Ist Deutschland religionsfeindlich?



  • Leprechaun schrieb:

    Ich finde es sehr schade, wie wenig viele Religionsanhänger über ihr heiliges Buch wissen.

    Ich finde es auch merkwürdig, daß ein erklärter Religionsverweigerer erklärt, er wüßte, was religiöse Menschen bewegt.

    Natürlich wurde Christus mehr als einmal als "Sohn Gottes" bezeichnet. Sogar der "Teufel" hat ihn so genannt.

    Ja, aber erst, nachdem er es selbst entdeckt hatte. Vor der Versuchungsgeschichte steht nämlich die Taufe. Und davor sind schon einige andere Sachen passiert. Lies mal genauer nach, in welcher Reihenfolge das steht!
    Außerdem hast Du den Inhalt völlig verdreht: Der Teufel sagt nicht "Du bist der Sohn Gottes", sondern "Wenn Du der Sohn Gottes bist, dann..." Er fordert also einen Beweis. Die Pharisäer sagen es ebenfalls so. Das ist das genaue Gegenteil von dem, was Du behauptest.
    Übrigens ist die Versuchungsgeschichte nur eine Parabel auf die inneren Zweifel, die der Mensch Jesus empfunden haben mag. Nicht einmal die kath. Kirche nimmt das heute noch wörtlich.



  • this->that schrieb:

    Und genauso ist es unsinnig generell alle Christen, Moslems etc. als Schwachsinnige zu bezeichnen.

    Richtig. Und deshalb tu ich das auch nicht. 🙄

    Elektronix schrieb:

    Ich würde eher sagen, es gibt keinen freieren Menschen, als den, der den Besatzern des eigenen Landes (Pilatus) ins Gesicht sagt, was er von ihm hält ("Du hättest keine Macht, wenn sie Dir nicht gegeben wäre").

    Und genau wie andere unfreie Menschen, Menschen, die in totalitären Staaten ihre Meinung sagen, hat auch Jesus laut Bibel auf brutalste Weise mit seinem Leben dafür bezahlen müssen.

    Aber genau darin liegt der Unterschied. Glauben wird frei gewählt (ich rede bewußt nicht von Religion!), Diktatur nicht. Glauben stellt eine Verbindung zur Metaphysik her, Diktaturen nicht.
    Letztendlich ist jeder Mensch für seinen Glauben selbst verantwortlich. Die Diktatur hingegen versucht ihn zu entmündigen.
    Tatsächlich versuchen auch einige religiöse Institutionen, den Menschen ihre Glaubensverantwortung abzunehmen. Daran ist aber nicht die Religion schuld, sondern die Menschen, die damit umgehen!

    Es spielt keine Rolle ob du von Religion oder Glauben sprichst. Beides ist gleich unfrei. Man hat die Möglichkeit sich davon zu befreien, keine Frage. Sonst würde ich hier überhaupt nicht reden, wie ich rede. Aber es ist nicht einfach. Ich werde jetzt nicht mit Entwicklungspsychologie anfangen, das interessiert hier sowieso erfahrungsgemäß niemanden. Deshalb ein anderer Ansatz: egal ob Religion oder Glauben, beides ist ganz klar geographisch verteilt und korreliert mit Gesellschaften. Wäre auch Glauben wirklich frei, dürfte es keine derartigen lokalen Abhängigkeiten geben. Stattdessen müsste der Glaube also nur von der Person abhängen. Das tut er aber, wie man an der Glaubensverteilung eindeutig sieht, nicht.
    Es existieren Mechanismen, die Menschen für einen bestimmten Glauben prädestinieren und ihn aufzwingen. Man kann sich dagegen wehren und davon befreien. Doch das ist sehr mühsam. Wirkliche Freiheit sieht anders aus.

    Und persönliche Glaubensverantwortung. Ich sehe besonders bei Christentum und Islam wenig davon. Dort heißt es nur Glaube oder verrecke. Menschen haben Glaubensverantwortung, sie müssen sie sich aber erkämpfen. Religionen und Glauben selbst fördert da gar nichts. Es ist wieder bezeichnend, dass es auch hier nicht etwa Religionen sind, die von Zweifel und eigener Verantwortung befreien, sondern immer nur Menschen. Die bösen menschlichen Institutionen eben, die die gute, reine Religion missbrauchen.

    Auch falsch. Früher haben Diktatoren versucht, ihre Herrschaft mit religiösen Leitsätzen zu rechtfertigen ("König von Gottes Gnaden".) Heutige Diktaturen tun genau das Gegenteil.

