findet ihr es moralisch verwerflich mit arbeit (börsen-)geld zu verdienen? WAS: biete 2000 euro für Börsensoftware



  • Marc++us schrieb:

    Ach, die üblichen Vorurteile von Arbeitern und Bauern gegenüber Leuten, die am Schreibtisch sitzen.
    Die Leute in der Produktion schimpfen, daß die Konstrukteure nichts arbeiten, die Konstrukteure schimpfen über den Projektleiter, die Projektleiter über die Manager, und die Manager über die Geldleute.

    nö, daran, glaube ich, liegt's nicht.
    in der produktion meckert man über konstrukteure, wenn sie scheinbar mist entwickelt haben, der mehraufwand bedeutet.
    konstrukteure meckern über projektleiter, weil sie sich in ihrer kreativität behindert fühlen.
    projektleiter meckern über manager, weil die ihnen ständig vorhalten, welche unsummen an geld ihre abteilung verschleudert.
    manager motzen über banken, weil's schwierig ist an deren geld zu kommen.
    aber alle tun irgendwas, vordergründig scheint einiges vielleicht egoistisch zu sein, aber letztendlich profitieren fast alle davon.
    doch wo passt da der börsenmakler rein?



  • Marc++us schrieb:

    Was lernen wir daraus? Nichts.

    z.B. dass man sich verdächtig macht, wenn man nicht über andere meckert.



  • pale dog schrieb:

    Marc++us schrieb:

    Ach, die üblichen Vorurteile von Arbeitern und Bauern gegenüber Leuten, die am Schreibtisch sitzen.
    Die Leute in der Produktion schimpfen, daß die Konstrukteure nichts arbeiten, die Konstrukteure schimpfen über den Projektleiter, die Projektleiter über die Manager, und die Manager über die Geldleute.

    nö, daran, glaube ich, liegt's nicht.

    Naja, Meckern wird durchaus auch um des Meckerns Willen betrieben.

    pale dog schrieb:

    in der produktion meckert man über konstrukteure, wenn sie scheinbar mist entwickelt haben, der mehraufwand bedeutet.
    konstrukteure meckern über projektleiter, weil sie sich in ihrer kreativität behindert fühlen.
    projektleiter meckern über manager, weil die ihnen ständig vorhalten, welche unsummen an geld ihre abteilung verschleudert.
    manager motzen über banken, weil's schwierig ist an deren geld zu kommen.

    Interessant, ich reg' mich auch des öfteren über diverse Ineffizienzen auf. Von wegen "Grenzen des Wachstums." 😉

    pale dog schrieb:

    aber alle tun irgendwas, vordergründig scheint einiges vielleicht egoistisch zu sein, aber letztendlich profitieren fast alle davon.

    Da seh' ich jetzt nicht den Zusammenhang, sorry.

    pale dog schrieb:

    doch wo passt da der börsenmakler rein?

    Börsenmakler? Dessen einzige Aufgabe ist es, Aktien handelbar zu halten. Aber ich glaube, du meinst jemand anderen. 🙂



  • Mr. N schrieb:

    Börsenmakler? Dessen einzige Aufgabe ist es, Aktien handelbar zu halten. Aber ich glaube, du meinst jemand anderen. 🙂

    äääh, sorry für meine unkenntnis. ich meinte natürlich den spekulanten...



  • pale dog schrieb:

    äääh, sorry für meine unkenntnis. ich meinte natürlich den spekulanten...

    Alle profitieren von dessen Handeln, z.B. und gerade durch die entstehende Liquidität.

    Falls nicht klar ist, was Liquidität ist: Liquidität ist Umsatzfähigkeit. Also, dass man Aktien eben innerhalb von Sekunden und nicht innerhalb von Tagen kaufen kann. Dadurch werden auch die Preise besser.



  • pale dog schrieb:

    [...]
    doch wo passt da der börsenmakler rein?

    Keine Antwort auf die Frage, aber eine Antwort auf die Frage, warum diese Frage überhaupt gestellt wird:

    Das traditionelle Verständnis von Wertmehrung, wie man es von Kindesbeinen an gelernt hat ist, dass entweder ein (physisches) Produkt erstellt wird, oder eine Dienstleistung erbracht wird.
    Beispiele für Produkte wären z.B. T-Shirts aus der Fabrik, die Software des Programmierers oder das Buch des Autors. Dienstleistungen sind entweder pesönlicher Art (Friseur, Psychologe) oder allgemeiner. Dazu gehört dann auch der Spediteur, der erst durch seine LKWs es ermöglicht, dass die geld-schaffenden Eigenschaftes eines Produktes ausgenutzt werden können (also Fische aus Hamburg in München verkaufen). Sehr moralisch und wertsteigernd für die gesamte Gesellschaft.

