Verteidigungsfall


  • Mod

    Andromeda schrieb:

    Da wird knallhart kalkuliert. Wir verlieren a Soldaten und gewinnen dafür b^2 Kilometer Land. Die Anführer machen sich doch nicht die Hände schmutzig. Dafür sind wir da. Dafür genießt jeder gesunde Mann diese tolle "Grundausbildung" bei der Bundeswehr.

    Du tust so, als wäre es nicht gut 1000 gegen 500 Tote abzuwägen?! Du tust so als wären "die bösen Anführer" nicht gewillt, den selben Einsatz zu geben. Wenn du nicht in der Lage sein willst 500 gegen 1000 abzuwägen, dann musst du unten kämpfen. Wenn du Verantwortung willst und in der Lage bist diese zu tragen dann wirst du auch weiter oben eingesetzt (generell so im Leben...). Aber sein ganzes Leben lang zu sagen "nein, bitte keine Verantwortung" und dann wundern wenn man plötzlich keine mehr hat ...

    MfG SideWinder



  • SideWinder schrieb:

    Woher kommt eigentlich dieses hartnäckige Gerücht, man werde von der Regierung nur geopfert ("sinnlos verheizt"?).

    Man sollte sich eben generell hüten vor Strategien, die nur dann funktionieren, wenn alle mitmachen.


  • Mod

    merker schrieb:

    SideWinder schrieb:

    Woher kommt eigentlich dieses hartnäckige Gerücht, man werde von der Regierung nur geopfert ("sinnlos verheizt"?).

    Man sollte sich eben generell hüten vor Strategien, die nur dann funktionieren, wenn alle mitmachen.

    Natürlich. Alle ist in dem Zusammenhang kursiv und macht die Strategie unbrauchbar. Aber Strategien die auf einer Masse basieren? Gegen die gibt es nichts auszusetzen.

    MfG SideWinder



  • Hallo

    Jester schrieb:

    chrische5 schrieb:

    Doch die entstehen genau so. Politiker machen diesen Druck doch, weil es Flüchtlinge und dergleichen gibt.

    Klar, wenn nur normaler Krieg wäre, dann würde da natürlich kein Hahn danach krähen...

    edit: und was meinst du mit "dergleichen"?

    Der Leidensdruck dürfte schon deutlich höher sein, wenn viele Menschen versuchen in ein anderes Land zu fliehen. Schon alleine deshalb, weil kein Land Lust hätte für all diese Menschen zu sorgen.

    edit: was ich mit dergleichen gemeint habe, ist mir auch nicht so richtig klar. 🙂

    Jester schrieb:

    Oh ja, das kann ich sogar ganz genau sagen: man wird einem Truppenverband zugeordnet und macht einfach das, was die einem sagen was man machen soll, die haben nämlich nen Überblick und nen Plan. Du bist dran.

    Du begibst in die Hände von Generälen. Ich mich in die Hände von Politikern. Wobei ich noch die Wahl hätte, was auf eigenen Faust zu probieren (was die Wahrscheinlichkeit des Erfolgs natürlich weiter sinken lässt) während du bei Befehlsverweigerung mit dem Standgericht rechnen darfst.

    Jester schrieb:

    Tue ich nicht, aber sei einfach so ehrlich: da steht ein rein egoistisches motiv im vordergrund. das vorgeschobene "ich gehe nur weil ich von außen besser helfen kann" ist es was ich verurteile.

    Woher willst du wissen, dass es vorgeschoben ist? Ich nenne es die Verbindung des Nützlichen mit dem Gutem. Es macht einfach Sinn für mich. Ich rette meinen Arsch und deswegen anderen helfen. Eine win-win-Situation (wenn es klappt). Ist es besser sich in die Befehlsgewalt eines Führers zu begeben?

    Jester schrieb:

    schön, ich nicht, bis jetzt hast du außer "doch, ich glaub ganz fest dass es geht" auch bis jetzt nichts geliefert.

    Das gleiche gilt für dich. Ich muss, genau wie du, auch nichts liefern, sondern stelle meinen Standpunkt dar, ob du ihn teilst oder nicht ist dein Bier. Ich habe nur das Gefühl, dass hier manchmal recht schnell der eigene Weg als der einzig wahre erachtet wird und das nervt (ich schließe mich da ausdrücklich nicht aus)

    chrische



  • SideWinder schrieb:

    Du tust so als wären "die bösen Anführer" nicht gewillt, den selben Einsatz zu geben.

    Exakt so ist es. War schon immer so. Daß es Ausnahmen gibt, ändert nichts an der Regel.

