Bundestagswahl - Besserer Poll (mit Piraten!)
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Gregor schrieb:
Ok, der Teil im sächsischen Koalitionsvertrag trägt wohl eindeutig CDU Handschrift. Da konnte sich die FDP nicht durchsetzen. Aber mal ehrlich: Die FDP hat 10%, die CDU hat 40%. Was erwartest Du dann bei so einem Koalitionsvertrag. Natürlich wird die Politik dann ganz überwiegend von der CDU bestimmt. Die FDP muss deutlich stärker werden, damit sie in einer Koalition mehr zu sagen hat.
Wenn man in einer Koalition nicht jedes eigene Ziel durchsetzen kann, dann ist das eine Sache. Aber wenn man Dinge absegnet, die den eigenen Zielen entgegen laufen, dann macht man sich unglaubwürdig. Sicher hat die CDU mehr Stimmen und mehr zu sagen. Aber dennoch sollte die FDP das nicht als Ausrede nutzen, um die eigene Politik zu verraten. Dies zeigt ja nur, was bei einer Koalition auf Bundesebene auch passieren wird: Umfallen am laufenden Band, weil man an der Macht bleiben will.
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Techniker schrieb:
btw: die Politik hat in diesem Staat darauf nur seeehr wenig einfluss. Sie kann mehr Geld in den Staat pumpen. Aber die hat Deutschland nicht. Letzendlich sind gute Exportschlager entscheidend...
Das denke ich nicht. Mit einer guten Wirtschafts-, Bildungs- und Forschungspolitik kann man sehr wohl erreichen, dass hier Arbeitsplätze entstehen. Übrigens auch schon auf Landesebene. Vergleich doch mal die einzelnen Bundesländer miteinander. Du wirst feststellen, dass zum Beispiel in Bayern über Jahrzehnte hinweg wesentlich bessere Wirtschaftspolitik betrieben wurde, als meinetwegen in Niedersachsen. Und das hat sich inzwischen in sehr unterschiedlichen Arbeitslosenzahlen niedergeschlagen. Auch auf Bundesebene kann man hier viel lenken. Letztendlich hat man auf Bundesebene wesentlich mehr Stellschrauben in der Hand als auf Landesebene.
BTW: Bezüglich Forschungspolitik... wie sieht es bei den unterschiedlichen Parteien eigentlich mit den Meinungen zur Gentechnik, Stammzellforschung und so weiter aus? Letztendlich sind das Bereiche, die in Zukunft zu vielen Arbeitsplätzen führen könnten. Und natürlich auch zu enormen Fortschritten in der Medizin und anderen Bereichen. Man braucht sich ja nur mal die Umwelttechnologie anzusehen, um zu erkennen, dass es in vielerlei Hinsicht sinnvoll ist, auf wissenschaftliche Gebiete zu setzen, die sich stark entwickeln.
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Apollon schrieb:
Gregor schrieb:
Frau Merkel hält sich, was derartige quantifizierte Angaben betrifft, stark zurück [...]
Frau Merkel haelt sich prinzipiell stark zurueck. Egal um was es geht. Bloss nicht konkret werden. Nicht einmal bei den ach so forcierten Steuersenkungen. "Fruehestens 2012". Alles klar. Waehler weiss bescheid.
Warum sollte Sie sich auch äußern? Wohin der Trend geht, steht doch alles schon im Gesetzesblatt drin.
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illuminator schrieb:
... Ich hab schon ernsthaft drüber nachgedacht mich bei denen viel mehr zu engagieren.Für den Moment muss erstmal eine Wahlkampfspende von 400 € reichen
Jetzt würde ich an Deiner Stelle Prisengeld verlangen, wie das bei Piraten nun mal üblich ist!
Mindestens zwei Mannschaftsanteile.http://www.heute.de/ZDFheute/inhalt/10/0,3672,7900170,00.html
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Wowereit sagte vorhin: "beim Thema Rente mit 67 müssen wir uns doch fragen, ob wir Politik für die Mathematik machen, oder für die Emotionen der Wählerinnen und Wähler."
Klarer hätte man es nicht sagen können. Realität spielt keine Rolle in der Politik.
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Aha, und woran machst du das fest? (keine Scherzfrage, das Wowereit-Zitat gibt das in keiner Weise her)
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scrub schrieb:
Aha, und woran machst du das fest? (keine Scherzfrage, das Wowereit-Zitat gibt das in keiner Weise her)
Du kannst Mathematik mit Realität übersetzen. Wenn Du den Demografischen Wandel in Deutschland betrachtest, dann hast Du ganz harte Zahlen, die die Entwicklung der nächsten Jahre angeben. Politik für die Mathemtik ist in diesem Zusammenhang für mich, dass man diese Zahlen als Realität erkennt und die Konsequenzen daraus zieht. Politik für die Emotionen heißt für mich hingegen, dass man diese Zahlen einfach ignoriert.
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Überall geht durch die Nachrichten, dass Merkel ihre Versprechen halten will
muss man heutzutage schon davon ausgehen, dass alles nur Lügen sind?
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Gregor schrieb:
Wenn Du den Demografischen Wandel in Deutschland betrachtest, dann hast Du ganz harte Zahlen, die die Entwicklung der nächsten Jahre angeben. Politik für die Mathemtik ist in diesem Zusammenhang für mich, dass man diese Zahlen als Realität erkennt und die Konsequenzen daraus zieht. Politik für die Emotionen heißt für mich hingegen, dass man diese Zahlen einfach ignoriert.
