Der nächste Dreckskonzern setzt seine Leute auf die Straße.



  • Es wird immer bei irgendwelchen Firmen Zeiten geben, zu denen massiver Stellenabbau betrieben wird: Aus welchen Gründen auch immer. Ich vermute, dass keiner hier einen derart detaillierten Einblick in die Struktur und die Vorgänge innerhalb von BMW hat, um genau sagen zu können, was da nun gerechtfertigt ist und was nicht. Offensichtlich ist es ja so, dass BMW kein Problem damit hat, auf diese Leute zu verzichten. Wenn die so unglaublich zur Wertschöpfung beitragen würden, dann würde das vermutlich anders aussehen.

    Aber unabhängig von BMW, Siemens und Nokia und was es da in letzter Zeit noch so gab, scheint sich der Arbeitsmarkt insgesamt eher gut zu entwickeln. Gerade heute kamen neue Zahlen heraus und die Arbeitslosenquote ist wieder gesunken. Das halte ich persönlich für viel relevanter als die Meldung, dass irgendeine Firma ein paar tausend Stellen abbauen will.



  • ChrisM schrieb:

    Hallo,

    Leprechaun schrieb:

    Vielleicht damit? http://www.welt.de/wirtschaft/article1612747/BMW_setzt_56_Milliarden_Euro_um.html
    BMW geht es nicht schlecht, aber die Gier nach mehr ist einfach grenzenlos geworden.

    du meinst die Gier, die dafür sorgt, dass die Staatskasse trotz der Geldverschwendung gut gefüllt wird? Oder die Gier, weswegen die Leute überhaupt erst eingestellt wurden?

    Oder denkst du, jemand- vor allem ein Aktionär- würde noch Geld investieren, wenn sein Gewinn immer mit dem Gier-Argument gekappt wird, aber er auf Verlusten sitzen bleibt (wobei das auch nicht 100%-ig stimmt, siehe IKB, aber in der Regel läuft es doch so: Wenn das Unternehmen gut läuft, hat es gefälligst seine ominöse "Pflicht gegenüber der Gesellschaft" zu erfüllen und wenn es schlecht läuft, sind die Manager daran schuld).

    Chris

    Die IKB ist eine Bank welche von der Deutschen Wirtschaft weitestgehend kontrolliert wurde. In den Aufsichtsräten etc. saßen viele Industriegrößen.
    Bisher hat die Pleite (so ist es doch) der IKB den Steuerzahler 6,4 Milliarden € gekostet.

    Es ist normal, das Konzerne umstrukturiert werden, was in Deutschland fehlt ist der Anreiz zu investieren, wir ersticken doch in unserer Bürokratie.
    Abgesehen davon geht es auf dem Arbeitsmarkt immer noch bergauf. Und als Aktiengesellschaft muss man nunmal der Macht des Kapitals hörig sein.

    Sehr guter Artikel zu dem Thema:
    http://www.spiegel.de/wirtschaft/0,1518,538398,00.html

    phlox



  • Diese "Dreckskonzerne" sichern den Wohlstand vieler Menschen. Man sollte nicht leichtfertig auf linke Propaganda herein fallen. Der Grund für den Stellenabbau in Deutschland könnte darin begründet sein, dass andere Standorte für ein Unternehmen einfach attraktiver sind. Einen Teil dieses Problems verantworten genau die Parteien, die die Auswirkungen ihrer Untaten anschließend lauthals beklagen. Jede neue Maßnahme, die sie noch dazu erfinden, wird den Vorgang noch beschleunigen.


  • Mod

    Keine Bange, der Sozialismus kommt bald wieder. In ca. 5 Jahren ist die SED wieder an der Regierung. Dann wird die Macht der Arbeiterklasse erneut herrschen, es gibt Wohlstand und Bananen für alle, so wie damals in der DDR.



  • Hallo,

    phlox81 schrieb:

    Abgesehen davon geht es auf dem Arbeitsmarkt immer noch bergauf.

    und woran machst du das fest?

    Doch hoffentlich nicht an den geschönten Zahlen. Wenn ich meine Berechnungsgrundlage andauernd ändere und immer mehr Leute nicht mehr als "arbeitslos" bezeichne, obwohl sie es de facto sind, ändert sich halt am Ende doch nur die Zahl auf dem Papier und es gibt das böse Erwachen. Aber bis dahin sind die Politiker, die den Erfolg jetzt für sich verbuchen, schon längst über alle Berge.

