Wer glaubt an die Unsterblichkeit?



  • [quote="byto"
    Wenn wir in der Lage wären, unsere Lebenszeit zu verdoppeln, dann wären wir bestimmt auch dazu in der Lage, diese anderen Probleme zu lösen.[/quote]

    sagt wer? Das sind schon zum Teil Probleme, die wir heute haben.

    peterfarge schrieb:

    Wenn Du die Wahl hast jetzt oder morgen zu sterben, was wählst Du? Wie nennst du diesen Zustand wenn Du Dich immer so entscheidest?

    ich weiß es nicht, ich muss es jetzt auch nicht entscheiden. Aber ich denke, am wahrscheinlichsten würde ich 'heute' wählen. Und wie ich diesen Zustand nennen würde? Keine Ahnung, Entscheidungszustand? Keine Ahnung worauf du damit hinaus willst.

    peterfarge schrieb:

    supertux schrieb:

    Ich für mein Teil werde ich froh sein, wenn ich eines Tags sterbe, wenn ich meine Ruhe habe.

    Du freust Dich also auf die Ruhe die Du dann haben wirst? Soso

    wieso nicht? Ich werde nie für immer jung bleiben. Irgendwann (sofern ich nicht durch einen Unfall sterbe) werde ich Gesundheitsprobleme haben, die einem einfach das Leben schwer machen. Wenn man stirbt, hat man dann seine Ruhe. Wieso soll ich mich nicht darauf freuen, oder soll ich etwa hoffen, dass ich für immer und ewig leben, selbst wenn ich viele Gesundheitsprobleme/Schmerzen habe, hauptsache "ich lebe"? Ich bin nicht dieser Meinung.

    peterfarge schrieb:

    supertux schrieb:

    Solange ich lebe, versuche das Beste aus der Zeit zu machen

    Das ist eine wirklich schreckliche Phrase. Was heißt das Beste aus sich machen? Jeder macht doch sowieso im Rahmen seiner Möglichkeiten was er will! Die Ratschläge a la Seine-Zeit-Sinnvoller-Gestalten sind doch sowas von schwachsinnig!

    also, ich kenne auch Leute aus meiner Ungebung die nichts machen, ihre Zeit nicht sinvoll nutzen und ihre Zeit auf der Erde einfach vertrödeln. Gut, es stillt sich die Frage, was sinvoll-Zeit-nutzen ist, was für mich sinvoll ist, muss nicht für jemanden anders auch sinvoll sein. Oder willst du lieber einen Rat à la Bernd das Brot "Grab ein Loch und setzt euch rein ... ein sehr tiefes Loch"?



  • byto schrieb:

    Und was ist mit der Überbevölkerung? Irgendwann wird der Platz nicht mehr reichen, und Lebensmittel wären auch dann kanpp, weil es deutlich mehr Menschen gäbe, die man futtern muss. Und es würde viel mehr Energie verbraucht, woher soll diese Energie kommen? Mehr Atomkraftwerke? Mehr Kohleverbrennung? Ich glaube so eine Liste kann man weiter führen, das würde unser Planet niemals packen.

    Wenn wir in der Lage wären, unsere Lebenszeit zu verdoppeln, dann wären wir bestimmt auch dazu in der Lage, diese anderen Probleme zu lösen.

