Wieso Farbeinstellungen bei Bildschirmen



  • Passt in den Thread:

    Welches Farbprofil kommt der Realität eigentlich am nächsten?

    9300 K

    oder

    6500 K

    Ich benutz meist 6500 K, weil die Farben einfach "wärmer" wirken...



  • NES-Spieler schrieb:

    Sagt mal, wieso kann man bei Bildschirmen (Fernseher, Monitor) eigentlich Farb- und Helligkeitseinstellungen vornehmen? Ich meine, wenn ich zum Beispiel ein Bild auf dem PC habe, dann hat jeder Pixel einen fest definierten Farbewert. Wieso sind die Bildschirme nicht von vornherein so ausgelegt, daß sie diese Farbwerte möglichst korrekt darstellen? Wenn ich ein komplett blaues Bild habe, wieso stellt der Bildschirm es nicht einheitlich mit seinen blauen LEDs dar? Bei gemischten Farben dann eben entsprechend gemischt. Wieso sind Bildschirme so angefertigt, daß man das Blau mal heller und mal dunkler einstellen kann?

    Helligkeitseinstellungen verstehen sich von selbst. Die Helligkeit passt man der Umgebungsbeleuchtung an. Es gibt zwar auch Geräte, die das von selbst vornehmen können, aber ein bisschen manuelle Feineinstellung ist eventuell doch erwünscht, falls der Benutzer die automatische Helligkeitssteuerung anpassen oder sogar ausschalten möchte.

    Auch bei den Farben ist es natürlich Geschmackssache, wie die genau auszusehen haben.

    Bei Helligkeit und Farben kommen natürlich noch Herstellungsbedingte oder Altersbedingte Abweichungen von dem vom Hersteller eingestellten Werten, die manuell angepasst werden müssen.

    Monitore sind nicht in der Lage, selbst zu erkennen, wie das Bild aussieht, was sie anzeigen, deswegen ist eben immer der Benutzer gefragt, selbst nachzusteuern.

    LED-Bildschirme sind im übrigen nicht sonderlich verbreitet. Wenn in einem PC-Monitor oder Fernseher LEDs stecken, dann nur weiße zur Hintergrundbeleuchtung in LCD-Bildschirmen.



  • Gabelstapler schrieb:

    Passt in den Thread:

    Welches Farbprofil kommt der Realität eigentlich am nächsten?

    9300 K

    oder

    6500 K

    Ich benutz meist 6500 K, weil die Farben einfach "wärmer" wirken...

    Bei Kunstlicht müsste man eher 2000 oder 3000K verwenden.

    Für Proofing wird 5000K verwendet, allerdings dann auch in Räumen mit speziellen Lampen die ebenfalls auf 5000K getrimmt sind.

    6500K entspricht Sonnenlicht an einem hellen Sommertag.

    9300K ist nurmehr Blödsinn, und wird bloss angeboten weil's so schön "weiss" ist (total blaustichig in Wirklichkeit) 😉



  • echt? bei meinem CRT sieht alles unter 9300 K vergilbt aus. 6500 K sieht bei meinem unmöglich aus, wie durch eine gelb getönte Sportbrille.



  • Marc++us schrieb:

    Die Menschen sehen Farben ohnehin auch nicht gleich, das kommt noch dazu.

    ist das relevant?
    denn wenn der moni die bananen wie bananen anzeigt, dann sehen sie für mich wie bananen aus, und sie sehen für dich wie bananen aus, und zwar für jeden richtig, also echt bananig wie echte bananen.
    aber was neugekaufte monis aus bananen machen, spottet jeder beschreibung!



  • volkard schrieb:

    Marc++us schrieb:

    Die Menschen sehen Farben ohnehin auch nicht gleich, das kommt noch dazu.

    ist das relevant?
    denn wenn der moni die bananen wie bananen anzeigt, dann sehen sie für mich wie bananen aus, und sie sehen für dich wie bananen aus, und zwar für jeden richtig, also echt bananig wie echte bananen.
    aber was neugekaufte monis aus bananen machen, spottet jeder beschreibung!

    wenn dein moni das sichtbare spektrum reproduzieren könnte, wäre das richtig. dein moni kann aber nur drei spektren linearkombinieren.



  • Kurze Antwort:
    Weil es unmöglich ist mit Leuchtphosohor, Flüssigkristallen oder Leuchtdioden ein Bild zu reproduzieren. Außerdem ist genaue Reproduktion oft garnicht erstrebenswert.

    Lange Antwort:
    Schon bei der Aufnahme eines Bild gehen für die Reproduktion wichtige Infos verloren. Man wird z.B. bei einem Farbfoto nie die genaue spektrale Empfindlichkeitskurve der Sensoren kennen. Man kann das Foto deshalb nicht auf einem Monitor, von dem man nicht wissen kann, wie stark und mit welcher Wellenlänge die Pixel leuchten, reproduzieren. Ein Bild auf einem Blatt Papier kannst du nicht reproduzieren, weil es wenig Aussagekraft besitzt, ein Bild das nicht selbst leuchtet auf einem selbstleuchtenden Bildschirm anzuzeigen. Wenn du das Blatt Papier grün beleuchtest wird die Zeichnung drauf auch grünlich erscheinen. Schlussendlich ist das menschliche Wahrnehmungssystem ziemlich anpassungsfähig, was Farbstiche betrifft. Nach einigen Stunden wirst du nicht mehr bemerken, dass du den Weißpunkt deines Monitors verstellt hast.
    Wie du siehst, macht es keinen Sinn die Leuchtstärke eines Monitors fest einzustellen. Beim Desktop Publishing wird jedoch viel Zeit und Geld investiert, möglichst genaue Reproduktion beim Druck zu erlangen. Dazu gehört z.B. auch das regelmäßige Ausmessen und Justieren der Monitoreinstellungen.