    Der Börsenmakler (bzw. Investor) hat damit nichts zu tun. Er erzeugt für sich selbst Geld, ohne einen ersichtlichen Mehrwert für die Gesellschaft zu erschaffen. Und auch dass haben wir in der echten Welt gelernt, wenn in einer Schüssel 5 Äpfel sind und ich nehme mir 2 davon, dann haben wir weniger Äpfel für alle. Und wenn mein Roboter automatisch aus allen Töpfen die Äpfel klaut, gibt's noch weniger für alle außer für mich und den Roboter.

    Unter diesem Gesichtspunkt betrachtet, ist die Börse in der Tat unmoralisch. Besonders wenn dann irgendwelche Heuschreckenkapitalisten mal eben 100000 Leute entlassen, für ne 2%te Kurssteigerung.

    Edit: Ist Glücksspiel unmoralisch 😃 ?


  • Mod

    MrN du bist offenbar unfähig eine Umfrage zu erstellen 😃

    MfG SideWinder



  • SideWinder schrieb:

    MrN du bist offenbar unfähig eine Umfrage zu erstellen 😃

    MfG SideWinder

    Garnicht. 😞 Ich hab die richtig erstellt, aber der wollte das nicht.

    Könnt ihr die bitte fixen?



  • Headhunter schrieb:

    Das traditionelle Verständnis von Wertmehrung, wie man es von Kindesbeinen an gelernt hat ist, dass entweder ein (physisches) Produkt erstellt wird, oder eine Dienstleistung erbracht wird.

    Also ein direkt zu beobachtender Mehrwert.

    Headhunter schrieb:

    Beispiele für Produkte wären z.B. T-Shirts aus der Fabrik, die Software des Programmierers oder das Buch des Autors.

    Zahlentheoretische Überlegungen im 18. Jahrhundert zählen also nicht dazu?

    Headhunter schrieb:

    Dienstleistungen sind entweder pesönlicher Art (Friseur, Psychologe) oder allgemeiner. Dazu gehört dann auch der Spediteur, der erst durch seine LKWs es ermöglicht, dass die geld-schaffenden Eigenschaftes eines Produktes ausgenutzt werden können (also Fische aus Hamburg in München verkaufen). Sehr moralisch und wertsteigernd für die gesamte Gesellschaft.

    Yay yay yay.

    Headhunter schrieb:

    Der Börsenmakler (bzw. Investor) hat damit nichts zu tun. Er erzeugt für sich selbst Geld, ohne einen ersichtlichen Mehrwert für die Gesellschaft zu erschaffen.

    Und ich denke, der ist doch gegeben.

    Headhunter schrieb:

    Und auch dass haben wir in der echten Welt gelernt, wenn in einer Schüssel 5 Äpfel sind und ich nehme mir 2 davon, dann haben wir weniger Äpfel für alle. Und wenn mein Roboter automatisch aus allen Töpfen die Äpfel klaut, gibt's noch weniger für alle außer für mich und den Roboter.

    Kein Sieb ist ohne Löcher. 😃

    Headhunter schrieb:

    Unter diesem Gesichtspunkt betrachtet, ist die Börse in der Tat unmoralisch.

    Wäre.

    Headhunter schrieb:

    Besonders wenn dann irgendwelche Heuschreckenkapitalisten mal eben 100000 Leute entlassen, für ne 2%te Kurssteigerung.

    Annualisiert wäre das tatsächlich lächerlich wenig.

    Headhunter schrieb:

    Edit: Ist Glücksspiel unmoralisch 😃 ?

    Nein, nur dumm.


  • Mod

    Die erste ist offenbar nicht mehr entfernbar, da bereits scon für sie gevoted wurde...

    MfG SideWinder



  • SideWinder schrieb:

    Die erste ist offenbar nicht mehr entfernbar, da bereits scon für sie gevoted wurde...

    MfG SideWinder

    Könnte man die Umfrage nicht brutal rauslöschen und neu machen?

    EDIT: Sehe, es ist erledigt, danke.


  • Mod

    Dein Wunsch ist mir Befehl 😉

    MfG SideWinder



  • SideWinder schrieb:

    Dein Wunsch ist mir Befehl 😉

    MfG SideWinder

    Danke. Was meinst du mit "Verwerflich aber nützlich?"



  • @MrN:
    Ich habe nicht meine Meinung geschrieben, nur überlegt, was Leute zu der Meinung bringt zu denken die Börse sei unmoralisch. Hast du übrigens meine vorherige Nachricht per paste.net noch gelesen?

