Wieso "const" verwenden?



  • Welche Variante findet ihr 'stilistisch schöner':

    1. Hier folge ich dem Ratschlag in meinem Buch, dass ich mit C++ keine #define Anweisungen verwenden darf (obwohl GANZ ohne #define klappt es nicht):

    #ifndef FARBEN
    const short VII = 7;
    const short VIII = 8;
    const short IX = 9;
    const short X = 10;
    const short BUBE = 11;
    const short DAME = 12;
    const short KOENIG = 13;
    const short ASS = 15;
    const short JOKER = 23;
    const short ATOUTBONUS = 9;
    #define FARBEN
    

    2. In guter alter C-Manier würde ich es so schreiben:

    #define VII = 7;
    #define VIII = 8;
    #define IX = 9;
    #define X = 10;
    #define BUBE = 11;
    #define DAME = 12;
    #define KOENIG = 13;
    #define ASS = 15;
    #define JOKER = 23;
    #define ATOUTBONUS = 9;
    

    ... und auch in diesem Fall wäre der Header überall problemlos verwendbar.
    Der Sinn und Zweck von Konstanten ist doch wohl nur, um den Quelltext etwas leserlicher zu gestalten. Wenn ich im Quelltext irgendwo '12' hinschreibe, dann sieht das sehr verdächtig aus. Wenn dort stattdessen 'DAME' steht, ist schon eher ersichtlich, dass es hier um einen Kartenrang geht -> ergo: der einzige Sinn und Zweck von Konstanten scheint zu sein, dass ein Quelltext für den Programmierer besser leserlich wird. Ob jetzt die Konstanten mittels const oder #define vereinbart werden, scheint eher nebensächlich zu sein. Vielmehr ärgerlich ist es bei den mittels 'const' vereinbarten Konstanten, dass geradezu ein Definitionszwang besteht, was gerne zu Compiler-Fehlern (Konstante mehrfach definiert etc.) führt, wenn die gleiche Header-Datei in mehreren Teilen einer Anwendung verwendet werden soll.

    Auch bei den enum{} - Konstanten gibt es öfter Ärger als Freude.

    Jedenfalls meine Meinung zum Thema Konstanten, ich kann auch total daneben liegen 🙂



  • edit: die Semikola bei dem #define - Quelltext gehören dort natürlich nicht hin ... mfg



  • Weder noch. Dafür nimmt man enums.

    /EDIT: Inwiefern soll es mit enums Ärger geben?



  • Konrad Rudolph schrieb:

    Weder noch. Dafür nimmt man enums.

    /EDIT: Inwiefern soll es mit enums Ärger geben?

    Habe genau das auch gedacht. - Das Beispiel macht es einem ja soo einfach. 😃



  • Konrad Rudolph schrieb:

    Weder noch. Dafür nimmt man enums.

    /EDIT: Inwiefern soll es mit enums Ärger geben?

    Was nur geht wenn du konstanten auf reine Ganzzahlwerte beschränkst. Okay, im vorliegenden Fall hätte ich vermutlich auch ein enum genommen, aber das liegt am Beispiel.



  • The God is const, and our world is const in 4D (x,y,z,t) representation.



  • enums sind nicht gut geeignet, weil z.B. DAME + ATOUTBONUS den Wertebereich des Aufzählungstyps verlassen würde, überhaupt lässt sich mit enum-Konstanten nicht sonderlich gut rechnen.

    enum Rang{VII =7, VIII = 8, IX = 9};
    Rang meinRang = (Ergebnis irgend einer Berechnung); /* Fehler! Selbst wenn
     der Wert im zulaessigen Bereich liegen wuerde. */
    
    Rang meinRang2 = meinRang + 2; /*  Fehler! -> enum ist unbequem und unflexibel
     */
    

    -> enum nur dann, wenn auch hundertprozentig niemals damit gerechnet wird. Das ist aber oft schwer vorherzusehen. Deshalb lieber #define oder const, damit lässt sich später bestimmt problemlos rechnen.



  • unerfahren3 schrieb:

    enums sind nicht gut geeignet, weil z.B. DAME + ATOUTBONUS den Wertebereich des Aufzählungstyps verlassen würde

    Nein, tut es nicht. Aber es stimmt, allgemein sind enums nicht für Addition o.ä. vorgesehen. In diesem Fall ist eine Addition aber eher nicht angebracht, es wäre wohl sinnvoller, Flags zu verwenden und diese zu verodern.



