Bundestagswahl D - 27. September



  • Daniel E. schrieb:

    Es dämmert in Afghanistan, letzte Woche hat es mehrere Anschläge auf deutsche Truppen gegeben. Du stehst an einer Sperre, auf dich fährt mit überhöhter Geschwindigkeit ein Wagen zu. Dunkle Scheiben. Du winkst, er soll langsamer fahren. Der Fahrer hat noch irgendwas in der Hand und dreht sich Richtung Rücksitz. Du hast etwa eine halbe Sekunde um zu entscheiden, ob Du schießen sollst oder nicht ...

    Ich würde wahrscheinlich in Deckung springen und dann auf die Reifen schiessen. Für mich persönlich wäre es sher wichtig niemanden umzubringen, auch wenn man mich dort hingestellt hätte, damit ich im Zweifelsfall genau das tun soll.

    Daniel E. schrieb:

    Ich weiß ja nicht, ich möchte in die Situation nicht stecken und es scheint mir auch total daneben, so jemanden genau so zu behandeln, als hätte er seinen Arbeitskollegen mit dem Küchenmesser getötet (von Terrorismus mal gar nicht angefangen). Nicht nur, weil das eine ganz andere Situation ist ... er wäre nicht mal in der Situation, wenn er nicht dem Staat aushelfen würde.

    OK auch wenn es kein geplanter Mord war, aber mindetens wegen Totschlags hätte ihn anklagen sollen denn es war vorsätzliche Tötung um die Situation schnell zu entscheiden oder Tötung im Affekt aus Angst. Es hätte Alternativen gegeben und deshalb sollte so jemand vor Gericht gestellt werden. 🙄

    Daniel E. schrieb:

    Die werden sich nicht einfach gedacht haben, "hey, wir haben eh gerade so viel zu tun, da machen wir mal nix."

    Ich denke in solchen und ähnlichen Fällen wird öfter einiges unter den Teppich gekehrt. Wer weiss schon welche negativen Auswirkungen eine Verurteilung auf die Kampfbereitschaft der Truppe gehabt hätte? Im Krieg zählen Menschenleben, besonders die der Anderen, nur einen Bruchteil. Das ist hochgradig pervers aber wird allgemein anerkannt, wie das dumme Gerede von Franz Josef Jung zu dem Fall zeigt. 😞



  • general bacardi schrieb:

    Ich würde wahrscheinlich in Deckung springen und dann auf die Reifen schiessen. Für mich persönlich wäre es sher wichtig niemanden umzubringen, auch wenn man mich dort hingestellt hätte, damit ich im Zweifelsfall genau das tun soll.

    ...

    OK auch wenn es kein geplanter Mord war, aber mindetens wegen Totschlags hätte ihn anklagen sollen denn es war vorsätzliche Tötung um die Situation schnell zu entscheiden oder Tötung im Affekt aus Angst. Es hätte Alternativen gegeben und deshalb sollte so jemand vor Gericht gestellt werden.

    🤡 🤡 😃 😃



  • ChrisM schrieb:

    🤡 🤡 😃 😃

    Was meinst Du? Der Wagen könnte sich überschlagen wenn ich auf die Räder schiesse?



  • general bacardi schrieb:

    ChrisM schrieb:

    🤡 🤡 😃 😃

    Was meinst Du? Der Wagen könnte sich überschlagen wenn ich auf die Räder schiesse?

    Ich glaube, Du guckst zu viele Actionfilme. In so einer Situation ganz genau auf die Reifen zu zielen ist sehr wahrscheinlich absolut jenseits der Realität. Der wird nur mehr oder weniger in Richtung des Autos geschossen haben.

    Ok, nur ne Vermutung. Ich habe persönlich nie mit einer Schusswaffe rumhantiert.



  • general bacardi schrieb:

    ChrisM schrieb:

    🤡 🤡 😃 😃

    Was meinst Du? Der Wagen könnte sich überschlagen wenn ich auf die Räder schiesse?

    Deine Navitiät. Als ob das Angreiferauto sofort und unmittelbar stehen bleibt, selbst wenn du Glück hast, und den Reifen triffst.



  • ChrisM schrieb:

    Deine Navitiät. Als ob das Angreiferauto sofort und unmittelbar stehen bleibt, selbst wenn du Glück hast, und den Reifen triffst.

    Ich schieße nicht auf "den" sondern auf möglichst viele Reifen in der Hoffnung das Auto zum Anhalten zu bewegen. Was besseres fällt mir wirklich nicht ein. Was würdest Du denn tun? 😕



  • ChrisM schrieb:

    Deine Navitiät. Als ob das Angreiferauto sofort und unmittelbar stehen bleibt, selbst wenn du Glück hast, und den Reifen triffst.

    Man sieht ja teilweise in Fernsehreportagen, wenn ein Auto vor der Polizei flüchtet, dass das durchaus auch direkt auf den Felgen geht. 😋



  • general bacardi schrieb:

    Ich schieße nicht auf "den" sondern auf möglichst viele Reifen in der Hoffnung das Auto zum Anhalten zu bewegen. Was besseres fällt mir wirklich nicht ein. Was würdest Du denn tun? 😕

    Ich würde es wohl wie der Soldat machen. Wenn ich mein Leben durch so einen Vorgang bedroht sehe, dann mach ich alles, um da lebend rauszukommen.

