Jaja, der Kaffee mit Nazigeschmack...



  • rüdiger schrieb:

    long long double schrieb:

    Ich finde, irgendwo muss mal Schluss sein. Höchstwahrscheinlich gabs auch Kaffee in dem KZ, deswegen stoppt aber keiner den Kaffeimport.

    Der Vergleich hinkt. Es geht ja nicht um irgend etwas, was ein Nazi mal gesagt hat, sondern um einen Spruch, der auf dem Eingangstor von KZs stand. Wenn du den unterschied nicht sehen willst, dann unterstelle ich dir einfach mal, dass du dich einfach über eine Kleinigkeit aufregen willst.

    Ich sage ja, dass es eine übertriebene Aussage war. Der Unterschied ist mir vollkommen klar.



  • Bashar schrieb:

    Damit du sie dir selbst aufgrund politischer Korrektheit verbieten kannst?

    "Sich selbst etwas verbieten" klingt etwas sonderbar, wenn es von dir kommt.

    Er wollte dich damit als Gutmenschen bezeichnen. Ups...



  • Heinzelotto schrieb:

    Walli schrieb:

    Wenn der Zentralrat der Juden die Zeit hat um sich ueber so etwas zu ereifern, dann hat das mit der Vergangenheitsbewaeltigung ja ueberraschend gut hingehauen.

    Wie kommst du denn auf sowas?

    Es gibt scheinbar keine echten Probleme mehr für Juden in Deutschland wenn der Zentralrat sich an so einem Quatsch hochzieht.

    Heinzelotto schrieb:

    Hier geht es darum, dass man solche Ausdrücke erst gar nicht zulassen will, damit die Gesellschaft sich nicht für das Verwenden ohne Nachdenken solcher Redewendungen mit negativer Konnotation sensibilisiert.

    Auch wenn mich die Verwendung der Vokabel 'Konnotation' höchst beeindruckt, so ist das ausgemachter Quatsch. Der Spruch "Jedem das Seine" ist uralt und stand zufällig mal auf einem KZ-Tor weil sich irgendein Nazi dachte, dass das wohl lustig ist. Hätten die stattdessen "Ich denke, also bin ich" auf die Tore geschrieben müsste man jetzt alle Schriften von Descartes auf den Index setzen oder was?

    Heinzelotto schrieb:

    Wenn meine Großeltern unter einem "Slogan" ermordet worden wären, der jetzt als Werbung für Kaffee verwendet wird, so bin ich mir sicher, wäre ich auch nicht sonderlich erfreut.

    Dann trink den Kaffee halt nicht! Meine Güte, irgendwann muss doch mal Schluss sein mit dem Irrsinn. Die Deppen, die das damals auf die Tore geschrieben haben kringeln sich bestimmt in ihren Gräbern vor Lachen.



  • Walli schrieb:

    Hätten die stattdessen "Ich denke, also bin ich" auf die Tore geschrieben müsste man jetzt alle Schriften von Descartes auf den Index setzen oder was?

    "Jedem das Seine" steht auch auf keinem Index. 🙄

    Tchibo hat ihre Werbung nicht geändert, weil sie juristisch oder vom Zentralrat der Juden dazu gezwungen wurden. Das haben sie frei entschieden.



  • rüdiger schrieb:

    Tchibo hat ihre Werbung nicht geändert, weil sie juristisch oder vom Zentralrat der Juden dazu gezwungen wurden. Das haben sie frei entschieden.

    Wenn einem einer die Pistole an die Schläfe hält, kann man auch noch frei entscheiden. 😉 Aber vielleicht ist es dem Konzernimage zuträglicher, wenn sie so früh einen Rückzieher machen. Wenn die Bild-Zeitung sich erstmal auf Tchibo einschießt, ist es zu spät.



  • Also dass "Arbeit macht frei" über Konzentrationslagern stand, war mir auch bekannt, aber "Jedem das Seine" nicht.
    Da fragt ich mich doch, ob das wirklich so bekannt ist oder ob die Tchibo und Esso Chefs ihre eigene Werbung nicht lesen oder ob sie es zwar wussten aber keiner der Chefs was gesagt hat?



