Länger Arbeiten, weniger Geld. Wie wird da gerechnet?



  • Erhard Henkes schrieb:

    Marktsättigung kann es nicht geben, weil der Mensch, wenn er zu viel hat, einfach anfängt, seine und andere Sachen kaputt zu machen, damit er etwas Neues bekommt.

    Kann es sein, daß Du damit ausdrücken willst, daß Dir die unendliche Effizienzsteigerung auch unheimlich ist?

    Ich finde mit Länger Arbeiten, weniger Geld. geht eine Schere auf, die mit bisherigen Konzepten nicht mehr in den Griff zu kriegen ist. Und Krieg wäre 1. nicht erstrebenswert und 2. auch nicht die endgültige Lösung des Problems. ES GIBT BEREITS ZU WENIG ARBEIT. Dieser Trend wird sich fortsetzen, mal weniger, mal mehr. Das Modell "Erwerbsarbeit" kennt die Natur nicht, es ist eine Erfindung des modernen Menschen.



  • keksekekse schrieb:

    ES GIBT BEREITS ZU WENIG ARBEIT.

    Schau dir doch mal an, wo es am wenigsten Arbeit gibt. Beispiel: Zimbabwe. Das Land ist aber keineswegs an einer kapitalistischen Wachstumsgrenze angelangt.



  • Mr. N schrieb:

    Schau dir doch mal an, wo es am wenigsten Arbeit gibt. Beispiel: Zimbabwe. Das Land ist aber keineswegs an einer kapitalistischen Wachstumsgrenze angelangt.

    sind da nicht die meisten leute selbstversorger? das macht schon genug arbeit.

    btw: länger arbeiten und weniger geld ist doch grosser blödsinn. sowas kann nur nach hinten losgehen.
    - länger arbeiten heisst: weniger freie jobs -> mehr arbeitslose.
    - weniger geld heisst: weniger kaufkraft -> unzufriedene bürger und die wirtschaft geht den bach runter.
    fazit: es wäre wirtschaftlicher und sozialer selbstmord 😞

    edit: noch was,
    ich hab' letztens gehört, dass der ganze verwaltungsapparat + finanzielle leistungen für arbeitslosengeld und hartz-4 so viel geld verschlingt, dass man dafür jedem (egal ob bedürftig oder nicht) ca. 800€ im monat bezahlen könnte.
    wär' doch was oder?
    pauschal die 800 öcken abgreifen und dann nur noch halbtags oder garnicht mehr arbeiten 👍



  • pale dog schrieb:

    btw: länger arbeiten und weniger geld ist doch grosser blödsinn. sowas kann nur nach hinten losgehen.
    - länger arbeiten heisst: weniger freie jobs -> mehr arbeitslose.
    - weniger geld heisst: weniger kaufkraft -> unzufriedene bürger und die wirtschaft geht den bach runter.
    fazit: es wäre wirtschaftlicher und sozialer selbstmord 😞

    *heul*

    So darf man nicht "rechnen". Das Wort "Milchmädchenrechnung" triffts genau.

    Problem an dieser Art zu rechnen: Es gibt mehr als nur zwei Faktoren und Kenngrößen.

    Problem, wieso das nicht erkannt wird: Es ist einfach zu üblich. Medien und so. *vermut*



  • Mr. N schrieb:

    So darf man nicht "rechnen".

    wie sieht deine rechnung aus?



  • Flexibel und dynamisch natürlich. Die Art und Weise der Rechnung hängt schliesslich stark von der eigenen Position ab.



  • merker schrieb:

    Flexibel und dynamisch natürlich. Die Art und Weise der Rechnung hängt schliesslich stark von der eigenen Position ab.

    dann nenn' doch mal einen grund, warum ein unselbständiger arbeitnehmer länger für weniger geld arbeiten sollte? aus seiner sicht natürlich - was hätte er davon?



  • Er rechnet wie folgt :

    Mehr Arbeit -> Weniger Geld

    oder

    Keine Arbeit -> Noch weniger Geld



  • pale dog schrieb:

    ich hab' letztens gehört, dass der ganze verwaltungsapparat + finanzielle leistungen für arbeitslosengeld und hartz-4 so viel geld verschlingt, dass man dafür jedem (egal ob bedürftig oder nicht) ca. 800€ im monat bezahlen könnte.
    wär' doch was oder?
    pauschal die 800 öcken abgreifen und dann nur noch halbtags oder garnicht mehr arbeiten 👍

    das würde 80*800*12mio also 768mrd € pro jahr entsprchen, das halte ich für ein gerücht. nichts destotrotz, du bist nicht der erste mit der idee, der "herr schlecker" popagiert das doch schon seit jahren.



  • ..



  • merker schrieb:

    Er rechnet wie folgt :
    Mehr Arbeit -> Weniger Geld
    oder
    Keine Arbeit -> Noch weniger Geld

    etwa wie eine parabelfunktion?