    Meine persönliche Meinung ist, dass die Börse sehr wohl unmoralisch ist, jedoch aus anderen Gründen 🙂
    Sie ist faktisch ein Werkzeug (geworden), mit denen die Reichen und Mächtigen noch mehr Geld und Macht ansammeln. Diese Macht und das Geld wird dann zu Zwecken genutzt, die nicht der Gesellschaft dienen bzw. auf deren Kosten ablaufen (Kinder in Afrika, Öl im Irak yadayadayda). Langfristig forciert der globale Kapitalismus eine Mehrklassengesellschaft in der der Gesamtwohlstand steigt, der Wohlstand des einzelnen aber immer weiter absinkt und zurückgeht.

    Der Neid des kleinen Mannes oder das Unverständnis des dummen Bauerns?
    Im Prinzip will doch jeder weniger Korruption und Unterdrückung - oder die Chance selber davon zu profitieren.
    Dazu noch @Mar++us: Ja, der Urlaub in Kuba ist genauso unmoralisch wie mein asiatisches Adidas-T-Shirt (von Kindern für Kinder) oder mein afrikanischer Tabak. Aber bevor ich mich beschwere muss ich erstmal mein leckereres Kölsch zuende genießen, was essen und evtl. noch was wichtiges erledigen. Morgen vielleicht 🙂



  • Headhunter schrieb:

    Sie ist faktisch ein Werkzeug (geworden), mit denen die Reichen und Mächtigen noch mehr Geld und Macht ansammeln.

    Das geht auch ohne Börse. Sogar vermutlich noch besser, da wenig betuchte Leute ohne sie gar keine Unternehmensbeteiligung tätigen könnten und damit von den Profiten komplett ausgeschlossen wären. Außerdem wären ohne sie große Firmen fast unmöglich - ob das schlimm wäre weiß ich nicht.



  • MrN, glaubst du, dass die Börse pareto-effizient arbeiten ("a movement from one allocation to another that can make at least one individual better off, without making any other individual worse off", deutscher Artikel ist Murks.

    Während du darüber nachdenkst, kannst du über den Black Tuesday 1993 von George Soros nachdenken 🙂


  • Mod

    Wo ist das Problem? Ist ja nicht so, als hätte da nicht jeder Zugang. Du kannst dein Geld genauso an der Börse veranlagen, oder Währungswechsel vornehmen.

    Ist ja ein tolles Grundprinzip: Wer gut ist, gewinnt mehr. Du hast es damals eben übersehen und kein Geld gemacht indem du Währungswechsel vorgenommen hast, dein Pech.

    MfG SideWinder



  • Headhunter schrieb:

    MrN, glaubst du, dass die Börse pareto-effizient arbeiten ("a movement from one allocation to another that can make at least one individual better off, without making any other individual worse off", deutscher Artikel ist Murks.

    Nein, ganz sicher nicht. Das geht nicht in einem risikobehafteten System. Für mich klingt Pareto-Effizienz nach Stagnation.

    Headhunter schrieb:

    Während du darüber nachdenkst, kannst du über den Black Tuesday 1993 von George Soros nachdenken 🙂

    Gleich zweimal nachdenken und gleichzeitig?

    Ehrlich gesagt sehe ich auch da das Problem nicht. Wenn der Pound weniger wert ist als sein Preis, muss der Preis sinken. Wenn der Preis nur nicht sinkt, weil die Transaktionen zu klein sind, dann muss man mit so etwas rechnen.



  • MrN schrieb:

    [..]
    Ehrlich gesagt sehe ich auch da das Problem nicht. Wenn der Pound weniger wert ist als sein Preis, muss der Preis sinken. Wenn der Preis nur nicht sinkt, weil die Transaktionen zu klein sind, dann muss man mit so etwas rechnen.

    Sicher das.
    Das Problem dabei ist aber, dass die Abwertung des Pfundes durch einige wenige Indivuuen durchgeführt wurde. Sie haben ihr Machtstellung ausgenutzt, wahrscheinlich sogar missbraucht. Selbst Soros hat später gesagt, dass kein Mensch jemals solche Macht wie er haben sollte. (Leider finde ich den Link dazu nicht)

    Ein Einzelfall?
    Ok, andere Frage: Würdest du Aktien von Microsoft kaufen? Jeder weiß, dass der Laden schlechte Software macht, die dauernd abstürzt und Viren mitbringt. Durch Ausnutzung ihres Monopols in allen Bereichen der IT-Welt unterdrückt die Firma effizient jedwede Konkurrenz. Weiß man alles. Dennoch ist die Aktien an der Börse jedermanns Liebling.
    Was ich damit sagen möchte (kein MS-bashing 😉 ) ist: Das, was du an der Börse machstt, ist losgelöst von "realen" Problemen oder Werten. Wenn die Firma gute Fundamentals hat und prima gehandelt wird, steige ich ein - egal ob die Firma Käse im Aldi verkauft oder Menschen im Irak tötet.