    @Marc++us: Nur, dass sich die Kommunisten diesmal "Die Linke" nennen. 👍

    Chris



  • Waehre ein Fortschritt, wenn Leute nicht - offensichtlich grundlos - entlassen werden wuerden.



  • Apollon schrieb:

    Waehre ein Fortschritt, wenn Leute nicht - offensichtlich grundlos - entlassen werden wuerden.

    Naja, das sind 8000 Leute bei BMW, wenn ich mich nicht irre. Warum kann es sich BMW eigentlich leisten, diese Leute zu entlassen? Können sie die Produkte dieser Arbeiter nicht absetzen, weil sie zu teuer sind oder andere Mängel haben? Gibt es vielleicht irgendwo ein anderes Werk, das diese Produkte deutlich günstiger herstellen kann? Sind die Werke von BMW generell nicht gut ausgelastet? Konnten Arbeitsschritte durch neue Maschinen wegrationalisiert werden? Bricht der Markt ein, weil sich die Leute in Amerika nichts mehr leisten können? Es ist eigentlich egal, was es ist: Es gibt immer einen Grund. Manager handeln auch nicht willkürlich, sondern optimieren halt die Prozesse innerhalb des Unternehmens. Es ist doch klar, dass ein Unternehmen kein Sozialverein ist. Und irgendwann muss man als Manager halt die Konsequenzen ziehen, wenn man merkt, dass man zu viel Personal für die zu erledigende Arbeit hat.



  • BMW ist eine AG und somit ist die Börse dafür verantwortlich, was der KOnzern zu tun hat. Wenn die Börse "sagt" es muß mehr Geld her, dann muß BMW reagieren, sonst werden sie abgestraft. Das ist das Konzept und keiner wird es ändern können, außer man schafft die AGs und Börsen ab.

    Übrigens, BMW entlässt ja niemanden. Sie trennen sich von ihren Leiharbeitern, und genau dafür sind Leiharbeiter da: ich beschäftige sie dann, wenn ich sie brauche. Brauche ich sie nicht mehr, brauchen sie morgen nicht wieder kommen. Und das ist 100% legetim. Ist bei mir (und anderen aus dem Forum) auch nicht anders: wenn mein Kunde mich morgen nicht mehr braucht, muß ich meinen Schreibtisch bei ihm morgen räumen.

    Und warum wird eigentlich nur auf die großen Konzerne rumgeritten? Jeder Betrieb, egal welcher Größe, entlässt Mitarbeiter, wenn er sie nicht mehr braucht oder kein Geld mehr für sie übrig hat.



  • ChrisM schrieb:

    Oder denkst du, jemand- vor allem ein Aktionär- würde noch Geld investieren, wenn sein Gewinn immer mit dem Gier-Argument gekappt wird, aber er auf Verlusten sitzen bleibt (wobei das auch nicht 100%-ig stimmt, siehe IKB, aber in der Regel läuft es doch so: Wenn das Unternehmen gut läuft, hat es gefälligst seine ominöse "Pflicht gegenüber der Gesellschaft" zu erfüllen und wenn es schlecht läuft, sind die Manager daran schuld).

    Der IKB-Skandal zeigt doch das Problem: Die Gewinne werden privatisiert und für die Verluste darf die Gemeinschaft aufkommen. Da muss man sich wirklich nicht wundern, wenn die Bevölkerung für so etwas kein Verständnis zeigt und die SED oder andere Radikalen wählt.

    Und wenn es schlecht läuft, dann sind die Manager nun einmal Schuld. Aber es kommt dazu auch noch schlecht rüber, wenn die Manager nachdem sie eine Firma an die Wand gefahren haben, ebenfalls mit einem Bonus in den Urlaub entlassen werden.



  • Hallo,

    Apollon schrieb:

    Waehre ein Fortschritt, wenn Leute nicht - offensichtlich grundlos - entlassen werden wuerden.

    arbeitest du bei BMW im Management oder woher weißt gerade du, wie notwendig diese Leute für BMW waren/sind? Falls nicht, denke ich, du solltest hierrüber keine Aussage machen und das den Leuten überlassen, die es wirklich wissen (und die sind nicht hier im Forum).