    PS: Man muss ja auch bedenken, dass vermutlich genau dieses Verhalten beim Militär trainiert wird. Ich denke nicht, dass man da wirklich eine Wahl hat, anders zu handeln. Man wird gar nicht dazu in der Lage sein, großartig zu denken, was man denn sonst noch machen könnte, weil man sofort und intuitiv handeln muss.



  • general bacardi schrieb:

    ChrisM schrieb:

    Deine Navitiät. Als ob das Angreiferauto sofort und unmittelbar stehen bleibt, selbst wenn du Glück hast, und den Reifen triffst.

    Ich schieße nicht auf "den" sondern auf möglichst viele Reifen in der Hoffnung das Auto zum Anhalten zu bewegen. Was besseres fällt mir wirklich nicht ein. Was würdest Du denn tun? 😕

    Dem potentiellen Attentäter, der sich der Anhalteorder widersetzt, eine Kugel in den Kopf verpassen.



  • Der Soldat hat zu 100% richtig gehandelt. Was waere gewesen, wenn in dem Wagen eine Bombe waere, die dann den kompletten Checkpoint in die Luft gejagt haette?
    Rase doch mal in Deutschland auf einen Polizisten zu.
    Dort am Hindukusch ist die Situation ein wenig anders. Die ISAF hat Weisungsbefugniss und darf jedes Auto anhalten.
    Der einzige der einen Fehler begangen hat, ist der Fahrer. Haette er sich richtig verhalten, waere es nicht zu dem tragischen Vorfall gekommen.
    Einen Soldaten dafuer zu verurteilen, waere absolut falsch.

    Auf die Reifen schiessen? Die meisten Soldaten der BW haben noch niemals auf einen Menschen gezielt oder auf bewegte Ziele geschossen. Und da willst Du in der Situation die Reifen treffen? Der Puls auf 180, der Dreck in den Augen und Dich kotzt alles an, weil Du schon den 5. Monat da bist... Wenn der Wind aufkommt, treibt es Dir getrocknete Scheisse ins Gesicht. Es gibt eben keine Kanalisation in Kabul.
    Du musst Dir mal im klaren darueber sein, in welcher Situation die Soldaten dort sind. Das ist dort kein Streichelzoo wie in Bosnien!



  • Gregor schrieb:

    PS: Man muss ja auch bedenken, dass vermutlich genau dieses Verhalten beim Militär trainiert wird. Ich denke nicht, dass man da wirklich eine Wahl hat, anders zu handeln. Man wird gar nicht dazu in der Lage sein, großartig zu denken, was man denn sonst noch machen könnte, weil man sofort und intuitiv handeln muss.

    Man schiesst auf das, was die groesste Angriffsflaeche bietet. In dem Fall das Auto. In Fall eines Feindes, eben der Oberkoerper. Es bringt nichts, wenn man eh schon zittert, versuchen auf die Beine zu schiessen.



  • Gregor schrieb:

    Ich würde es wohl wie der Soldat machen.

    ChrisM schrieb:

    Dem potentiellen Attentäter, der sich der Anhalteorder widersetzt, eine Kugel in den Kopf verpassen.

    Oh Mann 😮 , Seid ihr wirklich so drauf oder tut ihr nur so 😮 😮
    Vor allem verstehe ich nun garnicht mehr, wie man höhere Strafen für Christian Klar fordern kann, wenn man so denkt?? Aus seiner Sicht, die ich selbstverständlich nicht teile, hat er auch "das Richtige" getan, nämlich Menschen getötet, um seinen Auftrag zu erfüllen. Ihr mißt mit zweierlei Maß. Gerade Dir, ChrisM, der Du hier auf fürchterlich liberal tust, sollte das zu Denken geben. 🙄

    Gregor schrieb:

    Ich denke nicht, dass man da wirklich eine Wahl hat, anders zu handeln.

    Wir wissen zu wenig über die Umstände der Tat. Aber ich bin mir ziemlich sicher, dass der Soldat zu vorschnell gehandelt hat. Mal sehen, vielleicht finde ich noch irgendwo mehr Informationen...



  • Hallo

    Grundsätzloch gebe ich Ivo recht, aber freiwillig sind die trotzdem alle dort.

    chrische



  • Jo ich habe mich damals auch darum gerissen -> hey 92 Euro am Tag zusaetzliche, ist ja auch ein Anreiz. Es gib genug freiwillige, es muss niemand befohlen werden. Es macht sich so langsam eine Art Soeldnermentalitaet breit... die Hintergruende sind den meisten Soldaten egal, solange der AVZ (Auslandsverwendungszuschlag) passt.



  • general bacardi schrieb:

    Wir wissen zu wenig über die Umstände der Tat. Aber ich bin mir ziemlich sicher, dass der Soldat zu vorschnell gehandelt hat. Mal sehen, vielleicht finde ich noch irgendwo mehr Informationen...