    Macht das die Börse unmoralischer? In meinen Augen ja. Effizienz ohne Moral... wie schrecklich.

    SideWinder: Die erste Einstiegshörde, um mit den Großen zu Pinkeln sind die hohen Lernkosten sowie je nach Spekulationsart Gebühren für Broker/Kursdaten/Gewinnmargen/Software usw...
    Auch für dich habe ich einen schönen Artikel von Wikipedia verlinkt gefunden, nämlich diesen. Es geht über die größten Banken der Welt und bei der Größten steht bei Shareholder Equity "112537m". Ich versteh nicht viel von Geld, aber eine Zahl die so groß ist, dass ich sie nicht mal aussprechen oder in Milliarden umwandeln kann, muss verdammt groß sein.
    Ich kann nur hoffen dass die Citybank das Geld zu meinen Besten einsetzt.

    Edit: Grammatik
    Edit II: Eigentlich wollte ich diesen Link wegen Banken einfügen -> http://en.wikipedia.org/wiki/Bank#Top_ten_banking_groups_in_the_world_ranked_by_assets



  • Headhunter schrieb:

    MrN schrieb:

    [..]
    Ehrlich gesagt sehe ich auch da das Problem nicht. Wenn der Pound weniger wert ist als sein Preis, muss der Preis sinken. Wenn der Preis nur nicht sinkt, weil die Transaktionen zu klein sind, dann muss man mit so etwas rechnen.

    Sicher das.
    Das Problem dabei ist aber, dass die Abwertung des Pfundes durch einige wenige Indivuuen durchgeführt wurde. Sie haben ihr Machtstellung ausgenutzt, wahrscheinlich sogar missbraucht. Selbst Soros hat später gesagt, dass kein Mensch jemals solche Macht wie er haben sollte. (Leider finde ich den Link dazu nicht)

    Ja, wenn einzelne Teilnehmer langfristig einen zu großen Anteil am Handelsvolumen haben, ist die Effizienz in Gefahr. (Die übrigens nie zu 100% gegeben ist.)

    Headhunter schrieb:

    Ein Einzelfall?
    Ok, andere Frage: Würdest du Aktien von Microsoft kaufen? Jeder weiß, dass der Laden schlechte Software macht, die dauernd abstürzt und Viren mitbringt. Durch Ausnutzung ihres Monopols in allen Bereichen der IT-Welt unterdrückt die Firma effizient jedwede Konkurrenz. Weiß man alles. Dennoch ist die Aktien an der Börse jedermanns Liebling.

    Jedermanns? 🙂

    Headhunter schrieb:

    Was ich damit sagen möchte (kein MS-bashing 😉 ) ist: Das, was du an der Börse machstt, ist losgelöst von "realen" Problemen oder Werten. Wenn die Firma gute Fundamentals hat und prima gehandelt wird, steige ich ein - egal ob die Firma Käse im Aldi verkauft oder Menschen im Irak tötet.

    Ich fürchte, die Börse kann das auch gar nicht. Aber wieso sollten es nicht andere können? Es darf nicht ungestraft bleiben, etwas Schlimmes zu tun. Recht und Gesetz eben. Es gibt da schon ein paar Maßnahmen.

    Headhunter schrieb:

    Macht das die Börse unmoralischer? In meinen Augen ja. Effizienz ohne Moral... wie schrecklich.

    Man könnte Moral nie an der Börse einführen. Man könnte allerdings versuchen gewisse Tendenzen zu bekämpfen, die das menschenübliche (!) kurzfristige Denken etwas ausgleichen. (Ein normaler Mensch bevorzugt kurzfristigen Erfolg sehr stark gegenüber langfristigem Erfolg.)

    Headhunter schrieb:

    SideWinder: Die erste Einstiegshörde, um mit den Großen zu Pinkeln sind die hohen Lernkosten sowie je nach Spekulationsart Gebühren für Broker/Kursdaten/Gewinnmargen/Software usw...

    Und natürlich die Liquiditätsanforderungen an die Teilnehmer.

    Headhunter schrieb:

    Auch für dich habe ich einen schönen Artikel von Wikipedia verlinkt gefunden, nämlich diesen. Es geht über die größten Banken der Welt und bei der Größten steht bei Shareholder Equity "112537m". Ich versteh nicht viel von Geld, aber eine Zahl die so groß ist, dass ich sie nicht mal aussprechen oder in Milliarden umwandeln kann, muss verdammt groß sein.
    Ich kann nur hoffen dass die Citybank das Geld zu meinen Besten einsetzt.

    In Deutschland gibt es allerdings mehr Banken. 🙂


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