ja glück, wir haben nen Professor, der macht überhaupt kein Skript, sonder schreibt alles an. Das währe ja nicht schlimm, hätte er nicht ne Handschrift die man WIRKLICH MIT VIEL MÜHE nicht lesen kann. Dazu nuschelt der so ins Mikro das man nix versteht SOGAR IN DER 1. REIHE NICHT.

    Dann gibts natürlich Bestehquoten von 30% und weniger. Jedes Jahr in der Studentenumfrage , die zu dem Proff und dem Dekan geht schreiben alle Studenten diesen unerträglichen Zustand. Aber es ändert sich nix.

    Ich bin froh, das ich den Mist jetzt fertig habe (Diese zum Glück nur einzige Vorlesung bei dem Prof). Aber 90% meiner Lernzeit ging mit Schriftentziffern drauf.
    Der Lernstoff ist wenn man die Schrift entziffern kann relativ einfach. WENN man es entziffern kann...

    Und so eine Vorlesung mit solchen Zusatzhindernissen muß nun wirklich nicht sein, finde ich.

    Hmm... wenn das so schlimm ist, warum haben sich die Studenten dann nicht besser organisiert (sich bereits entzifferte Mitschriften von Studis aus dem Vorjahr besorgt, Literaturempfehlungen ...)? Aber stimmt schon, klingt nach miesem Prof. Viel wichtiger als wie die Vorlesungen gehalten werden, finde ich aber wie die Klausuren gehalten werden. Nicht ausstehen kann ich Profs, die verlangen dass die Fragen so beantwortet werden, wie sie's in der VO gebracht haben, und wehe man weicht vom Wortlaut ab.

    Was die Frage des Threaderstellers angeht: wenn nur einige Wenige nicht mitkommen, wuerd ich darauf keine Ruecksicht nehmen. Die sind dann offensichtlich einfach faul (oder in ganz schlimmen Faellen einfach nicht fuer ein Studium geeignet). Erst wenn wirklich kaum wer mitkommt sollte der Prof darauf Ruecksicht nehmen, weil dann liegts vielleicht wirklich an ihm.



  • der prof muß richtig viel ahnung vom stoff und spaß am thema haben. alles andere ist egal.



  • Vorlesungen zu besuchen ist Zeitverschwendung



  • volkard schrieb:

    der prof muß richtig viel ahnung vom stoff und spaß am thema haben. alles andere ist egal.

    Leider reicht das nicht aus. Wenn der Dozent nicht auch ein gewisses Gespür für die Vermittlung des Stoffs hat, bringt das alles wenig. Ein Beispiel wurde ja schon genannt. Wenn jemand große Ahnung von der Materie nicht aber von der Vermittlung hat, läuft er schnell Gefahr sich in Details zu verlieren. Sicher haben die Studenten im Idealfall dann auch etwas gelernt - aber nicht das, was sie lernen sollten und was am Ende geprüft wird.

    wisser schrieb:

    Vorlesungen zu besuchen ist Zeitverschwendung

    Für den reinen Wissenserwerb stimme ich dir da zu. Das ist aber eine persönliche Sache. Denn die meisten Menschen sind dann doch keine Autodidakten und brauchen jemanden, der ihnen alles vorkaut. Und der Rest muss nicht, kann aber in die Vorlesungen gehen. Sinnlos ist das auch nicht. Denn irgendwie muss man sich ja auch mit dem Vorlesungsstoff synchronisieren und zwischenmenschliche Beziehungen pflegen. Wobei ich natürlich zugebe, dass Letzteres bei durchschnittlichen Mathematik-, Physik-, Elektrotechnik- und Informatikvorlesungen wohl weniger interessant sein wird :p



  • minhen schrieb:

    volkard schrieb:

    der prof muß richtig viel ahnung vom stoff und spaß am thema haben. alles andere ist egal.

    Leider reicht das nicht aus. Wenn der Dozent nicht auch ein gewisses Gespür für die Vermittlung des Stoffs hat, bringt das alles wenig. Ein Beispiel wurde ja schon genannt.

    solche beispiele waren mir bekannt, als ich das schrieb. diese ganzen versuche, schullehrer zu spielen, bringen nicht viel oder viel für leute, die lieber noch in der schule sein sollten. beobachtet mal, daß die schlimmsten vorlesungen in fächern sind, wo der prof keinen spaß dran hat. grundlagenvorlesungen. oder welche, wo der prof meint, die studenten müßten mitschreiben und der prof müßte sie dazu zwingen und so ein schmarrn.

    der prof muß richtig viel ahnung vom stoff und spaß am thema haben. alles andere ist egal.