    SideWinder schrieb:

    Wenn du Verantwortung willst und in der Lage bist diese zu tragen dann wirst du auch weiter oben eingesetzt (generell so im Leben...). Aber sein ganzes Leben lang zu sagen "nein, bitte keine Verantwortung" und dann wundern wenn man plötzlich keine mehr hat ...

    Ich weiß nicht, worauf du hinaus willst. Aber um mal bei Verantwortung zu bleiben; Verantwortung übernimmt der Kriegsherr für das Gewinnen des Krieges. Wie viele Leute dabei verrecken ist zweitrangig. Der Sieg steht im Vordergrund. Nicht zuletzt, weil es ihm selbst an den Kragen geht, wenn er verliert.



  • chrische5 schrieb:

    Der Leidensdruck dürfte schon deutlich höher sein, wenn viele Menschen versuchen in ein anderes Land zu fliehen. Schon alleine deshalb, weil kein Land Lust hätte für all diese Menschen zu sorgen.

    Wenn ein Land keine Lust hat, Flüchtlinge aufzunehmen, dann wird es das einfach nicht tun.

    @Andromeda: Es geht ja nicht um einen Angriffskrieg. Sondern man verteidigt sich. Das tut man "sowieso", das braucht grundsätzlich keiner zu befehlen. Durch die Befehle wird alles in geordnete Bahnen gelenkt, "organisiert", aber sie sind sicher nicht der "Grund", in den Kampf zu ziehen oder ihn zu unterstützen.



  • Hallo

    scrub schrieb:

    Wenn ein Land keine Lust hat, Flüchtlinge aufzunehmen, dann wird es das einfach nicht tun.

    Wenn die Leute aber an Grenzübergängen stehen oder die wilde Grenze nutzen, muss man sich schon was einfallen lassen. Mit Gewalt zurückdrängen oder versuchen den Krieg zu beeinflussen, um das Problem zu lösen.

    chrische



  • Ja, mit Gewalt zurückdrängen, und dann? Dann ist die Flucht plötzlich am Ende.



  • Hallo

    Dazu muss das noch unbeteiligte den Flüchtlingen soviel Gewalt zukommen lassen, dass die lieber wieder in den Krieg ziehen. Der politische Weg wird da wohl eher gewählt werden. Die müssten die Leute ja an der Grenze abknallen und das würde sich fast jede Regierung der Welt zweimal überlegen.

    chrische



  • Die müssen die Leute nicht abknallen. Die stellen einfach ein paar Zelte auf, nennen das Flüchtlingslager und knallen nur diejenigen ab, die sich da nicht hineinbegeben wollen. Außerdem kann man noch massenhaft Tränengas verschießen und Stacheldraht spannen. Wenn du mal mit so einem militärischen Stacheldraht gearbeitet hast, dann wird dir klar, warum auch tausend Leute den nicht überwinden können.

    Weiß jetzt nicht genau, wie man sich Flüchtlingslager vorstellen muss, indem die halbe Bevölkerung eines Landes Zuflucht sucht. Mit Sicherheit sind die meisten Menschen obdachlos, ohne Nahrung und irgendwelche Seuchen grassieren. Wenn man in sowas landet, würde ich das noch nicht einmal "Arsch gerettet" nennen. Da landen dann deshalb eigentlich eher die nicht kampffähigen, die kriegen in Zeiten der Knappheit nämlich von ihrer eigenen Regierung einfach nichts. Und du vertraust jetzt darauf, dass irgendwelche Drittländer für dich sorgen, einfach so aus Menschlichkeit, wenn in der Nachbarschaft gerade alles am Sack geht.



  • scrub schrieb:

    @Andromeda: Es geht ja nicht um einen Angriffskrieg. Sondern man verteidigt sich.

    Oder man macht sich aus dem Staub. Wenn dich jemand zusammenschlagen will, kannst du dich wehren oder die Beine in die Hand nehmen. Diese Option hat man normalerweise. Nicht aber im Kriegsfall, wenn die Grenzen abgeschottet werden und Deserteure nach Kriegsrecht womöglich noch von den eigenen Leuten umgebracht werden. Wie blöd ist das denn?



  • SideWinder schrieb:

    Aber Strategien die auf einer Masse basieren? Gegen die gibt es nichts auszusetzen.

    Und insofern ist es doch egal, ob bei einem drohenden Angriff einige hier lieber verschwinden wollen. Soll doch verschwinden wer will.
    Wenn mit denen, die bleiben, ein Angriff nicht zurückgeschlagen werden kann, dann ist der Angriff eh nur eine Art Gnadenstoß für das Land.
    Irgendwie stimmte dann aber sehr, sehr lange vor dem Angriff etwas nicht.



