Alternative zum Kernkraftwerk
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muemmel schrieb:
Und noch ne Frage zu den alternativen Energien, wo nehmt ihr die eigentlich in einer windstillen Nacht her???
Ich zünd ne Kerze auf meinem Solardach an :p
Ansonsten gibts ja noch Biogas, was auch sehr effektiv ist.
Zur Kernkraft:
Die Betriebskosten werden wohl steigen, da Uran ein knappes Gut ist, und wohl ähnlich dem Öl auch von diesen Staaten knapp gehalten wird.
Zu dem kommt das Problem des Abbaus. Uranabbau ist eine schmutzige Sache.
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Heute morgen habe ich im Radio ein Interview zu dem Thema Kernkraft gehört. Leider scheint es ausgerechnet von dem Interview keine Aufnahme im Netz zu geben. Da ging es unter anderem um die Frage, warum in den USA keine weiteren Kernkraftwerke gebaut werden, obwohl Präsident Bush alle gesetzlichen Blockaden entfernt hat. Die Antwort war, dass das einfach nicht finanzierbar sei. Der Strompreis eines KKW sei 5mal so hoch wie der eines Gaskraftwerkes (und Gas ist schon sehr teuer).
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Der Strompreis eines KKW sei 5mal so hoch wie der eines Gaskraftwerkes (und Gas ist schon sehr teuer).
Der Strompreis setzt sich in Deutschland aus drei Teilbereichen zusammen. Die Erzeugungskosten in den Kraftwerken machen nur ein Drittel des Endpreises aus, ein weiteres Drittel sind staatliche Abgabe und Gebühren, das restliche Drittel entfällt auf die Kosten für die Übertragung des Stromes vom Kraftwerk bis zur Steckdose. Die Faktoren bei den Erzeugungskosten wirken sich also nur etwa mit dem Gewichtungsfaktor 1/3 aus.
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Erhard Henkes schrieb:
Der Strompreis eines KKW sei 5mal so hoch wie der eines Gaskraftwerkes (und Gas ist schon sehr teuer).
Der Strompreis setzt sich in Deutschland aus drei Teilbereichen zusammen. Die Erzeugungskosten in den Kraftwerken machen nur ein Drittel des Endpreises aus, ein weiteres Drittel sind staatliche Abgabe und Gebühren, das restliche Drittel entfällt auf die Kosten für die Übertragung des Stromes vom Kraftwerk bis zur Steckdose. Die Faktoren bei den Erzeugungskosten wirken sich also nur etwa mit dem Gewichtungsfaktor 1/3 aus.
Ui, heißt das ich kann davon ausgehen, das letztere Anteile für KKW und Gas gleich sind und deshalb der Produktionsanteil für KKWs noch deutlich höher liegen muß um insgesamt auf einen Faktor 5 zu kommen?
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Die Strompreise orientieren sich kurzfristig an den Beschaffungs- / Erzeugungskosten für den Strom in kWh. Die Schwankungen sind enorm. Primär die kalten Wintermonate führen zu einem sprunghaften Anstieg.
Faustformel: Die Herstellkosten stellen mittelfristig 20 – 30 % des Verbraucherpreises dar. Bei der Kalkulation wird vorwärts gerechnet, d.h. es gibt nicht wirklich einen Wettbewerb und die Ableitung der Preise ergibt sich durch drehen an der Kalkulationskurbel.