  • Ob man "Eingang" schreiben dürfte, wenn über einem KZ-Eingang "Eingang" stand?



  • Mr. N schrieb:

    Ob man "Eingang" schreiben dürfte, wenn über einem KZ-Eingang "Eingang" stand?

    So lange du noch einen "Ausgang"...



  • Im Eingangs verlinkten Artikel stand ja auch schon, daß die Ausgangs-Überschrift von Buchenwald schon öfters für Rauschen im Blätterwald gesorgt hat. Also sollten schon wenigstens die Werbeagenturen ausreichend sensibilisiert sein.



  • Zumindest könnte man erwarten, dass die Werbeagentur so schlau ist, dass sie mal Google benutzen.



  • Hi,

    Fincki schrieb:

    Im Eingangs verlinkten Artikel stand ja auch schon, daß die Ausgangs-Überschrift von Buchenwald schon öfters für Rauschen im Blätterwald gesorgt hat. Also sollten schon wenigstens die Werbeagenturen ausreichend sensibilisiert sein.

    da kann sein. Auch fände ich es in Ordnung, wenn sie das stiilschweigend hätten rückgängig machen können. Der Zentralrat der Juden, der dann mal wieder durch seine aggressive Äußerung auf sich und die Problematik aufmerksam gemacht hat, hat zwar sein Ziel erreicht, verspielt aber meiner Meinung nach genau durch solche Aktionen die Sympathie.

    rüdiger schrieb:

    Zumindest könnte man erwarten, dass die Werbeagentur so schlau ist, dass sie mal Google benutzen.

    Google zu nutzen, um festzustellen, ob ein Spruch wie "Jedem das Seine" irgendwie negativ besetzt sein könnte, ist ja wohl müßig. Manche geflügelte Worte sind dafür zu sehr im allgemeinen Sprachgebrauch verwurzelt.

    Aber gut, es ist eine Werbeagentur, die mit sowas rechnen muss. Selbst wenn man sich darauf einigen kann, dass das Verhalten der Werbeagentur unprofessionell war, kann man das gleiche aber zehnfach von Salomon Korn behaupten.



  • also, ich finde, dass die Reaktion des Zentralrats zu übertriebend ist und stört mich auch, dass sie sich selber und/oder andere die Juden ständig als die Opfer sehen. Sie waren Opfer, ja, vor 60 Jahren, sie sind keine Opfer mehr und längst in Deutschland intergriert.

    Heinzelotto schrieb:

    Wenn meine Großeltern unter einem "Slogan" ermordet worden wären, der jetzt als Werbung für Kaffee verwendet wird, so bin ich mir sicher, wäre ich auch nicht sonderlich erfreut.

    Und was ist mit den Slogans der Römer, die auch missbraucht wurden, um ihre Feldzüge zu argumentieren? Sollen wir sie auch nicht verwenden? Wie gesagt, ich finde es übertriebend, es kommt oft vor, als hätten die Deutschen das Böse erfunden, alles hätte davor nur Frieden auf Erden gegeben und das stört mich ein bisschen.



  • Kaum zu glauben, dass sowas passiert. Das ist doch total überzogen. Meiner Meinung nach ist "jedem das seine" viel zu allgemein als dass man es mit einer bestimmten Gruppierung identifizieren könnte. Es ist ja nicht so, dass dieser Spruch "Motto No.1" im dritten Reich wäre. Dass es über den Eingängen zu den KZ's hing, ist natürlich sehr geschmacklos. Aber das war auch nicht die einzige Geschmacklosigkeit aus der Zeit. Würde man jede Redewendung/Spruch/wasauchimmer verbieten, was damals benutzt wurde, dann können wir uns in Zukunft nur noch mit Fingern verständigen.

    Oder sollen wir vllt doch alles verbieten? Fangen wir doch mal mit "Autobahn" an.



  • supertux schrieb:

    Sie waren Opfer, ja, vor 60 Jahren, sie sind keine Opfer mehr und längst in Deutschland intergriert.

