totale Erschöpfung durch/nach Studium?



  • Daniel E. schrieb:

    Wenn man sich mal genauer ansieht, was wirklich die Konsequenzen sind (und die Daten dazu was Ritalin oder Fluxet mit Leuten macht, sind ja millionenfach da), dann stellt man fest, das davon einfach gar nichts stimmt.

    Die Konsequenz ist, dass man nicht leistungsfaehig ist ohne sich das Zeug reinzupfeifen.



  • Daniel E. schrieb:

    Warum sollte das "nie gut" sein? Verstehe ich nicht. Wenn wir Drogen haben, die harmlos sind und es Leuten erlauben, sich besser zu konzentrieren, sich wohler zu fühlen oder schneller mehr lernen zu können, oder selbstbewußter zu werden, wo ist dann das Problem, was stört euch da?

    Willst Du damit andeuten, daß Du selbst so ein Junkie warst oder noch bist?



  • Leprechaun schrieb:

    Daniel E. schrieb:

    Warum sollte das "nie gut" sein? Verstehe ich nicht. Wenn wir Drogen haben, die harmlos sind und es Leuten erlauben, sich besser zu konzentrieren, sich wohler zu fühlen oder schneller mehr lernen zu können, oder selbstbewußter zu werden, wo ist dann das Problem, was stört euch da?

    Willst Du damit andeuten, daß Du selbst so ein Junkie warst oder noch bist?

    Manche Wissenschaftler diskutieren schon, ob es vertretbar wäre, Mittel, die eine gesteigerte geistige Leistung bringen können, NICHT zu nehmen. Einige stellen den wissenschaftliche Erkenntnissgewinn über alles andere.

    Aber auch Schüler, Studenten und Angestellte dopen sich immer mehr um dem Leistungs- und Konkurrenzdruck zu bestehen. Und um so mehr Menschen solche Präparate nehmen, um so mehr muss der einzelne auch dazu greifen, um nicht abgehängt zu werden. Analogien zum Spitzensport sind unübersehbar, Leistung geht hier vor Gesundheit.

    Dieses Zitat zum Thema gefällt mir gut: »Ritalin ist die Droge für die Pflichterfüller-Generation.«



  • Leprechaun: Nein.

    Walli schrieb:

    Daniel E. schrieb:

    Wenn man sich mal genauer ansieht, was wirklich die Konsequenzen sind (und die Daten dazu was Ritalin oder Fluxet mit Leuten macht, sind ja millionenfach da), dann stellt man fest, das davon einfach gar nichts stimmt.

    Die Konsequenz ist, dass man nicht leistungsfaehig ist ohne sich das Zeug reinzupfeifen.

    Natürlich ist man leistungsfähig, vielleicht nicht so viel wie ohne. Aber wo ist da das Problem? Zu dieser Jahreszeit wäre ich ohne meine Anti-Allergika auch nicht leistungsfähig, meine Arbeitsproduktivität bricht ein, wenn bestimmte Werkzeuge fehlen (Computer, ein paar Bücher, ein Auto) usw. Es ist halt ein Faktor, und zwar einer den man gut kontrollieren kann (wenigstens besser, als ob deine Freundin gerade mit dir schlußmacht, was auch auf deine Verfassung und damit deine Leistung auswirkt).

    Elektronix schrieb:

    Daniel E. schrieb:

    Warum sollte das "nie gut" sein? Verstehe ich nicht. Wenn wir Drogen haben, die harmlos sind und es Leuten erlauben, sich besser zu konzentrieren, sich wohler zu fühlen oder schneller mehr lernen zu können, oder selbstbewußter zu werden, wo ist dann das Problem, was stört euch da?

    Wenn man Drogen braucht- selbst wenn sie harmlos sind-, um auch nur eine dieser Eigenschaften zu erreichen, ist etwas gewaltig faul im Staate Deutschland. Insbesondere beim Selbstbewußtsein.