  • drakon schrieb:

    globals-freak schrieb:

    Jester schrieb:

    ...also eigentlich nur bei globalen Konstanten.

    das ist auch der einzige fall, bei dem ich 'const' verwende.
    🙂

    Naja und da ich mal annehem, dass du keine 100 MB an Speicher drinn hast, wird es kaum merkbar sein, dass da Speicher gespart wird.

    doch, letztens erst ein paar webseiten + code mussten in 256K flash passen. der RAM war nur 64K gross. da hat 'const' echt was geholfen. aber eigentlich ziehe ich #pragmas oder irgendwelche linkereinstellungen vor, um objekte an bestimmte speicherbereiche festzunageln.
    🙂



  • webdesign-freak schrieb:

    drakon schrieb:

    globals-freak schrieb:

    Jester schrieb:

    ...also eigentlich nur bei globalen Konstanten.

    das ist auch der einzige fall, bei dem ich 'const' verwende.
    🙂

    Naja und da ich mal annehem, dass du keine 100 MB an Speicher drinn hast, wird es kaum merkbar sein, dass da Speicher gespart wird.

    doch, letztens erst ein paar webseiten + code mussten in 256K flash passen. der RAM war nur 64K gross. da hat 'const' echt was geholfen. aber eigentlich ziehe ich #pragmas oder irgendwelche linkereinstellungen vor, um objekte an bestimmte speicherbereiche festzunageln.
    🙂

    Ok. Ich habe in "PC- Dimensionen" gedacht. 😃



  • Simon2 schrieb:

    KasF schrieb:

    Ich find ein const sieht einfach schööön aus 🙂

    const int SIZE = 10;
    void func( const Muap& obj );
    int getMem() const;
    

    Und ich finde, es sieht noch schöner aus, wenn man die const-Position konsistent hält:

    int const SIZE = 10;
    void func( Muap const& obj );
    int getMem() const;
    

    😃

    Gruß,

    Simon2.

    ich finds eigentlich ganz praktisch, wenn man sofort das "const" sieht. Aber ich seh letztens oefters "Foo const& foo" anstatt "const Foo& foo"... wie kommts?



  • Blue-Tiger schrieb:

    ich finds eigentlich ganz praktisch, wenn man sofort das "const" sieht. Aber ich seh letztens oefters "Foo const& foo" anstatt "const Foo& foo"... wie kommts?

    Hat Simon doch geschrieben: Weil's so konsistent ist. Bei 'const'-Methoden ist das 'const' halt zwangsläufig postfix, daher bietet es sich an, dass es auch bei anderen Deklarationen postfix gestellt wird.



  • Konrad Rudolph schrieb:

    Blue-Tiger schrieb:

    ich finds eigentlich ganz praktisch, wenn man sofort das "const" sieht. Aber ich seh letztens oefters "Foo const& foo" anstatt "const Foo& foo"... wie kommts?

    Hat Simon doch geschrieben: Weil's so konsistent ist. Bei 'const'-Methoden ist das 'const' halt zwangsläufig postfix, daher bietet es sich an, dass es auch bei anderen Deklarationen postfix gestellt wird.

    es ist bei den const-Methoden ja eigentlich nur ein layouttechnischer "Hack", weil der this-Zeiger implizit uebergeben wird. Aus Konsitenzgruenden ueber all das const am Ende zu schreiben find ich da etwas merkwuerdig o_0 Ist das echt der einzige Grund?



  • Beim Programmieren ist vieles ein – wie nanntest Du's? – layouttechnischer Hack. Es geht schließlich darum, das ganze lesbar zu machen.

    Da die beiden Varianten ansonsten gleichwertig sind, ist das u.a. für mich Grund genug.



  • pumuckl schrieb:

    Bashar schrieb:

    Nachteile von const:
    http://c2.com/cgi/wiki?AvoidConstCompletely

    Wenn man sich das mal genauer anschaut kommen dort zu jedem Nachteil, den const angeblich hat (schwarze Punkte), mehrere Gegenargumente (weisse Punkte)...

    Und wenn man es noch genauer anschaut, sieht man, dass das nicht so ist 🤡 Die weißen Punkte sind auch manchmal keine Gegenargumente, manchmal fehlen Gegenargumente oder beziehen sich nur auf eingeschränkte Aspekte. Wenn man const benutzt, muss man sich darüber im klaren sein, dass sich das durch das ganze Programm zieht (=> ConstIsAVirus), weil man auf einem const-Objekt nur const-Methoden aufrufen kann. Das führt dann irgendwann zu solchen Abscheulichkeiten wie const_iterator, also Codeduplikation. Wenn man da mal den Gewinn gegenrechnet, sieht das gar nicht mehr so gut aus für const.



  • Blue-Tiger schrieb:

    Aber ich seh letztens oefters "Foo const& foo" anstatt "const Foo& foo"... wie kommts?

    Die Schreibweise ist unter anderem von dem Versuch const bei Zeigern zu erklären, und einen konsistenten Stil zu finden hergekommen. Bei den folgenden Schreibweisen hat man den Vorteil direkt ablesen zu können was const ist (von rechts nach links):

    Foo const & value; // Foo ist konstant
    Foo const * value; // Foo ist konstant
    Foo * const value; // Zeiger ist konstant
    

    Es ist also eine reine Vereinfachung wenn man sich den mal daran gewöhnt hat.

