Ist goto ausnahmslos immer schlecht?
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hartmut1164 schrieb:
+fricky schrieb:
hartmut1164 schrieb:
NB: D. Knuth wurde damals ziemlich schnell von N. Wirth, von mindestens aehnlicher Reputation, widersprochen.
trotzdem hat wirth in sein pascal ein goto-statement eingebaut, der alte witzbold.
Zumindest Modula-2 besitzt es nicht mehr (und glaube Modula-1 ebenfalls nicht).
und wie kommt man in modula aus, sagen wir mal, einer dreifach verschachtelten schleife raus, wenn sich im innern entscheidet, dass keine durchläufe (auch nicht der äusseren schleifen) mehr nötig sind? oder kann man in modula sowas gar nicht erst programmieren?
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Dass man jedes C-Programm theoretisch auch ohne goto schreiben kann, lasse ich mir einreden. Aber ich kann mir nicht vorstellen, dass das auch für break; oder continue; gilt (es sei denn, man würde Laufvariablen im Schleifenrumpf manipulieren wollen ...). Nicht für jede Schleife mit break; lässt sich eine äquivalente Schleife ohne break; erfinden.
Zumindest kann ich mir nicht vorstellen, dass das Gegenteil beweisbar wäre.
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+fricky schrieb:
[...]sagen wir mal, einer dreifach verschachtelten schleife raus, wenn sich im innern entscheidet, dass keine durchläufe (auch nicht der äusseren schleifen) mehr nötig sind?
Das ist genau der Fall, wo ich auch gerne mal ein goto einsetze. Zuletzt (wohl auch der einzige Einsatz in Code, der zum Kunden ging) bei einer Hough-Transformation, bei der Schleifen 7- oder 8-fach verschachtelt waren. Warum sollte man in jede Schleife eine zusätzliche Abbsuchbedingung packen...
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sprunghaft schrieb:
Dass man jedes C-Programm theoretisch auch ohne goto schreiben kann, lasse ich mir einreden. Aber ich kann mir nicht vorstellen, dass das auch für break; oder continue; gilt (es sei denn, man würde Laufvariablen im Schleifenrumpf manipulieren wollen ...). Nicht für jede Schleife mit break; lässt sich eine äquivalente Schleife ohne break; erfinden.
Zumindest kann ich mir nicht vorstellen, dass das Gegenteil beweisbar wäre.scherzkeks. erstens ist return eh fast immer besser als break. und zweitens ist das verbot des rumfummelns an der laufbedingung der übliche weg, um aus dogmatischen erwägungen break zu umgehen. gerne mit while(i<anz && !fertig)
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sprunghaft schrieb:
Nicht für jede Schleife mit break; lässt sich eine äquivalente Schleife ohne break; erfinden.
Zumindest kann ich mir nicht vorstellen, dass das Gegenteil beweisbar wäre.warum nicht? musst einfach nur in der schleife die abbruchbedingung gewaltsam herbeiführen, beispiel:
for (s=0; s<100; s++) { if (s == 10) s = 100; // selbe wirkung wie 'break' }
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+fricky schrieb:
sprunghaft schrieb:
Nicht für jede Schleife mit break; lässt sich eine äquivalente Schleife ohne break; erfinden.
Zumindest kann ich mir nicht vorstellen, dass das Gegenteil beweisbar wäre.warum nicht? musst einfach nur in der schleife die abbruchbedingung gewaltsam herbeiführen, beispiel:
for (s=0; s<100; s++) { if (s == 10) s = 100; // selbe wirkung wie 'break' }
... und trotzdem muesste nach s = 100 noch continue; stehen. Es könnten nach der if(s == 10) Anweisung ja ohne weiteres noch zusätzliche Anweisungen in der Schleife stehen, von denen man plötzlich auf keinen Fall mehr möchte, dass sie ausgeführt werden.
Also nicht jede Schleife kann auch ohne break; bzw. continue; auskommen.
mfg
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sprunghaft schrieb:
... und trotzdem muesste nach s = 100 noch continue; stehen.
naja, nicht wenn beide zeilen die letzten im schleifenkörper sind.
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+fricky schrieb:
hartmut1164 schrieb:
+fricky schrieb:
hartmut1164 schrieb:
NB: D. Knuth wurde damals ziemlich schnell von N. Wirth, von mindestens aehnlicher Reputation, widersprochen.
trotzdem hat wirth in sein pascal ein goto-statement eingebaut, der alte witzbold.
Zumindest Modula-2 besitzt es nicht mehr (und glaube Modula-1 ebenfalls nicht).
und wie kommt man in modula aus, sagen wir mal, einer dreifach verschachtelten schleife raus, wenn sich im innern entscheidet, dass keine durchläufe (auch nicht der äusseren schleifen) mehr nötig sind? oder kann man in modula sowas gar nicht erst programmieren?
Durch setzen von Variablen (kein Modula - nur mal kurz reingeschnuppert vor Ewigkeiten, aber C):
bool Contains_5 (int ***aDataCube, int iSize) { bool fFound = false; int iLoop_x = 0, iLoop_y, iLoop_z; do { iLoop_y = 0; do { iLoop_z = 0; { if (aDataCube [iLoop_x] [iLoop_y] [iLoop_z] == 5) fFound = true; else iLoop_z++; } while ((iLoop_z < iSize) && (fFound == false)); iLoop_y++; } while ((iLoop_y < iSize) && (fFound == false)); iLoop_x++; } while ((iLoop_x < iSize) && (fFound == false)); return fFound; }
In der "freien Wildbahn" wuerde ich das noch etwas bauen, aber es duerfte klar sein, wie das prinzip aussieht.