Die Herstellkosten (Abgabepreise ab Werk) für Strom inkl. Betriebskosten, Einsatzmaterial (Brennstoff) und Abschreibung über die Basisperioden stellen sich bezogen auf die Hauptträger Kohle, Kernkraft, Erdgas und Öl z.B. in USA in 2002 wie folgt in Dollar-Cent je kWh:
Träger Kohle Kernkraft Erdgas Öl Windstrom Abgabepreis 1,85 1,71 4,06 4,41 8,9 Brennstoff-Einsatz 1,36 0,45 3,44 ? 0,0
Elemente des Strompreises sind:
-Bezugskosten Strom
-Netzkosten
-Stromsteuer
-KWK-Abgabe (Kraft-Wärme-Koppelung)
-EEG-Verteilung
-Konzessions-Abgabe
-Mehrwertsteuer
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@Erhard Henkes: Der Strom aus Kernkraftwerken könnte deshalb so günstig sein, weil die Kraftwerke alle längst abgeschrieben sind. Ich kenne mich da zwar nicht aus (bin kein Finanzexperte), aber sowas hört man ja manchmal. Abgesehen davon wäre es interessant, ob und inwiefern die Kernkraft damals, als diese Kraftwerke gebaut wurden, subventioniert wurde. Zumindest sagt der Preis von heutigem Strom aus Kernenergie nicht unbedingt etwas darüber aus, wie die entsprechenden Kosten bei neuen Kernkraftwerken liegen würden. Wenn ich eine Photovoltaikanlange hätte, die sich bereits komplett refinanziert hätte und bei der ich praktisch nur noch auf sonniges Wetter warten muss, um Strom zu erzeugen, dann wäre dieser Strom auch eher billig. Da hätte ich nichtmal Brennstoffkosten.
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Gregor schrieb:
Wenn ich eine Photovoltaikanlange hätte, die sich bereits komplett refinanziert hätte und bei der ich praktisch nur noch auf sonniges Wetter warten muss, um Strom zu erzeugen, dann wäre dieser Strom auch eher billig. Da hätte ich nichtmal Brennstoffkosten.
Gut erkannt, doch auch auf die Gefahr hin mich zu wiederholen, mit diesem erzeugten Strom verdrängst du lediglich die Brennstoffkosten der Kraftwerke, die eben auf jene angewiesen sind. Und damit gewinnst man praktisch nichts. Du glaubst ja wohl nicht, daß die Leute aus dem Kern-/Kohlekraftwerk bei Sonnenschein nach Hause geschickt werden. Solange Du den Strom aus Deiner Lichtanlage nicht effektiv speichern kannst, wird nicht ein einziges herkömmliches Kraftwerk überflüssig.
Grüße, mm
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Hi,
durch die Inkontinuität alternativer Energiequellen nötigt man die vorhandenen Kohle- und Kernkraftwerke zu ständigen Leistungssprüngen. Zum einen senkt das die Effizienz dieser Kraftwerke gewaltig, zum anderen, wie gut Kernkraftwerken ständige Leistungsänderungen bekommen hat man an Tschernobyl gesehen.
Gruß Mümmel
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mezzo mix schrieb:
Gut erkannt, doch auch auf die Gefahr hin mich zu wiederholen, mit diesem erzeugten Strom verdrängst du lediglich die Brennstoffkosten der Kraftwerke, die eben auf jene angewiesen sind. Und damit gewinnst man praktisch nichts. Du glaubst ja wohl nicht, daß die Leute aus dem Kern-/Kohlekraftwerk bei Sonnenschein nach Hause geschickt werden. Solange Du den Strom aus Deiner Lichtanlage nicht effektiv speichern kannst, wird nicht ein einziges herkömmliches Kraftwerk überflüssig.
Strom aus regenerativen Energien muss nicht effektiv gespeichert werden. Das Netz und vor allem die Vielfalt müssen nur konsequent ausgebaut werden. Ein ausgewogener Mix aus Sonnen- , Wind-, Gezeiten- und Biogas-Strom ist in der Lage jede Situation zu überbrücken. Irgendwo ist immer Wind, Sonne, Ebbe, Flut oder ein Schwein am sch**! Es ist einfach nur traurig, dass immer wieder Argumente für das Alte gefunden werden, obwohl es offensichtlich schlecht ist. Einfach mal das neue konsequent betreiben und schauen, ob es besser ist! Ich nutze gerne die Errungenschaften der modernen Welt, aber es ärgert mich jede Sekunde, dass ich dabei UNSEREN Lebensraum zerstöre!
Edit: Und wo ist in dieser Unfrage eigentl der Punkt: alternativer Energie-Mix ???
