Neigen eher ungebildete Menschen zur Religion?
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Da sich bei sowas erfahrungsgemäß die Standpunkte sowieso nie auch nur einen Millimeter annähern halte ich es für Zeitverschwendung, mich an der Diskussion zu beteiligen, obwohl mich das Thema interessiert und ich normalerweise an einer Diskussion interessiert wäre.
Vielleicht habe ich aber auch Zeit zu verschwendenAlso mal zwei Punkte zum Nachdenken: Vielleicht macht auch Dummheit religiös? Gibt es überhaupt eine Korrelation zwischen Dummheit und Religion?
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Religion als solches macht nicht dumm. Das was dumm macht, sind die "Institutionen" ~(dieser begriff ist ungeschickt gewählt, aber sei's drum)~, die sich als unmittelbare Vertreter der Religion sehen. Diese Verträter wären dann z.B. der radikale Islamismus, die christliche Kirche im Mittelalter sowie das darauf beruhende mittelalterlich-hierarchische System (legitimation durch Gott[...]). Weiterhin haben diese "Vertreter" recht weltliche Bedürfnisse: Existenz- & Machterhaltung.
Um diese Bedürfnisse zu befriedigen werden alle Mittel in Anspruch genommen ohne Rücktsicht auf alles Andere. Hierbei unterscheiden sich diese typischen religiösen Vertreter nicht von den weltlichen (wie z.B. Diktatoren und ähnliches).
Da wissenschaftliche Erkenntisse praktisch die Existenzgrundlage von religiösen Institutionen abgraben, wird das Erstere bekämpft vom Letzteren. Darin begründet sich die Verdummung.Religion kann sinnvoll sein als Bezugspunkt sowie zur Moral- & Werteerhaltung. Moderne Christen sehen die Bibel nicht als Geschichtsbuch an sondern als ein Lehrbuch von Geschichten aus dem Leben die wahr sein könnten. Ein Buch, das einem Verhaltensregeln aufzeigt, ein Wegweiser fürs Leben - wenn man es denn braucht.
aXYZn schrieb:
Migrationsprobleme im Zusammenhang mit der Religion
Die Religion stellt in den seltensten Fällen ein Problem bei der Integration von Migranten dar. Die Migrationsprobleme rühren daher, dass sich Migranten fremd fühlen und sich dann von der einhemischen Bevölkerung im Gastland abgrenzen wollen. Es kann auch zur Abneigung gegenüber der Leitkultur des Gastlandes kommen, wenn die falschen Vorbilder Einfluss haben (Nachahmungsverhalten). Weiterhin besteht da eine gewisse "Angst" vor Assimilierung. Sie wollen ihre Identität bewahren.
Diese absichtliche Abgrenzung wird begleitet von der Tendenz zu konservativeren Werten (des Ursprungslandes), sie führen eine konservativere Lebensweise als die die sie im Ursprugnsland geführt haben. Dieses Phänomen der Abgrenzung von der einheimischen Bevölkerung und Zuneigung zu konservativen Werten kommt nicht nur bei Türken in Deutschland vor. Dieses Phänomen tritt in jeder Bevölkerung auf. Minderheiten neigen oft dazu sich abzugrenzen und die eigene Identität zu pflegen.Hierbei spielt die Religion eine untergeordnete Rolle.
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Bashar schrieb:
Vielleicht macht auch Dummheit religiös?
Interessanter Ansatz, aber ich wuerder eher ungebildet sagen.
Die Menschen in der Fruehzeit waren ungebildet, aber nicht dumm. Was sie sich nicht erklaeren konnte, muss von den Goettern kommen.
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Ich halte religiöse Menschen nicht unbedingt für dumm. Dennoch glaube ich das ungebildete Menschen tendenziell eher von Religionen angesprochen werden (Sie liefern "leichte" Antworten auf Fragen), und das Religion auch ein Mittel zum eingrenzen der Bildung sein kann [wie alles das eine Kontrollmöglichkeit ausüben kann] - aber nicht muss.
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Xebov schrieb:
Im Sinne von Religion heist das das man massiv versucht verschiedene Bereiche in Aufklärung und Fortschritt zu unterbinden oder zu beinflussen, ein gutes Beispiel ist hier Galileo Galilei, oder auch in modernerer Zeit Verhütung und die Ansichten zur Ehe, man versucht irgendwo im Gespräch zu bleiben.
