SaaS und was haltet ihr davon?



  • Hallo,
    man hoert ja das SaaS (Software as a Service) ist das grosse naechste Ding nach Web2.0. Es wird die Welt revolutionieren und den Weltfrieden bringen (just kidding).

    Ich halte irgendwie so gar nichts davon. Koennt ihr euch vorstellen Excel-Tabellen oder Texte nicht direkt am eigenem PC zu erstellen und zu editieren sondern auf einem Server?

    SaaS soll ja den grossen Vorteil haben das es Kosten spart. Aber einen PC brauchst du so oder so und Office gibt es auch kostenlos.

    Dann gibt es den Vorteil von dezentraler Bearbeitung. Z.B. mehere Autoren koennen so ohne Probleme am gemeinsamen Buch/Artikel schreiben.

    Aber das gibts ja jetzt schon: Mit Subversion, git oder was anderem laesst sich Arbeit dezentral bewaeltigen.

    Meiner Meinung nach sich Firmen ziemlich bloede wenn sie auf SaaS setzen. Man kettet sich quasi an einen Anbieter doppelt: Die Software die man braucht besitzt man nicht und die damit erstellen Dokumente besitzt man auch nicht.

    Geht der Anbieter von SaaS pleite, dann steht man da wie der letze Depp auf Erden. Ebenso wenn der Server von diesem Anbieter mal offline ist oder wenn die Internet-Verbindung nicht steht.

    Vorteile bringt es IMHO nur im Intranet von grossen/mittleren Firmen. Wenn bei denen ein SaaS-Server steht und alle Angestellten auf dem Server arbeiten.
    (mir faellt grade ein: Haben *nix Systeme das nicht schon seit ewigkeiten? Der X-Server ist Netzwerktransparent).

    Aber sonst ist es doch nur eine weitere Entmachtung der Anwender. Jetzt ist es das du zwar die Software gekauft hast, sie dir aber nicht gehoert. Nun bezahlst du die Software, aber kriegst sie nicht einmal mehr.

    Nunja was haltet ihr davon? Wo sieht ihr sinnvole Einsatzbereiche?



  • Erklär doch nochmal für die nicht ganz so Hippen unter uns in 1-2 Sätzen was "SaaS" sein soll. Ich kenn mich mit diesen modischen Wortneuschöpfungen nicht so aus, weißt du.



  • Naja ich denke gerade für Anbieter von Software ist das ne geile Sache.
    Die müssen sich nicht mehr groß um Raubkopien kümmern, und verkaufen ihr Produkt nicht nur einfach einmal, sondern bieten es quasi als Service an, was ich mir sehr lukrativ vorstelle.
    Aus Anwendersicht stelle ich es mir beschissen vor, da letztendlich teurer und komplizierter 😉

    Meine (unfundierte) Meinung.



  • Stärken des SaaS

    * wenn wenige Installationen im Unternehmen notwendig sind,
    * bei häufig erforderlichen Software-Aktualisierungen,
    * bei der Verarbeitung unternehmensUNkritischer Daten,
    * wenn keine ständige 100%ige Verfügbarkeit notwendig ist (Zugriff über Internetleitung!),
    * wenn keine Schnittstellen zu anderen vorhandenen Applikationen geschaffen werden müssen,
    * bei mangelndem unternehmensinternen IT-Know-how für Installation, Konfiguration und Wartung,
    * wenn mobiler Zugriff auf die Daten möglich sein muss (mobiler Zugriff kann bei SaaS ohne Änderungen am bestehenden Netzwerk ermöglicht werden),
    * bei selten oder nur temporär eingesetzter Software.



  • DEvent schrieb:

    Meiner Meinung nach sich Firmen ziemlich bloede wenn sie auf SaaS setzen. Man kettet sich quasi an einen Anbieter doppelt: Die Software die man braucht besitzt man nicht und die damit erstellen Dokumente besitzt man auch nicht.

    Saas wird wenn, dann richtig bei Geschäftsanwendungen einschlagen (imo), also SAP, Oracle usw. SAP bietet das ja schon mit mySAP ERP an. Sobald du SAP einführst, bist du so ziemlich lebenslang dran gebunden... einmal SAP, immer SAP. Bisher zahlst du bei SAP ja auch für Userlizenzen... Insofern ist das Bindungsargument irrelevant.

    Geht der Anbieter von SaaS pleite, dann steht man da wie der letze Depp auf Erden. Ebenso wenn der Server von diesem Anbieter mal offline ist oder wenn die Internet-Verbindung nicht steht.

