Nacktscanner - Was haltet ihr davon?



  • Andromeda schrieb:

    Wer hat noch nie eine(n) nackte(n) Mann/Frau gesehen?

    Die Frage ist völlig irrelevant. Hier soll man dazu gezwungen werden, sich vor einem Fremden zu entblößen.



  • Andromeda schrieb:

    DEvent schrieb:

    Dann sag mir mal bitte wieviele Terroristen wir in vergangenen 7 (sind schon fast 😎 Jahren aufgrund der Flughafensicherheit gefasst haben?

    Das weiß ich nicht. Es ist auch völlig egal. Die Nachteile des System sind gleich null, während eine Möglichkeit geschaffen wurde, gefährliche Gegenstände zu entdecken. Was gibt es daran zu zweifeln?

    Mein Stein schafft die Moeglichkeit dir gefaehrliche Tiere auf Abstand zu halten. Als Nachteil kann ich nur das etwas schwere Gewicht von 200 Gramm nennen. Hast du Familie? Kannst du es dir leisten von einem wilden Tiger angegriffen zu werden? Nur 99,99 (mit USteuer), einmaliges Angebot.



  • Andromeda schrieb:

    Die Nachteile des System sind gleich null

    Es mag Dich evtl. verwundern, aber nicht alle Leute finden es geil, sich vor wildfremden Leuten bis aufs letzte ausziehen zu müssen. 😉



  • Oder erschossen zu werden, nur weil man aussergewoehnlich ist:
    http://www.boston.com/news/globe/city_region/breaking_news/2007/09/mit_student_arr.html

    "Thankfully because she followed our instructions, she ended up in our cell instead of a morgue," Pare said. "Again, this is a serious offense ... I’m shocked and appalled that somebody would wear this type of device to an airport."

    Ja, ein ernstes vergehen wenn man sich so kleidet wie man gerne moechte und elektronische Sachen als Hobby/Studium baut.

    Auch der neuste Geniestreich aus den USA, SPOT, Screening Passengers by Observation Technique:
    http://seattlepi.nwsource.com/local/344868_airportprofiler26.html

    Since January 2006, behavior-detection officers have referred about 70,000 people for secondary screening, Maccario said. Of those, about 600 to 700 were arrested on a variety of charges, including possession of drugs, weapons violations and outstanding warrants.

    Kurze Uebersetzung: Ein Jahr lang haben sie also ca. 69.350 Menschen unnoetig belaestigt, davon wurden dann unter 1% verhaftet, fuer Drogen, das tragen von Messern und fuer offene Haftbefehle. Von Terroristen keine Spur.

    Jetzt moegen manche sagen, ist doch ein Gewinn. Drogenbesitzer und Kriminelle sind verhaftet worden. Es sind nur zwei ganz grosse Aber: Zum ersten wurde das Programm zur Findung von Terroristen initiert. Hat es Terroristen gefunden? - Nein, es war also ein Fehlschlag. Zum zweiten, diejenigen, die sagen, dass das Programm trotzdem gut ist, denn es waren immerhin 600 bis 700 Kriminelle die verhaftet worden sind, haben sicherlich auch nichts gegen eine grosraemige Razia der Polizei, bei der 70.000 Familienhäuser durchsucht werden? Bestimmt findet man da auch 600 bis 700 Kriminelle.



  • Ich bin dagegen. Mohammed Attar mußte nicht einmal durch den Metalldetektor. Ein Terrorist, der da durch kommt, wird gar nicht in den Nacktscanner geschickt. Außerdem kann er genau so gut am Check-In Amok laufen.
    Von wem und wonach wird beurteilt, ob sich ein Terrorist "auffällig verhält"? Meistens sind die Typen abgebrüht genug, um gar nicht aufzufallen. Immerhin werden sie ja entsprechend ausgebildet.
    Die Anschläge vom 9.11. hätten schon mit normalen Kontrollen verhindert werden können. Die Kontrollen waren zu lasch und fahrlässig. Und sogar danach hat man ja in Frankfurt a. M. haarsträubende Nachlässigkeiten festgestellt.

    Die Scanner kosten einen Haufen Geld, bringen aber keine zusätzliche Sicherheit.



