Die "Alten" oder Elder Engineers



  • Das Problem ist aber nicht immer nur das Alter.
    Ein Bekannter von mir sträubt sich sehr gegen die überladenen Hochsprachen und widmet sich lieber Assembler. 😮
    PS: Der ist noch weit unter 40.



  • also ich find den thread irgendwie witzig

    laenger dienende EDVler die sich mit neuen schwer tun und auf althergebrachtes setzen
    vs
    junge die alles besser wissen und alles eh ganz einfach ist (halt mit 60+ wochenstunden anstatt mit 40+)
    mit loesungen ala: installiern wir halt das noch und ein bissl, wem interessieren lizenzkosten bzw die gefahr mit der naechsten versoin inkompatibel zu sein, neue hardware dann gehts schon,...
    die noch nie projekte gemacht haben die laengerfristig betreut und erweitert werden und auf mehr als auf dem aktuellen entwicklersystem laufen muessen

    was ist schlimmer?

    oder laesst sich das alles nicht anhand einiger negativbeispiele pauschalieren?

    @peterfarge
    wirst du in 20 jahren ein langes post schreiben und dich ueber die unnoetigen jungspunde aufregen, die keine ahung haben aber alles besser wissen?
    irgendwie hab ich das gefuehl das es so kommen koennte 🙂



  • Ich muss mich auch gerade fragen, ab wann man hier als Alt gilt. Ich bin bald 30, oh mein Gott, mein Hirn fängt an zu degenerieren, ich bin bald unbrauchbar 😃

    Was z.B. meinen "Alten" angeht, der ist jetzt 58, geht stramm auf die Rente zu, hat angefangen Software zu entwickeln als noch Lochkarten gestanzt wurden, und schreibt immernoch hervorragende Programme in C, COBOL, wo es sein muss Perl oder gar Java. Er ist vielleicht nicht vollständig mit allen modernen Techniken der OO, TMP, AOP uswusf. vertraut, aber das ist mit Blick auf die Rente auch sicher nicht mehr nötig. Auf keinen Fall behindert er irgendwen bei der Arbeit oder braucht gar Jahre für Arbeit, für die andere Tage brauchen. Komischerweise stehen sogar ständig Leute bei ihm im Büro, die ihm Fragen zu "wie mache ich das am besten" oder "warum bekomme ich hier einen Segfault" stellen.

    Aber vielleicht hat die Unfähigkeit Deines Kollegen in den gesetzten Bereichen viel weniger mit "Elder" zu tun, als mit "Engineer"? (Will heissen, sitzt der Mann vielleicht einfach am falschen Platz?)



  • Ich mit meinen 25 Jahren bin der Juengste in unserer Abteilung. Mein direkter Vorgesetzter ist 46. Vor ca. 3 Monaten hatte er eine einwoechige Java-Einfuehrung. Jetzt koennte man meinen, das passt ja zu dem was peternfrage meint. Dem ist aber nicht so weil bei uns viel mit Grossrechnern gearbeitet wird. Das ist eine Welt die die Jungspunde nie kennengelern haben und die meisten werden es auch nicht. Aber gerade auf diesem Gebiet ist die Fachkompetenz der "Alten" unschaetzbar. Ohne ihrer Hilfe konnte ich meine Aufgaben nicht erledigen. Der Lernaufwand um diese Uralte aber enorm leistungsfaehige Software zu beherrschen ist enorm. Und ich bin heute immernoch oft auf ihre Hilfe angewiesen. Sobald ein Server den ich brauche mal runtergefahren wurde, stehe ich da wie ein Ochse vorm Tor und weiss einfach nicht weiter und frage halt nach. Gut. Mittlerweile steht meine Umgebung halbwegs fest und ich habe mir fuer diese ein "Handbuch" geschrieben. Aber wenn diese auch nur leicht von Aussen verraendert wird und nicht mehr wie gewohnt funktioniert, dann bin ich froh, einen von den "Alten" neben mir zu haben.



