Kastration bei Sexverbrechen



  • Nun, anscheinend kann man nicht jeden Übergriff und jedes Verbrechen verhindern- auch bei Ersttätern nicht. Insofern stellt sich mir die Frage, ob man das überhaupt bei Wiederholungstätern verhindern kann... der einzige Unterschied ist doch, daß man ihn "kennt". Verbesserte Chancen zur Verhinderung von "Wiederholungs"-Taten ergäben sich also nur, wenn man diesen Umstand irgendwie ausnutzt. Eine Möglichkeit dazu wäre z.B. das Vorwarnen seiner Mitmenschen, also bei Umzug z.B. das Bekanntmachen davon, Plakate, Flugblätter, Steckbriefe. Vorausgesetzt, man läßt so jemanden wieder frei. Die Alternative ist lebenslanges Wegsperren, wie auch immer man es tituliert.
    Aber eine 100%ige Garantie ist nicht machbar, wenn der Täter wieder freikommt. Auch "Schwanz ab, Eier ab" ist übrigens keine 100%ige Garantie.



  • scrub schrieb:

    Auch "Schwanz ab, Eier ab" ist übrigens keine 100%ige Garantie.

    Echt?



  • W0lf schrieb:

    scrub schrieb:

    Auch "Schwanz ab, Eier ab" ist übrigens keine 100%ige Garantie.

    Echt?

    Natürlich nicht. Ist uU sogar eher kontraproduktiv, weil sich die betroffenen idR Ersatzhandlungen suchen.



  • nman schrieb:

    W0lf schrieb:

    scrub schrieb:

    Auch "Schwanz ab, Eier ab" ist übrigens keine 100%ige Garantie.

    Echt?

    Natürlich nicht. Ist uU sogar eher kontraproduktiv, weil sich die betroffenen idR Ersatzhandlungen suchen.

    Ich bin auf dem Gebiet (der Kastration) leider nicht so bewandert, aber ich dachte immer, dass das Testosteron, was wohl IMHO auch bei der Aggresivität eine Rolle spielen soll, in den Hoden produziert wird?! Keine Hoden -> kein Testosteron -> weniger Aggression.
    Ist die Geschichte von den kastrierten Knabenchören, damit der Stimmbruch nicht einsetzt und somit die Stimmlage hoch bleibt, eigentlich ein Märchen oder war/ist das Praktik gewesen?



  • W0lf schrieb:

    Ist die Geschichte von den kastrierten Knabenchören, damit der Stimmbruch nicht einsetzt und somit die Stimmlage hoch bleibt, eigentlich ein Märchen oder war/ist das Praktik gewesen?

    Das gab es wirklich, http://de.wikipedia.org/wiki/Kastrat



  • Kann man sich mehr als ein Mal kastrieren lassen und somit mehr als ein Mal eine Strafminderung verschaffen?



  • scrub schrieb:

    Fye schrieb:

    Das Schlimme ist, dass man auch dann bestraft wird, wenn die Initiative ohne vorherige Beeinflussung vom vermeintlichen Kind ausgeht. (Ja, das gibt es.) Und das lässt eine entsprechende Vorstrafe sehr wohl in einem anderen Licht erscheinen.

    Läßt es nicht. In diesem Fall muß man halt ausweichen, und das kann man verlangen.

    Wer muss ausweichen?



  • Derselbe "man", von dem auch Du geschrieben hast.



  • W0lf: Ich bin kein forensischer Psychiater, aber die gängige Lehrmeinung ist, dass Kastration nicht "helfen" würde.

    Gibt ja durchaus auch Studien mit Testosteron-Hemmern, die in schweren Fällen eingesetzt werden können (wenn der Patient zustimmt), die das Risiko nur bei einem gewissen Anteil der Betroffenen senken.



  • @scrub:
    Wenn die Initiative unvorbeeinflusst vom vermeintlichen Kind ausgeht, beide freiwillig agieren und keine Handlungen stattfinden, die schaden könnten (also keine Penetration) sollte es doch in Ordnung sein?



  • Was ist denn bitteschön ein "vermeintliches" Kind?

    Eines, das der Täter für alt genug hält?



  • nman schrieb:

    Was ist denn bitteschön ein "vermeintliches" Kind?