    Eine Verdoppelung der Lebenszeit ist schneller gemacht als die anderen Probleme zu lösen. Denn anders als die anderen Probleme erfordert die Altersverlängerung keine vergleichbar internationale Kooperation oder gesellschaftliche Anstrengung. Die Frage ist allerdings auch, was Verdoppelung der Lebenszeit überhaupt bedeuten soll. Denn der Großteil unserer gestiegenen Lebenserwartung geht auf drastisch gesunkene Kleinkindersterblichkeit zurück. Zwar sind auch heute noch die ersten fünf Lebensjahre zunächst die gefährlichsten. Aber heute wie damals sinkt die Sterbewahrscheinlichkeit danach erst einmal stark ab. Es ist keinesfalls so, als ob die Menschen früher "mit 50 an Altersschwäche" gestorben wären. Auch vor 1000 Jahren gab es 80-Jährige. Hat man erst einmal die ersten Jahre überlebt, hat man gute Karten, alt zu werden. Denn die Sterbewahrscheinlichkeit fällt mit dem 5. Lebensjahr stark ab und bleibt niedrig - bis man um die 60 Jahre alt ist. Dann nimmt die Wahrscheinlichkeit zu sterben wieder zu. Und zwar dummerweise exponentiell.
    Der Punkt ist aber der, dass die statistische Lebenserwartung heute zum Großteil aufgrund der gesunkenen Kindersterblichkeit so hoch ist. Die gestiegene Lebenserwartung bedeutet also weniger, dass ein 10-Jähriger heute 80 Jahre alt werden wird. Sie bedeutet stattdessen viel mehr, dass er überhaupt 10 Jahre alt geworden ist.

    Nebenbei gesagt weiß man noch immer nicht wirklich, weshalb Menschen überhaupt sterblich sind. Die Verkürzung der Telomere bei Zellteilungen ist nur einer von unzähligen Faktoren. Solange man noch nicht einmal definitiv sagen kann, warum Menschen altern und sterben, solange braucht man sich eigentlich auch keine Hoffnungen auf Unsterblichkeit machen.

    Daniel E. schrieb:

    Platz ist nun wirklich genug da, die Welt ist de facto leer, was Menschen angeht. Erkennt man auch, wenn man nachts aus dem Flugzeug guckt: dunkel.

    http://nssdc.gsfc.nasa.gov/planetary/image/earth_night.jpg



  • Also aus wissenschaftlicher Sicht halte ich das für möglich. Ob das aber wirklich erstrebenswert ist, weiß ich nicht. Sobald die Menschen das komplexe Gehirn verstanden haben, kann es sozusagen in den Speicher eines Roboters kopiert werden und damit wird die "Seele" (wie die Christen es nennen) zumindest unsterblich. Dass die körperliche Hülle unsterblich wird halte ich für unwahrscheinlich, aber eine Verlängerung der Lebensdauer der Organe wird früher oder später möglich sein. Das Gehirn an sich ist ja einigermaßen langlebig (aber es kann durch Krankheiten Funktionen verlieren). Es werden ja auch bei alten Menschen ständig neue Neuronen erschaffen.



  • minhen schrieb:

    Daniel E. schrieb:

    Platz ist nun wirklich genug da, die Welt ist de facto leer, was Menschen angeht. Erkennt man auch, wenn man nachts aus dem Flugzeug guckt: dunkel.

    http://nssdc.gsfc.nasa.gov/planetary/image/earth_night.jpg

    Boah, wie geil ist denn bitte dieses Bild? Ich bin begeistert... Ist das aus Satellitenbildern zusammengeschnitten?

    Edit: Was mich etwas irritiert: Was ist denn das für ein weißer Streifen da in Ägypten? Ist der Nil durchgehend beleuchtet oder wie?



  • It0101 schrieb:

    Also aus wissenschaftlicher Sicht halte ich das für möglich. Ob das aber wirklich erstrebenswert ist, weiß ich nicht. Sobald die Menschen das komplexe Gehirn verstanden haben, kann es sozusagen in den Speicher eines Roboters kopiert werden und damit wird die "Seele" (wie die Christen es nennen) zumindest unsterblich. [...].

    Das erinnert mich ein wenig an Otherland von Tad Williams, ein ähnliches Projekt trug dort den Namen "The grail project", sehr passend wie ich finde. 😉



  • It0101 schrieb:

    Sobald die Menschen das komplexe Gehirn verstanden haben, kann es sozusagen in den Speicher eines Roboters kopiert werden und damit wird die "Seele" (wie die Christen es nennen) zumindest unsterblich.

