Banker-Löhne uns soziale Verantwortung
-
Artchi schrieb:
Auch wenn ich deine Frage nicht korrekt verstanden habe
Das stimmt.
Ich rede nicht von Einzelfällen wie Ackermann.Ich rede von der allgemeinen Vermögens und Einkommensverteilung in Deutschland/westlicher Welt/gesamte Welt..
Wer schon hat bekommt noch mehr und wer wenig hat bekommt immer weniger bzw.Jetzt muss ich mich schon selbst zitieren:
Ich frage bloß, wo soll diese Entwicklung von steigenden Spitzeneinkommen und sinkenden(bzw. sehr deutlich langsamer steigenden) Durschschnittseinkommen enden?
Also nochmal: Wo endet deiner Meinung nach diese Entwicklung?
Grafik
Spiegel@all, schreibe ich so komisch oder versteht Artchi mich einfach nur nicht?
-
das endet in einer art neo-feudalismus.
mal ehrlich welcher von diesen mega verdienern hat denn noch bodenhaftung ?
die gehen doch nicht mehr aus dem haus ohne einen schwarm bodyguards um sie rum. die denkweise der "normalbvölkerung" können diese burschen doch überhaupt nicht mehr nachvollziehen.
-
Hi,
wenn ich solchen Schwachsinn wie daß einer Arm ist, der die Hälfte des Durchschnittseinkommens hat nur lese, dann kommt mir die Galle hoch.
wirkliche Armut läßt sich nur daran ermessen, ob jemand alle Ausgaben die er für sich tätigen muß auch tätigen kann.
Damit meine ich aber nicht die neuesten Computerspiele... sondern wichtige Ausgaben.
Derzeit ist es aber gerade in vielen Fällen so, daß gerade die sogenannten Armen die sind, die anteilig überdurchschnittlich viel für diversen Luxus ausgeben.
Ohne jetzt wieder in eine Disskusion übers Prekariat verfallen zu wollen, aber gerade bei denen sind Alkohol, Zigaretten, Flachfernseher, Viedeorekorder, Spielekonsolen, Premiere-Abo, teure Handys... schon Standard und das Bier holen die sich abends um 10 an der Tanke.
Ich zähle einkommensmäßig nun nicht zur Unterschicht (leider auch nicht zur Oberschicht sondern nur Ostdurchschnitt), aber mein Fernseher (noch Röhre, 48 cm) ist hirnalt, das Museum für Frühgeschichte würde ihn mir sicher gerne abnehmen. Mein Computer hat gerade mal 700 MHz (obwohl ich damit auch ein bisschen zu Hause arbeite bzw. mich fachlich fit halte), das Handy ist ein billiges mit Prepaidkarte, Premiere-Abo, Spielekonsole, Zigaretten wird man bei mir nicht finden und mein Alkoholvorrat hat Halbwertszeiten die man auch besser in Jahren ausdrückt. Ich war auch mal ca 4 jahre arbeitslos und hab damals an Arbeitslosenhilfe (kaufkraftmäßig) weniger als die heutigen Hartz IV'ler gehabt, aber mich nie arm gefühlt.
Ich finde, daß hat Graziano Rockigiani mal sehr gut auf den Punkt gebracht, als er mal darauf angesprochen wurde daß er aus "armen" Verhältnissen kommt.
Er sagte damals sie hatten ne schöne Wohnung, genug zu essen und was anständiges anzuziehen, also hatte er ne schöne Kindheit. Und das ist ein Mann, der Geld in ordentlichen Mengen geschaffelt hat. Aber er ist dabei wie man sieht noch normal geblieben.Wenn ich dagegen von Hatz IV-Kindern höre, daß sie den als arm ansehen, wo nicht jeder in sienem Zimmer nen eigenen Fernseher hat, dann kann ich nicht empfinden, daß das wirklich Armutszeichen sind.
Abgesehen davon, jeder ist seines Glückes eigener Schmied. daß mit harter Arbeit nicht mehr die Kohle zu verdienen ist, ist seit mindestens 20 Jahren klar. Aber das unter viertel hats ja nicht nötig, mal richtig die Arschbacken zusammenzukneifen und einen Top-Schulabschluß zu machen und ein Bombenstudium hinzulegen, sondern fängt lieber schon wären der Schule mit dem Saufen und herumhängen an. Dann aber neidisch auf die Einkommen der Leistungserbringer gucken und von Verteilen reden.
Es gibt genug, die schon jenseits der 30 sind, oder die im Osten bis zur Wende einen Job hatten, der weggefallen ist, oder die gesundheitliche Einschränkungen haben... Das sind die, die heute leider durch den Rost fallen.
