Bewerbungen: Ist das heutzutage normal!?
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scrub schrieb:
Weswegen sollte man da anrufen? Alles steht doch in der Stellenanzeige drin!
Nach dem Antidiskriminierungsgesetz steht nicht mehr "alles" in der Stellenanzeige. Wobei zubezweifeln ist, daß sie diese Information auf Nachfrage einfach so rausrücken.

Nee, im Ernst:
Auch vorher schon stand nicht alles in den Stellenanzeigen. Du konntest sie studieren, Informationen extrahieren und Unklarheiten herausarbeiten. Diese könntest Du in einem Telephonat klären und sogleich (wenn nicht bereits angegeben) den konkreten Adressaten erfragen.
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Hi,
es gibt Stellenanzeigen, in denen so viel drinsteht, dass quasi jede Frage an den Haaren herbeigezogen wirkt. Wenn selbst der Ansprechpartner angegeben ist, ruf ich eigentlich auch nie an.
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Ich gehe davon aus, daß man nicht anrufen soll, und daher muß sich alles aus der Stellenanzeige ergeben. Oder aus sonstiger Recherche.
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Ist doch viel besser, wenn ich vorher anrufe. Dann wissen die gleich, den Rest brauchen sie nicht anschauen und sparen ein Haufen Zeit.

Gruß, TGGC (making great games since 1992)
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c++==d schrieb:
virtuell Realisticer schrieb:
Das kannst du genauso gut fuer einen Bewerber schreiben, der sich muehe gibt. Er kann gut sein, muss es aber nicht.
Deswegen sage ich ja "Risiken abwägen". Wer wäre denn wahrscheinlich ein besserere Arbeiter, der welcher sich bei seiner Bewerbung anstrengt oder der welcher sich den Teil der Arbeit spart?
Gute Frage, ich mute mir nicht zu, diese Entscheidung treffen zu koennen,
schon wegen des Wortes "wahrscheinlich" nicht.Ein sicheres Auswahlverfahren gibt es wohl nicht, wuerde ich sagen, also
bleibt letztlich ein Restrisiko bestehen.Er will Geld verdienen und das auf eine so angenehme Weise, wie es nur moeglich ist. Das ist denke ich erstmal Primaerziel.
Es soll auch Leute geben, die gefordert werden möchten, die ihre Arbeit gerne machen oder stolz auf ihre Leistung sind.

Ich habe nie das Gegenteil behauptet.
Darum geht es ja bei einem Auswahlverfahren: Du kickst die, welche nur viel Geld für wenig Arbeit wollen und pickst Dir die, welche Spaß an der Arbeit finden.
Oder zumindest den Anschein machen, nicht nur hinter dem Geld her zu sein.
gruss
v R
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@virtuell Realisticer
Ich glaube, daß wir uns in dem Punkt einig sind, daß beide Optionen ein gewisses (Rest)risiko beinhalten.
Ich wollte nur klarstellen, wie ich die Risiken anhand welcher Indizien einschätze.[edit]
Ob Du die Entscheidung fällen kannst oder nicht steht nicht zur Diskussion, wenn Du Personalverantwortlicher bist, mußt Du sie treffen. ... und dann mit der Konsequenz leben
Wie Du bereits gesagt hast: Es gibt kein "sicheres Auswahlverfahren".
[/edit]
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virtuell Realisticer schrieb:
c++==d schrieb:
Deswegen sage ich ja "Risiken abwägen". Wer wäre denn wahrscheinlich ein besserere Arbeiter, der welcher sich bei seiner Bewerbung anstrengt oder der welcher sich den Teil der Arbeit spart?
Gute Frage, ich mute mir nicht zu, diese Entscheidung treffen zu koennen,
schon wegen des Wortes "wahrscheinlich" nicht.Aha, und ohne dieses "wahrscheinlich" würde es Dir leichter fallen?

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Ich hab´ noch einen:
... daß man sein Anschreiben (eigentlich: so lang wie nötig, so kurz wie möglich) mit Buzz-Words und A*kriechereien auf zwei volle Din A4-Seiten aufbläht?
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Was sin "Buzz-Words und A*kriechereien"?? A* sagt mir nur in Zusammenhang mit Wegfindung was

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MasterCounter schrieb:
Was sin "Buzz-Words und A*kriechereien"?? A* sagt mir nur in Zusammenhang mit Wegfindung was

"Da Ihre Corporate Identity in starkem Zusammenhang mit Social Engineering steht, würde ich gerne bei Ihnen arbeiten. Auch aufgrund Ihrer tollen Public Relations gehören sie zweifellos zur Top League des deutschen Consulting-Establishments." Oder so

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Willst du dich bei Mitnick Security Consulting bewerben?

