Jaja, der Kaffee mit Nazigeschmack...



  • _matze schrieb:

    Wichtiger finde ich: Nationalstolz hat in der Vergangenheit oft Ärger hervorgebracht, im Kleinen (z.B. Kneipenschlägereien o.ä.) wie im Großen.

    Wieder ein kläglicher Versuch Nationalstolz als das Böse schlechthin zu entlarven. In Wahrheit sind es aber die Identitäten, die wir bilden, die uns zu solchen Dingen treiben(Wobei das nur eine Seite ist). Sei es nun die Familie, der Sportverein... man versucht ständig besser als die anderen zu sein. Das hat nichts mit Nationalstolz zu tun, sondern mit der menschlichen Natur.



  • Der Versuch, in etwas (z.B. Sport) besser zu sein als andere ist doch ok. Das hat nix damit zu tun, einfach grundlos sein Geburtsland über alle anderen zu stellen.



  • _matze schrieb:

    Der Versuch, in etwas (z.B. Sport) besser zu sein als andere ist doch ok. Das hat nix damit zu tun, einfach grundlos sein Geburtsland über alle anderen zu stellen.

    grundlos?
    entweder ist es nicht grundlos, daß das eigene geburtsland besser ist, wie es auch nicht grundlos ist, daß man als massai weiter springen kann, als als chinese, oder beide sind grundlos. aber was du sagst, widerspricht sich doch.



  • volkard schrieb:

    _matze schrieb:

    Der Versuch, in etwas (z.B. Sport) besser zu sein als andere ist doch ok. Das hat nix damit zu tun, einfach grundlos sein Geburtsland über alle anderen zu stellen.

    grundlos?
    entweder ist es nicht grundlos, daß das eigene geburtsland besser ist, wie es auch nicht grundlos ist, daß man als massai weiter springen kann, als als chinese, oder beide sind grundlos. aber was du sagst, widerspricht sich doch.

    Nein, ich widerspreche mir nicht. Wenn ich weiter gesprungen bin als du, dann bin ich (zumindest in dem Moment) in der Hinsicht besser gewesen als du und darf das auch behaupten. Was die Menschen aber oft machen ist, ihr Geburtsland pauschal über alle anderen zu stellen, unabhängig von irgendwelchen Leistungen, einfach weil es "ihr Land" ist und sie stolz darauf sind (aus welchem Grund auch immer).

    P.S.: Nationalstolz baut selten auf Taten oder Tatsachen auf.



  • _matze schrieb:

    Nein, ich widerspreche mir nicht. Wenn ich weiter gesprungen bin als du, dann bin ich (zumindest in dem Moment) in der Hinsicht besser gewesen als du und darf das auch behaupten.

    aber wir beide können nix dafür, daß du 2,05m groß bist und ich nur 1,55m. und du kannst nicht stolz darauf sein, weil es nicht deine leistung war, die entscheidend war, nicht dein training, sondern nur deine abstammung. oder du bist darauf stolz, dann darf aber auch jeder andere stolz auf vorteile sein, die er sich nicht ganz allein verdient hat, insbesondere auf sein land.



  • Tim schrieb:

    Ich korrigiere mich. Die Zeit von WK2 wurde durchaus auch behandelt. Jüngere Geschichte nur in homöopathischen Dosen.

    Das ist aber ein anderes Problem als "in der Schule lernt man nur über das 3. Reich". Natürlich hat man das 3. Reich oft und intensiv behandelt. Aber es ist nun einmal ein wichtiger Punkt der (jüngeren) deutschen Geschichte. Daher fand ich zT andere Themen eher überzogen. Ich hatte zB eine Lehrerin, die sehr viel wert auf die französische Revolution gelegt hat. Ein - nach meiner Ansicht - nicht sonderlich wichtiges Thema. Das Problem ist nach meiner Ansicht also eher, dass man in der Schule zu wenig aus der jüngeren Geschichte lernt und dafür viel Zeit mit dem römischen Reich, der Völkerwanderung, der französischen Revolution oder was auch immer verbringt. Aber ich denke nicht, dass zu viel Wert auf das 3. Reich gelegt wird und wenn man sich hier das ein oder andere Posting durchliest, müsste wohl eher mehr über das 3. Reich gesprochen werden.



  • volkard schrieb:

    _matze schrieb:

    Nein, ich widerspreche mir nicht. Wenn ich weiter gesprungen bin als du, dann bin ich (zumindest in dem Moment) in der Hinsicht besser gewesen als du und darf das auch behaupten.

    aber wir beide können nix dafür, daß du 2,05m groß bist und ich nur 1,55m. und du kannst nicht stolz darauf sein, weil es nicht deine leistung war, die entscheidend war, nicht dein training, sondern nur deine abstammung. oder du bist darauf stolz, dann darf aber auch jeder andere stolz auf vorteile sein, die er sich nicht ganz allein verdient hat, insbesondere auf sein land.

    Aber spätestens, wenn wir von einem 1,50m großen Massai sprechen, ist es ungerechtfertigter Nationalstolz, richtig? 😉

    Ich spreche ja gerade von Leuten, die grundlos ihr Land in allen möglichen Angelegenheiten verteidigen und stolz darauf sind. Und davon gibt es eine ganze Menge.



  • rüdiger schrieb:

    Ein - nach meiner Ansicht - nicht sonderlich wichtiges Thema. [Anmerkung: bezogen auf die französische Revolution]

    Das meinst du jetzt nicht ernst? 😮



  • rüdiger schrieb:

    Aber ich denke nicht, dass zu viel Wert auf das 3. Reich gelegt wird und wenn man sich hier das ein oder andere Posting durchliest, müsste wohl eher mehr über das 3. Reich gesprochen werden.