Aber mit all denen, die den Arsch nur noch zum Kissen drunterlegen hochkriegen hab ich da kein Mitleid.
Den führenden Platz Deutschlands in der Welt sichert nicht das unterste Viertel, sondern immer noch das oberste Viertel, und die anderen können froh sein, wenn dabei für sie genug mit dabei abfällt.Gruß Mümmel
-
Gregor schrieb:
Natürlich sind wir bei diesen Topmanagern nicht mehr unbedingt in einem Bereich, in dem das Einkommen besonders stark mit der Leistung oder der Ausbildung oder ähnlichem korreliert.
Womit korreliert es denn sonst ? 13 Mio, 11 Mio, 15 Mio, alles ok, oder ?
Es darf nicht der Eindruck entstehen, daß jemand seinen Sinn für Zahlen verloren hat.
-
Wenn ich es mir recht überlege sollten unsere Politiker auch solche Gehälter bekommen. Wäre doch nur konsequent. Das würde ja auch garantieren, dass wir nur noch die absoluten Spitzenpolitiker haben.
-
Hi Tim,
dann würden sich vielleicht mal die Besten darum reißen Politiker zu werden.
Aber im Gegenzug müßte die Zahl reduziert werden. Wozu braucht Deutschland 612 Abgeordnete des Deutschen Bundestages? Das sind mehr, als die im Verleich riesigen USA haben.
Den Bundestag auf ca 100 Abgeordnete runtergeschrumpft und denen ein wirklich konkurenzfähiges Salär geben. Allerdings nur für die zeit, wo sie wirklich dabei sind.Da würde im endeffekt dann wesentlich mehr bei rauskommen.
Gruß Mümmel
-
Natürlich müsste dann jeder Abgeordnete die zehnfache Anzahl an Mitarbeitern haben, irgendwer muss die Gesetze ja auch tatsächlich schreiben und ändern.
-
Hi,
ich denke nicht, daß an neuen Gesetzen so ein Riesenbedarf ist. Ausmisten wäre besser.
Ich bin da immer noch von Möllemanns Vorschlag begeistert, ALLE Gesetze ausnahmslos mit einer Restgültigkeit von einem jahr zu versehen, und dann nur die zu verlängern, deren Wirksamkeit wirklich NACHGWIESEN ist. Dann hätten die Verschlepper und Verzögerer kenie Chancen mehr durch nichtstun doch alles beim alten zu lassen.Gruß Mümmel
-
Ach, da fällt mir noch ein :
Gregor schrieb:
Ein Unternehmen ist eben kein Sozialverein.
Unternehmen, die staatliche Hilfe brauchen, sind Sozialvereine. :p
-
merker schrieb:
Ach, da fällt mir noch ein :
Gregor schrieb:
Ein Unternehmen ist eben kein Sozialverein.
Unternehmen, die staatliche Hilfe brauchen, sind Sozialvereine. :p
Oha, wird aber schwierig, wenn man die (verzinsten) Nettogeldflüsse berechnen muss. :p
-
Elektronix schrieb:
Das weiß ich. Daran ist die Gesetzeslage schuld, die niedrigere Einkommensgruppen massiv benachteiligt. Ein Durchschnittsverdiener mit ca. 2600 Euro Bruttolohn zahlt mit 13% GKV-Beitrag etwa 350 Euro/Monat, Ackermann mit seiner privaten Versicherung nur ca. 150 Euro. Allein da fängt das schon an. Mit einer gesetzlichen Versicherung müßte er 151666,67 Euro/Monat oder 1,8Mio Euro /Jahr zahlen.
Mal nur so: http://de.wikipedia.org/wiki/Beitragsbemessungsgrenze
D.h. wäre er freiwillig in der gesetzlichen KV versichert, so würde er monatlich ca. 13% von 5300,- EUR zahlen, oder ca. EUR 689,-. Höher kann der Beitrag in die gesetzliche KV nie werden.
Und der Beitrag von 150 EUR in der privaten KV ist für ihn auch nicht erreichbar, da das Einstiegspreise für Studenten Mitte 20 sind, die Beiträge mit dem Alter (erst 1948 geboren) ansteigen.
Ist zwar nur ein Nebenkriegsschauplatz, aber so viele falsche Infos stören mich dann doch.
-
Elektronix schrieb:
Interessanter Artikel:
http://www.tagesschau.de/wirtschaft/ackermann12.htmlAckermann verdient 14Mio Euro im Jahr, vermutlich die Hälfte der gesamten Personalkosten der dt. Bank. Steigerung von 6% Innerhalb eines Jahres, in dem aber gleichzeitig zig "tarifbezahlte" Mitarbeiter gegangen wurden. Und die Lohnerhöhungen der Übrigen nicht einmal die Inflation ausgleicht.