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_matze schrieb:
+fricky schrieb:
[...]sagen wir mal, einer dreifach verschachtelten schleife raus, wenn sich im innern entscheidet, dass keine durchläufe (auch nicht der äusseren schleifen) mehr nötig sind?
Das ist genau der Fall, wo ich auch gerne mal ein goto einsetze. Zuletzt (wohl auch der einzige Einsatz in Code, der zum Kunden ging) bei einer Hough-Transformation, bei der Schleifen 7- oder 8-fach verschachtelt waren. Warum sollte man in jede Schleife eine zusätzliche Abbsuchbedingung packen...
Der Algorithmus mag vielleicht mit achtfachen Schleifen arbeiten, aber man schneidet sich eher die rechte Hand ab als eine acht-fach geschachtelte Schleife wirklich so in Code zu schreiben. Im schlimmsten Falle muessen die Unterschleifen in eigene Funktionen gefasst werden.
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hartmut1164 schrieb:
Der Algorithmus mag vielleicht mit achtfachen Schleifen arbeiten, aber man schneidet sich eher die rechte Hand ab als eine acht-fach geschachtelte Schleife wirklich so in Code zu schreiben. Im schlimmsten Falle muessen die Unterschleifen in eigene Funktionen gefasst werden.
und genau dann geht return eh viel besser als break!
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+fricky schrieb:
sprunghaft schrieb:
Nicht für jede Schleife mit break; lässt sich eine äquivalente Schleife ohne break; erfinden.
Zumindest kann ich mir nicht vorstellen, dass das Gegenteil beweisbar wäre.warum nicht? musst einfach nur in der schleife die abbruchbedingung gewaltsam herbeiführen, beispiel:
for (s=0; s<100; s++) { if (s == 10) s = 100; // selbe wirkung wie 'break' }
Das macht man eben nicht - ein for-Schleife wird dann verwendet, wenn man absolut sicher ist und unter allen Umstaenden, dass diese wirklich n-mal durchlaufen wird, ansonsten deklariert man eine Abbruchvariable, die die Schleife steuert.
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hartmut1164 schrieb:
Das macht man eben nicht - ein for-Schleife wird dann verwendet, wenn man absolut sicher ist und unter allen Umstaenden, dass diese wirklich n-mal durchlaufen wird, ansonsten deklariert man eine Abbruchvariable, die die Schleife steuert.
falsch.
for(Node* pos=anchor;pos!=0;pos=pos->next)
aber ich gebe dir recht, daß man in c++ niemals an der laufvariablen rumfummelt. in basic hingegen tut man das dauernd machen. c ist ein bißchen dazwischen, fürchte ich.
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hartmut1164 schrieb:
In der "freien Wildbahn" wuerde ich das noch etwas bauen, aber es duerfte klar sein, wie das prinzip aussieht.
ja, finde ich total fürchterlich, jedesmal dieses flag abzufragen. allein schon, dass es 'fFound' und nicht einfach 'Found' heisst, würde mich aufregen.
hartmut1164 schrieb:
Das macht man eben nicht - ein for-Schleife wird dann verwendet, wenn man absolut sicher ist und unter allen Umstaenden, dass diese wirklich n-mal durchlaufen wird, ansonsten deklariert man eine Abbruchvariable, die die Schleife steuert.
dafür wirst du mich hassen, aber ich mache hin und wieder mal sowas:
for (;;) // nicht 'while(1)', das mögen manche compiler nicht. { ... if (...) break; ... }
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volkard schrieb:
aber ich gebe dir recht, daß man in c++ niemals an der laufvariablen rumfummelt. in basic hingegen tut man das dauernd machen. c ist ein bißchen dazwischen, fürchte ich.
in C eigentlich auch nicht. das beispiel mit der for-schleife sollte nur zeigen, wie man ohne break rauskommt. in wirklichkeit würde ich sowas nie machen.
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+fricky schrieb:
dafür wirst du mich hassen, aber ich mache hin und wieder mal sowas:
for (;;) // nicht 'while(1)', das mögen manche compiler nicht. { ... if (...) break; ... }
hass wäre hier fehl am platz.
open(); for (;;) // nicht 'while(1)', das mögen manche compiler nicht. { leseversuch(); if (keineDatenMehrDa) break; verarbeitung(); } close();
wie soll man das sonst machen? künstliche variable, goto, codeduplikation, noch ne funktion?
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volkard schrieb:
wie soll man das sonst machen? künstliche variable, goto, codeduplikation, noch ne funktion?
while (leseversuch() != keine_daten_mehr) { verarbeitung(); }
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Oder, falls leseversuch() nichts passendes zurückgibt:
open(); while (leseversuch(), !keineDatenMehrDa) { verarbeitung(); } close();
Das wird natürlich wiederum die Feinde des Komma-Operators erzürnen.
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volkard schrieb:
wie soll man das sonst machen? künstliche variable, goto, codeduplikation, noch ne funktion?
Das geht viel klarer:
bool fRunLoop; fRunLoop = Open (); while (fRunLoop == true) { if (LeseVersuch () == true) TueEbbes (); else fRunLoop = false; }
Das Kind ist ist nach seiner Funktion benannt - fRunLoop ist ein Flag und steuert den Loop.
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leseversuch() war natürlich nur ein platzhalter für ein paar zeilen code, die nicht sinnvoll in eine funktion ausgelagert werden können.
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hartmut1164 schrieb:
Das Kind ist ist nach seiner Funktion benannt - fRunLoop ist ein Flag und steuert den Loop.
furchtbar.
Damit hast du es geschafft das Programm schwerer wartbar zu machen da Flags die du lokal setzt, plötzlich globale Auswirkungen haben.
*brrr*