    Ein Mensch, der zwar nach dem Gesetz noch ein Kind ist (also unter 14 Jahren), aber psychisch schon weit genug entwickelt ist, um von sich aus die Initiative zu ergreifen.
    Studien haben ergeben, dass Kinder in wohlhalbenden Regionen, wie in einem Großteil von Europa und in der USA in den letzten Jahrzehnten psychisch immer früher weiter entwickelt sind. Soweit ich mich erinnern kann, wurde das auf die gute Ernährung zurückgeführt. (Quelle habe ich jetzt nicht)

    nman schrieb:

    Eines, das der Täter für alt genug hält?

    Ich sprach davon, dass das Kind die initiative ergreift. Dass die Initiative nie vom Älteren ausgehen darf sollte klar sein, da man nie weiß, wie weit ein Kind bereits entwickelt ist.



  • W0lf schrieb:

    nman schrieb:

    W0lf schrieb:

    scrub schrieb:

    Auch "Schwanz ab, Eier ab" ist übrigens keine 100%ige Garantie.

    Echt?

    Natürlich nicht. Ist uU sogar eher kontraproduktiv, weil sich die betroffenen idR Ersatzhandlungen suchen.

    Ich bin auf dem Gebiet (der Kastration) leider nicht so bewandert, aber ich dachte immer, dass das Testosteron, was wohl IMHO auch bei der Aggresivität eine Rolle spielen soll, in den Hoden produziert wird?! Keine Hoden -> kein Testosteron -> weniger Aggression.
    Ist die Geschichte von den kastrierten Knabenchören, damit der Stimmbruch nicht einsetzt und somit die Stimmlage hoch bleibt, eigentlich ein Märchen oder war/ist das Praktik gewesen?

    Vielleicht nimmt die Aggressivität ab, der Sexualtrieb wird jedoch bestehen bleiben. Frauen habe ja auch kein Testosteron. Bei einer vorpubertären Kastration sähe es vielleicht anders aus. Irgendwo habe ich übrigens gelesen, dass auch Eunuchen zu eine Erektion fähig seien.



  • Fye schrieb:

    nman schrieb:

    Was ist denn bitteschön ein "vermeintliches" Kind?

    Ein Mensch, der zwar nach dem Gesetz noch ein Kind ist (also unter 14 Jahren), aber psychisch schon weit genug entwickelt ist, um von sich aus die Initiative zu ergreifen.

    Also wenn Du nicht gerade 14,5 bist und das "vermeintliche Kind", das die Initiative ergreift, 13,8, dann klingt das schon etwas eigen. Natürlich ist es bei derartigen Themen nicht möglich, pauschal gültige Urteile zu fällen, aber das gesetzliche Schutzalter von 14 Jahren ist doch ein recht gut gewählter und dokumentierter Wert, der in den meisten Fällen wohl nicht schlecht ist.

    Mir kommt es teilweise schon sehr seltsam vor, wenn ich von 19-jährigen Mädels angebraten werde, weil da normalerweise Interessen und Lebenserfahrungen doch ganz andere sind, als ein paar Jahre später. Irgendwie will es mir nicht in den Kopf, dass es ganz normal sein soll, sich zu unter 14-Jährigen hingezogen zu fühlen, wenn man nicht selbst gerade in dem Alter ist. (Zumal die Entwicklung in diesem Alter rasend schnell voranschreitet - der Unterschied zwischen 13 und 15 ist idR deutlich größer als zwischen 23 und 25 oä.)

    Studien haben ergeben, dass Kinder in wohlhalbenden Regionen, wie in einem Großteil von Europa und in der USA in den letzten Jahrzehnten psychisch immer früher weiter entwickelt sind. Soweit ich mich erinnern kann, wurde das auf die gute Ernährung zurückgeführt. (Quelle habe ich jetzt nicht)

    Uh, ja.



  • Stefan schrieb:

    Frauen habe ja auch kein Testosteron.

    Doch, natürlich. Genauso, wie Männer auch Östrogene haben.



  • nman schrieb:

    Natürlich ist es bei derartigen Themen nicht möglich, pauschal gültige Urteile zu fällen, aber das gesetzliche Schutzalter von 14 Jahren ist doch ein recht gut gewählter und dokumentierter Wert, der in den meisten Fällen wohl nicht schlecht ist.

