Atomkraft, ja bitte!



  • In Fusionskraftwerken (;)) könnte man den radioaktiv belasteter Abfall vernichten. Es gibt wohl auch einige experimentelle Kernreaktoren, die das können sollen.

    Übrigens fällt derartiger Abfall nicht nur bei Kernkraftwerken an, sondern auch in der Industrie und Medizin.



  • rüdiger schrieb:

    In Fusionskraftwerken (;)) könnte man den radioaktiv belasteter Abfall vernichten.

    kenn ich mich garnicht aus, aber: wieviel energie braucht die fusion dann wieder, den schon existierenden und jeden tag weiter entstehenden abfall zu entsorgen?
    kommen wir da eins zu eins raus oder buttern wir im endeffekt noch drauf, nur damit sich ein paar wirtschaftsbosse die nase verdienen?



  • isabeau schrieb:

    Nach meinen laienhaften Kenntnissen wird der Atommüll in Salzstöcken gelagert (Salz ➡ keine Feuchtigkeit ➡ kein Durchrosten der Behälter). Man setzt darauf, dass das Salz sich setzt und den Müll komplett und dauerhaft umschliesst/einschliesst.

    hat sich in der versuchs asse2 leider als falsch erwiesen.
    die rosten schön vor sich hin. eine zeitbombe.
    http://www.asse2.de/

    ps: die armen leute, die da wohnen und mit vielen weiteren unterstüzenden schon seit jahren dagegen kämpfen.
    na ja, jetzt ist es ENDLICH amtlich.



  • Stimmt, Theorie und Praxis eben.
    P.S.:
    Ich wohne in Braunschweig, also gar nicht so weit weg...



  • Man kann sich natürlich nie sicher sein. Aber warum versucht man eigentlich den Müll in Deutschland unter zu bringen? Es gibt doch sicher Länder die sich dafür besser eignen. Aber vieleicht ist Atommüll in 100 Jahren auch ein wertvoller Rohstoff.

    Was ist eigentlich das Schlimmste was passieren kann, wenn das Endlager unsicher ist?



  • Grohool schrieb:

    Was ist eigentlich das Schlimmste was passieren kann, wenn das Endlager unsicher ist?

    Ein Tod chönnte passiere, Herr Andretti!



  • Grohool schrieb:

    Man kann sich natürlich nie sicher sein. Aber warum versucht man eigentlich den Müll in Deutschland unter zu bringen? Es gibt doch sicher Länder die sich dafür besser eignen. Aber vieleicht ist Atommüll in 100 Jahren auch ein wertvoller Rohstoff.

    Was ist eigentlich das Schlimmste was passieren kann, wenn das Endlager unsicher ist?

    aus: http://wissen.spiegel.de/wissen/dokument/dokument.html?id=60252422&suchbegriff=Die Entsorgung radioaktiver Abfälle&top=Lexikon

    (keine ahnung, ob in sich gut, einer von vielen)

    Endlager für hochradioaktive Abfälle

    Es gibt weltweit noch kein Endlager für hochradioaktiven Atommüll. Entstehen sollen solche Lager tief unter der Erde in geologischen Formationen, die sich seit Jahrtausenden nicht verändert haben und die möglichst trocken sind. Die Wissenschaftler hoffen, dass dort vergrabener Atommüll so lange von der Umwelt isoliert bleibt, bis er zu großen Teilen zerfallen ist - das heißt nach den aktuellen Sicherheitsanforderungen für mindestens eine Million Jahre.

    nur beispielsweise plutonium,
    hochradioaktiv, in kleinsten mengen tödlich.
    "Die für einen Menschen tödliche Dosis liegt wahrscheinlich im zweistelligen Milligrammbereich, " aus http://de.wikipedia.org/wiki/Plutonium

    hier noch die weiteren stoffe
    http://vorort.bund.net/suedlicher-oberrhein/atommuell-endlager-info.html

    wir sitzen auf einem pulverfass. selbstauferlegt.

    ps. das mit den anderen ländern lass mal. wir sind selber für unseren dreck zuständig.



  • Grohool schrieb:

    Man kann sich natürlich nie sicher sein.

    Stimmt, aber sollte man deshalb unsichere Lösungen wählen. Es gilt das Risiko auf ein Minimum zu reduzieren.

    Grohool schrieb:

    Aber warum versucht man eigentlich den Müll in Deutschland unter zu bringen?

    Wenn jemand Müll produziert, sollte auch derjenige diesen entsorgen.

