Hilfe, Schimmel in der Wohnung. Streß mit dem Vermieter...



  • Wenn du kleine Kinder hast dann sofort ausziehen.

    Schimmel bei einem Fenster liegt an der Lüftung.
    Sieht man wenn sich Wasser am Glas bildet. Dann wird nicht genug gelüftet bzw. nicht genug geheizt. Da hat sich dann Schimmel an den Rändern gebildet.
    Wenn man das dann auch nicht wegwischt bilder der sich sogar am Fensterbrett.
    Hatte ich auch letzten Winter. War immer Holzfenster gewohnt und nun habe ich Plastikfenster.
    Nun wische ich das immer weg und Lüfte 3 Mal täglich 5 - 10 Minuten.
    Luftfeuchte geht dann von 60 auf 50 zurück.

    Ich rate dir bei Schimmel an den Wänden aber auszuziehen.
    Deine Kinder werde dir dankbar sein.



  • Hi,

    bloß nicht den gut gemeinten Rat mit dem Essigessenz anwenden, damit füttert man den Schimmel erst richtig und schafft Verhältnisse wo er sich so richtig wohl fühlt.

    Bei frisch auftretendem Schimmel gibt es ein ganz einfaches Hausmittel, was wirklich hilft. Die betroffenen Stellen großflächig mit reinem unverdünntem Brennspiritus abwischen, dabei richtig damit naß machen. Trocknen lassen und anschließend noch mal das gleiche. wenn der Schimmel schon länger drauf ist, muß dazu die Tapete runter. Ist er dagegen schon ins Mauerwerk eingedrungen, dann helfen nur noch Radikalmethoden wie Präparate auf Flusssäurebasis (in der DDR gabs da früher Vogel-Fluat, was es heute gibt weiß ich nicht) oder in Härtefällen den Putz abhacken.

    Allgemein ist Schimmel aber neben dem nicht ausreichenden Lüften vor allem eine Frage von nicht ordentlich geheizten Wohnungen. Man kanns mit dem Heizkostensparen nämlich auch übertreiben. Wenn kein feuchtes Mauerwerk da ist, richtig gelüftet wird und die Heizung so geschaltet wird, das auch bei Abwesenheit die Temperatur nicht unter 18 Grad fällt, dann kann kein Schimmel auftreten.

    Gruß Mümmel



  • Wenn es baubedingt ist würd ich da auch sofort raus. In dem Fall wird man das auch nie wieder los und gesund ist das bestimmt nicht. An sonsten bei Altbauwohnungen immer gut heizen und lüften. Wohne selbst in so einer Hütte und hab jeden Morgen Kondenswasser an den Fenstern.


  • Mod

    Neubauten sind oft noch kritischer. Die Dämmung der Wände und der Fenster ist so gut, daß Wasserdampf eingesperrt bleibt. Gerade Schlafzimmer sind kritisch... wenn dann noch ein Schrank dicht an der Wand steht, hat's am Ende des Winters in der Ecke dunkle Flecken.

    Das ist auch kein Baumangel, das ist der Tribut an die Energiekosten. 😉



  • Verlaufen in der Wand irgendwelche (Ab-)Wasserleitungen?
    Dann kannst du u.U. lüften soviel du willst...



  • Shell32 schrieb:

    Man will den Schimmel jetzt mit einem Mittel behandeln, das wohl
    auch in Bädern (Badeanstallt?) zur Anwendung kommen soll.
    Danach muss sehr lange gelüftet werden, meint er. Zudem sollen
    unsere Kinder dann mehrere Stunden (auch nach der Behandlung)
    nicht zurück in die Wohnung (sind 1 und 2 Jahre alt).

    Das Zeug ist auf Chlorbasis. Das mieft mind. 1 Woche, trotz Lüftung. Viel Spaß beim "wohnen"!

    In Summe ist die Chemiekeule (Essig, Chlor ...) doch nur eine Bekämpfung der Wirkung.

    Der Schimmel bildet sich immer an kühlen Stellen, dort, wo sich Feuchtigkeit aus Tauwasser ablagert, oder an Stellen wo Feuchtigkeit im Mauerwerk hochzieht.