  • Zum Alter: Das "zu alt" beginnt schon früher. Letztens wurde ein Link in unserer Firma herumgeschickt. (Hab ihn nicht mehr, kann die Quelle also nicht posten.) Frei nach Gedächnis bietet Sony Ericsson jeden Mitarbeiter über 30 den Goldenen Handschlag an. Also 18 Monate mit fast vollem Gehalt wenn der Auflösung des Arbeitsvertrages zustimmt wird. In diesen 18 Monaten kann man tun und lassen was man will. 😮 Als Grund wurde Verjüngung der Belegschaft genannt. Das heißt dann für mich nach dem Studium die paar Jahre voll durchpowern um die Rente zu sichern, danach kann ich mir dann Hut+Dackel kaufen und jagd auf Falschparker machen. Genau mein Ding 😃

    Zur Teamfähigkeit: Wenn man sich hinstellt "ich bin etwas Besseres weil ich Konzeptuelle Arbeit mache" ist das genau die nicht Teamwork fähige Haltung. Jemand der seinen Source nichtmal ins CVS einloggt (vielleicht nichtmal weiß das wir sowas haben), der einfach drauf losproggt, sich nicht anpassen will befindet sich auf Unter-Prkatikanten-Level. Wir SW Entwickler finden sofort in einer anderen Firma Arbeit, weil wir universaler einsetzbar sind (Umkehrung von ersetzbar). Das Wissen dieser Alten ist aber in einer anderen Firma wertlos. Sie müssen sich gewaltige Gedanken machen. Sie haben vielleicht noch gar nicht vollkommen Ihre Weglobung aus der Entwicklungsabteilung begriffen.

    Zum Teamwork: Es stimmt, ich habe noch eine Menge zu lernen. Gegen diese 3 Alten haben vor allem wir jungen SW Entwickler rebelliert. Unsere anderen alten Hasen die schon lange dabei sind haben sich klüger verhalten. Die sind den Problemen aus dem Weg gegangen. Haben uns Jungen mit der Kooperation beauftragt. Obwohl es unser Chef (Mathematiker > 50) war der uns diese Probleme in die Abteilung geholt hat. Als heraus war das die Alten nicht wirklich SW-Entwickler sind, hat unser Chef mich auf einen Alten angesetzt um dem mal was beizubringen. Und als die Salestypen Druck gemacht, weil das Projekt auf keinen grünen Zweig kam, wurde wieder einer von uns (ich) darauf angesetzt um das Projekt zu retten. Ich gebe zu, da müssen wir Jungen in Sachen Teamleitung noch eine Menge lernen: Halt die Kriege von Dir fern. Laß andere Leute für Dich kämpfen und Deine Fehler beseitigen. Dulde Fehlentwicklungen, einer der Jungen wird schon aufschreien. Sei dann der ausgleichende Charakter. Raffiniert 💡

    Edit:
    @daHa: Man muß sich weiterentwickeln. Die Alten um die es mir geht sind irgendwann stehen geblieben. Werden dann weggelobt und landen in der Wirklichkeit. Man muß akzeptieren das jüngere einen etwas beibringen können. Man darf sich neuen Entwicklungen nicht verschliessen.


  • Mod

    Naja, irgendwie klingt das für mich so, wie wenn sich in Eurer Firma alte und junge Ignoranten gegenseitig gefunden haben, und nun munter aufeinander rumtrampeln. Das klingt doch irgendwie ausbalanciert und nach einer angenehmen Arbeitsatmosphäre. So kriegt jeder was er verdient.

    Eigentlich sollte klar sein: Idioten und Doofe gibt's immer und überall, unabhängig vom Alter.



  • Also Marc++s, ich kann gar nicht glauben, wie alt du bist. Wie bekommst du das
    bloss alles noch auf die Reihe? :p

    gruss
    v R



  • ich bin bei uns mit meinen fast 30 jahren der jüngste in der abteilung. die elder engineers sind hier deutlich in der mehrheit. das tut der sache aber auch keinen abbruch, da bei grossrechnern viel erfahrung von vorteil ist. die 'jungen' leute können dabei sehr viel vom wissen der älteren profitieren und andererseits aber auch neue methoden/ideen einbringen. es haben also alle vorteile, wenn man zusammenarbeitet.
    auch habe ich nicht den ganz grossen überblick über alle systeme die hier laufen, da ich bislang nur in einem war und ältere kollegen haben halt schon ein paar systeme mehr kennengelernt und damit einen wesentlich besseren überblick.



  • peterfarge schrieb:

    Halt die Kriege von Dir fern. Laß andere Leute für Dich kämpfen und Deine Fehler beseitigen. Dulde Fehlentwicklungen, einer der Jungen wird schon aufschreien. Sei dann der ausgleichende Charakter. Raffiniert 💡

    was für eine firma, in der "kriege" geführt werden und es um macht und "junge gegen alte" und "alte gegen junge" geht... allein die sprache ist extrem.
    das in der heutigen zeit dieses vokabular auf eine firma passt... egal wer dort "schuld" hat... die firma braucht dringend mal eine leitungssupervision und muss entscheidungen zur mitarbeiterführung neu treffen.

    zum glück blieb mir sowas bisher erspart.



  • ..



  • Ihr seid doch alle alte Saecke 😃

    gruss
    v R


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