Die Mathematik verrät dir natürlich nichts darüber, wer im Alter überhaupt noch arbeiten kann. Aber vielleicht die Realität heute. Eine weitere Anhebung des Renteneintrittsalters ist eine faktische Rentenkürzung (weil man einfach trotzdem vorher in Rente geht und dann massive Abschläge hinnehmen muß oder die letzten Jahre vor der "rechtzeitigen" Rente von ALG2 leben darf).
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Scrub, wenn der Eimer leer ist, spielt es keine Rolle ob Du Durst hast.
Und wenn man einen Eimer hat, und 1000 Leute wollen trinken, muß man entweder sagen "hey Leute, es ist leider nicht genug Wasser da" oder man macht auf Jesus und sagt "wenn Ihr von diesem Eimer trinkt, werdet Ihr immer gesättigt sein, Ihr müßt nur glauben". Bei der Religion wüßtest Du sofort wie Du Dich entscheidest, wieso also entscheidest Du Dich bei der Politik für Glauben und gegen die Realität?
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"Die Realität" ist doch aber eben auch, daß schon jetzt das faktische Renteneintrittsalter nicht den theoretischen Wert erreicht. Deswegen wäre es ehrlich, nicht das (vorgesehene!) Eintrittsalter zu erhöhen, sondern die Bezüge zu kürzen. Genau dieses Eingeständnis umgehen aber alle, die einfach nur festlegen: Neues Rentenalter ist 67. Du übrigens auch.
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scrub schrieb:
"Die Realität" ist doch aber eben auch, daß schon jetzt das faktische Renteneintrittsalter nicht den theoretischen Wert erreicht.
Eigentlich kommt man dem "theoretischen Wert" erstaunlich nahe:
http://de.wikipedia.org/wiki/Renteneintrittsalter
63,2-63,3 Jahre ist also das durchschnittliche Renteneintrittsalter. Wenn man diesbezüglich einige Ausreißer annimmt, dann scheinen die meisten durchaus bis 65 arbeiten zu können. ...und vermutlich auch länger.
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Gregor schrieb:
63,2-63,3 Jahre ist also das durchschnittliche Renteneintrittsalter. Wenn man diesbezüglich einige Ausreißer annimmt, dann scheinen die meisten durchaus bis 65 arbeiten zu können. ...und vermutlich auch länger.
Du biegst dir die Fakten gerne auch mal ein bisschen zurecht, oder?
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scrub schrieb:
"Die Realität" ist doch aber eben auch, daß schon jetzt das faktische Renteneintrittsalter nicht den theoretischen Wert erreicht. Deswegen wäre es ehrlich, nicht das (vorgesehene!) Eintrittsalter zu erhöhen, sondern die Bezüge zu kürzen. Genau dieses Eingeständnis umgehen aber alle, die einfach nur festlegen: Neues Rentenalter ist 67. Du übrigens auch.
Sicher, man könnte diese Debatte auch ehrlicher führen. "Wir kürzen die Renten." Meinst Du wirklich, Wowi wollte diese Debatte? Für mich klingt sein Zitat nach "wir versprechen einfach mal irgendwas."
Aber gut, diskutieren wir Kürzungen. Dann muß man diskutieren, bei wem man was kürzen will. Die "Rente mit 67" ist ja genau das, aber man vermeidet das politisch wenig populäre Wort Kürzung.
Abgesehen davon wäre ich mir nicht mal so sicher, daß wirklich niemand bis 65 arbeitet ... viele Betriebe schicken spezielle Gruppen früher in Rente (obere Führungskräfte ab 60 zB.) usw. Von daher kommt mir Gregors Vermutung nicht so schrecklich unplausibel vor, aber eine halbwegs aktuelle Verteilung der realen Renteneintrittsalter hab ich jetzt auf die Schnelle nicht gefunden. Jemand aktuelle Daten?
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Daniel E. schrieb:
Abgesehen davon wäre ich mir nicht mal so sicher, daß wirklich niemand bis 65 arbeitet ... viele Betriebe schicken spezielle Gruppen früher in Rente (obere Führungskräfte ab 60 zB.) usw. Von daher kommt mir Gregors Vermutung nicht so schrecklich unplausibel vor, aber eine halbwegs aktuelle Verteilung der realen Renteneintrittsalter hab ich jetzt auf die Schnelle nicht gefunden. Jemand aktuelle Daten?
http://doku.iab.de/externe/2006/k061127p01.pdf
Zwischen 1996 und 2005 hat sich das durchschnittliche Rentenzugangsalter für Altersrenten um ca. 1 Jahr auf 63,0 Jahre erhöht; allein seit 2003 um ein halbes Jahr. Berücksichtigt man Erwerbsminderungsrenten (ab 50 Jahre), so ist das Zugangsalter niedriger (62,3 Jahre), der Anstieg seit 1996 aber stärker.
[...]
Etwa ein Drittel der Männer erreichte 2005 die Rente über die Regelaltersrente ab 65 Jahre. Zugänge in Erwerbsminderungsrenten sind für Männer und Frauen seit 1996 rückläufig, ebenso Altersrenten für Frauen. Nach Jahren zunehmender Inanspruchnahme geht die Bedeutung der Altersrenten nach Altersteilzeit seit 2003 wieder zurück.
Ich hatte ehrlich gesagt erwartet, dass es noch mehr sind. Aber wie man sieht, geht der Trend hin zu einem späteren Renteneintrittsalter. Völlig unabhängig von der Rente mit 67. Wenn man den Trend extrapoliert, werden 2012, wenn die schrittweise Erhöhung des Renteneintrittalters beginnt, sicherlich ~50% erst ab 65 in den Ruhestand gehen.