    Chris



  • Hallo,

    rüdiger schrieb:

    ChrisM schrieb:

    Oder denkst du, jemand- vor allem ein Aktionär- würde noch Geld investieren, wenn sein Gewinn immer mit dem Gier-Argument gekappt wird, aber er auf Verlusten sitzen bleibt (wobei das auch nicht 100%-ig stimmt, siehe IKB, aber in der Regel läuft es doch so: Wenn das Unternehmen gut läuft, hat es gefälligst seine ominöse "Pflicht gegenüber der Gesellschaft" zu erfüllen und wenn es schlecht läuft, sind die Manager daran schuld).

    Der IKB-Skandal zeigt doch das Problem: Die Gewinne werden privatisiert und für die Verluste darf die Gemeinschaft aufkommen. Da muss man sich wirklich nicht wundern, wenn die Bevölkerung für so etwas kein Verständnis zeigt und die SED oder andere Radikalen wählt.

    genau dieses Problem sehe ich auch. Es geht nicht an, dass die private Wirtschaft mit Steuergeldern "gerettet" wird, nachdem sie sich verspekuliert hat. Egal ob direkt, indirekt oder sehr indirekt über massive Zinssenkungen.

    Allerdings wird dieses Thema in den Mainstream-Medien kaum thematisiert, oder? Wo war die Bild-Schlagzeile gegen die IKB-Rettung?

    Chris



  • ChrisM schrieb:

    genau dieses Problem sehe ich auch. Es geht nicht an, dass die private Wirtschaft mit Steuergeldern "gerettet" wird, nachdem sie sich verspekuliert hat. Egal ob direkt, indirekt oder sehr indirekt über massive Zinssenkungen.

    Dem schließe ich mich an. AFAIK hat das damals mit dem Baukonzern Holzmann angefangen. Dem hat Schröder damals auch durch massive Finanzhilfen ein paar weitere Monate verschafft, bevor es dann doch Aus war. Ich weiß nicht, ob es davor schon etwas in der Art gab.

    Bei der IKB muss man das allerdings auch noch unter einem anderen Aspekt sehen. Es gibt wohl eine ganze Menge Unternehmen jeder Größenordnung, die mit der IKB Geschäftsbeziehungen haben. Seien es nun Kredite, die diese Firmen bei der IKB aufgenommen haben oder andere Dinge. Wenn die IKB zu machen müsste, dann hätten da wohl jede Menge Unternehmen Probleme. Man kann die IKB also nicht so leicht als isoliertes Unternehmen betrachten, wie es vielleicht bei vielen anderen Firmen der Fall ist. Ich glaube, bei der Rettung der IKB stand auch nicht die IKB im Brennpunkt des Interesses, sondern eben diese Masse an Unternehmen, die von der IKB abhängig sind. Natürlich hat jedes größere Unternehmen weitere Unternehmen, die von diesem Unternehmen abhängig sind. Bei einer Bank ist das aber vermutlich ein viel umfassenderes Problem. Vor allem bei einer Bank, die in erster Linie mittelständische Unternehmen als Kunden hat, wie es wohl bei der IKB der Fall ist.



  • @Gregor
    Was passiert mit den Firmen, die ein Kredit von der IKB haben? Für die dürfte sich doch eigentlich nicht viel ändern. Irgendwer kauft die Reste der IKB und dann läuft der Kredit eben bei der neuen Bank.



  • [quote="ChrisM"]Hallo,

    @Marc++us: Nur, dass sich die Kommunisten diesmal "Die Linke" nennen. 👍

    Chris[/quote]

    ...immerhin hat es die sed geschafft, sich bereits zwei mal umzubennen *g



  • Erhard Henkes schrieb:

    Diese "Dreckskonzerne" sichern den Wohlstand vieler Menschen. Man sollte nicht leichtfertig auf linke Propaganda herein fallen. Der Grund für den Stellenabbau in Deutschland könnte darin begründet sein, dass andere Standorte für ein Unternehmen einfach attraktiver sind. Einen Teil dieses Problems verantworten genau die Parteien, die die Auswirkungen ihrer Untaten anschließend lauthals beklagen. Jede neue Maßnahme, die sie noch dazu erfinden, wird den Vorgang noch beschleunigen.

    beziehst du dich jetzt etwa auf die glorreichen jahre unter rot-grün ?