    Ursachen sind immer beliebige Kombinationen aus:

    - zu dichte Fenster
    - unzureichender Lüftung (daraus resultierend hohe Luftfeuchtigkeit)
    - zu hohe Raumtemperaturen (Warme Luft speicher besser Luftfeuchte)
    - Taupunkt an der Wandinnenseite

    Gegenmaßnahmen:

    - im Extremfall Putz komplett abhacken, raumklimatisch günstigen Putz anbringt (Lehm)
    - Sperrung im Mauerwerk (Dachpappe, Silikon) gegen Feuchtigkeit von unten
    - Raumtemperaturen niedrig halten (18-21°C) und nicht auf Frauemraumtemp. von 26°C (mir ist kalt!)
    - Stoßlüften
    - Taupunkt ins Wandinnere oder sogar nahe der Außenwandseite verlagern -> Dämmung



  • Hi,

    das Problem sind nicht die zu dichten, sondern die zu gut isolierten Fenster. Wenn wie z.B. Cpp_Junky schreibt jeden Morgen dei Fenster naß sind, dann ist alles im grünen Bereich. dann sid die Fenster die kältesten punkte in der Wohnung und das überschüssige Wasser kondensiert dort. So soll es sein.
    vielfach werden aber aus Energiespargründen gut gedämmte Fenster eingebaut weil damit am schnellsten ein paar Mark Heizkosten eingespahrt weren können und die Wände gelassen wie sie sind. Dann sid aber die Wände kälter als die Fensterscheiben und die Kondensation erfolgt dort. Vorzugsweise in Ecken, wo die kältesten Punkte sind. In diesen Fällen muß entweder auch die Wand gedämmt werden, oder man muß in den sauren Apfel beißen und auf gut gedämmte Fenster verzichten.

    Gruß Mümmel



  • muemmel schrieb:

    Hi,

    das Problem sind nicht die zu dichten, sondern die zu gut isolierten Fenster. Wenn wie z.B. Cpp_Junky schreibt jeden Morgen dei Fenster naß sind, dann ist alles im grünen Bereich. dann sid die Fenster die kältesten punkte in der Wohnung und das überschüssige Wasser kondensiert dort. So soll es sein.

    🙄

    Gerade so soll es eben nicht sein.

    Idealerweise soll in der Bude nirgendwo Wasser kondensieren, weil sich eben dort Schimmel bildet. Und woher genau will man denn wissen, ob nur die Fenster der kälteste Punkt sind.

    Außerdem: "das Problem sind nicht die zu dichten, sondern die zu gut isolierten Fenster"

    Kannst Du bitte mal den Unterschied zw. "zu dicht" und "zu gut isoliert" im obigen Zusammenhang erläutern?



  • Hi F98,

    irgend ein Punkt wird in der Wohnung immer der kälteste sein. Das ist nicht zu vermeiden. Und da die Kälte von außen kommt (genauer die Wärme dorthin entweicht) wird dieser Punkt an der Außenseite des Zimmers zu suchen sein (was u.U. auch die Decke sein kann). da gibt es nun nicht so viele Möglichkeiten. Bleiben nur die Fenster oder die Wände. Wenn es die Wände sind, ist Schimmel nur schwer zu verhindern. Spätestens in der Nacht wenn der Mensch größere Mengen an Feuchtigkeit ausscheidet und in der Zeit kein Stoßlüften erfolgt wird sich irgendwo Wasser abscheiden. Wenn das an den gläsernen Fensterscheiben geschieht, ist das völlig problemlos, da wischt man mal drüber und gut ist. Wenn es dagegen an der Wand ist, durchfeuchtet Tapete und Wand und da reicht mal drüberwischen nicht.
    Das Problem sind allerdings nicht zu gut geheizte Räume. Im Gegenteil, je wärmer der Raum, um so mehr Wasser kann in der Luft gebunden bleiben ohne dass Kondensation auftritt. Wärend die Feuchtigkeit die der Mensch abgibt bei 26 Grand überhaupt kein Problem darstellt ist bei 15 Grad schon nach kurzer Zeit die Feuchtigkeitskapazität der Luft überschritten und das Wasser fällt aus.
    Die kältesten Punkte wirken hier wie ein Wasserabscheider. Die Luft kühlt dort ab und gibt ihr bei den geringeren Temperaturen überflüssiges Wasser ab. Anschleißend wird sie im Rest des Raumes wieder erwärmt und nimmt von den Schlafenden neue Feuchtigkeit auf.
    Wenn der Kondensationspunkt nicht erreicht wird, also Fenster UND Wände warm genug sind, und der Raum vor dem Schlafen gelüftet wurde und gut genug geheizt ist tritt dagegen keine Wasserabscheidung auf.
    Die hohen Temperature sind nur dann ein Problem, wenn die Luft feuchtigkeitsgesättigt ist und vor dem Schlafen nicht ausgetauscht wurde, aber die Feuchtigkeitskapazität der Luft durch runterregeln der Heizung in der Nacht herabgesetzt wird. Dann ist auf einmal überschüssiges Wasser da, das irgendwo kondensieren muß. Und das tuts eben an den kältesten Stellen.