    60 Jahre sind keine so lange Zeit - Zeit heilt alle Wunden, ja, aber nicht immer schon in 60 Jahren. Ich finde die Äußerungen des Zentralrats der Juden in dieser Sache auch übertrieben, aber ein wenig Verständnis oder Einfühlungsvermögen sollte man doch mitbringen können.



  • ohne die wendung "Jedem das Seine" ist es unmöglich, daß ich mit MT oder EH meine Frieden finde. "Jedem das Seine" ist befriedend.

    machen wir mal ein viel einfacheres beispiel. die einen mögen c++ und hassen java und die anderen mögen java und hassen c++. nur mit beiderseitigem "Jedem das Seine" kann das friedlich ausgehen.

    wer die wendung "Jedem das Seine" angreift ist auf zock um des zockes willen aus.



  • @Scheewittchen
    Wie schwer ist es eigentlich zu verstehen, dass "Jedem das Seine" nicht verboten ist? 🙄



  • Schneewittchen schrieb:

    Oder sollen wir vllt doch alles verbieten? Fangen wir doch mal mit "Autobahn" an.

    Kann sich noch wer an die Kerner Sendung mit Eva Hermann erinnern mit dem peinlich pseudo-empörten Kerner und der Schreinemakers?
    Darauf konnte man eigentlich nur auf eine Art reagieren: Sich drüber lustig machen ->
    http://de.youtube.com/watch?v=ZZyGRxplVCQ
    http://de.youtube.com/watch?v=5oSDBBxsXEg&feature=related

    Zu der Frage ob man nun "Jedem das Seine" benutzen sollte/darf kann ich nur sagen: Jedem das Seine. 😃



  • rüdiger schrieb:

    "Jedem das Seine" steht auch auf keinem Index. 🙄

    Tchibo hat ihre Werbung nicht geändert, weil sie juristisch oder vom Zentralrat der Juden dazu gezwungen wurden. Das haben sie frei entschieden.

    Du bist ja wieder ein ganz schlaues Ruedilein! Meine Fresse, muss man Dir jetzt noch erklaeren, dass selbst der letzte Holzkopf das schon begriffen hat und dass es eigentlich um was ganz anderes geht? Alles wesentliche hat Bashar weiter oben dazu gesagt... 🙄

    Bashar schrieb:

    rüdiger schrieb:

    Tchibo hat ihre Werbung nicht geändert, weil sie juristisch oder vom Zentralrat der Juden dazu gezwungen wurden. Das haben sie frei entschieden.

    Wenn einem einer die Pistole an die Schläfe hält, kann man auch noch frei entscheiden. 😉 Aber vielleicht ist es dem Konzernimage zuträglicher, wenn sie so früh einen Rückzieher machen. Wenn die Bild-Zeitung sich erstmal auf Tchibo einschießt, ist es zu spät.

    Der Zentralrat ruiniert eine harmlose Werbekampagne weil ihm gerade danach ist und keiner pisst denen dafuer ans Bein. Die besitzen aufgrund der deutschen Vergangenheit eine Immunitaet, die ihresgleichen sucht und betreiben regen Missbrauch mit ihrer Unantastbarkeit.



  • Walli schrieb:

    Der Zentralrat ruiniert eine harmlose Werbekampagne weil ihm gerade danach ist und keiner pisst denen dafuer ans Bein.

    Die Aktion wurde gestoppt, nachdem die Frankfurter Rundschau deshalb angefragt hatte. Der Zentralrat hat erst danach kommentiert und das Ende der Kampagne begrüßt (und IMHO in seiner Wortwahl ziemlich übertrieben, denn es ist ziemlich leicht, diese "Geschmacklosigkeit zu überbieten".)



  • Da seht Ihr mal wieder wie ZOG die Welt regiert, aber keiner will es wahrhaben.
    Am besten in mache einen Zentralrat der Indianer auf und erpresse damit Spanien, Portugal, Holland ....

    Ich denke mal, es dauert keine 10 Minuten bis mich nun wieder jemand einen Nazi schimpft... chrische5, wo bleibt Du? 😃

    Ivo


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