    Ich weiß zwar, dass du es nicht so mit Geschichte hast und es erst recht nicht allzu genau mit ihr nimmst, wenn es um Religion geht. Das jetzt ist aber wieder einmal ein starkes Stück. Totalitäre Systeme verlangen die absolute, totale Kontrolle über jedes Individuum. In diesem Sinn tut sich sehr wohl eine Parallele zu Religionen auf und der Islam, was auf Arabisch "Unterwerfung unter Gott" bedeutet, ist in diesem Punkt wenigstens ehrlich.
    So wie es für einen totalitären Herrscher inakzeptabel ist, wenn jemand an ihm zweifelt, ist es in der Zeit, als die monotheistischen Religionen entstanden, ebenfalls inakzeptabel an Gott zu zweifeln. Beides führt dabei gewöhnlich zum gewaltsamen Tod des Ungläubigen. Totalitäre Systeme streben nicht nur nach physischer Kontrolle über den Einzelnen, sondern auch nach psychischer Kontrolle.
    Anders bei den angesprochenen Königen und Kaisern. König X ist es völlig egal was der leibeigene Bauer Y in der Spelunke Z sagt und denkt. Dem totalitären Herrscher A ist es dagegen nicht egal, was Arbeiter B in Kneipe C so treibt. Das ist ein gewaltiger Unterschied: nämlich der zwischen nicht-totalitär und totalitär.
    Und warum Könige ihre Legitimation von der Religion ableiteten, sollte jetzt eigentlich auch klar sein. Denn selbige hatte die alleinige Kontrolle über die Psyche der Untertanen. Etwas was spätere totalitäre Systeme eben selbst erreichen wollten - und daher mit Religion zusammenstießen.

    Wer hat denn das behauptet?

    Du. In praktisch all deinen Sätzen, in allen deinen Beiträgen. Selbst unmittelbar nach dieser Frage schreibst du wieder genau das. Langsam glaube ich wirklich, dass du selbst nicht weißt, was du schreibst 😮



  • minhen schrieb:

    Elektronix schrieb:

    Ich würde eher sagen, es gibt keinen freieren Menschen, als den, der den Besatzern des eigenen Landes (Pilatus) ins Gesicht sagt, was er von ihm hält.

    Und genau wie andere unfreie Menschen, Menschen, die in totalitären Staaten ihre Meinung sagen, hat auch Jesus laut Bibel auf brutalste Weise mit seinem Leben dafür bezahlen müssen.

    Aber genau darin liegt der Unterschied. Glauben wird frei gewählt (ich rede bewußt nicht von Religion!), Diktatur nicht. Glauben stellt eine Verbindung zur Metaphysik her, Diktaturen nicht.
    Letztendlich ist jeder Mensch für seinen Glauben selbst verantwortlich. Die Diktatur hingegen versucht ihn zu entmündigen.
    Tatsächlich versuchen auch einige religiöse Institutionen, den Menschen ihre Glaubensverantwortung abzunehmen. Daran ist aber nicht die Religion schuld, sondern die Menschen, die damit umgehen!

    Es spielt keine Rolle ob du von Religion oder Glauben sprichst. Beides ist gleich unfrei. ... egal ob Religion oder Glauben, beides ist ganz klar geographisch verteilt und korreliert mit Gesellschaften. Wäre auch Glauben wirklich frei, dürfte es keine derartigen lokalen Abhängigkeiten geben. Stattdessen müsste der Glaube also nur von der Person abhängen. ...
    Es existieren Mechanismen, die Menschen für einen bestimmten Glauben prädestinieren und ihn aufzwingen. Man kann sich dagegen wehren und davon befreien. Doch das ist sehr mühsam. Wirkliche Freiheit sieht anders aus.

    Wenn Du so argumentierst, muß man klar sagen, daß es Freiheit überhaupt nicht gibt- nicht einmal politische Freiheit in einem Staat wie Deutschland.
    Hier liegt auch der Unterschied zwischen äußerer und innerer Freiheit.

    Glaube ist eine persönliche, individuelle Angelegenheit. Religion ist eine Sammlung von Leit- und Glaubenssätzen, die aus einzelnen oder kollektiven Erfahrungen entstanden sind. Parallel dazu bezeichnet man als Religion auch die Gemeinschaft von Menschen oder Völkern, die einer Religion anhängen. Diese Doppeldeutigkeit macht die Diskussion leider schwierig. Deshalb lege ich großen Wert darauf, das zu unterscheiden.