    Warum muß ich mich erst zum Patienten machen und Medikamente nehmen, um so zu werden, wie ANDERE mich haben wollen? Warum betrachtet man einen Erschöpfungszustand als Krankheit, der mit Pillen wegbehandelt werden muß, und nicht als natürlichen normalen Vorgang, der er faktisch ist? Warum muß man Medikamente nehmen, um sein Selbstbewußtsein zu stärken, wenn Gesellschaftliche Unterstützung das Gleiche erreichen könnten- insbesondere bei Kindern?
    Warum kann man die Menschen nicht mal nehmen wie sie sind- erschöpft, schwach, unkonzentriert, kränklich? Letztendlich scheinen mir diese Drogen doch nur dazu zu dienen, gesellschaftliche Probleme des Akzeptierens nicht lösen zu müssen.

    Wieder mal ein erstaunliches Schriftstück von dir, in dem Du schön deine Weltsicht ausbreitest: Jemand ist halt nicht so schlau wie Du. Tja, Pech für ihn. Ihm helfen? Niemals, aber ich habe vollstes Verständnis und akzeptiere ihn auch so.

    Na klasse.

    Auch sehr erstaunlich deine Sicht darüber, wieso wir Entscheidungen treffen: wir sind komplett fremdbestimmt und haben keine eigenen Präferenzen. Ich denke, das könnte kaum falscher (fälscher?) sein. Wenn jemand mit sich nicht zufrieden ist, weil er andere Ansprüche an sich stellt, dann kann man etwas tun, um sich zu ändern: lernen, Erfahrungen sammeln, Bodybuilding anfangen, psychoaktive Drogen nehmen. Ich sehe da nicht den großen Unterschied.

    Etwas, wie Selbstverwirklichung scheint es gar nicht geben zu wollen. Im wesentlichen sollte jeder nicht versuchen sich zu verbessern, sondern wir sollten uns alle an den Händen nehmen und akzeptieren. Daraus kann man auch deine Meinung zu Schönheits-OPs, Brustimplantaten oder Klamotten in passender Größe: Alles Selbstverwirklichung, alles absolut nicht "natürlich"[1], alles verabschäuenswürdig. Lieg ich da richtig?

    [1]: Was auch immer das sein soll, "natürlich": "natürliches Paarungsverhalten" aus der menschlichen Evolution deduziert, dürfte im wesentlichen das sein, was heute als Vergewaltigung eine Straftat ist. Unsere gesamte Gesellschaft ist nicht gerade "natürlich". Und das ist gut so.(TM)



  • Äh, jeder Mensch dopt sich.

    Dopen ist doch nur eine Bezeichnung um illegale Mittel zu beschreiben. Aber wer definiert was legal und was illegal ist? Diese Grenze ist willkürlich gezogen.

    Es gibt Leute die brauchen zB Kaffee um effektiv arbeiten zu können, mein Vater braucht zB Sonnenschein und ich brauche Wasser. Jemand anderer braucht das Quatschen zwischendurch und andere die Stille.

    Das sind alles Mittel zur Leistungssteigerung. Die Grenze ab wann es illegal oder unmoralisch ist, ist rein willkürlich.

    Ich zB brauche auch regelmäßige Adrenalin kicks. Das kann jetzt zB das lösen einer kniffligen Aufgabe sein oder aber auch durch andere Tätigkeiten hervorkommen. Ich kenne zB die Leute die regelmäßig mit Kopfhörern laute Musik hören müssen wenn sie effektiv bleiben wollen.

    Worum es geht ist die Stimulation der Körperchemie. Wie man das erreicht ist pro Person unterschiedlich. Nur dass man halt gerne willkürliche Grenzen zieht ab wann etwas böse ist und ab wann nicht.

    Jeder Mensch hat seine Drogen die er braucht. Nur sind Drogen nicht immer Substanzen die man einnimmt.

    Natürlich kann man auch Drogen nehmen die einem selbst zerstören. zB extrem Sport. Das ist eine gefährliche Droge - ähnlich wie Kaufrausch.



  • Fincki schrieb:

    Aber auch Schüler, Studenten und Angestellte dopen sich immer mehr um dem Leistungs- und Konkurrenzdruck zu bestehen. Und um so mehr Menschen solche Präparate nehmen, um so mehr muss der einzelne auch dazu greifen, um nicht abgehängt zu werden [...] Leistung geht hier vor Gesundheit.