  • pale dog schrieb:

    merker schrieb:

    Flexibel und dynamisch natürlich. Die Art und Weise der Rechnung hängt schliesslich stark von der eigenen Position ab.

    dann nenn' doch mal einen grund, warum ein unselbständiger arbeitnehmer länger für weniger geld arbeiten sollte? aus seiner sicht natürlich - was hätte er davon?

    Einen Job.



  • Tim schrieb:

    pale dog schrieb:

    merker schrieb:

    Flexibel und dynamisch natürlich. Die Art und Weise der Rechnung hängt schliesslich stark von der eigenen Position ab.

    dann nenn' doch mal einen grund, warum ein unselbständiger arbeitnehmer länger für weniger geld arbeiten sollte? aus seiner sicht natürlich - was hätte er davon?

    Einen Job.

    ach so, job um des jobs willen. hauptsache man wird gebraucht, oder so.
    maja, das soll ja bei einigen für ein höheres selbstwertgefühl sorgen, selbst wenn die hälfte des einkommens der staat bezahlt...



  • pale dog schrieb:

    Tim schrieb:

    pale dog schrieb:

    merker schrieb:

    Flexibel und dynamisch natürlich. Die Art und Weise der Rechnung hängt schliesslich stark von der eigenen Position ab.

    dann nenn' doch mal einen grund, warum ein unselbständiger arbeitnehmer länger für weniger geld arbeiten sollte? aus seiner sicht natürlich - was hätte er davon?

    Einen Job.

    ach so, job um des jobs willen. hauptsache man wird gebraucht, oder so.
    maja, das soll ja bei einigen für ein höheres selbstwertgefühl sorgen, selbst wenn die hälfte des einkommens der staat bezahlt...

    Ach, und da es ist besser wenn man keinen Job hat, noch weniger Geld bekommt und der Staat alles finanziert?

    Außerdem gibt es in vielen Bereichen Märchenlöhne bei Märchenarbeitszeiten. Sowas muss an die Realität angeglichen werden. Das ist im Sinne des Unternehmens und letztendlich auch im Sinne des Arbeiters, auch wenn dieser das nicht sieht und lieber auf Sozialromantiker von Verdi (und andere) hört. Wenn die Leute der Meinung sind, dass sie zuwenig Geld bekommen, können sie kündigen und einen neuen Job suchen. Aber eben da tritt wieder ein wenig Realitätssinn ein: Die Leute wissen nämlich wie gut es ihnen eigentlich geht. Die wissen, dass sie auf dem realen Arbeitsmarkt (der nicht durch Tarifabkommen von anno domini "geregelt" wird) nichts besseres finden.



  • Außerdem gibt es in vielen Bereichen Märchenlöhne bei Märchenarbeitszeiten. Sowas muss an die Realität angeglichen werden. Das ist im Sinne des Unternehmens und letztendlich auch im Sinne des Arbeiters, auch wenn dieser das nicht sieht und lieber auf Sozialromantiker von Verdi (und andere) hört. Wenn die Leute der Meinung sind, dass sie zuwenig Geld bekommen, können sie kündigen und einen neuen Job suchen. Aber eben da tritt wieder ein wenig Realitätssinn ein: Die Leute wissen nämlich wie gut es ihnen eigentlich geht. Die wissen, dass sie auf dem realen Arbeitsmarkt (der nicht durch Tarifabkommen von anno domini "geregelt" wird) nichts besseres finden.

    Das ist alles richtig. Es gibt da nur zwei Probleme:

    1. ab 40 wird es schwer, einen neuen Job zu finden, ab 50 wahrscheinlich unmöglich, und wir sollen arbeiten bis 67
    2. die unteren Führungskräfte im AT-Bereich müssen mit diesen Tarif-Mitarbeitern arbeiten, also muss da schon noch eine gewisse Motivation verbleiben, denn einfach raus werfen kann man sie nämlich auch nicht
      Fazit: wir haben kein hire&fire-System in Deutschland, also dürfen wir uns auch nicht so verhalten, als hätten wir eines! Wir haben einen Sozialstaat, der sich immer mehr dem kommunistischen DDR-Modell annähert. Zum Schluss könnte China kapitalistischer sein als wir im gelobten Westen. 🙄


  • Tim schrieb:

    pale dog schrieb:

    Tim schrieb:

    pale dog schrieb:

    merker schrieb:

    Flexibel und dynamisch natürlich. Die Art und Weise der Rechnung hängt schliesslich stark von der eigenen Position ab.

    dann nenn' doch mal einen grund, warum ein unselbständiger arbeitnehmer länger für weniger geld arbeiten sollte? aus seiner sicht natürlich - was hätte er davon?

    Einen Job.

    ach so, job um des jobs willen. hauptsache man wird gebraucht, oder so.
    naja, das soll ja bei einigen für ein höheres selbstwertgefühl sorgen, selbst wenn die hälfte des einkommens der staat bezahlt...