  • volkard schrieb:

    der prof muß richtig viel ahnung vom stoff und spaß am thema haben. alles andere ist egal.

    Spaß am Thema dürfte ne ziemlich heftige Forderung sein. ...stell Dir einen Prof vor, der schon 20 Jahre immer wieder die gleichen Vorlesungen macht. Wie soll der noch Spaß daran haben. ...viel Ahnung davon wird er haben, keine Frage. ...das betrifft dann natürlich in erster Linie die Standardvorlesungen. Aber die machen ja auch so 70-80% des Studiums aus.



  • Grundlagenvorlesungen können gut sein. Mir fällt für jedes Semester im Grundstudium eine "richtig gute" sein.



  • volkard schrieb:

    solche beispiele waren mir bekannt, als ich das schrieb. diese ganzen versuche, schullehrer zu spielen, bringen nicht viel oder viel für leute, die lieber noch in der schule sein sollten. beobachtet mal, daß die schlimmsten vorlesungen in fächern sind, wo der prof keinen spaß dran hat. grundlagenvorlesungen. oder welche, wo der prof meint, die studenten müßten mitschreiben und der prof müßte sie dazu zwingen und so ein schmarrn.

    der prof muß richtig viel ahnung vom stoff und spaß am thema haben. alles andere ist egal.

    Hmm... einer meiner Profs macht eine recht passable Grundlagenvorlesung. Die zwei seiner Spezialvorlesungen, in denen ich bisher war, waren allerdings richtig schlecht 😉



  • volkard schrieb:

    der prof muß richtig viel ahnung vom stoff und spaß am thema haben. alles andere ist egal.

    Stimme ich persönlich zu.
    Ich finde es gibt im Groben 2 Arten von Professoren. Erstere, die mit volkards Satz übereinstimmen, oder solche die entweder gar keinen Bock mehr auf das alles haben oder inkompetent sind und sich seit Jahren nicht mehr weitergebildet haben. Meiner Erfahrung nach kommt da dann oft beides mit zusammen.

    Auch wenn ein Professor vielleicht in Punkto Pädagogik/Didaktik eine Null ist, so macht das gar nicht mal so viel, wenn er aber Spaß am Thema und auch Ahnung davon hat. Meistens kommt das dann auch von alleine, weil er ja den Studenten seinen Stoff vermitteln will (weil er ja auch Spaß dran hat). Und ausserdem "lernt" auch ein Prof über die Jahre hinweg, wie er Dinge vielleicht besser darstellen kann, vorrausgesetzt eben er will das auch.



  • nep schrieb:

    Auch wenn ein Professor vielleicht in Punkto Pädagogik/Didaktik eine Null ist, so macht das gar nicht mal so viel, wenn er aber Spaß am Thema und auch Ahnung davon hat. Meistens kommt das dann auch von alleine, weil er ja den Studenten seinen Stoff vermitteln will (weil er ja auch Spaß dran hat). Und ausserdem "lernt" auch ein Prof über die Jahre hinweg, wie er Dinge vielleicht besser darstellen kann, vorrausgesetzt eben er will das auch.

    Stimmt nicht. Gerade in technischen Studienrichtungen trifft man immer wieder auf Freaks, die zwar eine Menge Ahnung und Spass vom Thema haben, aber paedagogisch (oder ganz allgemein auf sozialer Ebene) komplette Nullnummern sind. Und wenn die noch so bemueht sind, den Stoff rueber zu bringen, schaffen die's nicht.

    Bei uns gibts auch noch so einen Professor, der auch sehr viel Ahnung vom Stoff hat und auch sehr bemueht ist, diesen rueber zu bringen. Er konzentriert sich auf die falschen Dinge, erzaehlt seine Anekdoten, ueber die niemand lachen kann und setzt komplett uninteressante Schwerpunkte. Also tut mir leid, Spass und Interesse am Stoff allein machen noch keinen guten Vorlesungs-Prof.



  • Der Prof muss kompetent sein UND den Stoff gut vermitteln können. Aber er darf die Leute mit seinem in 20 Jahren angesammelten Wissen nicht erschlagen. Oder anders gesagt: Der Ownage muss private sein 😃



  • die anektoden und spontanen exkurse will ich doch gerade hören und von der sonne seiner ganzen erfahrungen auch ein wenig erleuchtet werden.



  • Äh ne, also die Hälfte aller "Einsprengsel" sind idiotische Seitenhiebe auf die blöden blöden Geist-Sozler. Die sind entbehrlich. Die will ich nicht am laufenden Band haben.


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