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Gegen Wasser und Biogas sagt ja auch keiner was. Nur läßt sich da eben quasi nix mehr rausholen. Die Gezeitenkraftwerke müssen erstmal zeigen, was sie können. Da bin ich aber durchaus aufgeschlossen. Aber Solarenergie und Windkraft auszubauen ist momentan einfach nur kokolores. Windkraft onshore geht eh nicht mehr. Aber schau dir einfach mal die beschissenen Ganglinien von unseren Windmühle an:
http://www.alt.fh-aachen.de/download/dl.php?folder=Aktuell&file=Hilfsb+119%2C+Windstromerzeugung+Ganglinien+2007.pdf
Ich bin mir sicher, da hat oft auch keine Sonne geschienen. (Wobei da ja eh nicht genug rauskommt, um da irgendwas auszugleichen. Installierte Leistung in Deutschland sind glaub ich 3 MW - wie lächerlich.) Und es mag ja gut möglich sein, daß in Texas zur gleichen Zeit ein höllen Wind gepaart mit fröhlichem Sonnenschein war. Das bringt aber nix, da die Verluste auf lange Strecken abartig hoch sind. Und da wird sich so schnell auch nix ändern.
Ich hätte weiß Gott nichts dagegen jede Menge regenerative Energie zu erzeugen, aber diese kurzsichtigen Denkweisen mit absolut irrsinnigen Vorstellungen der Durchsetzbarkeit, läßt mir regelmäßig das Messer in der Tasche aufgehen.Nix für ungut, mm
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mezzo mix schrieb:
Gut erkannt, doch auch auf die Gefahr hin mich zu wiederholen, mit diesem erzeugten Strom verdrängst du lediglich die Brennstoffkosten der Kraftwerke, die eben auf jene angewiesen sind. Und damit gewinnst man praktisch nichts. Du glaubst ja wohl nicht, daß die Leute aus dem Kern-/Kohlekraftwerk bei Sonnenschein nach Hause geschickt werden. Solange Du den Strom aus Deiner Lichtanlage nicht effektiv speichern kannst, wird nicht ein einziges herkömmliches Kraftwerk überflüssig.
Hi. Auch der Strom aus Kernkraftwerken ist nicht jederzeit zu 100% verfügbar. Sieht man ja zum Beispiel an Brunsbüttel und Krümmel: Die wurden von heute auf morgen für lange Zeit abgeschaltet. Insofern muss man so oder so Kraftwerke als Backup haben, egal was die bevorzugte Stromerzeugungsmethode ist.
Weiterhin ist anzumerken, dass der Ausfall eines Großkraftwerks natürlich viel schwerwiegender ist, als wenn sich mal eine Wolke über einer Fotovoltaikanlage befindet: Bei Großkraftwerken ist viel Stromerzeugung an ein einzelnes Gerät gebunden, bei Kleinkraftwerken, wie sie meistens bei der regenerativen Energieerzeugung zu finden sind, ist das nicht so.
Außerdem: Auch der Verbrauch schwankt, das heißt, Du brauchst sowieso viel mehr Kraftwerke als für den durchschnitlichen Verbrauch nötig wären. Du musst also entweder andauernd die Kraftwerksleistung ändern oder Du musst elektrische Energie speichern. Wenn Du sowieso Energie speicherst, dann spielt es keine Rolle mehr, wo die Energie herkommt und warum Du sie speichern musst. Es ist da nur wichtig, dass die Kraftwerke im Schnitt die Energiemenge liefern, die Du auch verbrauchst.
Der nächste Punkt ist, dass ich in Frage stelle, dass man zum Ausgleich des schwankenden Verbrauchs oder der schwankenden Erzeugung Kernkraftwerke nimmt. Ich würde vermuten, dass diese Kraftwerke diesbezüglich zu träge sind. AFAIK nimmt man dafür in erster Linie Gaskraftwerke. Aber ich lass mich da gerne vom Gegenteil überzeugen, falls Du eine entsprechende Quelle hast.