    Bashar schrieb:

    Wenn man da mal den Gewinn gegenrechnet, sieht das gar nicht mehr so gut aus für const.

    Ich sehe den Gewinn den man durch const hat weiter als schwerwiegender als die Nachteile an. Und sei es nur das man den Code direkt ansieht was gemeint ist. Wie heißt es so treffend:

    Code wird häufiger gelesen, als geschrieben

    Alleine schon die Lesbarkeit ist für mich DAS Argument schlechthin. Ganz zu schweigen das der Compiler dann auch die Möglichkeit hat mich dann auf eine falsche Bedienung hinzuweist. Mir ist es definitiv lieber wenn ich mir nur die Deklaration anschauen muss um zu wissen ob etwas manipuliert wird oder nicht. Ich möchte nicht erst die Implementierung analysieren müssen um festzustellen ob ich an einer Stelle eine Kopie übergeben muss, oder das Original übergeben kann, wenn ich keine Änderung erwarte.

    cu André



  • Blue-Tiger schrieb:

    Konrad Rudolph schrieb:

    Blue-Tiger schrieb:

    ich finds eigentlich ganz praktisch, wenn man sofort das "const" sieht. Aber ich seh letztens oefters "Foo const& foo" anstatt "const Foo& foo"... wie kommts?

    Hat Simon doch geschrieben: Weil's so konsistent ist. Bei 'const'-Methoden ist das 'const' halt zwangsläufig postfix, daher bietet es sich an, dass es auch bei anderen Deklarationen postfix gestellt wird.

    es ist bei den const-Methoden ja eigentlich nur ein layouttechnischer "Hack", weil der this-Zeiger implizit uebergeben wird. Aus Konsitenzgruenden ueber all das const am Ende zu schreiben find ich da etwas merkwuerdig o_0 Ist das echt der einzige Grund?

    Ja, weil es nicht nur um Methoden geht, sondern auch bzw. eher um Zeiger:

    int * const p = ...; // const steht auch hier rechts von dem auf was es wirkt
    int * const * p2 = ...; // und hier auch
    int const* p3 = ...; // wenn man es so schreibt auch
    const int* p4 = ...; // wenn man es so schreibt allerdings nicht
    

    Nochmal zu...

    Aus Konsitenzgruenden (...) Ist das echt der einzige Grund?

    Ja.
    Es ist IMO einfacher Code zu lesen wo const immer an der gleichen Stelle steht, statt Code wo const mal da mal da steht. Also legt man es fest. Und da es eben ein paar Stellen gibt wo const nur rechts stehen kann macht es doch nur Sinn es auch bei "const T"/"const T&" vs. "T const"/"T const&" auf rechts festzulegen.

    Stilistische Freiheit ist überbewertet, und zwar enorm.



  • möp??
    also ist int const besser als const int? oder gilt das eben nur für methoden?
    sry wenn das schon geklärt wurde, ich habe mir das nicht alles hier durchgelesen.



  • unerfahren3 schrieb:

    Welche Variante findet ihr 'stilistisch schöner':

    Für mich gibts nur die erste Variante, die zweite ist schon disqualifiziert bevor ich's mir ganz angeschaut habe 🙂

    Zu pre/post-const: Mir gefällt das post-const überhaupt nicht. Ist eben Geschmackssache, aber vllt ändert sich das ja noch 😉



  • hustbaer schrieb:

    Es ist IMO einfacher Code zu lesen wo const immer an der gleichen Stelle steht, statt Code wo const mal da mal da steht. Also legt man es fest. Und da es eben ein paar Stellen gibt wo const nur rechts stehen kann macht es doch nur Sinn es auch bei "const T"/"const T&" vs. "T const"/"T const&" auf rechts festzulegen.

    Stilistische Freiheit ist überbewertet, und zwar enorm.

    Jo, eure Argumente leuchten so langsam aus. Allerdings hab ich diese Schreibweise zum Ersten mal vor ein paar Wochen hier im Forum gesehn. Jeglicher Quellcode, den ich sonst les (Buecher, Blogs, hier im Forum, Open-Source-Programme, etc.) schreibt "const int" statt "int const". Die Schreibweise ist also nicht so verbreitet hab ich den Eindruck, deswegen wunderts mich. Hab ich das noch nie mitgekriegt und les nur immer die falschen Buecher (IIRC benutzen Stroustrup, Meyers, GOTW und die Gang Of 4 alle "const int") oder ist diese Schreibweise doch relativ untypisch? (denn wie du sagst, Stilistische Freiheit sollte nicht auf Kosten der Lesbarkeit gehen... und "gewohnter" Code ist nunmal lesbarer, IMO).


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