    Der Unterschied zwischen zu dichten und zu gut gedämmten Fenstern ist ganz einfach: Bei zu dichten Fenstern kann keine Luft durch die Spalte zwischen Rahmen und Fenster durch. Es findet ken Luftaustausch bei geschlossenem Fenster statt. Braucht auch nicht, wenn man oft genug richtig lüftet. Wobei richtig Lüften Durchzug heist. sonst wird bei undichtem Fenster oder angekipptem Fenster immer nur ein kleiner Bereich direkt in unmittelbarer Fensternähe ausgetauscht und sinnlos Wärme rausgeblasen.

    Zu gut isolierte Fenster sagen dagegen nichts über dne Luftaustausch aus. Sie sperren nur den Wärmedurchgang durch die Fensterscheibe und werden dadurch nicht wo kalt wie Einfachverglaste. Dadurch bieten sie sich nicht mehr als Kondensationspunkt an und die Luftfeuchtigkeit kondensiert wo anders wo es nicht so problemlos ist wie zum Beispiel an der Wand.

    Gruß Mümmel



  • Wichtig ist, daß NIRGEND WO Wasser kondensiert. Auch ein unbeheiztes, kaltes Zimmer muß nicht schimmeln (schimmelt meist sogar seltener, weil der Pilz neben Feuchtigkeit auch Wärme mag. Man sollte aber in jedem Fall für gute Belüftung und an allen Stellen für ausreichend Luftzirkulation sorgen (besonders hinter Schränken: Schränke nicht ganz an die Außenwand schieben!)

    Vorsicht mit dem Chlorzeugs: Das Zeug stinkt wie die Pest, ist gesundheitsschädlich und schleimhautreizend. Da brauchts 3 Tage, bis das Zimmer wieder bewohnbar ist. Außerdem behandelt es nur den sichtbaren Schimmelbelag, nicht das, was in den Wänden sitzt. Damit bekommst Du das nie vollständig weg, und nach 4-6 Wochen hast Du neue Flecken.



  • muemmel schrieb:

    bloß nicht den gut gemeinten Rat mit dem Essigessenz anwenden, damit füttert man den Schimmel erst richtig und schafft Verhältnisse wo er sich so richtig wohl fühlt.

    Seit dem ist kein Schimmel wieder gekommen. Also scheint es schon zu funktionieren.



  • Hi,

    der Essig schafft ein saures Mileu, in dem sich der Schimmel so richtig wohl fühlt. Reiner Alkohol (Brennspiritus) wirkt genau so gut, schaft aber nach seiner Anwendung kein Schimmelförderndes Mileu und ist in der Anwendung ungefährlicher als der stark ätzende Essigessenz.

    Gruß Mümmel



  • Nochmal zurück zum Thema Mietminderung und Schuldfrage.

    Bei Schimmel ist immer entweder ein Baumangel oder schlechte Lüftung die Ursache. Evtl. eine Kombination aus beidem.
    Um Mietminderung durch zu bekommen, muss mann aber als Mieter nachweisen, dass Baumängel vorliegen. Das geht nur mit einem Sachverständigen, den man erst mal bezahlen muss.

    Wir hatten Schimmel, wir wussten, dass gravierende Baumängel da sind. Wir sind aber lieber ausgezogen, weil nach langwierigen Rechtstreit und evtl. Recht bekommen dann immernoch der gesundheitliche Aspeckt bleibt.



  • Stellt einen Thermohygrographen in die Wohnung und messt über längere Zeiträume die Luftfeuchte. Wenn die im Mittel 50% oder niedriger ist dann liegt es an der Konstruktion. Zur Bemessung des Schimmelkriteriums werden 20°C und 50% als Innenklima angesetzt. Das darf also auf jedem fall sein.
    Schimmel entwickelt sich an Oberflächen wenn folgende Kriterien gegeben sind
    - Oberflächenluftfeuchte > 75% bei Oberflächentemperatur > 5°C (Stichwort Isoplethe)
    http://www.bauphysik.de/HT/pub/fachpub_d/awwerte_oder_isoplethensysteme.pdf
    - Nahrung, d.h. organisches Material vorhanden (ist fast immer der Fall)
    - PH-Wert < 10 - Schimmel fühlt sich in stark basischen Milieu nicht wohl

    Das Hauptkriterium ist das Erste. Irgendwelche organischen Materialien sind an Oberflächen fast immer vorhanden (Staub).
    Wenn es konstruktionsbedingt ist hilft nur dämmen, vorzugsweise außen um die Oberflächentemperaturen hoch und damit die Oberflächenluftfeuchten runterzubekommen.
    Wenn der OP Lust hat, kann er mich ja mal kontaktieren und ein paar mehr Informationen übermitteln vielleicht kann ich ja helfen.
    Ich arbeite schließlich schon seit gut 20 Jahren auf dem Gebiet der Bauphysik. 🙂



  • Hallo,

    ich habe das Thema erst jetzt weiter verfolgt. Vielen Dank für eure
    Hinweise und Ratschläge 👍

    Wir sind im Mieterverein und haben bereits eine Minderung von 20%
    erwirkt. Die Wohnanlage ist von 1960 mit Holzfenstern. Wir lüften
    jeden Tag, soweit möglich wegen Arbeit, 3 mal a ca 5-15 Minuten.
    Lüftungsprotokoll geht nun schon über fast 2 Monate...keine Besserung
    der Lage.