    Diese "Live Fast, Die Young" Mentalität kann ich absolut nicht nachvollziehen. Ich kann verstehen, daß Manche gelegentlich Drogen als Genußmittel zu sich nehmen. Aber dauerhaft unter Strom zu stehen, nur um irgendwelchen Anforderungen gerecht zu werden, finde ich bemitleidenswert. So jemand kann noch nicht mal Stolz auf seine Leistungen sein, denn er weiß, daß er es ohne die Droge vermutlich nie geschafft hätte.



  • Walli schrieb:

    Daniel E. schrieb:

    Wenn man sich mal genauer ansieht, was wirklich die Konsequenzen sind (und die Daten dazu was Ritalin oder Fluxet mit Leuten macht, sind ja millionenfach da), dann stellt man fest, das davon einfach gar nichts stimmt.

    Die Konsequenz ist, dass man nicht leistungsfaehig ist ohne sich das Zeug reinzupfeifen.

    Das ist Unsinn, es redet hier niemand von Speed oder anderen Mitteln mit Toleranzentwicklung. Ansonsten solltest du bitte belegen, dass die Leistung unter der dauerhaften Einnahme von irgendeinem (!) Mittel, wir hatten es ja nicht weiter spezifiziert bisher, abnimmt.

    Leprechaun schrieb:

    Diese "Live Fast, Die Young" Mentalität kann ich absolut nicht nachvollziehen. Ich kann verstehen, daß Manche gelegentlich Drogen als Genußmittel zu sich nehmen. Aber dauerhaft unter Strom zu stehen, nur um irgendwelchen Anforderungen gerecht zu werden, finde ich bemitleidenswert. So jemand kann noch nicht mal Stolz auf seine Leistungen sein, denn wer weiß, daß er es ohne die Droge vermutlich nie geschafft hätte.

    "Live Fast, Die Young" halte ich für Quatsch. Die einfachste und gebräuchlichste Stimulanz (Koffein) führt sicherlich nicht zu einem schnelleren Ableben, es gibt im Gegenteil Studien, die überwiegend positive Vorteile sehen. Also bitte auch hier: Studie her oder sonstigen Beleg statt einfach abstempeln.

    @Elektronix: Natürlich sollte niemand gezwungen werden, zu dopen, aber davon sind wir sowieos meilenweit entfernt. Die ganzen "Warum"-Fragen von dir erübrigen sich also von selbst und man könnte zurückfragen: "Warum kann sich jemand anderes anmaßen, mir vorzuschreiben, was ich zu tun oder zu lassen habe?"

    Viele Grüße
    Christian



  • Ich brauch gar nichts zu belegen. Pfeif' Dir ruhig soviel Pharmascheisse rein wie Du magst.



  • Walli schrieb:

    Ich brauch gar nichts zu belegen. Pfeif' Dir ruhig soviel Pharmascheisse rein wie Du magst.

    Ne, brauchst du nicht. Aber deine Behauptungen macht es nicht glaubwürdiger, wenn du keine Quellen hast.



  • Daniel E. schrieb:

    Wieder mal ein erstaunliches Schriftstück von dir, in dem Du schön deine Weltsicht ausbreitest: Jemand ist halt nicht so schlau wie Du. Tja, Pech für ihn. Ihm helfen? Niemals, aber ich habe vollstes Verständnis und akzeptiere ihn auch so.

    Na klasse.

    Beziehst du dich auf die Schläue, die in Elektronix' Beitrag steckt? 😃
    Wie willst du jemanden helfen, der "nicht so schlau" ist? Mit chemischen Substanzen wirst du es nicht schaffen, denn die erhöhen sicherlich nicht die Intelligenz. Wenn es jemand schafft dadurch länger und/oder konzentrierter zu arbeiten, dann hat man das Problem der mangelnden Intelligenz vielleicht ganz gut umgangen, jedoch sicherlich nicht gelöst.
    Allerdings ist auch fraglich, ob dieses "Streben nach Leistungsfähigkeit" überhaupt einen Sinn macht. Eine Menge Menschen arbeiten in Berufen, in denen sicherlich "Leistung" gemäß der üblichen Definition verlangt wird. Ob es sich jedoch lohnt, dafür auch wirklich Leistung zu bringen ist eine ganz andere Frage. Viele stecken ihre Leistung in die Entwicklung sinnloser Produkte, die höchstens dem eigenen Profit dienen, der Gesellschaft jedoch keinen Nutzen bringen. Da sollte man sich wirklich überlegen, ob es nicht ein besseres System wäre, wenn man etwas weniger auf "Leistung" achtet und die anderen Menschen eher so wie sie sind akzeptiert und auf sie zu geht. Dann könnte man sich auch wieder Gedanken machen, was wirklich Leistung sei und auch Leistungen erbringen, die nicht nur auf Gewinnmaximierung ausgerichtet sind.