    Ach, und da es ist besser wenn man keinen Job hat, noch weniger Geld bekommt und der Staat alles finanziert?

    ein vollzeitjob, von dem man nicht leben kann, ist so gut wie gar kein job.

    Tim schrieb:

    Außerdem gibt es in vielen Bereichen Märchenlöhne bei Märchenarbeitszeiten. Sowas muss an die Realität angeglichen werden.

    stimmt. besonders krass ist das bei höheren beamten, da gibt's viele möglichkeiten für einsparungen und umverteilungen.

    Tim schrieb:

    Das ist im Sinne des Unternehmens und letztendlich auch im Sinne des Arbeiters...

    ja, im sinne des unternehmens, aber welche garantien hat der arbeiter?
    sollte er sich auf das wort von professionellen lügnern verlassen?
    oder sollte er wirtschaftsanalysten blind glauben, deren vorhersagen die gleiche qualität haben wie die einer wahrsagerin?
    das scheint mir alles sehr fragwürdig...



  • ja, im sinne des unternehmens, aber welche garantien hat der arbeiter?
    sollte er sich auf das wort von professionellen lügnern verlassen?
    oder sollte er wirtschaftsanalysten blind glauben, deren vorhersagen die gleiche qualität haben wie die einer wahrsagerin? das scheint mir alles sehr fragwürdig...

    Das ist eine üble Geisteshaltung. Wenn man so denkt, auf wen kann man sich dann überhaupt noch verlassen? Da bleibt nur die Selbständigkeit. Dann ist man selbst für seinen Hungerlohn verantwortlich.



  • Was braucht der Mensch wirklich? Ein Bett, ein Dach über dem Kopf und einen großen Teller Spagetti. Nun zum Wirtschaftswachstum: Wird das Bett zu groß, wird er einsam, wird das Haus zu hoch, wird ihm schwindlig, ißt er zuviel, wird er dick und das ist auch nicht gesund. Die (Grund-)Bedürfnisse des Menschen sind nicht beliebig steigerbar.

    Ich habe mal den Satz gehört: Die Masse der Arbeit nimmt ab. Wenn dem so sein sollte, ärgert mich die immer noch oft anzutreffende Haltung, alle vier Millionen Arbeitslose seien selber schuld an ihrem Schicksal. Noch mehr: Wer arbeitslos ist, liegt nicht nur durch seine finanzielle Unterstützung der Allgemeinheit auf der Tasche, er ist erwiesenermaßen auch öfter krank, weil: "Arbeit ist Leben". Wir sollten deshalb nicht die beschuldigen, die die Folgen (von was auch immer...) ertragen müssen, sondern die Tatsachen einfach anerkennen und neue Ideen versuchen zu denken. Komisch: Einerseits sollen wir lebenslang lernen, die Regeln aber, wie wir unser gesellschaftliches Zusammenleben gestalten, sind heilige Kühe. Ach, Krippenplätze schon deshalb böse, WEIL es sie in der DDR gab.

    Ganz früher gab es die Jagd, um die Menschen zu ernähren. Als diese durch klimatische Änderungen nicht mehr möglich war, musste der Mensch zur (wesentlich arbeitsintensiveren) Landwirtschaft wechseln. Als der Ackerbau schließlich Ende des 19. Jahrhundert zunehmend mit Maschinen betrieben wurde und die Industrie Arbeitskräfte benötigte, zogen viele in die Städte, häufig in Elendsquartiere (-> siehe Marx). Warum zogen die Leute in die Stadt? Weil dort mehr zu verdienen war als auf dem Land. Schließlich wurde in den 80ern damit begonnen, Fabriken mit Robotern auszustatten, viele Leute gingen entweder in die Dienstleistungsbranche oder wurden eben arbeitslos.

    Heute herrschen in der Landwirtschaft große Flächen, große Maschinen und ertragreiche Pflanzensorten vor, die Fabriken sind weitgehend automatisiert und die Globalisierung lässt uns mit (noch) Billiglohnländern in direkte Konkurrenz treten. Was ist aber in hundert Jahren, wenn beispielsweise China mit seinem großen Potential an Menschen und sicher auch Intelligenz Möbel, Fertigteile für Häuser und Teigwaren mit ähnlicher Qualität herstellen kann, wie wir? Maschinen laufen rund um die Uhr, damit sich die Anschaffungskosten amortisieren, was macht dann der Teil von der einen Milliarde Chinesen und die dann nur noch 60 Millionen Bundesbürger, die gerade nicht diese Maschinen bedienen? Sicher Tetris spielen.



  • Der Markt wirds schon regeln 🤡



  • Genau: Zuerst die kommunale Wasserversorgung für viel Geld verkaufen und sich dann wundern, warum die Leitungen von Jahr zu Jahr störungsanfälliger werden. Naja, solange die Aktien der Firma gute Renditen abwerfen, kann man sich ja auch Mineralwasser ins Haus liefern lassen.


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