Die Vorstellung davon, was "(menschliches) Leben" ist und wie man damit umgehen sollte, ist möglicherweise ganz genau der Punkt, an dem Wissenschaft und Religion heute kollidieren. Gerade in diesem Bereich stellt sich die Religion sehr konservativ auf. Bezüglich der katholischen Kirche ist zum Beispiel der Papst gegen Kondome, selbstverständlich aber auch gegen Abtreibung. Die dadurch entstehenden Probleme werden hingegen mehr oder weniger ausgeblendet und es werden diesbezüglich Verhaltensweisen gepredigt, die an der heutigen Realität vorbeigehen: "Enthaltsamkeit schützt vor HIV" und so. Ähnlich werden die Chancen der Gentechnik und Stammzellforschung völlig ausgeblendet und aus Gründen nichtreflektierter Moralvorstellungen abgelehnt. Ok, das ist natürlich ein sehr heikles Gebiet, aber wenn man sich Diskussionen zu diesem Thema anhört, merkt man sofort, dass die Vertreter der Religionen nur in sehr geringem Maße wissenschaftlich informiert sind. Sie sind also gar nicht in der Lage, sich eine rationale Meinung zu bilden.
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Da gabs doch mal die Simpsonsfolge "Lisa vs. Gott", als in der Schule alle Darwin Buecher verboten wurden und die Schoepfungsgeschichte gelehrt wurde...
Die Hardcorechristen streiten ja immer noch die fruehere Existenz von Saurien ab, genauso wie einige Moslems meinen, Fossilien sind ein Fake.
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Bashar schrieb:
Da sich bei sowas erfahrungsgemäß die Standpunkte sowieso nie auch nur einen Millimeter annähern halte ich es für Zeitverschwendung, mich an der Diskussion zu beteiligen, obwohl mich das Thema interessiert und ich normalerweise an einer Diskussion interessiert wäre.
Auch wenn die Leute nicht von ihrem Standpunkt abweichen, werden einem bei so einer Diskussion doch immer auch einige interessante Gedanken präsentiert. Es muss bei solchen Diskussionen ja nicht unbedingt darum gehen, andere zu bekehren. Es ist auch alleine schon sehr interessant, Argumente auszutauschen. Man lernt dadurch neues und kann sich so mit der Zeit ein immer aufgeklärteres Bild des Themas machen.
BTW: Meinungen ändern sich nicht innerhalb von solchen Diskussionen. Alleine schon desahlb, weil die Leute ihr Gesicht nicht verlieren wollen. Aber es wäre mal interessant, zu überprüfen, ob sich durch derartige Diskussionen Meinungen bis zur nächsten Diskussion ändern. Ob Leute bei der nächsten ähnlichen Diskussion in einem Jahr oder so ihren Standpunkt geändert haben. Dann werden sie schließlich den Input der alten Diskussion verarbeitet haben und einiges an Abstand zur alten Diskussion aufgebaut haben.
Bashar schrieb:
Vielleicht habe ich aber auch Zeit zu verschwenden
Also mal zwei Punkte zum Nachdenken: Vielleicht macht auch Dummheit religiös? Gibt es überhaupt eine Korrelation zwischen Dummheit und Religion?
Danke für die 2 Punkte. Zum zweiten Punkt kann man glaube ich relativ schnell etwas im Internet finden. Eine kurze Google-Suche brachte zum Beispiel das Ergebnis da:
http://hypnosis.home.netcom.com/iq_vs_religiosity.htm
Ich habe jetzt nicht nachgeprüft, inwiefern das eine vernünftige Quelle ist, aber ich geh einfach mal davon aus, dass die Zahlen da stimmen. Natürlich ist das nicht notwendigerweise ein kausaler Zusammenhang. Wir wissen ja alle, wie leicht irgendwelche grafischen Darstellungen, Zahlen oder Statistiken falsche Eindrücke erwecken können. Zum Beispiel auch den Zusammenhang zwischen der Anzahl der Piraten und der globalen Erwärmung: http://upload.wikimedia.org/wikipedia/en/0/04/FSM_Pirates.png
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Bezüglich der katholischen Kirche ist zum Beispiel der Papst gegen Kondome, selbstverständlich aber auch gegen Abtreibung. Die dadurch entstehenden Probleme werden hingegen mehr oder weniger ausgeblendet und es werden diesbezüglich Verhaltensweisen gepredigt, die an der heutigen Realität vorbeigehen: "Enthaltsamkeit schützt vor HIV" und so.
Die Probleme der Realitaet werden durch die Gesellschaft geschaffen, nicht durch die Kirche. Wuerde ein jeder nach dem christlichen Ideal Leben, so braeuchte man keine Abtreibung oder Kondome. Natuerlich kann man HIV (oder Abtreibung) mit Enthaltsamkeit als auch Kondomen begegnen. Aber wenn man Kondomen waehlt, so wird man das tiefer liegende Problem nicht loesen koennen. Auch veraendert man nicht die Sichtweise von Menschen, als auch die Beudeutung von "Mensch sein". In diesem Sinne wird nur den Trieben nachgegeben, wie bei Tieren nur raffinierter.