  • atomfish schrieb:

    Erhard Henkes schrieb:

    Diese "Dreckskonzerne" sichern den Wohlstand vieler Menschen. Man sollte nicht leichtfertig auf linke Propaganda herein fallen. Der Grund für den Stellenabbau in Deutschland könnte darin begründet sein, dass andere Standorte für ein Unternehmen einfach attraktiver sind. Einen Teil dieses Problems verantworten genau die Parteien, die die Auswirkungen ihrer Untaten anschließend lauthals beklagen. Jede neue Maßnahme, die sie noch dazu erfinden, wird den Vorgang noch beschleunigen.

    beziehst du dich jetzt etwa auf die glorreichen jahre unter rot-grün ?

    Vielleicht bezieht er sich auch auf den Mindestlohn. Die PIN Group mit ihren 9000 Angestellten ist ja inzwischen pleite. Ich kann mich noch daran erinnern, dass einige Politiker in diesem Zusammenhang im übertragenen Sinne gesagt haben, dass es doch ein Ding der Unmöglichkeit sei, dass Unternehmen, die vorher angekündigten negativen Konsequenzen von solchen politischen Entscheidungen tatsächlich zu spüren kriegen. Die Politiker hatten da definitiv einen Tunnelblick: Die haben nur gesehen: Mindestlohn ist populistisch und gut, die negativen Konsequenzen interessieren uns nicht. Wenn die PIN Group nicht bereit ist, 9.80€/Stunde zu zahlen, dann soll sie halt in die Insolvenz gehen. Naja, wir wissen ja: Jeder Lohn unter 9.80€/Stunde scheint in Deutschland unmenschlich zu sein.

    BTW: War nicht letzt so eine Meldung in den Medien, dass die Post wohl vorhat, diesen Mindestlohn in einigen Bereichen mit Zeitungszustellern zu umgehen?



  • k.a. ob er die PIN-AG meint, die ja nun nicht nur wegen des mindestlohns pleite gegangen ist, sondern es eh schon war. übrigens frag ich mich warum die immer noch briefe austeilen wenn sie pleite sind. aber egal.

    ich frag mich dann aber ob man einen stundenlohn von unter 10 € brutto in nem EU staat noch als wohlstand bezeichnen kann den wir den dreckskonzernen wie BMW zu verdanken haben. da beisst sich doch irgendwo was.

    sagen wir mal 5 Tacken/h macht 40 am tag, 200 die woche 800 im monat.
    das nenn ich wohlstand. äh brutto wohlstand.



  • Gregor schrieb:

    Die Politiker hatten da definitiv einen Tunnelblick: Die haben nur gesehen: Mindestlohn ist populistisch und gut, die negativen Konsequenzen interessieren uns nicht.

    Bah! Einige saßen gleich direkt im Vorstand der Post. Da kann man natürlich gut 2 Fliegen mit einer Klappe schlagen.



  • Hallo,

    atomfish schrieb:

    sagen wir mal 5 Tacken/h macht 40 am tag, 200 die woche 800 im monat.
    das nenn ich wohlstand. äh brutto wohlstand.

    und kein Lohn, sondern Abhaengigkeit vom Staat und Hartz 4 ist besser?
    Das ist naemlich die Alternative zu den 800 Euro im Monat (ich komme mit eigenem Haushalt und Auto mit weniger aus).

    Chris



  • atomfish schrieb:

    k.a. ob er die PIN-AG meint, die ja nun nicht nur wegen des mindestlohns pleite gegangen ist, sondern es eh schon war. übrigens frag ich mich warum die immer noch briefe austeilen wenn sie pleite sind. aber egal.

    Hi, so ein Insolvenzverfahren dauert natürlich eine gewisse Zeit. Aber auf Dauer wirst Du vermutlich keine Briefe mehr durch die PIN zugestellt kriegen. Und es stimmt IMHO nicht, dass die Insolvenz der PIN Group nichts mit dem Mindestlohn zu tun hat. Als Folge von diesem Mindestlohn haben sich die Investoren zurückgezogen, da sie gesehen haben, dass sie gegenüber der Post massive Wettbewerbsnachteile haben, die das Geschäftsmodell kaputt machen. Der Lohn war praktisch der einzige Punkt bezüglich dem die PIN Group gegenüber der Post im Vorteil war. Ansonsten hat die Post steuerliche Vorteile und natürlich auch Vorteile die durch die Größe usw. des Unternehmens entstehen. Die PIN Group hätte sich erst noch am Markt durchsetzen müssen.


Anmelden zum Antworten