    Grundfalsch. Die Seele ist nicht eine Anhäufung von Gedanken und Erinnerungen (und war es auch nie, weder nach christlichem, noch nach jüdischem oder islamischen noch buddhistischem Verständnis oder nach dem Verständnis irgendeiner Naturreligion), die man in einen Roboter transferieren könnte. Die Seele ist von Beginn an unsterblich und wird es nicht erst, wenn man die Gedanken speichert.
    Abgesehen davon fehlt dem Roboter dann immer noch einige äußerst wichtige seelische Merkmale: Intuition, Individualität und die Fähigkeit zu Gefühlen. Nicht einmal Ltn. Commander Data schafft das.



  • Kolumbus schrieb:

    minhen schrieb:

    Daniel E. schrieb:

    Platz ist nun wirklich genug da, die Welt ist de facto leer, was Menschen angeht. Erkennt man auch, wenn man nachts aus dem Flugzeug guckt: dunkel.

    http://nssdc.gsfc.nasa.gov/planetary/image/earth_night.jpg

    Boah, wie geil ist denn bitte dieses Bild? Ich bin begeistert... Ist das aus Satellitenbildern zusammengeschnitten?

    Edit: Was mich etwas irritiert: Was ist denn das für ein weißer Streifen da in Ägypten? Ist der Nil durchgehend beleuchtet oder wie?

    Im Grunde zweimal Ja. Der Nil ist eine Lebensader mitten in einer lebensfeindlichen Wüste. Deswegen ist es eigentlich wenig verwunderlich, dass sich auch das menschliche Leben dort konzentriert. Den Grund dafür sieht man tagsüber: http://upload.wikimedia.org/wikipedia/commons/a/ac/Nile_composite_NASA.jpg

    Elektronix schrieb:

    Nicht einmal Ltn. Commander Data schafft das.

    Er schafft es sehr wohl. Nur macht ihm der "Emotionschip", den er irgendwann bekommt, letztlich mehr Ärger als Nutzen.



  • [quote="minhen"]

    Kolumbus schrieb:

    minhen schrieb:

    Daniel E. schrieb:

    Platz ist nun wirklich genug da, die Welt ist de facto leer, was Menschen angeht. Erkennt man auch, wenn man nachts aus dem Flugzeug guckt: dunkel.

    http://nssdc.gsfc.nasa.gov/planetary/image/earth_night.jpg

    Boah, wie geil ist denn bitte dieses Bild? Ich bin begeistert... Ist das aus Satellitenbildern zusammengeschnitten?

    Interessant dabei: So dunkel ist die Erde gar nicht. Am dunkelsten sind die Wüsten und Kälteregionen, wo der Mensch ohnehin nur schwer überleben kann. So einfach ist es also nicht mit dem Platz.



  • Hinzu kommen Gebiete, die zwar besiedelt sind, aber wo es kaum Strom gibt (viele Völker in Südamerika und Afrika) oder es nachts dunkel bleibt, weil irgendwelche radikalen Regime herrschen (Vergleich Nordkorea und Südkorea, dass Nordkorea als einziges ostasiatisches Land nachts gerade zu wie ausgestorben ist, ist sehr interessant und wird z.B. auch alös Phänomen bei Wikipedia unter dem Stichpunkt "Nordkorea" erwähnt).



  • "Menschenleer" und "genug Platz" sind eh subjektive Empfinden.

    Ich find es in Schweden immer schön leer wenn man im Landesinnern unterwegs ist.

    Deutschland würde ich als angenehm leer empfinden wenn es hier nur ca 1 Million Menschen gäbe.

    So findet man heute doch kaum einen paar km² die nicht von Straßen zerschnitten sind.
    Wenn ich den Tag aus dem Haus gehe und wieder heim komme hab ich bestimmt 5000 Menschen - wenn nicht mehr - gesehen. Das ist für mein Empfinden nicht "leer".