    Und persönliche Glaubensverantwortung. Ich sehe besonders bei Christentum und Islam wenig davon. Dort heißt es nur Glaube oder verrecke.

    Ich habe in den 35 Jahren meines religiösen Lebens keinen Priester oder Pastor persönlich erlebt, der mir sowaws sagte. Tut mir Leid, das kann ich nicht nachvollziehen. Selbst die kath. Kirche sagt, daß der Mensch auch außerhalb der Kirche die Wahrheit finden kann.
    Ich gebe zu, daß es auch im Christentum solche Fanatiker gibt. Die sind aber genau so wenig repräsentativ wie die Terroristen im Islam.

    Menschen haben Glaubensverantwortung, sie müssen sie sich aber erkämpfen. Religionen und Glauben selbst fördert da gar nichts. Es ist wieder bezeichnend, dass es auch hier nicht etwa Religionen sind, die von Zweifel und eigener Verantwortung befreien, sondern immer nur Menschen. Die bösen menschlichen Institutionen eben, die die gute, reine Religion missbrauchen.

    Nun ja, der Glaube kann immerhin zu der Erkenntnis führen, daß eine Religion nicht richtig ist. Es gibt also doch einen Unterschied.

    Auch falsch. Früher haben Diktatoren versucht, ihre Herrschaft mit religiösen Leitsätzen zu rechtfertigen ("König von Gottes Gnaden".) Heutige Diktaturen tun genau das Gegenteil.

    Ich weiß zwar, dass du es nicht so mit Geschichte hast und es erst recht nicht allzu genau mit ihr nimmst, wenn es um Religion geht. Das jetzt ist aber wieder einmal ein starkes Stück. Totalitäre Systeme verlangen die absolute, totale Kontrolle über jedes Individuum.

    Ich weiß zwar, daß Du mir gerne das Wort im Mund umdrehst und nicht auf die Unterscheidungen achtest, aber ich will trotzdem antworten.
    Manche absolutistischen Herrscher waren sehr wohl bemüht, ihr Volk weitreichende Freiheiten zu gewähren. Friedrich der Große hat niemdanden gefragt, welcher Religion er anhängt. Andere Beispiele lassen sich auch finden. Totzdem war Friedrich der Große ein totalitärer Herrscher, der alle Macht auf sich vereinte und keinen zweiten neben sich dultete.

    In diesem Sinn tut sich sehr wohl eine Parallele zu Religionen auf und der Islam, was auf Arabisch "Unterwerfung unter Gott" bedeutet, ist in diesem Punkt wenigstens ehrlich.

    Soweit ich die Übersetzung kenne (habe einige muslimische Bekannte), heißt Islam "Hingabe", nicht "Unterwerfung". Ist wohl auch ein Unterschied.

    So wie es für einen totalitären Herrscher inakzeptabel ist, wenn jemand an ihm zweifelt, ist es in der Zeit, als die monotheistischen Religionen entstanden, ebenfalls inakzeptabel an Gott zu zweifeln. Beides führt dabei gewöhnlich zum gewaltsamen Tod des Ungläubigen.

    Das gleiche gilt aber für polytheistische Religionen und deren Herrscher. Die römischen Kaiser oder die Pharaonen ließen sich als Götter verehren, die chinesischen Kaiser als Gottessöhne bezeichnen.
    Das mit dem Tod war vielleicht früher mal so. Wir sollten nicht verschweigen, daß sich zumindest die christlichen Kirchen heute stark weiterentwickelt haben. Und der Islam hat sich früher mal auch ganz anders verhalten.

    Totalitäre Systeme streben nicht nur nach physischer Kontrolle über den Einzelnen, sondern auch nach psychischer Kontrolle.
    Anders bei den angesprochenen Königen und Kaisern. König X ist es völlig egal was der leibeigene Bauer Y in der Spelunke Z sagt und denkt.

    Na gut. Sagen wir, manche absolutistischen Herrscher waren nicht totalitär. Es gab neben den Aufgeklärten auch sehr diktatorische Herrscher, die sehr genau darauf achteten, wer was sagt oder denkt. Nicht zuletzt darum wurden z. B. die Hugenotten aus Frankreich vertrieben, weil sie die der Reformation anhingen, während der franz. König katholisch war. Außerdem gab es einen Haufen Religionskriege. Der preußische König hingegen hat sie alle aufgenommen, unabhängig von ihrer Religion.