Das ganze Gesülze von sozialer Verantwortung von den Konzernmanagern ist doch nur hohles Gelaber.
Und dann wundern sie sich, wenn der Konsum lahmt und die Leute sauer auf die Bosse sind.
Es wird keiner CEO ,weil er sich besonders viel für soziale Verantwortung übrig hat. Das würde bedeuten:
- die Gesellschaft zahlt viel Steuern.
- es werden viele uneffiziente Arbeitsplätze erhalten.
- die Mitarbeiter werden übermässig gut bezahlt, mit vielen Bonbons an betrieblichen Leistungen.=> alle Aktionäre würden Ihre Aktien abstossen, weil geringe Rendite.
=> die Firma geht pleite und alle verlieren.Ackermann ist überwiegend in mehreren Aufsichtsraten. Welche Interessen haben die Firmen Ihn in den Aufsichtsrat zu berufen? - Könnt Ihr mal raten.
Ich zahle doch lieber eine Million mehr für einen Executive, der eine Millarde mehr heraus holt. Das ist reines 'Angebot und Nachfrage'.
Eine Besonderheit sollte man über die Leiter von Gewerbebetrieben wissen - sie stehen immer mit einem Bein in den Knast! Wird bei einer Körperschaft eine Strafttat festgestellt, die sich nicht an einer Person festmachen lässt, geht der Betriebsleiter (CEO/Geschäftsführer) dafür in den Knast. Die hohen Gehälter sind auch so eine Art Risikozuschlag. Denkt nur an die Bestechungsskandale oder Bilanzfälschungen. Dabei kann ich auch noch ein paar Insiderstories erzählen.
Glaubt Ihr Ackermann, von Pierer oder Kleinfeld haben selber die Schmiergelder hingelegt?!
-
muemmel schrieb:
ich denke nicht, daß an neuen Gesetzen so ein Riesenbedarf ist. Ausmisten wäre besser.
Man muss auch alte Gesetze verändern. Außerdem:
Walter Eucken schrieb:
Ob wenig oder mehr Staatstätigkeit - diese Frage geht am wesentlichen vorbei. Es handelt sich nicht um ein quantitatives, sondern um ein qualitatives Problem. Der Staat soll weder den Wirtschaftsprozess zu steuern versuchen, noch die Wirtschaft sich selbst überlassen: Staatliche Planung der Formen - ja; staatliche Planung und Lenkung des Wirtschaftsprozesses- nein. Den Unterschied von Form und Prozess erkennen und danach handeln, das ist wesentlich. Nur so kann das Ziel erreicht werden, dass nicht eine kleine Minderheit, sondern alle Bürger über den Preismechanismus die Wirtschaft lenken können.
(Das Zitat finde ich so großartig!
)Prof84 schrieb:
Das ist reines 'Angebot und Nachfrage'.
Sicher, von einem effizienten Markt sollte man dennoch nicht sprechen.
-
muemmel schrieb:
Hi,
ich denke nicht, daß an neuen Gesetzen so ein Riesenbedarf ist. Ausmisten wäre besser.
Ich bin da immer noch von Möllemanns Vorschlag begeistert, ALLE Gesetze ausnahmslos mit einer Restgültigkeit von einem jahr zu versehen, und dann nur die zu verlängern, deren Wirksamkeit wirklich NACHGWIESEN ist. Dann hätten die Verschlepper und Verzögerer kenie Chancen mehr durch nichtstun doch alles beim alten zu lassen.Gruß Mümmel
Das wird nie passieren. Wir werden auch in 25 Jahren Gesetze aus dem Jahr 1890 haben.
Wenn wir schon bei Ungerechtigkeiten sind, finde ich das unsere Poliker viel zu unterbezahlt sind. Kein Top Manager der Welt geht doch freiwillig in die Politik, eher wird er Lobbyisten bezahlen. Wir sollten Ministern so viel bezahlen wie dem CEO von der Deutschen Bank, dann wuerden endlich mal faehige Leute dort arbeiten wollen.
-
Wie wäre es dann gleich mit einem gesetzlichen Maximallohn/einkommen ?
Dagegen dürften eh nur weniger als 10% der Bevölkerung berechtigte Einwände haben.
-
merker schrieb:
Wie wäre es dann gleich mit einem gesetzlichen Maximallohn/einkommen ?