  • Jester schrieb:

    peterfarge schrieb:

    ...von einem Arzt zu hören bekommen: "Krebs, Sie haben höchstens noch x Monate zu leben". Oder Alzheimer, der einem innerhalb der nächsten 2 Jahre den letzten klaren Gedanken raubt. Jemand der an dieser Stelle steht wird sich vielleicht doch dafür entscheiden noch ein bißchen länger zu leben.

    Also ist es doch eigentlich ganz gut, die Wahl eben nicht zu haben. 🙂

    Ok, ein Lapsus meinerseits. Wenn Krebs durch Alterung wahrscheinlicher wird wäre es doch besser nicht zu altern und keinen Krebs zu bekommen.

    Jester schrieb:

    peterfarge schrieb:

    Gehirnzellen bilden sich neu, die Zellenalterung wäre aufgehoben, somit würden viele Alterserscheinungen gar nicht auftreten.

    Von welcher konkreten Möglichkeit sprichst Du hier gerade?

    Das ein längeres Leben nicht unbedingt mit schrecklichen Krankheiten einhergehen muß. Viele Probleme lassen sich herauszögern oder heilen.
    Das maximale Lebensalter der meisten Menschen liegt etwa bei 100 Jahre. Das was die Medizin bisher erreicht hat war nur das mehr Menschen diesem Alter nahe gekommen sind. Die Rektangularisierung der Sterbetafeln: Es erreichen fast alle das 60ste Lebensjahr, danach beginnt das Sterben...

    Jester schrieb:

    Was das beste "aus sich machen" heißt weiß ich auch nicht, das hast ja auch Du gesagt. supertux sprach von der Lebenszeit, die ihm zur Verfügung steht. Die zu nutzen und nicht zu verplempern ist sicher ne gute Idee. Wobei "das tun was man will" auch nicht gleichbedeutend ist, mit etwas sinnvolles tun.

    Mit dem Wort sinnvoll wertet man anderer Leute Tätigkeiten mit den eigenen Maßstäben. Kann man das Leben das jemand anderes führt als nicht sinnvoll bezeichnen? Vielleicht hat er niemals die reale Möglichkeit gehabt Physik zu studieren und bahnbrechende Entdeckungen zu machen. Oder Banküberfälle sind seiner Meinung nach das bester was er tun kann. Für ihn ist es sinnvoll, für andere nicht.
    Außerdem spricht doch nichts dagegen wenn man für das was man sinnvoll erachtet auf einmal doppelt so viel Zeit hat wie zuvor?

    supertux schrieb:

    peterfarge schrieb:

    Wenn Du die Wahl hast jetzt oder morgen zu sterben, was wählst Du? Wie nennst du diesen Zustand wenn Du Dich immer so entscheidest?

    ich weiß es nicht, ich muss es jetzt auch nicht entscheiden. Aber ich denke, am wahrscheinlichsten würde ich 'heute' wählen. Und wie ich diesen Zustand nennen würde? Keine Ahnung, Entscheidungszustand? Keine Ahnung worauf du damit hinaus willst.

    Mach doch mal Fallschirmspringen. Du hast die Wahl nichts zu tun und jetzt zu sterben oder Du ziehst die Leine und kannst morgen nochmal springen. Konkret mit dem Tod konfrontiert wirst Du Dich immer wieder dafür entscheiden zu leben. Unsterblich möchtest Du nicht sein, jetzt gleich sterben aber auch nicht... als Unsterblichkeit hintenrum.
    Unter unerträglichen Leiden kann man sich für den Selbstmord entscheiden. Aber 100 Jahre mehr in einem akzeptablen körperlichen Zustand? Warum nicht?
    Bernd sitzt gerne vor einer Raufasertapete, ein Nachbarrentner den ganzen Tag auf einer Parkbank. Wenn er nun 100 Jahre mehr Zeit hat das zu tun, wird er sich dafür oder dagegen entscheiden. Aus der Sicht eines Dritten muß er sich natürlich aus Gründen der Energieknappheit und erhöhten Rentenkassenbeiträgen dagegen entscheiden. Wird er aber nicht!