    Und warum Könige ihre Legitimation von der Religion ableiteten, sollte jetzt eigentlich auch klar sein. Denn selbige hatte die alleinige Kontrolle über die Psyche der Untertanen.

    Nun ja, Friedrich der Große war ein absolutistischer "König von Gottes Gnaden". Nach absoluter psychischer Kontrolle strebte er aber nicht.

    Wer hat denn das behauptet?

    Du. In praktisch all deinen Sätzen, in allen deinen Beiträgen. Selbst unmittelbar nach dieser Frage schreibst du wieder genau das. Langsam glaube ich wirklich, dass du selbst nicht weißt, was du schreibst 😮

    Dann kann ich nur wieder antworten, daß Du nicht ließt, was ich schreibe bzw. Dir keine Gedanken machen willst, was ich ausdrücken will. Stichwort Unterscheidungen zwischen Religion und Religion. Ich gebe zu, es ist manchmal schwierig, das richtige auszudrücken, weil viele Wörter doppelt oder falsch gebraucht werden. Trotzdem sollte es mit ein bißchen Nachdenken verständlich sein.



  • Elektronix schrieb:

    Natürlich wurde Christus mehr als einmal als "Sohn Gottes" bezeichnet. Sogar der "Teufel" hat ihn so genannt.

    Ja, aber erst, nachdem er es selbst entdeckt hatte.

    Nein. Das erste Mal, daß Christus zu hören bekam, er wäre angeblich ein "Gottessohn", geschieht laut Matthäus-Evangelium kurz nach seiner Geburt:

    Und siehe, eine Stimme vom Himmel herab sprach: Dies ist mein lieber Sohn, an dem ich Wohlgefallen habe.

    Diese, übrigens sehr zweifelhafte Begebenheit, führte offensichtlich dazu, daß einige Leute ihn später ständig fragten, ob er nun wirklich ein Gottessohn sei. Übrigens: Christus hat öfter die Worte "mein Vater" gebraucht, als er von Gott sprach. Er bezog diese Worte aber nur auf die Annahme, daß Gott der Vater (Schöpfer) aller Menschen, also auch sein Schöpfer sei.



  • Leprechaun schrieb:

    Elektronix schrieb:

    Natürlich wurde Christus mehr als einmal als "Sohn Gottes" bezeichnet. Sogar der "Teufel" hat ihn so genannt.

    Ja, aber erst, nachdem er es selbst entdeckt hatte.

    Nein. Das erste Mal, daß Christus zu hören bekam, er wäre angeblich ein "Gottessohn", geschieht laut Matthäus-Evangelium kurz nach seiner Geburt:

    Und siehe, eine Stimme vom Himmel herab sprach: Dies ist mein lieber Sohn, an dem ich Wohlgefallen habe.

    Diese, übrigens sehr zweifelhafte Begebenheit, führte offensichtlich dazu, daß einige Leute ihn später ständig fragten, ob er nun wirklich ein Gottessohn sei.

    Wenn Du diese Begebenheit für so zweifelhaft hältst, warum führst Du sie dann gleich als Beweis für Deine These an?
    Ich habe das mal hier ➡ http://www.forums9.ch/advent/geschichten/matthaeus_weihnacht.htm
    nachgelesen, kann aber den Satz mit dem "geliebten Sohn" in der Weihnachtsgeschichte nicht finden. Die ausführlichste Weihnachtsgeschichte steht bei Lukas, und da steht er auch nicht drin: ➡
    http://www.bibel-online.net/buch/42.lukas/2.html

    Tatsächlich stammt der eher aus der Taufgeschichte: "Und der Himmel öffnete sich, und der heilige Geist kam auf ihn herab in Gestalt einer Taube. Und eine Stimme sprach: Dies ist mein geliebter Sohn, an ihm habe ich wohlgefallen". ➡
    http://www.kirche-mv.de/Matthaeus-3-13-17-Taufe-Jesu.9187.0.html

    Über die Kindheit und Jugend Jesu und wer da was zu ihm sagte, ist so gut wie nichts überliefert, außer der Geschichte vom 12-jährigen Jesus im Tempel. Und da stellt er selbst klar, daß er "im Haus seines Vaters" sein muß. Da streiten sich aber die Gelehrten, ob das nicht eine Erfindung von Johannes (dem Evangelisten) ist.