  • scrub schrieb:

    Andromeda schrieb:

    Wer hat noch nie eine(n) nackte(n) Mann/Frau gesehen?

    Die Frage ist völlig irrelevant. Hier soll man dazu gezwungen werden, sich vor einem Fremden zu entblößen.

    Man muß sich ja nicht wirklich entblößen. Ein Sicherheitsbeamter bekommt kurz die Körperform als Schwarzweißbild präsentiert, und das mehrmals am Tag, so daß er sich sicherlich weder darüber totlachen noch daran aufgeilen wird. Eigentlich sollten erst recht alle, deren Schamgefühl so übermächtig ist, für diese Methode sein. Denn dadurch bleibt so manchem die viel peinlichere Leibesvisitation erspart.



  • Hi,

    keine Ahnung, was ihr damit für ein Problem habt. Diese T-1000 - Abbildungen auf dem Bildschirm sind doch so erotisch wie ne leergefressene Keksdose.
    Wer sich die Flüssigmetall-Karrikaturen anguckt (bzw. angucken muß) und dabei rollig wird, der vernascht doch auch seine Küchenmaschine.
    Wenn das von einem entfernten Ort aus gescannt wird, wo keiner weis, wer es ist und keine Erfassung der zu den Bildern gehörenden Personendaten erfolgt, dann sehe ich da überhaupt kein Problem damit.
    Was sollen da Frauen sagen, die beim Frauenarzt oder bei der Geburt mit gespreiztem Südpol in Original vor dem Frauenarzt (und vielleicht noch ner Horde angehender Medizinstudenten) liegen müssen?
    Wenn ich auf einen Flughafen gehe, dann muß mir von vornherein klar sein, daß ich da keine hundertprozentige Wahrung der persönlihcen Intimsphäre erwarten kann. Und da ist mir so ein Scanner wesentlich lieber als von irgend jemanden da unter umständen allseitig gründlich befummelt zu werden.
    Wirklich peinlich ist das doch nur für welche mit nem Intimpiercing von der Größe ner Schmidtmütze.

    Viel viel schlimmer ist doch, daß ich mir in Zukunft nicht mehr sicher sein kann, ob in meiner eigenen Wohnung eventuell jemand in Farbe und HDTV zuschaut was ich da mache. Aber daß interessiert viel weniger, wird ja auch nicht mit so markanten Ausdrücken wie Nacktscanner durch die Medien gebrantmarkt.

    Gruß Mümmel



  • Mich selbst würde es jetzt nicht unbedingt stören ... also bisher nicht 😉
    Es gibt aber Menschen die haben Komplexe mit ihrem Aussehen usw., selbst wenn man nicht wirklich ein klares Bild hat sondern mehr Umrisse ... das fänd ich dann doch nicht so einfach... ebenfalls gitbs auch Leute die, was weiß ich was machen ^^ .. Ohne Unterhose rumlaufen .. mit was anderem als ner Unterhose rum laufen .. sich Kuhglocken irgendwo dran hängen oder sonst was 😉



  • Mit Kuhglocken wirst du wohl sowieso nicht durch die Kontrollen kommen. Abgesehen davon wäre das auf einem undeutlichen, schemenhaften Monitor im richtigen Winkel bestimmt ein lustiges Bild - "Hey guck mal, solche Monster-Eier habe ich ja noch nie gesehen!" 😉



  • Andromeda schrieb:

    Man muß sich ja nicht wirklich entblößen. Ein Sicherheitsbeamter bekommt kurz die Körperform als Schwarzweißbild präsentiert, und das mehrmals am Tag, so daß er sich sicherlich weder darüber totlachen noch daran aufgeilen wird.

    Das interessiert mich nicht. Ich will das nicht, so einfach ist das.

    Andromeda schrieb:

    Eigentlich sollten erst recht alle, deren Schamgefühl so übermächtig ist, für diese Methode sein. Denn dadurch bleibt so manchem die viel peinlichere Leibesvisitation erspart.

    Eine schlechte Sache wird nicht dadurch besser, daß man eine noch schlechtere als einzige Alternative anbietet.