    99,9% der Menschen entscheiden sich nicht für den Selbstmord. Die eine Hälfte erwischt ein Herzinfarkt oder Schlaganfall, die andere Hälfte stirbt einen schmerzvollen Krebstod. Warum? Weil sie so lange leben möchten wie möglich, auch auf die Gefahr hin morgen nicht mehr die Entscheidungsmacht über den eigenen Tod zu haben. Wenn morgen auch nur ein halbwegs akzeptabler Tag wird entscheiden sie sich weiterzuleben.

    Ich finde es erschreckend wie wenig Leute Lust am Leben haben. Was könnte man alles machen? Esperanto lernen, in der Welt herumreisen, oder Karten Tricks wie in Murrays Murmeltier. Wenn mich eine schwerwiegende Krankheit erwischt kann ich ja immer noch Schluß machen.

    Mit dem was ich weiß kann ich gut Geldverdienen. Einen neuen Menschen muß man erst lange ausbilden. Mit meiner 100 jährigen Erfahrung steche ich jeden Jungster aus. Gegen meine in Hunderten von Jahren angehäuften Moneten kann der junge Habenichts auch nicht anstinken. Eigentlich wären die Jungen in dieser Welt voll gearscht. Scheiße... läuft wohl doch auf Bürgerkrieg hinaus 😃



  • [quote="Elektronix"]

    minhen schrieb:

    Kolumbus schrieb:

    minhen schrieb:

    Daniel E. schrieb:

    Platz ist nun wirklich genug da, die Welt ist de facto leer, was Menschen angeht. Erkennt man auch, wenn man nachts aus dem Flugzeug guckt: dunkel.

    http://nssdc.gsfc.nasa.gov/planetary/image/earth_night.jpg

    Boah, wie geil ist denn bitte dieses Bild? Ich bin begeistert... Ist das aus Satellitenbildern zusammengeschnitten?

    Interessant dabei: So dunkel ist die Erde gar nicht.

    Huch? Es ist doch im wesentlichen nur Westeuropa, Japan und die USA östlich des Mississippi etwas hell. Noch ein bißchen China an der Küste, Indien, der Westen der USA und der Nahe Osten.

    Und selbst in den USA ("total hell") leben ca. 30 Leute auf einem km^2, in Deutschland sind es über 200. In München über 4000 und trotzdem find ich es hier angenehm zu leben (und das sehen die Leute, die zuwandern offenbar auch so). Man muß die Zahlen schon immer in ein vernünftiges Verhältnis setzen, bevor man von Platzproblemen zu phansasieren beginnt, einfach, weil sich unter "6 Mrd. Menschen" niemand etwas vorstellen kann. Wenn man jedem der Menschen 100 m^2 Grundfläche für ein Haus gibt, dann passen aber alle diese Menschen nach Texas, und da ist nur einstöckig gebaut ... Wenn man sie in einen Würfel packt, dann ist das ein Würfel mit einer Kantenlänge von etwa 1 km.

    Mag ja sein, daß wir aktuell auf der Welt ein paar Probleme haben, aber Platz zu finden gehört definitiv nicht dazu.



  • Warum setzt ihr euch künstlich Grenzen, ihr Bohnenköpfe?
    Ja, Bohnenköpfe, so nenne ich Leute die nur in eine Richtung denken.

    🤡

    Denkt doch mal nach, vor X Jahren waren Dinge aus der Jetztzeit unvorstellbar, und heute? Das muss ich wohl nicht weiter erwähnen...