    Übrigens: Christus hat öfter die Worte "mein Vater" gebraucht, als er von Gott sprach. Er bezog diese Worte aber nur auf die Annahme, daß Gott der Vater (Schöpfer) aller Menschen, also auch sein Schöpfer sei.

    Das ist ⚠ Deine ⚠ Interpretation- kann man aber annehmen. Andere interpretieren es als persönliche Vater-Sohn-Beziehung. Was Jesus damit wirklich gemeint hat, weiß nur er selbst.
    Jesus hat in vielen Reden gesagt "weil ich vom Vater bin", "weil ich die Worte des Vaters rede", "ich und der Vater sind eins", "der Vater, der mich gesandt hat" und stellt das der Beziehung, die Menschen üblicherweise zu Gott pflegen, gegenüber. Damit macht er deutlich, daß er hier keine allgemeine geschöpfliche Beziehung meint, sondern eine direkt persönliche.

    Übrigens hat Jesus seine Mitmenschen immer mit sich selbst gleichgestellt, hat sie also auch als "Kinder Gottes" gesehen. Letzendlich kann also jeder Mensch eine unmittelbare persönliche Beziehung zum "Vater" haben. Jesus macht hier keine Vorschriften.



  • Leprechaun schrieb:

    So kann ein wirklich gläubiger Muslim oder Christ niemals die Religion des Anderen tolerieren

    Ich kenne schon mindestens einen, bei dem das aber so ist. Deine Aussage ist also falsch. qed



  • Elektronix schrieb:

    Wenn Du diese Begebenheit für so zweifelhaft hältst, warum führst Du sie dann gleich als Beweis für Deine These an?

    Das Zweifelhafte an der Geschichte ist die Stimme aus dem Himmel. Vielleicht wollte sich jemand einen Spaß erlauben, ist auf das Dach des Stalls geklettert und hat mit dunkler Stimme diese bedeutungsschweren Worte gesprochen, ohne zu ahnen, daß damit eine Lawine losgetreten wird, die zweitausend Jahre später noch nicht verebbt ist.



  • Leprechaun schrieb:

    Elektronix schrieb:

    Wenn Du diese Begebenheit für so zweifelhaft hältst, warum führst Du sie dann gleich als Beweis für Deine These an?

    Das Zweifelhafte an der Geschichte ist die Stimme aus dem Himmel. Vielleicht wollte sich jemand einen Spaß erlauben, ist auf das Dach des Stalls geklettert und hat mit dunkler Stimme diese bedeutungsschweren Worte gesprochen, ohne zu ahnen, daß damit eine Lawine losgetreten wird, die zweitausend Jahre später noch nicht verebbt ist.

    Und an dieses nachgeburtliche Trauma hat sich der kleine Jesus natürlich sein Leben lang erinnert. So wie sich Säuglinge an alles erinnern, was sie so hören... 🙄

    Ich versuche mir das jetzt mal vorzustellen. Ein kleines Kind begegnet irgendeinem Fremden, der zu ihm sagt: "Du bist Gottes Sohn". Glaubst Du wirklich, daß der Kleine deswegen sich für den Sohn Gottes hält? Muß für Psychologen interessant sein...

    Elektronix schrieb:

    Ich habe das mal hier ➡ http://www.forums9.ch/advent/geschichten/matthaeus_weihnacht.htm
    nachgelesen, kann aber den Satz mit dem "geliebten Sohn" in der Weihnachtsgeschichte nicht finden.

    Ich sagte bereits, daß ich es sehr bedauere, wie wenig religiöse Menschen wirklich über die Grundlagen ihres Glaubens wissen. Such den Satz doch einfach bei Google.

    Habe ich getan. Gefunden habe ich nur Mt 3,13-17 (Taufe Jesu) und Mt 17, 1-9 (Verklärung Jesu). Nichts davon in der Weihnachtsgeschichte.
    Sorry, ich kenne die Bibel nicht auswendig, aber die Weihnachtsgeschichte und die beiden anderen Stellen kenne ich gut genug. Aber zu Deiner Beruhigung: Heute Abend werde ich mir das NT und die Wortkonkordanz nochmal vornehmen, und wenn das tatsächlich in der Weinhnachtsgeschichte steht, schreibe ich es hier rein.

    [Edit] Wie wäre es, wenn Du die Stelle auch mal posten würdest? Dann kannste beweisen, wie genau Du die Bibel kennst.



  • Elektronix schrieb:

    Dann kannste beweisen, wie genau Du die Bibel kennst.