  • Ja scrub, dann bin ich mal auf Deine Alternativen gespannt.

    Von mir aus könnten die den ganzen Sicherheitsquatsch auf ein Minimum zurückfahren. Wer Waffen in einen Flieger schmuggeln will, der schafft das auch irgendwie.



  • Auch muß man den viel geringeren Arbeitsaufwand gegenüber einer tatsächlichen Leibesvisitation in Betracht ziehen. Einige mögen dies als Vorteil sehen, doch für mich birgt dies die Gefahr, daß die Hemmschwelle für den Einsatz des Gerätes abgesenkt wird und somit Misbräuche und unnötige Eingriffe in die Intimsphäre provoziert wenn nicht in Kauf genommen werden.

    Den gleichen Sachverhalt beobachtet man ja bei "nonlethalen Waffen". Die Person erleidet z.B. "nur" Schmerzen hat aber angeblich keine Folgeschäden. (bisher noch keine Langzeitstudien) => Selbst bei kleineren Vergehen, wie z.B. eine ältere Dame, die sich bei einer Polizeikontrolle geweigert hat, den Wagen zuverlassen, werden mit einem Tazer traktiert. Da ist die Verhältnismäßigkeit ganz klar nicht mehr gegeben.
    Siehe auch "Don´t taze me, bro!" 🙄

    Andromeda schrieb:

    Denn dadurch bleibt so manchem die viel peinlichere Leibesvisitation erspart.

    Wie bereits gesagt, muß eine Leibesvisitation nicht unbedingt viel peinlicher sein und außerdem wird sie wegen dem hohen Arbeitsaufwand auch nur beim aller nötigsten durchgeführt.

    muemmel schrieb:

    Wenn ich auf einen Flughafen gehe, dann muß mir von vornherein klar sein, daß ich da keine hundertprozentige Wahrung der persönlihcen Intimsphäre erwarten kann.

    Einschränkungen in der Privatsphäre wäre ich noch bereit hinzunehmen. Doch solltest Du in einem Rechtsstaat als unbescholtener Bürger zu jeder Zeit und an jeden Ort mit der hundertprozentigen Wahrung Deiner Intimsphäre rechnen dürfen.



  • Walli schrieb:

    Ja scrub, dann bin ich mal auf Deine Alternativen gespannt.

    Alternativvorschlag: keine Nacktscanner!



  • Es stimmt nicht, daß man durch die Nacktscanner nur die "Körperumrisse" sieht. Der Computer errechnet aus den Daten die genauen Körperformen und stellt sie durch Schatten modelliert dar. Dabei zeichnen sich deutlich Unterwäsche und gewisse andere Merkmale ab. Deshalb heißen die Dinger auch "Nackt"scanner.



  • scrub schrieb:

    Andromeda schrieb:

    Man muß sich ja nicht wirklich entblößen. Ein Sicherheitsbeamter bekommt kurz die Körperform als Schwarzweißbild präsentiert, und das mehrmals am Tag, so daß er sich sicherlich weder darüber totlachen noch daran aufgeilen wird.

    Das interessiert mich nicht. Ich will das nicht, so einfach ist das.

    Warum eigentlich nicht? Bist Du auch dagegen, daß Dein Gepäck durchleuchtet wird? Oder anders herum: Würdest Du es bevorzugen, wenn möglicherweise bewaffnete Entführer mit Dir im Flieger sitzen?

    scrub schrieb:

    Andromeda schrieb:

    Eigentlich sollten erst recht alle, deren Schamgefühl so übermächtig ist, für diese Methode sein. Denn dadurch bleibt so manchem die viel peinlichere Leibesvisitation erspart.

    Eine schlechte Sache wird nicht dadurch besser, daß man eine noch schlechtere als einzige Alternative anbietet.

    Eine Sache kann nicht schlechter sein, wenn dadurch eine wirklich unangenehme Sache absolut entbehrlich wird.

    Walli schrieb:

    Wer Waffen in einen Flieger schmuggeln will, der schafft das auch irgendwie.

    Zumindest schafft er es, wenn solche Scanner eingesetzt werden, nicht mehr auf normalem Weg, indem er einfach mit Kanone unter der Jacke ins Flugzeug spaziert.