    Leute, ALLES und wiederum NICHTS ist möglich. Alles ist ein Gegenspruch in sich selbst. Wir sind unendlich groß und unendlich klein, unendlich dumm und unendlich intelligent.
    Aber vergesst auch nicht, wir können uns nur unendlich wenig vorstellen, daher immer das "Unvorstellbare" mit einbeziehen. Wiederum aber sind wir selbst schon längst das Unvorstellbare.
    Seht ihr? Man kommt zu keinem Entschluss -> Der Sinn es Lebens ist Spaß haben (Zumindest für mich).

    Und nun noch ein verwirrender Satz:
    "Wir haben schon immer existiert und werden für immer existieren. Gleichzeitig haben wir noch nie existiert und werden auch nie existieren."

    Wer das versteht, versteht den Kosmos.

    👍



  • Daniel E. schrieb:

    Wenn man jedem der Menschen 100 m^2 Grundfläche für ein Haus gibt, dann passen aber alle diese Menschen nach Texas, und da ist nur einstöckig gebaut ... Wenn man sie in einen Würfel packt, dann ist das ein Würfel mit einer Kantenlänge von etwa 1 km.

    Mag ja sein, daß wir aktuell auf der Welt ein paar Probleme haben, aber Platz zu finden gehört definitiv nicht dazu.

    Ich glaube nicht, dass die Überbevölkerung-Sager so naiv denken. Es geht doch nicht darum, möglichst viele menschliche Körper unterzubringen. Menschen haben die Angewohnheit zu leben und benötigen dafür Ressourcen. Und Nahrung zum Beispiel muss irgendwo herkommen. So ist gerade die Landwirtschaft der größte Platzverbraucher überhaupt. Mit deinen 100 m^2 wirst du unterm Strich nicht weit kommen. So berechnet man hier, dass ein Deutscher durchschnittlich 4,5 Hektar beansprucht. Und das nicht, weil der durchschnittliche Deutsche in einer Villa wohnen würde, sondern weil er Ressourcen konsumiert, die z. B. angebaut werden müssen. Legt man das auf die Landfläche der Erde (148,940,000 km*km) um, reicht der Platz nur für 3,3 Milliarden Menschen. Der Durschnittswert für alle Menschen weltweit wird mit 2,2 Hektar pro Person angegeben. Damit wäre Platz für 6,7 Milliarden Menschen. Das ist ziemlich exakt die heutige Population. Allerdings habe ich naiv gerechnet und eine Gleichverteilung über die Landmasse angenommen. Wüsten und Gebirge sind dabei aber wohl kaum entsprechend nutzbar ...



  • minhen schrieb:

    Kolumbus schrieb:

    Boah, wie geil ist denn bitte dieses Bild? Ich bin begeistert... Ist das aus Satellitenbildern zusammengeschnitten?

    Edit: Was mich etwas irritiert: Was ist denn das für ein weißer Streifen da in Ägypten? Ist der Nil durchgehend beleuchtet oder wie?

    Im Grunde zweimal Ja. Der Nil ist eine Lebensader mitten in einer lebensfeindlichen Wüste. Deswegen ist es eigentlich wenig verwunderlich, dass sich auch das menschliche Leben dort konzentriert. Den Grund dafür sieht man tagsüber: http://upload.wikimedia.org/wikipedia/commons/a/ac/Nile_composite_NASA.jpg

    Hmm... da hätt' ich ja auch allein drauf kommen können - Danke! 🙂

    Übrigens: Ich hab' da am Nordpol ein ganz kleines Licht gefunden - ob das die Werkstatt vom Weihnachtsmann ist? Der ist ja gewissermaßen auch "unsterblich"... 🤡



  • minhen schrieb:

    Daniel E. schrieb:

    Wenn man jedem der Menschen 100 m^2 Grundfläche für ein Haus gibt, dann passen aber alle diese Menschen nach Texas, und da ist nur einstöckig gebaut ... Wenn man sie in einen Würfel packt, dann ist das ein Würfel mit einer Kantenlänge von etwa 1 km.

    Mag ja sein, daß wir aktuell auf der Welt ein paar Probleme haben, aber Platz zu finden gehört definitiv nicht dazu.