  • ChrisM schrieb:

    "Live Fast, Die Young" halte ich für Quatsch.

    http://www.lukesch.ch/Text99_05.htm
    http://www.suchtmittel.de/info/aufputschmittel/

    Viele Aufputschmittel können bei regelmäßigen Konsum zu einer Abhängigkeit führen. Überdosierungen können beispielsweise zu Bluthochdruck, Herzrasen, Pupillenerweiterung, Schweißausbrüchen und Übelkeit führen. Psychisch sind starke Erregtheit, Aggressivität, Selbstüberschätzung und Schlaflosigkeit möglich. Auch Halluzinationen sind keine Seltenheit.



  • Leprechaun schrieb:

    ChrisM schrieb:

    "Live Fast, Die Young" halte ich für Quatsch.

    http://www.lukesch.ch/Text99_05.htm
    http://www.suchtmittel.de/info/aufputschmittel/

    Tut mir Leid, aber der erste Link scheint genau wie in diesem Thread zu laufen: Da wird wild alles durcheinander geworfen um ein möglichst dramatisches Szenario zu konstruieren. Gegen "Die Young" spricht aber allein schon, dass viele der kritisierten Medikamente (z.B. Prozac) trotz ihrer Nebenwirkungen bei Anwendung innerhalb der Indikation mit selber Dosierung nicht zum "Die Young" führen.

    Und der zweite Link: Naja... dass Amphetamine, Ecstasy und Koks den Körper zerstören, brauchst du mir nicht zu sagen. Ich kenne aber auch niemand, der einen dieser Stoffe zum Studieren nehmen würde. Am ehesten dann vielleicht noch Ritalin, aber das wird auf der Seite wiederum gar nicht angesprochen (und führt nach einhelliger medizinischer Meinung auch nicht zu einem frühen und schmerzhaften Tod 🙄).

    EDIT: Nachdem du auch noch editiert hast, will ich noch kurz auf den Quote eingehen. Wie da ja schon steht, gilt das für "viele". Nicht alle. Koffein ist ja schließlich auch ein "Aufputschmittel". Möglich, dass es weitere Ausnahmen gibt, oder? Auf suchtmittel.de wirst du die natürlich nicht finden.

    Viele Grüße
    Christian



  • ChrisM schrieb:

    Ich kenne aber auch niemand, der einen dieser Stoffe zum Studieren nehmen würde. Am ehesten dann vielleicht noch Ritalin...

    Dieses Ritalin scheint ein ziemliches Teufelszeug zu sein:
    http://www.onlineberatung-therapie.de/psychopharmaka/psychopharmakon/ritalin.html



  • Leprechaun schrieb:

    ChrisM schrieb:

    Ich kenne aber auch niemand, der einen dieser Stoffe zum Studieren nehmen würde. Am ehesten dann vielleicht noch Ritalin...

    Dieses Ritalin scheint ein ziemliches Teufelszeug zu sein:
    http://www.onlineberatung-therapie.de/psychopharmaka/psychopharmakon/ritalin.html

    Woran machst du das jetzt fest? An der Anzahl der Nebenwirkungen? An irgendwelchen einzelnen, die besonders gravierend erscheinen (und praktisch nie auftreten)?

    Schau mal in irgendeine x-beliebige Packungsbeilage, meinetwegen von Nasenspray, einem Antibiotika oder was anderem, wo wir im Konsens sind, dass es harmlos ist. Auch dort wirst du viele "dramatische" Nebenwirkungen finden.