Und: Da Du Wettervorhersagen machen kannst, kannst Du bei der regenerativen Energieerzeugung im Vorhinein herausfinden, wieviel Strom wohl innerhalb der nächsten Tage produziert wird. Die sind also durchaus berechenbar. Ausfälle einzelner Anlagen fallen nicht ins Gewicht, weil es eben viele Anlagen gibt. Bei Großkraftwerken ist das, wie schon gesagt anders: Die fallen abgesehen von routinemäßigen Wartungen und so auch mal ohne Vorwarnung aus, was dann stärker ins Gewicht fällt.
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Hallo,
Da ich es wohl selbst nicht besser schreiben könnte, zitiere ich:da die elektrische Energie in großem Maßstab nicht speicherbar ist (nur
indirekt mittels Pumpspeicherkraftwerke), muss sie bedarfsgerecht
erzeugt werden. Dies geht natürlich nicht sekündlich exakt, da die
Kraftwerke wegen der Trägheit thermischer Erzeugungssysteme nicht
unmittelbar ohne Zeitverzug auf eine geänderte Entnahme elektrischer
Energie aus dem Netz durch gleichhohe Steigerung oder Verminderung der
Leistung regieren können. Dies hat zur Folge dass die Frequenz, die der
Drehzahl der Erzeugungsmaschinen proportional ist, bei Ungleichgewicht
zwischen Erzeugungsleistung und Verbraucherleistung von dem Sollwert von
50 Hz abweicht. Daher ist die Frequenz fast nie exakt 50 Hz, sondern
bewegt sich üblicherweise in einem Band zwischen 49,9 Hz und 50,1 Hz
also um +- 0,1 Hz um den Sollwert. Da ein großer Anteil der
einspeisenden Kraftwerke als Regelkraftwerke mit einer statischen (d.h
leicht geneigten Kennlinie von rd. 4 % nachgebender Drehzahl bezogen auf
die Nennleistung) betrieben werden, nimmt die Leistungsabgabe der
Kraftwerke bei absinkender Frequenz automatisch zu und zwar soviel, wie
die erhöhte Leistungsanforderung ausmacht. Die Ergiebigkeit des
Verbundnetzes ist durch den Leistungskoeffizienten K gekennzeichnet.
Dieser beträgt im UCTE Netz je nach Betriebszustand der Kraftwerke
zwischen 16.000 uns 20.000 MW/Hz. D.h. ein Leistungsungleichgewicht
zwischen Erzeugung und Bedarf in Höhe von rd. 1.600 MW führt relativ
kurzfristig (wenn die dynamische Energie der rotierenden Massen
aufgezehrt ist) zu einer Frequenzänderung von 0,1 Hz. Ab diesem Wert
merken die Netzregler das Defizit oder den Überschuß und fahren dafür
vorgesehene Regelkraftwerke entsprechend zurück oder auf. Diese erfolgt
nach dem von Prof. Graner in den 30er Jahren patentiertem
Netzkennlinienverfahren, wonach das Ungleichgewicht in dem Land bzw. in
der Regelzone ausgeglichen wird, in der es auch verursacht wurde. Nur in
der Zwischenzeit bis zur Ausregelung beteiligen sich alle
Regelkraftwerke die am Verbundnetz in Europa arbeiten, an der
veränderten Bedarfsdeckung und Frequenzstabilisierung auf den Sollwert.
Dadurch ergeben sich entsprechende Änderungen der Übergabeleistungen zu
den Nachbarländern im europäischen Verbundnetz und für die Netzregelung
ein Signal, welches auf das verursachende Netzgebiet hinweist
(Netzkennlinenregelung).
Nun ist es offensichtlich, dass dargebotsabhängig einspeisende
Kraftwerke wie Photovoltaik- und Windenergieanlagen keinen Beitrag zu
dieser Netzregelung leisten können. Die von Ihnen angesprochen
Einspeisung einer Photovoltaikanlage wirkt sich also im Verbundnetz so
aus, als ob der Bedarf abgenommen hätte d. h. die Frequenz steigt nach
Maßgabe des Leistungskoeffizienten an.