    Ich glaube nicht, dass die Überbevölkerung-Sager so naiv denken. Es geht doch nicht darum, möglichst viele menschliche Körper unterzubringen. Menschen haben die Angewohnheit zu leben und benötigen dafür Ressourcen. Und Nahrung zum Beispiel muss irgendwo herkommen.

    Das bezweifle ich nicht (obwohl: doch, die meisten denken IMHO noch viel naiver, bzw. vorzugsweise gar nicht), aber ich habe auf einen Beitrag von dust geantwortet, der auf sagte, daß das Platzproblem das einzig knifflige sei. Das bedeutet für mich, kniffliger als die anderen genannten Probleme (Versorgung mit Energie und Nahrung wurden genannt). Und DIESEN Punkt habe ich angegriffen.

    Also haben wir das Problem Nr. 1, das Platzproblem, schon mal geklärt, ok? Jetzt können wir uns gerne den nächsten Problemen zuwenden, Versorgung mit Nahrung und Energie.

    Und ich denke wirklich, daß diese Probleme kritischer sind, sich also nicht durch Dreisatz lösen lassen.

    Aber trotzdem: auch die Nahrungsmittelversorgung ist machbar. Dazu sollte man sich angucken, wie die Rentabilität pro Boden heute wirklich aussieht, oder sogar einen Schritt weiter, welche Modelle es für Landwirtschaft es wirklich schon gibt. Gemüse in Holland wird teilweise komplett ohne Substrat (= Ackerboden) angebaut, die hängen in Kunststoffplatten, die Wurzeln werden mit Nährlösung bespritzt und künstlich belüftet. Verbraucht wenig Wasser und Energie, das Gemüse ist nie mit Schädlingen in Berührung gekommen, der Vorgang ist theoretisch automatisierbar und wird mehrstöckig betrieben, notfalls auch irgendwo im Ozean.

    Sicher, es ist kein argentinisches Rindersteak (weil Fleisch in der Ökobilanz schlecht ist), aber wir können schon Nahrungsmittel sehr ressourcensparend in großen Mengen anbauen und muß das nicht so machen, wie wir es jetzt fast überall machen. Aber selbst wenn wir es konventionell machen, nur ressourcensparende Nahrung anbauen und brav konturpflügen und in Texas wohnen, sollte das zu machen sein.

    Wir reden doch hier von theoretischer Machbarkeit und nicht davon, unseren aktuellen Lebensstil auf 30 Mrd. Menschen zu extrapolieren. So eine Gesellschaft würde sicher sehr viel anders aussehen. Man muß viele Sachen nicht so machen, wie wir es machen, es ist aktuell nur die ressourcensparendste (=billigste) und bequemste Variante. Warum sollten wir also heute nennenswert arbeiten unterirdisch machen? Warum sollten wir besonders sparsam mit quasiunendlich großen Ressourcen umgehen? Das sind heute alles keine Themen (zu recht), wären es aber evtl. unter anderen Umständen. Unsere SciFi-Freunde lassen grüßen.

    Energie so ähnlich, ich mag gar nicht auf die Seiten der Grünen surfen, die bestimmt irgendwo vorrechnen, daß wir mit Solarkraft alles hinbekommen. Problem dabei aktuell: es ist einfach schweineteuer (genau wie die Nahrungsmittelherstelung).

    Und da wären wir bei dem eigentlichen Thema, nämlich, was die begrenzenden Faktoren WIRKLICH sind. Und das sind natürlich die Faktoren, die wirklich knapp sind: Menschliche Intelligenz und Arbeitskraft (und das Kapital, sie zu bewegen). Damit ist sehr viel möglich.

    Aber eigentlich brauchen wir uns darüber sowieso keine besonderen Gedanken machen, wenn man den Demographen glauben darf, dann werden's nicht viel mehr als 10 Mrd. Menschen werden.



