Kann man sein Geld in Öl anlegen?
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Bekanntlich wird der Ölpreis ja in Zukunft immer weiter steigen.
Darum die Frage: kann man sein Geld direkt in Öl anlegen? Also kann man ein paar hundert Barrels kaufen und sie nach ein paar Jahren wieder verkaufen? Muss man die dann tatsächlich physisch kaufen und irgendwo lagern?
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Hallo,
phalanx-fanboy schrieb:
Bekanntlich wird der Ölpreis ja in Zukunft immer weiter steigen.
so, wenn das so bekannt ist, warum ist es dann noch nicht eingepreist?
Aber wenn du zocken willst, tu es ruhig. Es gibt vom Hebelzertifikat bis zur langjährigen Öl-Garant-Anleihe so ziemlich alles, einfach mal umschauen.
UB3ENG finde ich ganz nett, das ist ein Basket, minimiert die Rollverluste. Ist allerdings nicht nur Öl, sondern auch andere Energieträger, die stark mit Öl korrelieren.
Chris
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Was meinst du warum die Ölpreise so sind wie sie sind? Die Fördermengen werden geringer, es müssen alternative (teurere) Quellen erschlossen werden. Resultat: der Förderpreis steigt ein wenig. Als Reaktion darauf kommt an den Börsen genau deine Reaktion: "Hm, Öl wird teurer und seltener? Kaufen, kaufen!" Der Preis schnellt in die Höhe. Nach und nach beruhigt sich der Markt wieder, der Ölpreis bleibt relativ konstant oder sinkt sogar wieder bis zur nächsten Nachricht...
Du hast beim Öl ähnliche Wertsteigerungen wie bei einigen Aktien auch: sehr unruhige. Wenn du die richtigen Zeitpunkte für An- und Verkauf findest, kannst du sicher Geld mit machen. Aber wenn du kein Finanzexperte bist und die Märkte nicht gut kennst kannst du genausogut auch ziemlich böse auf die Nase fallen. Ich würds garnicht erst versuchen, das Öl- bzw. Aktiengeschäft verlangt viel Arbeitszeit und einen guten Instinkt, und ein guter Stundenlohn ist dann am Ende doch nicht garantiert.
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Zur Zeit gibt es noch ein anderes Problem:
Rohstoffe wie Öl werden über Zertifikate und Derivate gehandelt. Letztlich gibt man mit dem Kauf eines solchen Papiers einer Bank einen Kredit, dessen Wert am Ölpreis hängt. Naja, das ist bißchen komplizierter, lest Euch mal was über Hedging & Co durch, es geht nur um die Idee.
Problem am Öl ist: geht diese Bank pleite, ist das Zertifikat oder Derivat FUTSCH. Denn man hat damit kein Öl gekauft, sondern nur Rechte und Co.
Ähnlich sieht's mit Zertifikaten auf Gold aus - auch dort liegt das Gold irgendwo, und die Bank verkauft das Recht, daß man das Gold ansehen darf. Geht die Bank futsch, ist das Geld weg.
Bei Rohstoffen hilft nur physischer Besitz dagegen... aber Öl ist damit für einen Privatmann nicht möglich.
Und das Thema Emittentenpleite ist vielleicht doch einen zweiten Blick wert... :o
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Futures haben kein Emittentenrisiko.
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Ja... da gab's aber nur eine Mindestdepotgröße, damit man die handeln darf, oder nicht?
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Marc++us schrieb:
Ja... da gab's aber nur eine Mindestdepotgröße, damit man die handeln darf, oder nicht?
Ja, irgend sowas war da.
Physische Rohstoffe lohnen sich aber auch erst ab 'ner gewissen Menge.
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phalanx-fanboy schrieb:
Bekanntlich wird der Ölpreis ja in Zukunft immer weiter steigen.
Das ist grober Unfug.
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Gold dürfte sicherer sein.
Man achte nur auf den aktuellen Ölpreis, der fällt gerade wieder
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Ich würde in US-Immobilien investieren.
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Mr. N schrieb:
phalanx-fanboy schrieb:
Bekanntlich wird der Ölpreis ja in Zukunft immer weiter steigen.
Das ist grober Unfug.
Wieso? Ist doch klar, dass wenn es immer weniger Öl gibt, es auch mehr Geld kostet.
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pumuckl schrieb:
Was meinst du warum die Ölpreise so sind wie sie sind? Die Fördermengen werden geringer, es müssen alternative (teurere) Quellen erschlossen werden.