    Viele Grüße
    Christian



  • Es gibt in der Forschung Beweise durch einige kontrollierte wissenschaftliche Studien, dass Ritalin eine Atrophie oder ein Schrumpfen des Gehirn oder andere permanente physische Abnormitäten im Gehirn verursachen kann

    http://www.wahrheitssuche.org/ritalin.html
    http://www.ritalin-kritik.de/



  • hihi, und als Quelle wird www.ritalin-kritik.de angegeben, eine bestenfalls zweitklassige Verschwörungsseite im Stil der Antipsychiatrie-Bewegung. So sieht seriöse wissenschaftliche Forschung aus 👍

    Fakt ist, abgesehen von dem ganzen Doping: Ritalin hilft Hunderttausenden von Kindern und Jugendlichen auf diesem Planeten ein Leben zu führen, was sie anders so nicht führen könnten und bei therapeutischer Dosierung halten sich die Nebenwirkungen bei vielen dieser Kinder in überschaubaren Verhältnissen wie bißchen Appetitverlust. Ein IMO geringer Preis dafür, dass man ein normales Leben führen kann.

    Dass es von einigen Ärzten zu schnell oder von Eltern zu bereitwillig (*) eingesetzt wird, ändert an dieser Tatsache überhaupt nichts.

    (*) Ehrlich gesagt zweifle ich das auch stark an. Die meisten Eltern versuchen wirklich alles andere, was irgendwie Linderung verspricht, bevor sie ihr Kind unter eine medikamentöse Dauertherapie setzen. Das Bild von den gemeinen Eltern, die ihr Kind nur perfektionieren oder gar ruhigstellen wollen, ist IMO Quatsch.

    EDIT: Hab gesehen, dass du ritalin-kritik.de selbst gerade noch reineditierst hast. Toll, dann kann ich jetzt ja auch nicht mehr hoffen, du hättest die Quellenangabe auf deiner ersten Seite übersehen...

    Viele Grüße
    Christian



  • basti33 schrieb:

    Allerdings ist auch fraglich, ob dieses "Streben nach Leistungsfähigkeit" überhaupt einen Sinn macht. Eine Menge Menschen arbeiten in Berufen, in denen sicherlich "Leistung" gemäß der üblichen Definition verlangt wird. Ob es sich jedoch lohnt, dafür auch wirklich Leistung zu bringen ist eine ganz andere Frage. Viele stecken ihre Leistung in die Entwicklung sinnloser Produkte, die höchstens dem eigenen Profit dienen, der Gesellschaft jedoch keinen Nutzen bringen. Da sollte man sich wirklich überlegen, ob es nicht ein besseres System wäre, wenn man etwas weniger auf "Leistung" achtet und die anderen Menschen eher so wie sie sind akzeptiert und auf sie zu geht. Dann könnte man sich auch wieder Gedanken machen, was wirklich Leistung sei und auch Leistungen erbringen, die nicht nur auf Gewinnmaximierung ausgerichtet sind.

    Ich bin dezent schockiert.

    Es gibt kein "Streben nach Leistungsfähigkeit". Das existiert nur in deinem Kopf. Wenn Du willst, kannst Du morgen deinen Job kündigen und in ein Kloster eintreten. Viele Leute wollen aber Leistung bringen, zur Erhöhung ihrer Fähigkeit studieren sie dann, während anderen Leuten ein Realschulabschluss reicht. Wer weniger leisten will, kann das doch jederzeit tun und fast niemand (wenigstens ich nicht) bringt ständig seine volle Leistung. Das ist oft keine Frage der Fähigkeit, sondern der Präferenzen.

    Es gibt diesen "Druck" real einfach nicht. Aber es gibt einen Tradeoff: wer weniger produktiv ist, der hat Zugriff auf weniger Ressourcen der Gesellschaft und wenn eine Gesellschaft auf Dauer keine Leistungsbereitschaft zeigt, dann verschwinden auch die Früchte der Leistungsbereitschaft: deine verhassten sinnlosen Konsumerprodukte. Oder Klamotten in der passenden Größe. Oder die Möglichkeit. Oder frisches Essen aus dem Supermarkt. Oder eine Lebenserwartung von 80 Jahren. Oder zu jeder Zeit am Tag Musik hören zu können ...

