Alternative zum Kernkraftwerk
-
pivke schrieb:
Was in abgewandelter Form für alle regenerative Energien gilt.
Meine persönliche Hoffnung liegt in der Kernfusion.
Wollt ihr es denn wirklich drauf ansetzen ?
Es muss nur der kleinste Fehler bei einer Kernspaltung passieren und die Hälfte der Welt kann für mehr als 5000 Jahre abgestrahlt werden.Hi. Kernfusion und Kernspaltung ist nicht das Gleiche. Abgesehen davon übertreibst Du sehr sehr stark. Beim Tschernobyl-Unglück ist die Welt auch nicht untergegangen.
-
Ich war Anfang des Jahres mitm Physik LK bei nem Fortrag über erneuerbare Energien und Photovoltaic verursacht in etwa den Klimaschaden eines guten Kohlekraftwerks ...
Große unterstützung der Stromkonzerne erwarte ich persöhnlich nicht, solange es nicht genügend alternativer Krafwerke gibt, kann ihnen niemand ihre Atomkraftwerke abschalten
-
Imo werden sobald die Ölreserven zur Neige gehen die Atomkraftewerke wieder ordentlich boomen. Zumindest in Ländern, in denen die Sicherheitsbestimmungen nicht so hoch sind wie in Deutschland.
Deutschland importiert dann dementsprechend den Strom aus diesen Ländern. Wird wesentlich günstiger sein als alles mit ineffizienten Solaranlagen vollzupflastern...Ansonsten denke ich, dass sich früher oder später die Kernfusion zur Energiegewinnung durchsetzen wird..
Edit: Hab mal für Kernspaltung gevoted, obwohl "Alternative zum Kernkraftwerk: Kernkraftwerk!" ein wenig komisch klingt..
-
Gregor schrieb:
Man kann glaube ich ausrechnen, dass mit heute verfügbarer Technik etwa 2% der Fläche Deutschlands ausreichen würde, um mit Fotovoltaik-Kraftwerken über das Jahr die Strommenge zu erzeugen, die Deutschland in dieser Zeit verbraucht.
Ich habe gerade mal schnell gerechnet:
Strombedarf Deutschland: etwa 550*10^9 kWh/Jahr (Wikipedia)
Solarkonstante: 1,4 kW/m^2Annahme: Sonne scheint 12 Stunden mit voller Kraft das ganze Jahr und jeden Tag und die eingesetzten Solaranlagen haben 100% Wirkungsgrad.
Dann komme ich auf einen Flächenbedarf von etwa 32740 km^2.
Zum Vergleich: Fläche Deutschlands: 360.000 km^2.Die 2% können also unmöglich stimmen. Und mal ganz davon ab: selbst 30.000 km^2 sind schon nicht gerade wenig Fläche... wo soll die herkommen? Und dann kommt noch dazu, dass die Sonne nicht so gnädig mit uns ist.
darthdespotism schrieb:
mitm Physik LK bei nem Fortrag
Zum Glück nicht mit dem Deutsch-GK.
edit: Man teile das Ergebnis noch durch 365 und erhalte etwa 90 km^2.
-
Gregor schrieb:
Was ich damit sagen will ist, dass nicht der hohe Flächenbedarf bzw. der Wirkungsgrad der entscheidende Faktor ist, der die Fotovoltaik noch davon abhält, einen entscheidenden Beitrag zur Stromenergieerzeugung zu leisten. Es sind die Herstellungskosten, bei denen sich die Situation wohl stark verbessert.
Hm, es gibt beim Silizium eine starke Knappheit, aber eigentlich ist Photovoltaik für die Stromerzeugung aus Solarzellen sowieso ein Irrweg. Da Solarzellen Gleichstrom erzeugen, und man diesen erst in Wechselstrom transformieren muß... das taugt eigentlich nur für Verbraucherinseln, oder wenn man eines Tages im Haus einmal ein Gleichstromnetz für Kleinverbraucher (Telefon, Radio, etc) bekommt.
So richtig geht's eigentlich nur vorwärts, wenn man Strom über Thermie aus der Sonne erzeugt, vor allem weil man durch die Turbinentechnik Wechselstrom bekommt, und damit die Energie kompatibel einkoppeln kann.
http://de.wikipedia.org/wiki/Sonnenwärmekraftwerk
(powered by SCHOTT)
-
life schrieb:
Imo werden sobald die Ölreserven zur Neige gehen die Atomkraftewerke wieder ordentlich boomen.
Hi. AFAIK wird in Deutschland kein Strom aus Öl hergestellt. Zumindest nicht im großen Stil. Gehst Du also davon aus, dass der Verkehr von Ölverbrauch auf Stromverbrauch umgestellt wird?
-
Jan schrieb:
Ich habe gerade mal schnell gerechnet:
Strombedarf Deutschland: etwa 550*10^9 kWh/Jahr (Wikipedia)
Solarkonstante: 1,4 W/m^2Ich habe es jetzt nicht nachgerechnet, aber bei der Solarkonstante hast Du Dich schonmal um einen Faktor 1000 vertan.