Bei 1000 kW Einspeisung beträgt der Anstieg rd. 0,00062 Hz an. Dieser
Anstieg ist aber kaum feststellbar, so dass die relativ geringen
Photovoltaikeinspeisungen, solange sie unerheblich sind, keine Rolle
spielen und einfach von der etablierten Netzregelung stillschweigend mit
abgearbeitet werden. Anders ist dies natürlich inzwischen bezüglich der
Windleistungseinspeisungen geworden, wo mitunter bis zu 20.000 MW
innerhalb weniger Minuten als Einspeiseleisung hinzu kommen oder bei
plötzlicher Windstille verschwinden. Dann beträgt die Frequenzänderung
weit über 0,1 Hz hinausgehend das zehnfach über 1 Hz hinaus und muss
durch spontan abrufbare konventionelle Kraftwerksleistung in der
entsprechenden Leistungshöhe aktiviert und ausgeglichen werden. Daher
wird durch die dargebotsabhängigen Einspeisungen praktisch überhaupt
kein Kraftwerk eingespart, sondern es wird nur der Brennstoff in den
ohnehin vorhanden Kraftwerken eingespart. Diese Brennstoffersparnis hat
aber einen Wert von deutlich unter 2 Ct/kWh bei Kernkraftwerken sogar
deutlich unter 0,5 Ct/kWh. Eine Wirtschaftlichkeit dieser Einspeisungen
ist daher in Wirklichkeit erst gegeben, wenn die Erzeugungskosten unter
diese Grenzwerte sinken würden, was nach Lage der Dinge auf Dauer wohl
unmöglich ist. Leider sind diese Verhältnisse etwas kompliziert und
schwer zu vermitteln und finden daher in den politischen Dikussionen
kaum Gehör und Akzeptanz. Daher beträgt die Belastung der
Stromverbraucher durch das EEG-Gesetz auch inzwischen über 5 Milliarden
Euro jährlich mit weiter steigender Tendenz.
In der Hoffnung, sie Ihnen verständlich gemacht zu haben, verbleibe ich,Mit freundlichen Grüßen,
Prof. Dr.-Ing. Helmut Alt
Anmerkung:
Die 1,6 GW entsprechen einem dicken Kernkraftwerk.Edit:
Der Bedarf an Energie läßt sich übrigens sehr gut vorausberechnen, ganz im Gegensatz zum Wind.
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mezzo mix: Deine Quelle ist extrem angreifbar.
Kolumbus schrieb:
Strom aus regenerativen Energien muss nicht effektiv gespeichert werden. Das Netz und vor allem die Vielfalt müssen nur konsequent ausgebaut werden. Ein ausgewogener Mix aus Sonnen- , Wind-, Gezeiten- und Biogas-Strom ist in der Lage jede Situation zu überbrücken. Irgendwo ist immer Wind, Sonne, Ebbe, Flut oder ein Schwein am sch**!
Je globaler Du diese Aussage meinst, desto unsinniger ist sie. Um nämlich Strom über große Entfernungen "ausgleichend" zu verschicken, ist heute schon zuwenig Leitungskapazität da. Auch innerhalb Deutschlands geraten wir zunehmend in Schwierigkeiten, da Kraftwerksneubau tendenziell eher im Norden, "Verbraucherzuwachs" aber eher im Süden zu verorten ist.
Die Lösung ist natürlich ganz einfach: Einfach ein paar HGÜ-Fernleitungen durchs Land ziehen. Wenn erstmal der Instanzenzug bis zum Bundesverwaltungsgericht ausgeschöpft wurde und endlich gebaut werden darf (so etwa 20 Jahre später also), stehen dann die Leitungen.
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Wieso nicht einfach den überschüssigen strom dezentral durch elektrolyse als wasserstoff speichern, und wenn er gebraucht wird dann über Brennstoffzellen wieder nutzbar machen?
Könnte man quasi an jedes Solarkraftwerk anschließen, und wenn die Sonne brutzelt sind die Speicher ruckzuck wieder voll, damit nachts auch noch das Licht an ist
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@mezzo mix: Ich möchte nochmal auf folgenden Punkt zu sprechen kommen, den Prof. Dr.-Ing. Helmut Alt da anspricht:
Daher wird durch die dargebotsabhängigen Einspeisungen praktisch überhaupt kein Kraftwerk eingespart, sondern es wird nur der Brennstoff in den ohnehin vorhanden Kraftwerken eingespart. Diese Brennstoffersparnis hat aber einen Wert von deutlich unter 2 Ct/kWh bei Kernkraftwerken sogar deutlich unter 0,5 Ct/kWh.