    Darauf wollte ich hinaus. 😉

    nman schrieb:

    Mir kommt es teilweise schon sehr seltsam vor, wenn ich von 19-jährigen Mädels angebraten werde, weil da normalerweise Interessen und Lebenserfahrungen doch ganz andere sind, als ein paar Jahre später.

    Vielleicht siehst du jünger aus als du bist ;), oder die Mädels mögen älterne Männer. 😉

    nman schrieb:

    Irgendwie will es mir nicht in den Kopf, dass es ganz normal sein soll, sich zu unter 14-Jährigen hingezogen zu fühlen, wenn man nicht selbst gerade in dem Alter ist.

    Tja, was ist schon normal in dieser Welt. So gesehen ist Homosexualität auch nicht "normal", da nicht von Mutter Natur beabsichtigt.
    Aber ich stehe nun mal allen noch so seltsamen Dingen tolerant gegenüber. 😉

    nman schrieb:

    (Zumal die Entwicklung in diesem Alter rasend schnell voranschreitet - der Unterschied zwischen 13 und 15 ist idR deutlich größer als zwischen 23 und 25 oä.)

    Uh, ja.



  • Fye schrieb:

    nman schrieb:

    Mir kommt es teilweise schon sehr seltsam vor, wenn ich von 19-jährigen Mädels angebraten werde, weil da normalerweise Interessen und Lebenserfahrungen doch ganz andere sind, als ein paar Jahre später.

    Vielleicht siehst du jünger aus als du bist ;), oder die Mädels mögen älterne Männer. 😉

    Soviel älter bin ich ja selbst nicht und ich behaupte nicht, dass es völlig abnorm oder was auch immer ist, aber es fühlt sich manchmal eben etwas eigen an.

    nman schrieb:

    Irgendwie will es mir nicht in den Kopf, dass es ganz normal sein soll, sich zu unter 14-Jährigen hingezogen zu fühlen, wenn man nicht selbst gerade in dem Alter ist.

    Tja, was ist schon normal in dieser Welt. So gesehen ist Homosexualität auch nicht "normal", da nicht von Mutter Natur beabsichtigt.
    Aber ich stehe nun mal allen noch so seltsamen Dingen tolerant gegenüber. 😉

    Naja, das "nicht von Mutter Natur beabsichtigt" ist immer so eine Sache...
    Meine Wortwahl war wohl auch nicht gut, ich wollte eigentlich nur sagen, dass ich es nicht verstehe. Ich kann mich erinnern, dass Schulkolleginnen teilweise mit 14 irgendwelche Mittzwanziger als Freunde hatten und ich halte das nach wie vor nicht für gesund (für beide Seiten nicht).



  • nman schrieb:

    Studien haben ergeben, dass Kinder in wohlhalbenden Regionen, wie in einem Großteil von Europa und in der USA in den letzten Jahrzehnten psychisch immer früher weiter entwickelt sind. Soweit ich mich erinnern kann, wurde das auf die gute Ernährung zurückgeführt. (Quelle habe ich jetzt nicht)

    Uh, ja.

    Ist das ironisch gemeint? (Ich frage, weil ich es nicht weiß.)



  • Ist genauso wie nmans "Uh, ja." gemeint. 😉

    [edit] Um auch mal etwas zum eigentlichen Thema zu sagen: Ich bin dagegen. Haftstrafen sind völlig ausreichend. Und wenn starke Wiederholungsgefahr besteht, gibt es ja immer noch die Sicherheitsverwahrung. Außerdem hört sich für mich "Kastration" zu sehr nach Rache an. [/edit]



  • Mr. N schrieb:

    nman schrieb:

    Studien haben ergeben, dass Kinder in wohlhalbenden Regionen, wie in einem Großteil von Europa und in der USA in den letzten Jahrzehnten psychisch immer früher weiter entwickelt sind. Soweit ich mich erinnern kann, wurde das auf die gute Ernährung zurückgeführt. (Quelle habe ich jetzt nicht)

    Uh, ja.

    Ist das ironisch gemeint? (Ich frage, weil ich es nicht weiß.)

    Meine Reaktion? "Ironisch" ist so ein vielstrapazierter Begriff, sagen wir einfach, ich bin nicht restlos von der obenstehenden Aussage überzeugt.


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