-
wer meint, durch dargebotsabhängige energiequellen läßt sich in naher zukunft auch nur ein einziges kern- oder kohlekraftwerk abschalten, der zieht sich die hose wahrscheinlich auch mit der kneifzange an. damit kann man im moment ein bisschen brennstoff sparen, mehr nicht. momentan ist die wasserkraft die einzige sinnvolle regenerative alternative energiequelle. der ausbau in deutschland ist aber leider so gut wie am ende.
grüße, mm
-
pivke schrieb:
Was in abgewandelter Form für alle regenerative Energien gilt.
Meine persönliche Hoffnung liegt in der Kernfusion.
Wollt ihr es denn wirklich drauf ansetzen ?
Es muss nur der kleinste Fehler bei einer Kernspaltung passieren und die Hälfte der Welt kann für mehr als 5000 Jahre abgestrahlt werden.Zum einen funktioniert die Kernfusion dermaßen anders als die Kernspaltung, sodass eine explosionsartige Reaktion völlig unmöglich ist (auch der Abfall ist bei der Fusion kaum der Rede wert), zum anderen sind ist die Angst vor Kernkraftwerken auch etwas übertrieben, weil die Leute einfach falsch informiert sind.
Alle bis auf in der ehem. UDSSR verwendete Reaktoren sind Druckwasser- oder Siedewasserreaktoren. Hier wird statt Graphit (schweres) Wasser als Moderator verwendet, sodass bei einer Überreaktion das Wasser einfach verdampft und die Neutronen zu schnell werden, um weitere Kerne zu spalten. Der Reaktor wird zwar sehr heiß und kann schmelzen, aber dann ist allerhöchstens das Kraftwerk kontaminiert, das entsprechend konstruiert werden kann. Hierzu muss aber auch schon mehr als der kleinste Fehler passieren. Es gibt mindestens drei unabhängige Kühlsysteme und weitere Sicherheitsvorrichtungen.
Persönlich würde ich mir natürlich auch nutzbare regenerative und möglichst umweltfreundliche Energiequellen wünschen, aber beim derzeitigen Energiehunger der Welt sieht mir die Kernfusion wie ein Projekt aus, an dem man nicht schnell genug forschen kann. Ansonsten muss man bedenken, dass der meiste Strom immernoch durch Kohlekraftwerke produziert wird, die nicht nur extrem umweltschädlich sind, sondern den Schaden auch noch viel zeitnaher verursachen als Atomkraftwerke - wir merken es ja bereits jetzt am Klimawandel. Dass der radioaktive Müll ein Problem ist, muss man zugeben, aber die Sichherheit von Atomkraftwerken lässt mich nicht schlecht schlafen.
Am besten wäre wohl immernoch: Energie sparen!
-
Gregor schrieb:
Ich habe es jetzt nicht nachgerechnet, aber bei der Solarkonstante hast Du Dich schonmal um einen Faktor 1000 vertan.
Nein, hab ich nicht. Es ist nur dummerweise gerade die 'k'-Taste, die auf meiner Tastatur manchmal klemmt.
Gerechnet habe ich selbstverständlich mit 1,4kW/m^2.edit: Im übrigen würde ich wohl vermutlich eher auf Geothermie setzen.
-
Netter Link (inkl. Video) zum Thema: http://www.kombikraftwerk.de/ (ISET)
-
Marc++us schrieb:
Hm, es gibt beim Silizium eine starke Knappheit,
Naja, was heißt denn da "Knappheit"? Silizium gibt es im wahrsten Sinne des Wortes wie Sand am Meer. Bei der Knappheit geht es praktisch nur um die entsprechende Aufbereitung des Siliziums. Die Industrie, die entsprechendes Silizium liefert, wächst zwar ziemlich schnell, die Photovoltaik-Industrie hätte es aber lieber noch schneller. Entsprechend ist der Preis für derartiges Silizium in den letzten Jahren stark angestiegen. Demgegenüber steht, dass die benötigte Menge an Silizium "pro Watt" deutlich gesenkt wird: Die Wafer werden dünner gemacht usw..
-
Gregor schrieb:
life schrieb:
Imo werden sobald die Ölreserven zur Neige gehen die Atomkraftewerke wieder ordentlich boomen.
Hi. AFAIK wird in Deutschland kein Strom aus Öl hergestellt. Zumindest nicht im großen Stil. Gehst Du also davon aus, dass der Verkehr von Ölverbrauch auf Stromverbrauch umgestellt wird?
http://de.wikipedia.org/wiki/Bild:Energietraeger_detalliert.png
Wenn du es speziell auf Deutschlands Eigenenergieerzeugung beziehst, kannste auch Öl durch Kohle ersetzen. Die halten auch nicht ewig (nach Wikipedia Braunkohle noch ~37 Jahre).