    Grohool schrieb:

    Was ist eigentlich das Schlimmste was passieren kann, wenn das Endlager unsicher ist?

    Massiver Anstieg der Krebstoten in der Region, Missbildungen, verstrahlte Landstriche (Grundwasserkontamination). Im wesentlichen ein lokaler Gau - wovon es schon überraschend viele in der Geschichte gibt.



  • was mir noch einfallen wuerd

    kann denn der boden auch nicht verseucht werden ? das es mit der zeit von unten her "durch sickert" ?



  • Letztendlich generiert die Atomkraft die schädlichen Stoffe ja nicht. Uran und Plutonium kommen halt in der "Natur" vor.

    Das einzige Problem ist meiner Meinung nach das korrupte und inkompetente Menschen mit Atomkraft "rumhantieren" dürfen (CDU / Vattenfall).



  • Mr Evil schrieb:

    kann denn der boden auch nicht verseucht werden ? das es mit der zeit von unten her "durch sickert" ?

    Ja, der Boden wird auch verstrahlt, logisch wenn das Grundwasser kontaminiert ist.


  • Mod

    Mortal2006 schrieb:

    Letztendlich generiert die Atomkraft die schädlichen Stoffe ja nicht. Uran und Plutonium kommen halt in der "Natur" vor.

    Nein, viele Stoffe die bei der Kernspaltung entstehen kommen in der Natur nicht vor oder nur in sehr sehr geringen Mengen. Dazu gehört unter anderem auch das Plutonium, das in der Natur extremst selten ist. Diese Stoffe sind dann auch stark radioaktiv -- deswegen sind sie ja so selten.

    Und es macht natürlich schon einen Unterschied ob in einer Region eine natürliche Konzentration von Uran im Boden vorkommt oder eine künstlich erhöhte.



  • Mortal2006 schrieb:

    Letztendlich generiert die Atomkraft die schädlichen Stoffe ja nicht. Uran und Plutonium kommen halt in der "Natur" vor.

    Wikipedia schrieb:

    Dabei wird das Element aber nur in kleinsten Spuren in sehr alten Gesteinen gefunden. Größer ist die Menge, die künstlich in Kernkraftwerken erzeugt wird.

    Ja, es gibt auch radioaktive Stoffe in der Natur - aber zum einen in einer geringeren Menge (und besser verteilt), zum anderen kommen nicht alle Stoffe die im Kernkraftwerk anfallen so auch in der Natur vor. Und ja, es gibt auch natürliche "Kernreaktoren".

    Korruption ist ein Problem, das andere aber die - ich sage mal Verdichtung.



  • Ok, dann muss man den Atommüll ja einfach nur verteilen. Ist schonmal jemand auf die Idee gekommen Felder mit radioaktivem Müll zu düngen? Dann fahren wir bald mit nuklearem Bio-Diesel... Ob da wohl mehr Energie drin steckt als in herkömmlichem Bio-Diesel?



  • asc schrieb:

    Grohool schrieb:

    Aber warum versucht man eigentlich den Müll in Deutschland unter zu bringen?

    Wenn jemand Müll produziert, sollte auch derjenige diesen entsorgen.

    Sicher. Nur ist die Frage, ob das auf dicht besiedeltem Gebieten wie Deutschland geschehen sollte, oder ob man z.B. kontrolliert auf irgendwelche unbewohnten Erdteile ausweicht bis eine bessere Loesung da ist.

    asc schrieb:

    Korruption ist ein Problem, das andere aber die - ich sage mal Verdichtung.

    Klar! Mir macht aber die Korrosion mehr Bedenken :p .



  • wenn die Angabe auf http://www.kernenergie.ch/de/kennzahlen-technik.html#anchor_JCRTNE zur Energiedichte von Uran stimmt,
    könnte man den Abfall problemlos ins All schleudern, ohne Verlust zu machen:

    Energiedichte Uran: 81e12 J/kg, vorsichtshalber mal 1e12 J/kg (wahrscheinlich ist nur U235 gemeint)
    Fluchtgeschwindigkeit Erde: 11200m/s
    -> Kosten für Abtransport: 1.2e8 J/kg

    das ist ein Zehntausendstel! des Gewinns, wenn ich mich nicht verrechnet habe.
    Da kann man sowohl bei Produktion als auch Abtransport nen Wirkungsgrad von 2% rechnen und macht immernoch Gewinn.