Zur Studie: Ich halte sie fuer Bullshit, Staaten wie Nigeria haben per se eine niedrigere Bildung. Spekulation: Um besser ueberleben zu koennen wird an der Gemeinschaft z.B. Familie im speziellen und an Tradition im allgemeinen festgehalten. Gab auch mal zu Zeiten der Rassenkonflikte in den USA Untersuchungen auf dieser Basis: Schwarze waren duemmer als Weisse ... Auch ist es ein Unterschied zwischen ungebildet und dumm.
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knivil schrieb:
Zur Studie: Ich halte sie fuer Bullshit, Staaten wie Nigeria haben per se eine niedrigere Bildung. Spekulation: Um besser ueberleben zu koennen wird an der Gemeinschaft z.B. Familie im speziellen und an Tradition im allgemeinen festgehalten.
Ja, ich wollte der Grafik da, wie schon angedeutet, auch keinen kausalen Zusammenhang unterstellen. Gerade der zusätzliche Aspekt der staatenspezifischen Auswertung ist schon sehr verdächtig. Zu Deiner Spekulation: Du scheinst eine Korrelation zwischen Wohlstand und Religiösität zu sehen. Siehst Du da auch einen direkten Zusammenhang? Entfremdet der Wohlstand die Leute von der Religion? Oder ist man ohne starke Religiösität freier, die gesellschaftlichen Probleme anzugehen und sich Wohlstand zu schaffen?
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knivil schrieb:
Um besser ueberleben zu koennen wird an der Gemeinschaft z.B. Familie im speziellen und an Tradition im allgemeinen festgehalten.
Darum zeugt auch "the unknow black man" mit seiner Frau auch noch das 7. Kind. So wird sichergestellt, das die Eltern auch in einen Land ohne Sozialsystem im Alter versorgt sind. Hat aber nicht viel mit Religion zu tun. Eher eine Art der Altersvorsorge. Das ist in vielen Laendern gang und gebe, auf den Phills z.B. haben viele Eltern im Schnitt 5 Kinder...
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Warum sind Religionsanhänger offenbar ungebildeter als andere Menschen?
So ich habe den Threadtitel vorsichtshalber geändert.
lg
ursp. Threadtitel:
Warum macht Religion dumm?
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Bashar schrieb:
Da sich bei sowas erfahrungsgemäß die Standpunkte sowieso nie auch nur einen Millimeter annähern halte ich es für Zeitverschwendung, mich an der Diskussion zu beteiligen, obwohl mich das Thema interessiert und ich normalerweise an einer Diskussion interessiert wäre.
Ein Annäherung wird niemals stattfinden, da Religion purer Dogmatismus ist, dem die Einen blind verfallen sind, während die Anderen ihn per se ablehnen müßen. Wir sollten allgemein sehr froh sein, daß Koexistenz zwischen Religionsanhängern und geistig gesunden Menschen überhaupt möglich ist, ohne daß es ständig zu Konflikten kommt.
Bashar schrieb:
Vielleicht macht auch Dummheit religiös?
Vermutlich ja. Durch die Unfähigkeit vieler Menschen, den eigenen Verstand einzusetzen, konnte der Störfall "Religion" sich beträchtlich ausbreiten. Dummheit ist Ursache und Nährstoff vieler Übel.
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Der Titel passt aber auch nicht so ganz. Als Beispiel die Gelehrten des Islam, ungebildet sind die mit Sicherheit nicht auch wenn sie manchmal komische Ansichten (wie ich aber auch) haben: http://www.welt.de/politik/article2457537/Islam-Gelehrter-hasst-Micky-Maus-und-Jerry.html
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Ivo schrieb:
Der Titel passt aber auch nicht so ganz. Als Beispiel die Gelehrten des Islam, ungebildet sind die mit Sicherheit nicht auch wenn sie manchmal komische Ansichten (wie ich aber auch) haben: http://www.welt.de/politik/article2457537/Islam-Gelehrter-hasst-Micky-Maus-und-Jerry.html
Was würdest du dann Vorschlagen?
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Das Thema ist nicht ganz einfach. Stellt man religioese Menschen als dumm oder ungebildet hin, verurteilt man schnell viele Leute. Zum Beispiel ist meine Frau, weder ungebildet, noch dumm aber eine Buddhistin.
Moeglicherweise ein Thema: Neigen eher ungebildete Menschen zur Religion?