  • Jo ich finde auch, wer keine Steuern zahlen will, sollte keine zahlen. Wenn mit denen, die weiterhin zahlen, der Staat nicht zu finanzieren ist, dann schiebt es eh nur das Unglück auf. 😉



  • Du ahnst bestimmt nicht, wie sehr Du grade ins Schwarze getroffen hast. 👍 😋
    Als ich den Threadtitel gelesen habe, ist mir der Gedanke an Flucht gar nicht erst gekommen. Keine Ahhnug, warum.



  • Und insofern ist es doch egal, ob bei einem drohenden Angriff einige hier lieber verschwinden wollen. Soll doch verschwinden wer will.
    Wenn mit denen, die bleiben, ein Angriff nicht zurückgeschlagen werden kann, dann ist der Angriff eh nur eine Art Gnadenstoß für das Land.
    Irgendwie stimmte dann aber sehr, sehr lange vor dem Angriff etwas nicht.

    Deutschland ist so ein Fall



  • merker schrieb:

    Irgendwie stimmte dann aber sehr, sehr lange vor dem Angriff etwas nicht.

    Ist natuerlich das ultimative Argument (liest man hier im Forum staendig). Ich glaube allein in diesem Thread wurde es ca. 3x benutzt... von der "ich haue ab"-Fraktion.



  • Jan schrieb:

    Leprechaun schrieb:

    Wer unbedingt kämpfen will, der kann paramilitärische Gruppen bilden und Terroranschläge im Mutterland des Feindes verüben.

    Du disqualifizierst dich mit deinen Aussagen selbst in dieser Diskussion.

    Ich bin nun mal ein Freund von Entscheidungsfreiheit.

    Apollon schrieb:

    ...von der "ich haue ab"-Fraktion.

    ...
    ...die übrigens die Mehrheit stellt. Siehe Stimmen der Umfrage.
    Ein anderes Ergebnis wäre ein ziemliches Armutszeugnis.



  • Leprechaun schrieb:

    Apollon schrieb:

    ...von der "ich haue ab"-Fraktion.

    ...
    ...die übrigens die Mehrheit stellt. Siehe Stimmen der Umfrage.
    Ein anderes Ergebnis wäre ein ziemliches Armutszeugnis.

    Warum wäre es das? Nur weil es nicht deiner Meinung entspricht? Es gibt enorm viele gute Gründe nicht zu fliehen. Der wichtigste wäre: um denen zu helfen, die nicht fliehen können. EIn anderer Grund wäre Pflichtbewusstsein. Man mag vom Staat halten was man will, aber er tut was für die Bevölkerung. Das Soziale Netz fängt jeden auf, und eigentlich gehts uns allen gut. Jetzt kann man sich Revanchieren.

    Sicher, ich würde auch nicht gerne an die Front gehen, sondern mich eher lokalen Sc hutztruppen anschließen und hoffen, dass der Sturm an mir vorüberzieht, aber wenn nicht, würde ich sicherlich auch nicht wegrennen.



  • otze schrieb:

    EIn anderer Grund wäre Pflichtbewusstsein. Man mag vom Staat halten was man will, aber er tut was für die Bevölkerung. Das Soziale Netz fängt jeden auf, und eigentlich gehts uns allen gut. Jetzt kann man sich Revanchieren.

    Und was, wenn man sich für nichts beim Staat zu revanchieren hat?


  • Mod

    Walli schrieb:

    otze schrieb:

    EIn anderer Grund wäre Pflichtbewusstsein. Man mag vom Staat halten was man will, aber er tut was für die Bevölkerung. Das Soziale Netz fängt jeden auf, und eigentlich gehts uns allen gut. Jetzt kann man sich Revanchieren.

    Und was, wenn man sich für nichts beim Staat zu revanchieren hat?

    Du meinst weil du weder das Krankensystem (wie höchstwahrscheinlich bei deiner Geburt) in Anspruch genommen hast, kein Euro in deine Bildung gesteckt wurde, du nie versichert warst und zu guter letzt obwohl du keine Arbeit bekommen hast auch noch kein Hartz IV bekommen hast, weil du durch alle vorhandenen sozialen Netze gefolgen bist? Tell somebody else.

    ...die übrigens die Mehrheit stellt. Siehe Stimmen der Umfrage.

    Die Mehrheit in einem Programmiererforum fällt natürlich die richtige Entscheidung. Man möge ja noch argumentieren, dass viele hier technisch eher begabt sind. Aber gerade bei solchen Fragen ist ja wohl eher EQ gefragt und nun könnte man dein Argument sogar als Argument für die Gegenseite hernehmen.

    Ich bin nun mal ein Freund von Entscheidungsfreiheit.

    Wenn du im Kriegsfall entscheiden willst, dann ab nach oben auf der richtgen Leiter. Da gibt es in erster Linie Bundesheer oder Politik als Karriere.

    MfG SideWinder


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