  • Andromeda schrieb:

    Walli schrieb:

    Wer Waffen in einen Flieger schmuggeln will, der schafft das auch irgendwie.

    Zumindest schafft er es, wenn solche Scanner eingesetzt werden, nicht mehr auf normalem Weg, indem er einfach mit Kanone unter der Jacke ins Flugzeug spaziert.

    Glaub ich nicht. Da würden die Metalldetektoren laut schreien. Wer Waffen in ein Flugzeug schmuggeln will, muß erst mal an den Detektoren vorbei. Und wenn man einen so frei herumspazieren läßt, helfen Nacktscanner auch nichts mehr. 👎





  • Ich glaub ihr (also die allgemeine Bevoelkerung) versteht einfach die Beutung von Terrorismus nicht. Terrorismus heist nicht, dass jemand ein Flugzeug entführt und in das nächste Hochgebäude fliegt. Terrorismus heist Aufmerksamkeit zu erlangen, auf Kosten von Unschuldigen.

    Nehmen wir mal an, wir haben 100% sichere Flugzeuge. Dann wird einfach der Flughafen selbst als Ziel gewählt. Z.B. die Menschenmasse an den Flugschaltern, oder die Menschen die auf das nächste Flugzeug warten. Gut, sichern wir also auch das ab. Dann wird das Ziel von Terroristen die Einkaufszentren sein, die Restaurants oder Kinos. Sichern wir also auch das ab? Nacktscanner vor jedem Kino?

    Terroristen finden immer einen Weg Unschuldige zu töten.

    Es geht auch gar nicht diese Terroristen an der Einreise zu hindern. Das ist auch unmöglich. Es gibt soviel Lücken in unseren Grenzen, da ist mit einem Flugzeug einzufliegen nur eins von 1000 Möglichkeiten. Frag einfach die illegale Imigranten, die zu tausenden nach Deutschland kommen.

    Terroristen kann man auch nicht bekämpfen. Terroristen ist kein Land oder Staat, dass man erobern kann. Es sind Menschen, wie du und ich. Menschen die keine Hoffnungen mehr haben, Menschen die ausgenutzt werden. Wenn man Terrorismus bekämpft, führt das nur zu eins: Zu noch mehr Terror.

    Leider denken alle das wir die Terrorgefahr mit 2 Wegen erfolgreich überwinden können: Mit verschärften Sicherheitsmassnahmen und mit Krieg gegen s.g. Terror-Länder. Ersteres fährt aber nur zur Illusion der Sichheit und letzteres vermehr nur das Leid und im Endeffekt die Terrorgefahr.

    Ein bestes Beispiel dafür ist London. Sicherheitskameras überall, aber die Kriminalität steigt und steigt. Die Antwort der Politiker: Noch mehr Überwachung.



  • Terrorismus heisst auch, Angst zu verbreiten, um die eigenen Ziele zu verfolgen.

    Wir werden von Terroristen regiert.



  • DEvent schrieb:

    (...)

    Full ACK! Bis auf eines: Terroristen sind keine

    Menschen die keine Hoffnungen mehr haben, Menschen die ausgenutzt werden.

    Viele Terroristen oder ihre Handlanger sind oft gut situierte Leute, mitunter sogar EU- Staatsbürger mit Arbeitsplatz, sozialer Absicherung und Freundeskreis.

    Das Problem ist: Terroristen nutzen genau das aus, was wir hierzulande für eine unserer größten Errungeschaften halten: Die Freizügigkeit (Möglichkeit, sich frei im Land zu bewegen) und individuelle Freiheit. Und unsere hohe Bewertung für Gesundheit und Leben.
    Je mehr Geld der Staat für Sicherheitsmaßnahme ausgibt- um unser Leben zu schützen-, um so weniger Handlungsspielraum läßt er sich auf anderen Gebieten, und um so mehr fehlt Geld in wichtigen Bereichen. Ziel der Terroristen ist es, einen Staat handlungsunfähig zu machen. Wenn ein Staat sich darauf einläßt, sind die Terroristen ihrem Ziel wieder ein Stück näher.


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