    Vorschnell in vllt. einer halben Sekunde? Etwas fern von der Realitaet...
    Was soll der Soldat machen? Seinen Vorgesetzten fragen? Im Gesetzbuch blaettern? Taschenkarte fuer ISAF Truppen? Es ging darum sein Leben und das Leber der anderen Kamerade am Checkpoint zu retten. Wenn dafuer jemals ein BW Soldat verurteilt wird, verbrenne ich meinen Pass.



  • general bacardi schrieb:

    Gregor schrieb:

    Ich würde es wohl wie der Soldat machen.

    ChrisM schrieb:

    Dem potentiellen Attentäter, der sich der Anhalteorder widersetzt, eine Kugel in den Kopf verpassen.

    Oh Mann 😮 , Seid ihr wirklich so drauf oder tut ihr nur so 😮 😮
    Vor allem verstehe ich nun garnicht mehr, wie man höhere Strafen für Christian Klar fordern kann, wenn man so denkt?? Aus seiner Sicht, die ich selbstverständlich nicht teile, hat er auch "das Richtige" getan, nämlich Menschen getötet, um seinen Auftrag zu erfüllen. Ihr mißt mit zweierlei Maß. Gerade Dir, ChrisM, der Du hier auf fürchterlich liberal tust, sollte das zu Denken geben. 🙄

    Der Soldat hat sich verteidigt. Klar hat Anschläge durchgeführt. Er hat Menschen ermordet, ohne in einer direkten Bedrohungssituation zu sein. Das ist etwas völlig anderes. Abgesehen davon ist Klar als Terrorist einfach nur als Verbrecher anzusehen. Es ist völlig irrelevant, was er sich da für einen Auftrag einbildet. Die ISAF-Soldaten haben hingegen ein UN-Mandat.

    Abgesehen davon: Ich würde mich nicht freiwillig in so eine Situation begeben, man muss ja nicht unbedingt in ein Krisengebiet fahren, wenn man es vermeiden kann. Sich dazu freiwillig zu melden ist auch nicht unbedingt sooo schlau.



  • Ivo schrieb:

    Es ging darum sein Leben und das Leber der anderen Kamerade am Checkpoint zu retten.

    Falsch! Es bestand keine Lebensgefahr. Das Fahrzeug hatte kehrt gemacht und wollte flüchten: 😮

    ....schilderte der Fahrer, dass er Angst vor den Soldaten hatte und deshalb so schnell umdrehte

    http://www.welt.de/politik/article2371055/Bundeswehr-soll-Kinder-erschossen-haben.html

    Ivo schrieb:

    Wenn dafuer jemals ein BW Soldat verurteilt wird, verbrenne ich meinen Pass.

    Das hier: http://www.randzone-online.de/?p=3375
    wäre auch schon Grund genug seinen Pass zu verbrennen 😡 😡 👎



  • Gregor schrieb:

    Abgesehen davon: Ich würde mich nicht freiwillig in so eine Situation begeben, man muss ja nicht unbedingt in ein Krisengebiet fahren, wenn man es vermeiden kann. Sich dazu freiwillig zu melden ist auch nicht unbedingt sooo schlau.

    Vor allem junge Soldaten melden sich freiwillig. Der Familienvater mit 2 Kindern ist dort eher selten vertreten. Es sei denn es ist eine Verwendung als Kompaniechef, Zugfuehrer oder Spiess.
    Es ist aber eine Erfahrung fuers Leben. In der Anfangsphase gab es nur EPA, wenn man dann mit 3 Legionaeren raus faehrt und auf dem Markt frische Melonen kauft... das kann den Tag schon bedeutend verbessern.



  • general bacardi schrieb:

    Das hier: http://www.randzone-online.de/?p=3375
    wäre auch schon Grund genug seinen Pass zu verbrennen 😡 😡 👎

    Zurueckziehen ist nicht fluechten! Fluechten ist die Waffen fallenlassen und rennen. Alles andere ist ausweichen.
    Die Seite ist aber auch sehr Soldatenfeindlich gepraegt... Genau wie Du auch.

    Der Fahrer des Minibusses habe Mitarbeitern seines Büros gesagt, er habe an dem Abend einen schweren Fehler begangen. „Meinen Leuten schilderte der Fahrer, dass er Angst vor den Soldaten hatte und deshalb so schnell umdrehte“, sagte Omar. „Er bereut seinen Fehler zutiefst.“

    Der Fahrer sagt es selber, er hat einen Fehler begangen. Und fuer den Fehler des Fahrers soll ein Soldat buessen?



  • Ivo schrieb:

    Was soll der Soldat machen? Seinen Vorgesetzten fragen? Im Gesetzbuch blaettern? Taschenkarte fuer ISAF Truppen?

    Drauf drängen, daß die Ausbildung entsprechend angepasst wird.

    Kaum vorstellbar, daß sowas einem Polizisten oder BGS-Beamten passiert wäre.


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