    Das Pleite-Argument berücksichtigt man hoffentlich bei der Softwareevaluation bevor man sie einführt. Offline, na ja, okay. Bei Office usw. mag das stimmen. Aber Businessanwendungen laufen jetzt auch schon oft über's Internet/Intranet. Mit effektivem IT-Infrastrukturmanagement kann man zudem Verfügbarkeiten von 99,99% oder mehr erreichen.

    Die Vorteile des ganzen Modells sind ja eig. recht offensichtlich. Man kann sich viel Hardware im Serverbereich sparen, kann auf Thin-Clients anstatt auf Fat-Clients zurückgreifen und hat auch keinen Ärger mit der Installation oder dem Betrieb der Software. Eigentlich ist es nur Software-Outsourcing.



  • Hallo,

    DEvent schrieb:

    Aber sonst ist es doch nur eine weitere Entmachtung der Anwender. Jetzt ist es das du zwar die Software gekauft hast, sie dir aber nicht gehoert. Nun bezahlst du die Software, aber kriegst sie nicht einmal mehr.

    Ich sehe da eigentlich keine großen Änderungen gegenüber klassischer proprietärer Software. Anbieter, die ihre Software ver-lizensiert haben anstatt sie zu verkaufen, haben doch schon immer versucht, dem Abnehmer so wenig Rechte wie möglich für ihr Geld zuzugestehen.



  • DEvent schrieb:

    Dann gibt es den Vorteil von dezentraler Bearbeitung. Z.B. mehere Autoren koennen so ohne Probleme am gemeinsamen Buch/Artikel schreiben.

    Versuch mal mit git/svn/hg/... etwas gemeinsam bearbeiten, das keine Textdatei ist. Mag bei einem Buch noch gehen - LaTeX ist reintext, Scribus ist XML, ... aber bei Pixel-Graphiken (ok XPMs gibt's auch) oder Audio-Files wird das schon schwierig.



  • Hallo,

    ich finde SaaS eine gute Sache, die auf jeden Fall Zukunft hat.

    Zu den genannten Vorteilen möchte ich noch hinzufügen:
    * Kein Administrationsaufwand und einfaches Upgrade, geringe Anschaffungskosten und meist geringe Betriebskosten
    * Unabhängigkeit vom Endgerät - Windows, Linux, PDA, Blackberry usw... durch die modulare Strukturierung der Softwares kein Thema die alle zu unterstützen
    * Durch offene Standards einfacher Austausch der Daten mit anderen Anbietern und bauen von "Mashups"

    Klar geht das nicht für alle Anwendungsfälle. Bild- oder Tonbearbeitung gehören weiterhin auf den (mächtig teuren) Fatclient PC. Aber das sind auch Ausnahmefälle (ebenso wie Softwareentwicklung mit einer dicken IDE) - 90% aller Softwares sind einfacher und stellen niedrigere Anforderungen an die Darstellung. Imo bietet SaaS besonders dann einen Vorteil gegenüber "herkömmlicher" Software, wenn es um dezentrale Collaboration oder um einfache Skalierbarkeit geht.

    SAP/Microsoft haben das auch schon erkannt und stellen mit ihrem Netweaver bzw. Sharepoint Portal beide ziemlich gute Showcases für SaaS dar. Aber auch Web2.0 "Spielseiten" wie NetFlakes oder die Google Startpage finde ich schöne Beispiele für SaaS, die ich gerne nutze.

    Joe Wilcox von Microsoft-watch.com hat auch einige interessante Artikel zu dem Thema geschrieben. Er argumentiert, dass die Web2.0 SaaS Plattform eine direkte und sehr gefährliche Konkurrenz zu Windows darstellt.
    Link z.B. hier: Microsoft Solves the Google Problem.



  • DEvent schrieb:

    Dann gibt es den Vorteil von dezentraler Bearbeitung. Z.B. mehere Autoren koennen so ohne Probleme am gemeinsamen Buch/Artikel schreiben.

    Wenn alle sehen könnten was die anderen gerade machen, dann wäre das sicher interessant.



  • hardrocker schrieb:

    Erklär doch nochmal für die nicht ganz so Hippen unter uns in 1-2 Sätzen was "SaaS" sein soll. Ich kenn mich mit diesen modischen Wortneuschöpfungen nicht so aus, weißt du.

    http://en.wikipedia.org/wiki/Software_as_a_Service

    Software as a service (SaaS, typically pronounced 'Sass') is a model of software deployment where an application is hosted as a service provided to customers across the Internet.


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