    👍

    Totschweigen kann böse enden...



  • _matze schrieb:

    Ich spreche ja gerade von Leuten, die grundlos ihr Land in allen möglichen Angelegenheiten verteidigen und stolz darauf sind.

    du sagst, es sei grundlos. sie sagen, das sei nicht grundlos.



  • volkard schrieb:

    _matze schrieb:

    Ich spreche ja gerade von Leuten, die grundlos ihr Land in allen möglichen Angelegenheiten verteidigen und stolz darauf sind.

    du sagst, es sei grundlos. sie sagen, das sei nicht grundlos.

    Genau, und wenn man dann nach dem Grund fragt, herrscht erst mal für einige Sekunden Ruhe, bis sie sich einen Grund ausgedacht haben.



  • _matze schrieb:

    Genau, und wenn man dann nach dem Grund fragt, herrscht erst mal für einige Sekunden Ruhe, bis sie sich einen Grund ausgedacht haben.

    es muß ja kein einfacher grund sein. warum fällt ein apfel auf den boden? ich hab keine ahnung. aber doch ist es so, und ich bin auch überzeugt, daß es einen grund hat.
    vielleicht ist es ja so eine fundamentale tatsache, daß deutschland einfach super ist. eigentlich müssen wir leute mit übersteigertem nationalstolz schon allein deshalb tolerieren, weil wir auch leute tolerieren, die an götter und so nen schmarrn glabuen.



  • volkard schrieb:

    vielleicht ist es ja so eine fundamentale tatsache, daß deutschland einfach super ist.

    😃

    volkard schrieb:

    eigentlich müssen wir leute mit übersteigertem nationalstolz schon allein deshalb tolerieren, weil wir auch leute tolerieren, die an götter und so nen schmarrn glabuen.

    Ich toleriere diese Leute auch (beide genannte Gruppen). Trotzdem muss ich es ja nicht gutheißen oder gar derselben Meinung sein. Und trotzdem kann ich ja die negativen Aspekte solcher Ansichten sehen (ebenfalls beide Gruppen 😉 ).



  • _matze schrieb:

    Ich bin einfach zufällig hier geboren und lebe hier. Stolz kann für mich nur auf etwas bezogen werden, dass ich geschaffen habe.

    Bist halt ein armer Kerl, dass Du zufällig hier lebst. Andere Leute haben ihr Leben möglicherweise so in der Hand, dass sie sich absichtlich entschieden haben in Deutschland zu bleiben und nicht woanders hin zu gehen. Einige von denen leisten auch einen nicht zu vernachlässigenden (Steuer-)Beitrag zum "Team Deutschland". Was ist mit denen, dürfen die Stolz sein? Immerhin sind die weder zufällig da, noch leisten sie keinen Beitrag.



  • Jester schrieb:

    Einige von denen leisten auch einen nicht zu vernachlässigenden (Steuer-)Beitrag zum "Team Deutschland". Was ist mit denen, dürfen die Stolz sein? Immerhin sind die weder zufällig da, noch leisten sie keinen Beitrag.

    Ja, der individuelle Beitrag ist aber trotz allem (selbst wenn man Steuermillionen generiert) marginal. Wären ein Individuum dieser Gruppe nicht in Deutschland, wären die Unterschiede gering.

    Der Erfolg von Deutschland (falls es den denn gibt), "korreliert" also effektiv fast gar nicht mit der eigenen Anstrengung oder Leistung. Worauf sollte man also stolz sein? Stolz sein kann man doch nur auf etwas, an dem man selbst zumindest einen merklichen Anteil hatte (Anwendung programmiert, auch im Team; Marathon gelaufen; Gehaltserhöhung erhalten; Klausur geschafft etc.).

    Viele Grüße
    Christian



  • Ab wieviel Prozent Beitrag darf man denn Stolz sein?

    edit: Zudem müßte man auch die Frage zustellen, aus welcher Sicht der Beitrag zu werten ist. Wenn ich einfach mal aus meiner Sicht Urteile: Mein Steuerbeitrag ist ein durchaus nicht zu vernachlässigender Anteil meines Einkommens.



  • Jester schrieb:

    Ab wieviel Prozent Beitrag darf man denn Stolz sein?

    es reicht, wenn du eine klausur geschafft hast.



  • Jester schrieb:

    Mein Steuerbeitrag ist ein durchaus nicht zu vernachlässigender Anteil meines Einkommens.

    Du zahlst doch Steuern, weil es Pflicht und Gesetz ist. Du hast gar keine Wahl. Zudem bin ich sicher, dir gefällt es in der Form nicht wirklich (gerade in Deutschland) und du würdest niemals freiwillig einen so hohen Beitrag leisten. Seltsam, wie man da an Stolz denken kann. Eigentlich sind die Steuern immer das Thema, bei dem die Leute ihren Stolz mal kurz vergessen und auf ihr Land schimpfen... 😉



  • _matze schrieb:

    Zudem bin ich sicher, dir gefällt es in der Form nicht wirklich (gerade in Deutschland) und du würdest niemals freiwillig einen so hohen Beitrag leisten. Seltsam, wie man da an Stolz denken kann.

    Gibt auch Leute, die voll ungern Klausuren schreiben... und so richtig freiwillig ist das auch nicht, was?



  • Warum sollte man eigentlich nicht auf etwas stolz sein können, zu dem man keinen Anteil hatte? Wer hat sich diese Theorie ausgedacht? Johannes Rau?

    Dabei macht es doch wenig Sinn, anderen Leuten zu erklären, wann sie welche Emotion zu fühlen haben, oder bin ich der einzige, der das so sieht?


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