    Das ist doch scheißegal. Es geht hier nicht darum, wer wie gut die Bibel kennt, sondern, ob Deutschland religionsfeindlich oder -freundlich ist.



  • WebFritzi schrieb:

    Elektronix schrieb:

    Dann kannste beweisen, wie genau Du die Bibel kennst.

    Das ist doch scheißegal. Es geht hier nicht darum, wer wie gut die Bibel kennt, sondern, ob Deutschland religionsfeindlich oder -freundlich ist.

    Was regst Du Dich auf? Die Antwort auf die Frage ist simpel: Religionsfreundlich. Sonst könnten wir (Leprechaun und ich) hier nicht so munter herumdiskutieren. In einem religionsfeindlichen Staat wäre dieses Forum schon längst von der StaSi kassiert worden.
    Außerdem bringt Leprechaun wahllos Bibelstellen durcheinander, um seine chaotische Argumentation zu belegen. Das kann man doch nicht so stehen lassen, rein aus Mitmenschlichkeit... 🤡

    @Leprechaun
    Ich habe mal nachgelesen:

    1. Die Geschichte vom 12-jährigen Jesus im Tempel steht nicht bei Johannes, sondern bei Lukas. Mein Fehler 😃

    2. Der Satz "Dies ist mein geliebter Sohn..." kommt im NT genau 6 mal vor: Bei Mt 3,17, Mk 1,11, Lk 3,22- alle drei bei der Taufe Jesu- vermutlich haben hier die Evangelisten voneinander abgeschrieben.
      Mt 17,5, Mk 9,7, Lk 9,35- alle drei bei der "Verklärung Jesu" auf einem nicht genannten Berg.

    3. Die Weihnachtsgeschichte wird nur bei Matthäus und Lukas beschrieben, in beiden Geschichten kommt der Satz nicht vor.

    4. Eine erste Andeutung auf die Sendung Jesu nach dessen Geburt beschreibt Lukas: Am Tag der Beschneidung sieht ein wildfremder Mann- der alte Simon (nicht Petrus!)- das Baby und sagt: "Nun kann ich in Frieden sterben. Ich habe den Messias gesehen." (Lk 1, 21-32) Da war Jesus gerade 8 Tage alt, konnte sich also später unmöglich daran erinnern. Lukas beschreibt auch, daß Jesus' Eltern diesen Ausspruch überhaupt nicht verstanden. Dieses Nicht-Verständnis zieht sich übrigens auch durch die anderen Kindheitsgeschichten. Der Gedanke, Jesus könnte der Sohn Gottes sein, kann also nicht von den Eltern kommen.

    Ob noch andere Leute ihn als den Messias erkannten, ist nicht überliefert. Jedenfalls wäre es für ein Kind auch sehr ungewöhnlich, wenn es sich nur deswegen als Sohn Gottes bezeichnen würde, weil wildfremde Menschen es tun.



  • Ok, ich denke, jetzt müssten so ziemlich alle Gläubigen abgestimmt haben, die das Forum zu bieten hat. Während - wie erwartet - das Votum der Ungläubigen klar positiv ist, ist's bei den Ungläubigen alles andere als eindeutig. In dem Zusammenhang muss ich auch sagen, dass ich mich über Leprechauns ersten Beitrag ziemlich geärgert habe. Irgendwo im Thread von mir aus, aber doch nicht gleich als ersten Beitrag unter der Umfrage selbst. Jetzt weiß man natürlich nicht, ob der Beitrag bei unschlüssigen Kandidaten eine Verzerrung zum Negativen hin verursacht hat *seufz*
    Gerne hätte ich auch danach gefragt, ob man in West- oder in Ostdeutschland lebt und welches Alter man hat. Beides Faktoren, die die wahrgenommene Religionsfreundlichkeit sicher klar beeinflußen. Aber das hätte die Umfrage ziemlich gesprengt 🙂
    Auf jeden Fall danke für die Teilnahme an der Umfrage. Das Ergebnis ist bei den Gläubigen leider nicht eindeutig, aber zumindest steht fest, dass die absurd realitätsferne Behauptung der Religionsfeindlichkeit nicht repräsentativ ist 🙂



  • minhen schrieb:

    Während - wie erwartet - das Votum der Ungläubigen klar positiv ist, ist's bei den Ungläubigen alles andere als eindeutig.

    Häää? 😕
    Und ich dachte immer, ich bin der, der nicht wüßte, was er schreibt... 😮 🤡


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