  • Elektronix schrieb:

    It0101 schrieb:

    Sobald die Menschen das komplexe Gehirn verstanden haben, kann es sozusagen in den Speicher eines Roboters kopiert werden und damit wird die "Seele" (wie die Christen es nennen) zumindest unsterblich.

    Grundfalsch. Die Seele ist nicht eine Anhäufung von Gedanken und Erinnerungen (und war es auch nie, weder nach christlichem, noch nach jüdischem oder islamischen noch buddhistischem Verständnis oder nach dem Verständnis irgendeiner Naturreligion), die man in einen Roboter transferieren könnte. Die Seele ist von Beginn an unsterblich und wird es nicht erst, wenn man die Gedanken speichert.
    Abgesehen davon fehlt dem Roboter dann immer noch einige äußerst wichtige seelische Merkmale: Intuition, Individualität und die Fähigkeit zu Gefühlen. Nicht einmal Ltn. Commander Data schafft das.

    Naja ich meinte auch nicht die Seele, da ich sowieso nicht an sowas glaube.
    Ich meinte eben den kompletten Speicher und alle Neuronenstrukturen des Gehirns. Wenn man die kopiert und die Neuronen exakt auf einer CPU simuliert, dann hast du auch deine Individualität und den ganzen Kram.

    All die Merkmale, die du aufgezählt hast werden ja sozusagen vom Gehirn produziert, auch wenn wir das bisher noch nicht erforscht haben. Es gibt nichts übersinnliches im Menschen, es ist nur momentan einfach schwer zu verstehen, weil wir noch so wenig wissen. Das menschliche Gehirn ist sehr komplex.



  • Elektronix schrieb:

    It0101 schrieb:

    Sobald die Menschen das komplexe Gehirn verstanden haben, kann es sozusagen in den Speicher eines Roboters kopiert werden und damit wird die "Seele" (wie die Christen es nennen) zumindest unsterblich.

    Grundfalsch. Die Seele ist nicht eine Anhäufung von Gedanken und Erinnerungen (und war es auch nie, weder nach christlichem, noch nach jüdischem oder islamischen noch buddhistischem Verständnis oder nach dem Verständnis irgendeiner Naturreligion), die man in einen Roboter transferieren könnte. Die Seele ist von Beginn an unsterblich und wird es nicht erst, wenn man die Gedanken speichert.
    Abgesehen davon fehlt dem Roboter dann immer noch einige äußerst wichtige seelische Merkmale: Intuition, Individualität und die Fähigkeit zu Gefühlen. Nicht einmal Ltn. Commander Data schafft das.

    ich weiss nicht ob du das so wörtlich meinst, oder nur auf die definition von "seele" hinaus willst, aber nichtswas zu unserem dasein gehört ist in irgendeiner weise "spirituell übermenschlich", wie die ewig lebende seele die du ansprichst.

    sobald wir die unterste ebene der physik und die verbindung zwischen physik-chemie-biologie geknackt haben, können wir alles nachbauen. gehirne werden wohl noch das kleiner übel sein (ganz einfach weil man genügend material haben müsste um ein gehirn zu bauen, während man ein wurmloch, nen stern oder gar ne ganze galaxie mal nicht so eben aus ein bisschen metal oder organischem material baut), so einfach ist das.

    ob wir jemals so weit kommen ist natürlich eine andere frage.



  • TravisG schrieb:

    sobald wir die unterste ebene der physik und die verbindung zwischen physik-chemie-biologie geknackt haben, können wir alles nachbauen. gehirne werden wohl noch das kleiner übel sein (ganz einfach weil man genügend material haben müsste um ein gehirn zu bauen, während man ein wurmloch, nen stern oder gar ne ganze galaxie mal nicht so eben aus ein bisschen metal oder organischem material baut), so einfach ist das.

    Mit anderen Worten: einfach schwierig :p
    Davon überzeugt zu sein, ist allerdings auch eine Form von Glauben.



  • @Daniel E.
    Oder einfach Soylent Green 😉


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