    Fazit: Bildinformationen sind nicht eindeutig einem Helligkeits- und Farbwert zuzuordnen. Wenn ich "rot" sage meint mein Monitor 'nen leuchtenden Punkt mit der Wellenlänge xy, mein Drucker nen Punkt mit der und der Farbstoffmischung und meine Kamera die Farbe deines Pullis bei bedecktem Himmel im Wald mit Blitz.
    geloescht



  • könnte man nicht - ähnlich wie man bei Audio-Wiedergabeketten Frequenzgänge und Klirrfaktoren angibt und damit naturgetreue Wiedergabe sicherstellt - auch bei optischen Geräten aller Art Frequenzgänge/-Spektren und Klirrfaktoren angeben, sodaß man anhand der Meßwerte beurteilen kann, wie naturgetreu die Bild-Aufnahme und -Wiedergabe durch eine Gerätekette optischer Geräte sein wird ?

    Dann könnte man unter einheitlichen Beleuchtungsverhältnissen - etwa Lampen mit genormten Spektren - auch reproduzierbar gleiche oder zumindest ähnliche Wiedergabe von Bildern sicherstellen, oder nicht ?
    Warum gibt es das nicht, im Audio-Bereich sind solche Messungen und Kennlinien doch seit Jahrzehnten Standard.



  • Ja, gibt es. In ICC-Profilen werden die Eigenschaften eines Ausgabe- bzw. Eingabegeräts von Bilddaten festgehalten. Bei Printmedien ist es üblich, von der Aufnahme der Bilder bis zum Druck alles mit solchen Profilen abzugleichen. Damit lässt sich auch z.B. erkennen, wann ein Ausgabegerät einen bestimmten Farbton nicht wiedergeben kann.
    Bei Fotos kann man aber trotzdem noch keine genaue Wiedergabe sicherstellen, da unsere Umwelt einfach einen zu hohen Dynamikumfang hat (d.h. sehr große Helligkeitsunterschiede => Helligkeitswerte zwischen 0 und unendlich). Wie ein Foto auf dem Papier rüberkommt hängt immer noch davon ab, wie diese Helligkeitsunterschiede auf Deckkraft/Rasterdichte der Druckfarbe umgesetzt werden (Werte zwischen 0 und 1).
    Das ganze nennt sich Farbmanagement und ist ein ganz interessantes Thema. Je mehr man sich damit beschäftigt, desto mehr kommt man zu dem Schluss, dass es die eine "richtige" Monitoreinstellung nicht geben kann, nur eine "gute" oder "passende" Monitoreinstellung.



  • Wäre es nicht auch sau teuer jeden monitor so genau abzustimmen?



  • würde es nicht reichen, das Wiedergabespektrum des Monitors bei absoluter Dunkelheit zu "eichen"? Dann wäre die Wiedergabe verschiedener Monitormodelle auch bei Tageslichtbedingungen vorhersehbar, abgesehen vielleicht von Spiegelungseigenschaften der Frontglasscheibe o.ä.



  • Weil es leichte Produktionsschwankungen gibt (Vor allem bei Röhrenmonitoren mit den Phosphorschichten).
    In der Fabrik wird der Farbwert so eingestellt das er beim Durchschnitt der Charge richtig ist. Man kann es aber noch selbst einstellen wenn man es genauer haben möchte. (Bei LCD ist das nicht mehr so wichtig, weil es weniger Abweichungen gibt)

    PS.
    Ich finde es am interesanntesten das man mit dem RGB System überhaupt nicht alle sichtbaren Farben darstellen kann. Es fällt aber nicht auf.
    Es fehlen nicht nur Abstufungen durch die Quantisierung sondern wirklich viele Farben.



  • Liegt vermutlich einfach daran, dass dein Gehirn auch nichts anderes macht, als diese drei Farben zu mischen. Und ob nun die Rezeptoren anschlagen, weil sich eine Wellenlänge der Resonanz nähert oder weil tatsächlich Licht dieser Farbe in einer bestimmten Intensität auftrifft ist deinem Kopp ziemlich wurscht 🙂



  • MisterX schrieb:

    Ich finde es am interesanntesten das man mit dem RGB System überhaupt nicht alle sichtbaren Farben darstellen kann. Es fällt aber nicht auf.
    Es fehlen nicht nur Abstufungen durch die Quantisierung sondern wirklich viele Farben.

    welche denn?
    verwechselst du das mit http://de.wikipedia.org/wiki/Purpurlinie#Ursachenkl.C3.A4rung ?



  • im Artikel über den Lab-Farbraum wird das genau erklärt.



  • u_ser-l schrieb:

    im Artikel über den Lab-Farbraum wird das genau erklärt.

    ok. bin überzeugt. http://de.wikipedia.org/wiki/Gamut


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