  • wisst ihr, die Sache mit der Atomkraft ist halt so: Ihr macht euch Sorgen ueber die paar Reste von den Atomkraftwerken. Googelt mal nach "Russia radioactive lake/sea"

    Da waere z.B. der Karachay:
    http://en.wikipedia.org/wiki/Lake_Karachay

    According to a report by the Washington, D.C.-based Worldwatch Institute on nuclear waste, Karachay is the most polluted spot on Earth.[2] The lake accumulated some 4.44 exabecquerels (EBq) of radioactivity,[3] including 3.6 EBq of Caesium-137 and 0.74 EBq of Strontium-90.[1] For comparison, the Chernobyl disaster released from 5 to 12 EBq of radioactivity, but this radiation is not concentrated in one location.

    The radiation level in the region near where radioactive effluent is discharged into the lake was 600 röntgens per hour in 1990, according to the Washington, D.C.-based Natural Resources Defence Council, [4][5] more than sufficient to give a lethal dose to a human within an hour.

    "If Lake Karachay's radioactive load leaks into the Arctic Ocean, one of the planet's last great wildernesses, it could travel halfway across the globe."[6]

    Oder der Techa Fluss:
    http://www.damninteresting.com/in-soviet-russia-lake-contaminates-you

    Within a few years the newfangled nuclear reactors were pumping out plutonium to fuel the Soviet Union’s first atomic weapons. Chelyabinsk-40 was absent from all official maps, and it would be over forty years before the Soviet government would even acknowledge its existence. Nevertheless, the small city became an insidious influence in the Soviet Union, ultimately creating a corona of nuclear contamination dwarfing the devastation of the Chernobyl disaster.

    Da waere noch das Japanische Meer und das Baltische. Bin mir sicher das man noch mehr von der guten alten UDSSR findet.



  • Ich wuerde das Zeug einfach in irgend eine Wueste schmeissen.
    Einfach abladen...ein grosser Hauffen weltweit...
    Dann weiss jeder bescheid und es gibt bestimmt Staaten die sich ueber die Einnahmen freuen wuerden.
    Eine Flaeche der Groesse Deutschlands sollte ja locker ausreichen und davon gibts ja auch genug...bsp. Sahara >9.000.000 km2 vs. Deutschland 357.021 km2



  • RPD schrieb:

    Ich wuerde das Zeug einfach in irgend eine Wueste schmeissen.
    Einfach abladen...ein grosser Hauffen weltweit...

    Damit jedermann die Möglichkeiten hat dreckige Bomben zu bauen? Zudem gibt es auch in den Wüsten, selbst in der trockensten der Welt, noch Leben. Und davon abgesehen glaube ich auch nicht das es bei Sandstürmen nicht zu einer gewissen Kontamination kommt. Der Saharasand geht beispielsweise durchaus regelmäßig auch in Deutschland nieder - die radioaktive Dosis mag vielleicht nahe des Ausgangsortes hoch liegen - ich würde aber das Risiko (auch weil ich meine das man Verantwortung nicht einfach abschieben sollte) nicht eingehen wollen.

    Ein Nachtrag wegen deiner Wüstenidee:

    Auszug aus Wikipedia

    ...Nach einer Trockenheit trug der Wind im Jahre 1968 radioaktiven Staub ... weg und belastete eine halbe Million Menschen sowie eine Fläche von 1.800 km² ... eine ähnliche Strahlungsdosis wie sie in Hiroshima nach dem Abwurf der Atombombe Little Boy freigesetzt wurde.


  • Mod

    C14 schrieb:

    wenn die Angabe auf http://www.kernenergie.ch/de/kennzahlen-technik.html#anchor_JCRTNE zur Energiedichte von Uran stimmt,
    könnte man den Abfall problemlos ins All schleudern, ohne Verlust zu machen:

    Energiedichte Uran: 81e12 J/kg, vorsichtshalber mal 1e12 J/kg (wahrscheinlich ist nur U235 gemeint)
    Fluchtgeschwindigkeit Erde: 11200m/s
    -> Kosten für Abtransport: 1.2e8 J/kg

    das ist ein Zehntausendstel! des Gewinns, wenn ich mich nicht verrechnet habe.
    Da kann man sowohl bei Produktion als auch Abtransport nen Wirkungsgrad von 2% rechnen und macht immernoch Gewinn.

    Die Sache mit dem in's All schießen wird immer gerne als Lösung angesehen (und wäre es wohl auch), jedoch gibt es einen wichtigen Grund, der dagegen spricht: Das liebe Geld.


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