Ein Aspekt der regenerativen Energieerzeugung ist ja auch die Verminderung der CO2-Emissionen und die Verminderung von Importen von Energierohstoffen. Unabhängig von der Wirtschaftlichkeit werden diese Ziele also offensichtlich erreicht. Wenn Brennstoffkosten eingespart werden, dann heißt das automatisch, dass entsprechend weniger CO2 in die Atmosphäre gelangt. Ok, aber wir sind hier ja bei der Kernkraft.
Außerdem möchte ich noch darauf hinweisen, dass ein Herr Prof. Dr.-Ing. Helmut Alt natürlich sehr eigene Interessen hat. Wenn ich so einen Titel lese dann stellt der für mich erstmal eine gewisse Authorität dar. Hier muss man aber bedenken, dass dieser Herr Prof. Dr.-Ing. Helmut Alt wohl für RWE arbeitet, wenn ich die richtige Person recherchiert habe. Damit ist selbstverständlich verbunden, dass er eine einseitige Sichtweise hat bzw. Lobbyarbeit bezüglich der Interessen seiner Firma betreibt. Du hättest durchaus dazuschreiben können, wer das eigentlich ist, da es die Aussagen des Textes in ein anderes Licht rückt. Der Text stellt für mich aus diesem Grund keine umfassende Analyse der Konsequenzen der erneuerbaren Energien dar, sondern nur eine subjektive Meinung hinter der ganz knallharte Interessen von RWE stehen.
Ich möchte an dieser Stelle auch nochmal die Wikipedia zitieren:
http://de.wikipedia.org/wiki/Windenergie
Dänemark verzeichnet mit etwa 20 % weltweit den größten Anteil der Windenergie an der Stromerzeugung.
Offensichtlich sind also mindesten 20% technisch möglich. Wir liegen da in Deutschland noch stark drunter und deshalb kann ich den technischen Einwand von Herrn Prof. Dr.-Ing. Helmut Alt nur bedingt nachvollziehen. Mit der Windkraft sind aus Sicht der Netzbetreiber anscheinend technische Herausforderungen verbunden: Dann soll er (bzw. RWE) diese Herausforderungen angehen, anstatt nur rumzujammern. Andere haben entsprechende Probleme offensichtlich schon längst gelöst.
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scrub schrieb:
Kolumbus schrieb:
Strom aus regenerativen Energien muss nicht effektiv gespeichert werden. Das Netz und vor allem die Vielfalt müssen nur konsequent ausgebaut werden. Ein ausgewogener Mix aus Sonnen- , Wind-, Gezeiten- und Biogas-Strom ist in der Lage jede Situation zu überbrücken. Irgendwo ist immer Wind, Sonne, Ebbe, Flut oder ein Schwein am sch**!
Je globaler Du diese Aussage meinst, desto unsinniger ist sie. Um nämlich Strom über große Entfernungen "ausgleichend" zu verschicken, ist heute schon zuwenig Leitungskapazität da. [...]
Ich bin grundsätzlich ein Befürworter der Kleinstaaterei, besser gesagt vieler autonomer Zellen (jetzt bitte nicht politisch werden) - egal, ob in Verwaltung, Wirtschaft oder Energieerzeugung / -verteilung. Überschaubare Gemeinden sind inzwischen in der Lage, sich unabhängig vom Rest der Welt zuverlässig (ohne Unterbrechungen) mit Energie zu versorgen und speisen sogar kontinuierlich ins Netz ein. Natürlich funktioniert das in Großstädten nicht einfach so, aber Großstädte sind für mich eh ein Zeichen der endlichen Ära des Menschen auf diesem Planeten.