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Leprechaun schrieb:
Bashar schrieb:
Da sich bei sowas erfahrungsgemäß die Standpunkte sowieso nie auch nur einen Millimeter annähern halte ich es für Zeitverschwendung, mich an der Diskussion zu beteiligen, obwohl mich das Thema interessiert und ich normalerweise an einer Diskussion interessiert wäre.
Ein Annäherung wird niemals stattfinden, da Religion purer Dogmatismus ist, dem die Einen blind verfallen sind, während die Anderen ihn per se ablehnen müßen.
Wenn du glaubst, dass sich das C++-Forum in radikale Atheisten und religiöse Fundamentalisten teilt, bist du wohl noch nicht lange genug hier (und etwas weltfremd). Die Standpunkte sind wesentlich differenzierter.
Wir sollten allgemein sehr froh sein, daß Koexistenz zwischen Religionsanhängern und geistig gesunden Menschen überhaupt möglich ist, ohne daß es ständig zu Konflikten kommt.
Du schließt da wohl von dir auf andere. Kleines trollartiges Wesen. Poste lieber im Musikthread :p
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Ivo schrieb:
Moeglicherweise ein Thema: Neigen eher ungebildete Menschen zur Religion?
Gesagt, getan.
Vor kurzem:
Warum sind Religionsanhänger offenbar ungebildeter als andere Menschen?
ursp.
Warum macht Religion dumm?
Noch neutraler und diplomatischer geht es glaube ich nicht.
lg
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Man sollte vielleicht nicht alle Nase lang den Threadtitel aendern. Sonst gibt es nur Diskussion ueber den Titel und nicht uebers Thema.
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Mal ein Beispiel, welches ich in der Naehe von Shigatze erlebt habe:
Blinde Menschen werden mit Steinen beworfen und aus dem Dorf gejagt. Der Glaube (eine Mischung aus Buddhismus, Schamanismus und Hindu, also nicht vergleichbar mir Laos oder Cambodia) dort besagt, Blinde Menschen haben im vorigem Lebem enorm Mist gebaut und stellen eine schlechtes Zeichen fuer das Dorf da.Diese Leute dort gehen in der Regel 3-5 Jahre in die Schule. Religion kann gutes, sowie auch schlechtes bringen. In manchen Gegenden der Welt sind auch heute noch die Kloester, die einzige Moeglichkeit eine gute Ausbildung zu bekommen.
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Gregor schrieb:
Bashar schrieb:
Vielleicht habe ich aber auch Zeit zu verschwenden
Also mal zwei Punkte zum Nachdenken: Vielleicht macht auch Dummheit religiös? Gibt es überhaupt eine Korrelation zwischen Dummheit und Religion?
Danke für die 2 Punkte. Zum zweiten Punkt kann man glaube ich relativ schnell etwas im Internet finden. Eine kurze Google-Suche brachte zum Beispiel das Ergebnis da:
Die Zahlen innerhalb der einzelnen Länder dürften aufschlussreicher sein. Ich kenne ein paar Zahlen zu Einkommen über Religiösität und da ist das Bild im großen und ganzen das gleiche: je höher das Einkommen, desto niedriger die Religiösität. Innerhalb einzelner Länder verschwindet dieses Resultat aber -- wenn nicht sogar noch schlimmer: religiöse Leute in unterdurchschnittlich reichen Staaten verdienen mehr als der Durchschnitt und religiöse Leute in reicheren Staaten im Schnitt weniger.
Außerdem kann man das ganze noch weiter nach Religiösität aufdröseln: Juden verdienen zB. fast überall (Ausnahme Israel) auf der Welt signifikant mehr als der Durchschnitt, ob sie einen höheren IQ-Schnitt haben, weiß ich nicht. Abgesehen davon, kann es für sowas ja auch kulturelle, selbstselektive und evolutionäre Erklärungen geben. So einfach ist das also mE. gar nicht zu sagen, wie gut die beiden Variablen IQ&Religiösität miteinander zusammenhängen, wobei es ja nicht mal ganz klar ist, wie man Religiösität überhaupt messen möchte (es hat schon Sinn, warum oft Kirchenbesuche gewählt werden).
Ivo schrieb:
Das Thema ist nicht ganz einfach. Stellt man religioese Menschen als dumm oder ungebildet hin, verurteilt man schnell viele Leute.
Naja, was immer man von den Argumenten der "New Atheists" hält, deren Ansichten sind alles andere als nützlich, wenn es darum geht, religiöse Staaten in eine sekularere Richtung zu verschieben. PR-mäßig ist das eine komplette Katastrophe.
Die Leute, die vor ein paar hundert Jahren das Recht auf freie Religionsausübung gefordert haben, waren IMHO intellektuell der "alle Nichtatheisten sind Vollidioten"-Fraktion ein ganzes Stück voraus.