Guter Witz! Erst letztes hat Exxon dargestellt, dass es derzeit noch absolut genügend Ölquellen hat, die man immer noch leicht erschliessen kann. Der aktuelle Ölpreis ist nicht so hoch, weil die Fördermengen knapp werden, die sind so hoch weil völlig spekuliert wird und der Ölpreis teilweise bewusst in die Höhe getrieben wurde.
Auch die Kriege und verschiedene Hurrikanes haben da ihren Beitrag geleistet und allen eine völlig unbegündete Angst eingejagt, dass das Öl knapp werden würde, wodurch der Ölpreis jeweils stieg.Dank dem, dass der Ölpreis jetzt so hoch ist, ist man in der Lage auch teurere Quellen anzuzapfen. Der hohe Ölpreis wird aber nicht dadurch verursacht!
Grüssli
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phalanx-fanboy schrieb:
Mr. N schrieb:
phalanx-fanboy schrieb:
Bekanntlich wird der Ölpreis ja in Zukunft immer weiter steigen.
Das ist grober Unfug.
Wieso? Ist doch klar, dass wenn es immer weniger Öl gibt, es auch mehr Geld kostet.
Nur, wenn die Nachfrage nicht sinkt.
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Optimizer schrieb:
Ich würde in US-Immobilien investieren.
Zum richtigen Zeitpunkt ist das wahrscheinlich keine schlechte Idee.
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phlox81 schrieb:
Gold dürfte sicherer sein.
Aber nur physisch... sieht man jetzt doch auch, als Kleinanleger ist man immer gekniffen. Kaufst Du Zertifikate oder sowas auf Gold - am besten noch ein währungsgesichertes, was wg EUR/US$ sogar Sinn macht - hängst Du voll an dem Emittentenrisiko Deiner Bank. Also sind das auch Schönwetterprodukte.
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Vielleicht sollte man auch in seltene Ü-Ei-Figuren investieren.
In 50 Jahren sind die bestimmt nochmal um einiges wertvoller als heute.
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phalanx-fanboy schrieb:
Vielleicht sollte man auch in seltene Ü-Ei-Figuren investieren.
In 50 Jahren sind die bestimmt nochmal um einiges wertvoller als heute.Das ist aber auch nur dann wahr wenn es zukünftig noch einen Markt dafür gibt.
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phalanx-fanboy schrieb:
Vielleicht sollte man auch in seltene Ü-Ei-Figuren investieren.
Hier kannst du dich über aktuelle Kurspreise informieren.
http://www.eierlei.de/index.php?R=50Ist dieses Verbotsverfahren eigentlich inzwischen vom Tisch? Irgendwie hör ich seit einiger Zeit nix mehr über den Schwachsinn.
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Hallo,
Marc++us schrieb:
Aber nur physisch... sieht man jetzt doch auch, als Kleinanleger ist man immer gekniffen. Kaufst Du Zertifikate oder sowas auf Gold - am besten noch ein währungsgesichertes, was wg EUR/US$ sogar Sinn macht - hängst Du voll an dem Emittentenrisiko Deiner Bank. Also sind das auch Schönwetterprodukte.
physisch ist nicht unbedingt notwendig, es gibt ja z.B. auch ETFs auf Gold (z.B. den Lyxor Gold Bullion Security). Bei denen ist das Gold physisch hinterlegt und wird im Insolvenzfall wie Fonds als Sondervermögen behandelt (und es käme ja auch keiner auf die Idee, von Fonds deshalb abzuraten, weil DWS, Deka & co irgendwann vielleicht auch Insolvenz anmelden könnten).
Wenn man wirklich eine Währungssicherung haben will, also davon ausgeht, dass der Dollar langfristig weiter schwächer gegenüber dem Euro wird, muss man sich die natürlich selbst dazukaufen (das hat aber auch den Vorteil, dass man das Währungshedging separat beenden kann und am Gold nichts ändern muss -> evtl. steuerliche Vorteile und geringere Transaktionskosten).
Bei Gold bin ich sicherlich vorbelastet, aber ich glaube, so günstige Einstiegskurse wie zurzeit sehen wir mittelfristig nicht wieder.
Christian
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Bei den ganzen Weltungergangsszenarien die einige Leute angesichts der Bankenkrise verbreiten, sollte man sein Geld wohl lieber in lang haltende Konservennahrung und Waffen stecken als in Gold