Allein wenn man sich anschaut wie viele Menschen inzwischen täglich riesige Distanzen überbrücken, um zur Arbeit zu gelangen... Aber das nur am Rande. Die Rückkehr zu kleineren Strukturen wäre ein wichtiger Schritt für die Lösung vieler Probleme, so IMHO auch für die Energieproblematik!Gregor schrieb:
Ich möchte an dieser Stelle auch nochmal die Wikipedia zitieren:
http://de.wikipedia.org/wiki/Windenergie
Dänemark verzeichnet mit etwa 20 % weltweit den größten Anteil der Windenergie an der Stromerzeugung.
Offensichtlich sind also mindesten 20% technisch möglich. Wir liegen da in Deutschland noch stark drunter [...]
Ich scheine recht oft mit dir konform zu gehen, was bestimmte Denkweisen betrifft, aber das die Geographischen- und damit Windverhältnisse in Dänemark ganz andere sind, ist dir bewußt hoffe ich?
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Kolumbus schrieb:
Ich scheine recht oft mit dir konform zu gehen, was bestimmte Denkweisen betrifft, aber das die Geographischen- und damit Windverhältnisse in Dänemark ganz andere sind, ist dir bewußt hoffe ich?
Naja, sooo anders nicht. In Deutschland sind die Windkraftanlagen in erster Linie im Norden anzutreffen. ...und weißt Du, was da noch direkt nördlich von Deutschland liegt? Dänemark!
Auch mögliche Offshore-WEAs sollten sich in ähnlichen Gebieten befinden. Insofern denke ich nicht, dass Dänemark bezüglich der Windkraft deutlich bessere Voraussetzungen hat als zumindest Norddeutschland. Aber das ist auch gar nicht so wichtig, weil es nichts mit dem Argument zu tun hat, auf das ich hinauswollte. Es geht um Netzstabilität. Dänemark ist sogar relativ klein, insofern sind die Windkraftanlagen auf einen relativ kleinen Bereich begrenzt. Damit ist wahrscheinlicher, dass sie als Gesamtes von einer lokalen Wetterlage betroffen sind. Die Schwankungen in der Stromerzeugung durch Windkraft sollten da also eher signifikanter sein. Sie kommen damit zurecht.
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Gregor schrieb:
Offensichtlich sind also mindesten 20% technisch möglich. Wir liegen da in Deutschland noch stark drunter und deshalb kann ich den technischen Einwand von Herrn Prof. Dr.-Ing. Helmut Alt nur bedingt nachvollziehen. Mit der Windkraft sind aus Sicht der Netzbetreiber anscheinend technische Herausforderungen verbunden: Dann soll er (bzw. RWE) diese Herausforderungen angehen, anstatt nur rumzujammern. Andere haben entsprechende Probleme offensichtlich schon längst gelöst.
Naja, das dänische Stromnetz ist nicht das deutsche. Gut möglich, daß es hier einfach schwieriger ist, ein solches Einspeisevolumen zu meistern, auch wegen der Geographie.
Daß er gute Mann von RWE bezahlt wird, habe ich mit "ist angreifbar" gemeint. Er könnte ja trotzdem Recht haben.
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otze schrieb:
Wieso nicht einfach den überschüssigen strom dezentral durch elektrolyse als wasserstoff speichern, und wenn er gebraucht wird dann über Brennstoffzellen wieder nutzbar machen?
Könnte man quasi an jedes Solarkraftwerk anschließen, und wenn die Sonne brutzelt sind die Speicher ruckzuck wieder voll, damit nachts auch noch das Licht an ist
Elektrolyse hat einen Wirkungsgrad von 2/3. Brennstoffzellen brauchen Katalysatormetalle.
Außerdem kostet es natürlich Geld.
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Gregor schrieb:
@mezzo mix: Ich möchte nochmal auf folgenden Punkt zu sprechen kommen, den Prof. Dr.-Ing. Helmut Alt da anspricht:
Daher wird durch die dargebotsabhängigen Einspeisungen praktisch überhaupt kein Kraftwerk eingespart, sondern es wird nur der Brennstoff in den ohnehin vorhanden Kraftwerken eingespart. Diese Brennstoffersparnis hat aber einen Wert von deutlich unter 2 Ct/kWh bei Kernkraftwerken sogar deutlich unter 0,5 Ct/kWh.