    Der Schimmel sitzt nur an den Außenwänden und zwar im Fensterrahmen,
    sowie oben an der Decke und in manchen Zimmern auch unten an der Wand.

    Die Fenster schwimmen praktisch an manchen Tagen!!
    Die Vormieter konnten nichtmal die Fenster öffnen, da die Scharniere
    total vergammelt waren und das Fenster maximal zu kippen ging.
    Uns kam eines der Fenster sogar entgegengefallen beim Einzug! 🤡

    Vormieter haben hier 1 Jahr gewohnt. Wir jetzt auch exakt 1 Jahr.
    Ich will hier raus, ganz besonders wegen meinen Kindern.

    Hier mal meine persönliche Doku in Bildern dazu:

    http://www.schimmelbude.net.ms/

    Der Anwalt meint, wenn wir den Vermieter dabei erwischen, wie er nur
    Schimmelzeugs auf die Tapete klatscht, haben wir die Chance fristlos zu
    kündigen. Mir ist alles recht, hauptsauche raus hier 😮



  • Shell32 schrieb:

    http://www.schimmelbude.net.ms/

    Igitt und du fast auf den Bildern da auch noch was an. Wenn ich nur schon die Wohnung betreten müsste, würde ich mich erst wieder gut fühlen nachdem ich die Kleidung weggeworfen habe und eine Stunde geduscht. Beim anfassen von etwas so ekligem müsst ich wohl kotzen!



  • @Shell32: Bitte vergiss die 20% Mietminderung und zieh sofort da aus.

    Ich kann dir (aus eigener Erfahrung) sagen, dass man mit Schimmel nicht spaßen sollte und auch sämtliche Behandlungsmethoden den Schimmel nur an der Oberfläche abtöten bzw. sogar nur inaktivieren. Ausnahme ist höchstens eine Wärmebehandlung mit Mikrowellenstrahlung- für Privatpersonen aber nicht praktikabel- und massives Holz (z.B. Schrank oder Tisch). Hier kann man den Schimmel bei frühem Befall meistens noch mit Alkohol abwischen und das Möbel weiterverwenden.

    Du kannst ja mal prüfen, ob für dich eine fristlose Kündigung in Frage kommt und möglich ist und dann eben so schnell wie möglich aus der Wohnung raus! Abgesehen von dem gesundheitlichen Interesse willst du ja auch nicht, dass dein (bisher noch intaktes) Hab und Gut auch noch befallen wird.

    Viele Grüße
    Christian



  • Such dir ne neue Wohnung würde ich auch sagen.
    Schimmel ist sehr gefährlich, Kopfschmerzen etc. können auch daher kommen.
    Also -> ausziehen.

    Es soll möglichsein, den Schimmel abzuflämmen, und anders zu sanieren (Chemie), aber das ist doch eher ein Thema für den Vermieter, der das Objekt wieder herstellen will/muss.

    phlox



  • nicht mit irgendwelchen Chemiekeulen angreifen

    Chlorbleichlauge oxidiert und ist basisch, also genau der richtige Killer. Der Chlorgeruch ist harmlos, wie Toilettenreiniger eben. Wenn ich mir die Bilder anschaue, frage ich mich, wo das ganze Wasser her kommt. Manchmal sind es zu viele Zimmerpflanzen, zu hohe Temperatur und kalte Außenwände. Wenn man das nicht in den Griff bekommt, sofort kündigen und neue Wohnung suchen.



  • Also mal ehrlich. Du sagts das Du 2 kleine Kinder hast? Das was du an Bildern zeigst ist nicht das was Du ier geschrieben hast.
    Ein Ball der untern Bett solchen Schimmel zeigt sollte dich nicht dazu veranlassen hier zu schreiben sondern eine Wohnung zu suchen. Und das innerhalb von wenigen Tagen.
    Stellt dir mal den Schimmel vom Ball in den Lungen deiner Kinder vor.
    Nur raus da.
    Sollte es ein Geldproblem sein geht zum Amt.
    Die nenne ich schon fast fahrl. Körperverletzung.


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