Gehst Du also davon aus, dass der Verkehr von Ölverbrauch auf Stromverbrauch umgestellt wird?
Das ist natürlich auch ein interessantes Argument. Habe ich aber noch nicht drüber nachgedacht..
-
Marc++us schrieb:
Da Solarzellen Gleichstrom erzeugen, und man diesen erst in Wechselstrom transformieren muß... das taugt eigentlich nur für Verbraucherinseln, oder wenn man eines Tages im Haus einmal ein Gleichstromnetz für Kleinverbraucher (Telefon, Radio, etc) bekommt.
η(Wechselrichter) = bis zu 0,98
-
darthdespotism schrieb:
Ich war Anfang des Jahres mitm Physik LK bei nem Fortrag über erneuerbare Energien und Photovoltaic verursacht in etwa den Klimaschaden eines guten Kohlekraftwerks ...
Gibt's dazu was online? Und wer hat diese Studie in wessen Auftrag durchgeführt? Zukunftsprognose?
-
Jan schrieb:
Ich habe gerade mal schnell gerechnet:
Strombedarf Deutschland: etwa 550*10^9 kWh/Jahr (Wikipedia)
Solarkonstante: 1,4 kW/m^2Annahme: Sonne scheint 12 Stunden mit voller Kraft das ganze Jahr und jeden Tag und die eingesetzten Solaranlagen haben 100% Wirkungsgrad.
Dann komme ich auf einen Flächenbedarf von etwa 32740 km^2.
Zum Vergleich: Fläche Deutschlands: 360.000 km^2.Ok, was rechnest Du da?
550*10^9 / (1,4*12*365*1.000.000) ?
Das kann es wohl noch nicht sein, denn da kommt man nur auf ~90km². Hast Du noch irgendwelche Winkel und so drin, Einfluss der Atmosphäre?
-
Jan schrieb:
Ich habe gerade mal schnell gerechnet:
Strombedarf Deutschland: etwa 550*10^9 kWh/Jahr (Wikipedia)
Solarkonstante: 1,4 kW/m^2Annahme: Sonne scheint 12 Stunden mit voller Kraft das ganze Jahr und jeden Tag und die eingesetzten Solaranlagen haben 100% Wirkungsgrad.
Dann komme ich auf einen Flächenbedarf von etwa 32740 km^2.
Zum Vergleich: Fläche Deutschlands: 360.000 km^2.Ich komme auf was anderes: W' = 1,4 * kW/m^2 * 12 h * 365 = 6132 kWh/m^2
A = 550*10^9 kWh / 6132 kWh/m^2 = 89.693.412 m^2 = 89 km^2
Natürlich ist es wesentlich mehr, weil diese 12 Stunden, 365 Tage nicht stimmen. Bei Wikipedia steht, dass man mit etwa 11 % Vollauslastung rechnen kann, dann kommt man auf:
W' = 1400 kWh/m^2
A = 392 km^2Allerdings weiß ich nicht, wo die 1,4 kW / m^2 herkommen. Bei Wikipedia rechnen die mit nochmal weniger, sodass sie dann auf 2% Fläche kommen.
Aber ich würde eher auf Energiesparen setzen (Halbierung ist nicht wirklich ein Problem) und dann auf Off-shore Windparks.
-
finix schrieb:
darthdespotism schrieb:
Ich war Anfang des Jahres mitm Physik LK bei nem Fortrag über erneuerbare Energien und Photovoltaic verursacht in etwa den Klimaschaden eines guten Kohlekraftwerks ...
Gibt's dazu was online? Und wer hat diese Studie in wessen Auftrag durchgeführt? Zukunftsprognose?
Mich würde vor allem interessieren, ob dieser Klimaschaden durch die Fotovoltaik aufgeschlüsselt wurde. Welche Aspekte tragen dazu bei? Ich meine, solche Aussagen kann man sich ja recht schnell konstruieren: Bis Fotovoltaikanlangen die Energie wieder erzeugt haben, die für ihre Herstellung benötigt wurde, vergehen einige Jahre. Typischerweise etwa 6, glaube ich. Jetzt setzen wir für diese Energie mal Erzeugung aus Kohlekraft an und schon haben wir eine entsprechende Aussage, die zumindest auf eine ähnliche Größenordnung kommt. Wenn wir die Haltbarkeit solcher Anlagen jetzt noch etwas niedrig ansetzen usw., dann kommt man schon auf solche Zahlen.
-
Er hat in dem Fall ja auch von 100% Wirkungsgrad geschrieben, der liegt ja in der realität noch weit drunter...
Mit einem Wirkungsgrad von etwa 15% würde die Rechnung hinkommen.
-
TheToast schrieb:
Er hat in dem Fall ja auch von 100% Wirkungsgrad geschrieben, der liegt ja in der realität noch weit drunter...
Mit einem Wirkungsgrad von etwa 15% würde die Rechnung hinkommen.
Nö? Bzw.: Welche Rechnung meinst Du jetzt genau? Die von Jan oder die mit den 2%?