Ein Aspekt der regenerativen Energieerzeugung ist ja auch die Verminderung der CO2-Emissionen und die Verminderung von Importen von Energierohstoffen. Unabhängig von der Wirtschaftlichkeit werden diese Ziele also offensichtlich erreicht. Wenn Brennstoffkosten eingespart werden, dann heißt das automatisch, dass entsprechend weniger CO2 in die Atmosphäre gelangt. Ok, aber wir sind hier ja bei der Kernkraft.
und dafür bist du bereit, etwa 7 ct bei windkraft und 50 ct bei solarenergie drauf zu zahlen? da wird der grüne daumen bei den meisten eben doch wieder recht schwarz.
Gregor schrieb:
Außerdem möchte ich noch darauf hinweisen, dass ein Herr Prof. Dr.-Ing. Helmut Alt natürlich sehr eigene Interessen hat. Wenn ich so einen Titel lese dann stellt der für mich erstmal eine gewisse Authorität dar. Hier muss man aber bedenken, dass dieser Herr Prof. Dr.-Ing. Helmut Alt wohl für RWE arbeitet, wenn ich die richtige Person recherchiert habe. Damit ist selbstverständlich verbunden, dass er eine einseitige Sichtweise hat bzw. Lobbyarbeit bezüglich der Interessen seiner Firma betreibt. Du hättest durchaus dazuschreiben können, wer das eigentlich ist, da es die Aussagen des Textes in ein anderes Licht rückt. Der Text stellt für mich aus diesem Grund keine umfassende Analyse der Konsequenzen der erneuerbaren Energien dar, sondern nur eine subjektive Meinung hinter der ganz knallharte Interessen von RWE stehen.
Ich möchte an dieser Stelle auch nochmal die Wikipedia zitieren:
http://de.wikipedia.org/wiki/Windenergie
Dänemark verzeichnet mit etwa 20 % weltweit den größten Anteil der Windenergie an der Stromerzeugung.
Offensichtlich sind also mindesten 20% technisch möglich. Wir liegen da in Deutschland noch stark drunter und deshalb kann ich den technischen Einwand von Herrn Prof. Dr.-Ing. Helmut Alt nur bedingt nachvollziehen. Mit der Windkraft sind aus Sicht der Netzbetreiber anscheinend technische Herausforderungen verbunden: Dann soll er (bzw. RWE) diese Herausforderungen angehen, anstatt nur rumzujammern. Andere haben entsprechende Probleme offensichtlich schon längst gelöst.
es ist ja möglich diese schwankungen zu bewältigen, bestreitet ja keiner. die 20% in deutschland zu erreichen ist jedoch utopisch. deren bevölkerungsdichte liegt bei der hälfte deutschlands. komischerweise finden die verfechter solcher anlagen es nicht mehr so lustig, wenn so ein ding in deren nähe gebaut werden soll. überlege, daß du 300 der allerdicksten windräder die es momentan gibt brauchst, um ein dickes kraftwerk leistungsmäßig zu ersetzen. ausserdem müssen dinge wie langschaftsgegebenheiten auch mit in betracht gezogen werden. kannst ja so ein ding auch nicht da hinbauen, wo der vom aussterben bedrohte whateverspatz sein brutstätte hat.
wenn das mit den regenerativen energien für die stromerzeuger alles so toll wäre, wie es hier manche schreiben, würden sie es wohl machen. natürlich geht es hier auch um die kohle in deren taschen, aber auch um meine. denn die meisten leute haben wohl nicht das geld um sich dermaßen grünen strom zu kaufen. halte dir vor augen, daß wind und solaranlagen im moment nur durch subventionen überhaupt bezahlbar sind. ich würde meinem stromanbieter was erzählen, wenn der meint er müsse mir ökostrom für 50 ct verkaufen.
forschen, schön und gut. aber bei windrädern und solarzellen ist einfach nicht mehr viel zu holen.