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MasterCounter schrieb:
Was sin "Buzz-Words und A*kriechereien"?? A* sagt mir nur in Zusammenhang mit Wegfindung was

"High-Proficiency in allen State-Of-The-Art Paradigmen, mit speziellem Focus auf OOA, OOD und OOP" statt "Ich kann Java".
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Ja, das sind Buzzwords. Ich wollte noch eine Kombination mit A*kriechen konstruieren. Darunter ist eine Textpassage mit dem sinngemäßen Inhalt "Ihre Firma ist toll, _so_ toll und auch _so_ toll. Daher würde ich gerne bei Ihnen arbeiten." Das ist pure Schleimerei, und der Schreiber kann gar nicht wissen, ob er da (unabsichtlich) irgendwelches PR-Gesülz der Firma abspult. Da kann auch nur drinstehen, was beinahe jeder weiß ("Sie bauen ganz tolle Autos"). Sowas hat keine Aussagekraft und bläht den Text, wie c++==d schon sagte, nur auf.
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Blue-Tiger schrieb:
MasterCounter schrieb:
Was sin "Buzz-Words und A*kriechereien"?? A* sagt mir nur in Zusammenhang mit Wegfindung was

"High-Proficiency in allen State-Of-The-Art Paradigmen, mit speziellem Focus auf OOA, OOD und OOP" statt "Ich kann Java".
juchhhee..

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PS: Die Bewerbung habe ich mir nicht durchgelesen. Aber so nett wie ich bin habe ich ihm mitgeteilt, daß ich das für A*kriecherei halte und ihm eine 2.Chance gegeben, sich mit einer Kurzfassung nochmals zubewerben.

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Haha

Ich wünschte, ich hätte deine Antwort wortwörtlich.
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sinngemäß:
Sehr geehrter Herr *,
ich danke Ihnen vielmals für Ihre Bewerbung.
Im Zuge dessen möchte ich Ihnen meine ganz persönliche Meinung ungeschönt mitteilen, auch auf die Gefahr hin unhöflich zuwirken.
1.Ihr Text ist zu lang. Zeit ist Geld und bei so einem langen Anschreiben verliere ich die Lust mir diese durchzulesen. (Ich habe sie in der Tat nicht durchgelesen.)
2.Ihr Text ist zu sehr ausgeschmückt. Vielleicht versuchen Sie sympathisch rüberzukommen, verfehelen jedoch Ihr Ziel und wirken statt dessen als wollten Sie sich bei mir einschmeicheln.
Falls Sie sich unter Beachtung obiger Punkte nochmals bei uns bewerben möchten, bin ich gewillt, Ihre Eignung zuprüfen.MfG
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Du scheinst zu viel Zeit zu haben. In der Zeit, in der du dem Kerle diese Mail geschrieben hast, hättest du wohl auch das Anschreiben lesen können.
Weiters tust du mit dieser Art von Schreiben deinem Unternehmen keinen Gefallen. Ich weiss ja nicht wie groß und renommiert das Unternehmen ist aber solche Texte spart man sich lieber - ob berechtigt oder nicht.
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Das sehe ich anders.
Es ist ihm doch anzurechnen, dass er sich die Zeit nimmt und die Absage konkret begründet. Selbst wenn er ihm keine Möglichkeit zur Nachbesserung gegeben hätte ist das immer noch besser als einfach nur eine Standardablehnungsfloskel rauszuhauen. (Was c++=d sicherlich nur einen Knopfdruck kosten würde.)
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SeppSchrot schrieb:
Das sehe ich anders.
Es ist ihm doch anzurechnen, dass er sich die Zeit nimmt und die Absage konkret begründet. Selbst wenn er ihm keine Möglichkeit zur Nachbesserung gegeben hätte ist das immer noch besser als einfach nur eine Standardablehnungsfloskel rauszuhauen. (Was c++=d sicherlich nur einen Knopfdruck kosten würde.)
Aus Sicht des Unternehmens ist die Standardablehnungsfloskel besser:
1. Das Unternehmen ist ja nicht für den Werdegang von irgendwelchen unfähigen Bewerbern verantwortlich. Es bringt dem Unternehmen also erstmal nichts, in so einem Fall den Weltverbesserer zu spielen.
2. Solche individuellen Antworten machen das Unternehmen angreifbar. Es können da ja auch ganz schnell irgendwelche "Fehler" passieren, wenn man beim Beantworten zum Beispiel etwas emotional ist. Ein paar Threads weiter geht es hier gerade um "Antidiskriminierung". Ich glaube, wenn man bei so einer individuellen Antwort nicht wirklich gut aufpasst, dann hat man sich schneller eine Klage eingehandelt, als man denkt. ...auch wenn der Grund letztendlich nur eine schlechte Formulierung oder so ist. Ich glaube, ab dem Zeitpunkt, ab dem man einem Bewerber absagt, ist dieser Bewerber nicht mehr gut auf das Unternehmen zu sprechen. Der wird dann auch keine Äußerung des Unternehmens positiv aufnehmen. Schon gar kein "An Ihrer Stelle würde ich mein Verhalten ja folgendermaßen ändern: ...". ...das "angreifbar" weiter oben war im Übrigen nicht nur juristisch gemeint. Der gescheiterte Bewerber wird als nächstes seinen Bekannten erzählen, was in dem Unternehmen für arrogante ****** arbeiten. Das heißt, dass es sich in jedem Fall um eine Negativwerbung für das Unternehmen handelt.
3. Zeit ist Geld. Individuelle Antworten kosten Zeit und somit auch Geld.