    Für dich zählen aber anscheinend nur deine Werte, das wir in einer pluralistischen Gesellschaft leben, in der es auch noch andere Vorstellungen vom guten Leben gibt, erschließt sich dir gar nicht? Die sinnlosen Konsumerprodukte gehören für manche eben genau so zum Good Life, wie für dich ein Internetanschluss oder ein Opernkonzert. Wie ich auf diese bizarre Idee komme? Sie kaufen die Sachen freiwillig, also haben diese Leute davon einen Nutzen (sonst würden sie nicht kaufen) und da sie Teil der Gesellschaft sind, hat auch die Gesellschaft einen Nutzen. Es gibt eben keinen "One best way" wie man zu leben habe.

    Ich habe nichts dagegen, andere Leute zu "akzeptieren" (was immer das bedeutet), aber es ist einfach eine falsche Dichotomie: es gibt keinen Gegensatz zwischen dem Wunsch nach Selbstverbesserung und Akzeptanz anderer. Wenn jemand keine Psychopharmaka nehmen möchte -- akzeptiert. Wenn jemand nur einen Realschulabschluss will -- akzeptiert. Wenn jemand Fluxet nehmen oder promovieren möchte -- huh, bloß nicht!



  • ChrisM schrieb:

    Fakt ist, abgesehen von dem ganzen Doping: Ritalin hilft Hunderttausenden von Kindern und Jugendlichen auf diesem Planeten ein Leben zu führen, was sie anders so nicht führen könnten und bei therapeutischer Dosierung halten sich die Nebenwirkungen bei vielen dieser Kinder in überschaubaren Verhältnissen wie bißchen Appetitverlust.

    Das mag sein, aber wie kommst Du überhaupt an den Stoff? Ritalinhaltige Präparate sind doch verschreibungspflichtig. Kein seriöser Arzt wird Dir das Zeug verschreiben, weil Du ohne im Studium nichts auf die Reihe kriegen würdest. Oder bekommt man es auch beim Straßendealer an der Ecke?



  • Was haben wir denn da:

    Daniel E. schrieb:

    Fluxet

    Möchte aber ein psychisch Gesunder die Substanz einnehmen, nur um bessere Laune zu bekommen, sind damit große Risiken verbunden. Es wäre so, als wenn ein schmerzfreier Konsument das Schmerzmittel Morphin konsumiert.

    http://www.medizin.de/ratgeber/themen-a-z/f/fluoxetin.html

    Und auch wieder so ein Zeug, das man nicht rezeptfrei bekommt. 🙄 👎



  • Leprechaun schrieb:

    ChrisM schrieb:

    Fakt ist, abgesehen von dem ganzen Doping: Ritalin hilft Hunderttausenden von Kindern und Jugendlichen auf diesem Planeten ein Leben zu führen, was sie anders so nicht führen könnten und bei therapeutischer Dosierung halten sich die Nebenwirkungen bei vielen dieser Kinder in überschaubaren Verhältnissen wie bißchen Appetitverlust.

    Das mag sein, aber wie kommst Du überhaupt an den Stoff? Ritalinhaltige Präparate sind doch verschreibungspflichtig. Kein seriöser Arzt wird Dir das Zeug verschreiben, weil Du ohne im Studium nichts auf die Reihe kriegen würdest. Oder bekommt man es auch beim Straßendealer an der Ecke?

    An Ritalin kommst du so gut wie gar nicht ran, weil BTM-Rezept. Ich will aber Ritalin-Konsum auch gar nicht empfehlen (halte es für ne dumme Idee und hab es noch nicht gemacht), ich wollte nur klarmachen, dass es auch nicht das "Teufelszeug" ist, als das es hier hingestellt wurde.

    Normale rezeptpflichtige Medikamente kriegt man aber doch ohne weitere Probleme verschrieben, wenn man den Hausarzt nicht gerade zum ersten Mal besucht. Natürlich auf Privatrezept, dann hat der Arzt auch keine Sorge wegen seiner Budgetierung (falls man Kassenpatient ist) und die Kasse sieht auch nichts. Nachteil: Man muss halt selbst zahlen.

    Viele Grüße
    Christian


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