Dagegen dürften eh nur weniger als 10% der Bevölkerung berechtigte Einwände haben.
dann müssen wir nur damit leben, dass bestimmte Schlüsselstellen unbesetzt bleiben....und am ende würden die plätze dann eh nur fremdbesetzt werden oder die bezahlung wird solang angepasst bis ein weg gefunden wurde, das gesetz zu umgehen(wie wärs zum Beispiel mit: bezahlung 10mio pro jahr...über 10 jahre).
Allein die existenz solch hoch bezahlter Positionen in einem Umfeld das auf maximale Effizienz und Gewinnmaximierung ausgelegt ist, sollte einem zu denken geben. Entweder, die Leute sind so gut im aushandeln ihrer Vergütung, dass sie es allein durch ihr Geschick verdient haben, oder die bezahlung ist absolut der arbeit angemessen.
-
merker schrieb:
Wie wäre es dann gleich mit einem gesetzlichen Maximallohn/einkommen ?
Dagegen dürften eh nur weniger als 10% der Bevölkerung berechtigte Einwände haben.
Hi. Welches Problem willst Du damit eigentlich angehen? Bei mir ist zumindest noch nicht angekommen, was das problematische daran sein soll, dass ein Herr Ackermann 14 Mio. € im Jahr verdient. Was hat denn das Einkommen von vielleicht 100 Topmanagern in Deutschland mit gesellschaftlichen Problemen zu tun? Warum siehst Du da überhaupt einen Regelungsbedarf?

-
merker schrieb:
Wie wäre es dann gleich mit einem gesetzlichen Maximallohn/einkommen ?
Und wenn man es ueberschreitet, dann wird man gleich erschossen. Oder wie stellst Du dir das vor?
otze schrieb:
merker schrieb:
Wie wäre es dann gleich mit einem gesetzlichen Maximallohn/einkommen ?
Dagegen dürften eh nur weniger als 10% der Bevölkerung berechtigte Einwände haben.
dann müssen wir nur damit leben, dass bestimmte Schlüsselstellen unbesetzt bleiben....
Keine Sorge. Ich melde mich freiwillig diese Stellen zu besetzen und das Maximaleinkommen zu kassieren.
-
DEvent schrieb:
Wenn wir schon bei Ungerechtigkeiten sind, finde ich das unsere Poliker viel zu unterbezahlt sind. Kein Top Manager der Welt geht doch freiwillig in die Politik, eher wird er Lobbyisten bezahlen. Wir sollten Ministern so viel bezahlen wie dem CEO von der Deutschen Bank, dann wuerden endlich mal faehige Leute dort arbeiten wollen.
Irgendwie machst du es dir da IMHO zu einfach.
1. Wer sagt, dass ein Top-Manager auch ein guter Politiker ist (merke: es gibt noch andere Parteien und Aufgaben neben der FDP und Wirtschafterei)?2. Wer sagt, dass derart abgehobene Bezahlung das Faehigkeitspotential erhoehen wuerde? Vielleicht ist das naiv, aber ich glaube nicht daran, dass faehige Leute nur deshalb nicht in die Politik gehen, weil ihnen die Bezahlung zu schlecht waere.
3. Wer sagt, dass sich in diesem Fall irgendetwas in der Politik zum Positiven veraendern wuerde? Da Leute, die nur wegen des Geldes in die Politik gehen wuerden tendenziell eben solche sind, die den Hals nicht voll kriegen, wuerde das allein vermutlich noch nicht einmal gegen Lobbyismus und Korruption wirken.
Fuer mich stellt sich das auch eher so dar, als wuerde sich in dem Bereich der Firmenoberen langsam aber sicher so etwas wie eine neue Elite oder Aristokratie aufschaukeln, die kaum noch Bezug zum Rest der Welt hat. Ich weis zwar nicht, was ein Manager konkret so zu arbeiten hat, kann mir aber nicht so recht vorstellen, dass dieser Job ein solches Millionengehalt mit derartigem Wachstum relativ zum Rest der Welt tatsaechlich wert ist.
Die Gruende dafuer sind mannigfaltig und vermutlich eine gute Mischung der meisten hier genannten Vermutungen + x.Naja, prinzipiell ist mir auch ziemlich egal, wer da wie viel Kohle scheffelt, auch wenn ich wie gesagt eine solche von Geldgier durchsetzte Mentalitaet nicht recht nachvollziehen kann/will.
-
Apollon schrieb:
Keine Sorge. Ich melde mich freiwillig diese Stellen zu besetzen und das Maximaleinkommen zu kassieren.
und wirst irgendwann kündigen und ins Ausland gehen, da du hierzulande deinen Lebensstandard maximal halten, nicht aber erhöhen kannst. Welches Gefühl muss es sein zu wissen, dass man, egal wie gut man arbeitet, niemals mehr Gehalt bekommt