Krieg jetzt in der light-Version



  • http://www.spiegel.de/video/video-1021567.html

    Traurig. Krieg wird immer leichter.



  • Krass.
    Aber die Kriegstreiber sind schon immer nach dem Kriegführen nach Hause zum Abendessen gefahren...



  • Ja, aber der Vorteil von Demokratien in dieser Hinsich ist (bzw. war 😞 ) :
    Weil das Volk, das (theoretisch - praktisch halt mehr oder weniger direkt) über Krieg und Frieden entscheidet, diesen auch führen muss, ist der Betroffene auch der Entscheider.
    Das hemmt Aggression (Kant hat das erstmals so formuliert).
    Die Zeit ist wohl mehr und mehr vorbei.



  • Da hast du natürlich Recht.



  • Ist doch gut, dann sterben nicht so viele Menschen in einem Krieg.



  • Hallo

    Dann können die Armeen die ganzen Computerspieler anheuern, denen die "Killerspiele" verboten wurden...

    bis bald
    akari



  • Grohool schrieb:

    Ist doch gut, dann sterben nicht so viele Menschen in einem Krieg.

    Ironie, oder? ...



  • Sinthoras schrieb:

    Ironie, oder? ...

    Nein, ich glaube im großen und ganzen wird der Krieg dadurch eher sauberer.



  • Sinthoras schrieb:

    Ja, aber der Vorteil von Demokratien in dieser Hinsich ist (bzw. war 😞 ) :
    Weil das Volk, das (theoretisch - praktisch halt mehr oder weniger direkt) über Krieg und Frieden entscheidet, diesen auch führen muss, ist der Betroffene auch der Entscheider.
    Das hemmt Aggression (Kant hat das erstmals so formuliert).
    Die Zeit ist wohl mehr und mehr vorbei.

    ... was bedeuten sollte:
    Je weniger sich ein Volk mit den Konsequenzen seiner Entscheidung (zum Krieg) auseinadersetzen muss, und vor allem je weniger es auch eigene Söhne verliert, desto leichter fällt die Entscheidung zum Krieg.
    Krieg ist leicht, wenn man nichts damit zu tun hat.
    Genau deshalb sind nach Kant auch Demokratien im Allgemeinen weniger anfällig.

    Selbst wenn der Krieg wirklich "sauberer" würde - wie pervers ist eigentlich schon der Begriff "sauber" fürs Töten? - es würde vor allem _mehr_ Kriege geben.

    So ein so genannter "sauberer" Krieg ist vor allem nicht unbedingt "sauberer", er lässt sich nur leichter dem eigenen Volk verkaufen (=> mehr Kriege).

    Außerdem: Die Drohnen schützen m.E. auch nur sehr begrenzt das eigene Volk. Vermutlich wird dein Gegner schon Mittel und Wege finden, den Krieg auch in dein Land zu tragen. Und aus ist's mit der Illusion vom verlustfreien Kampf.

    Und selbst wenn nicht das eigene Volk, sondern wirklich "nur" der "Feind" unter dem Krieg zu leiden hat: Krieg darf keine leichtfertige Entscheidung und vor allem kein Spiel werden.



  • Ich glaube nicht, dass das eine große Rolle bei der Frage ob Krieg geführt wird oder nicht spielt.



  • Sinthoras schrieb:

    Und selbst wenn nicht das eigene Volk, sondern wirklich "nur" der "Feind" unter dem Krieg zu leiden hat: Krieg darf keine leichtfertige Entscheidung und vor allem kein Spiel werden.

    Krieg darf vor allem nicht - sein. Das klingt vielleicht wie ein wenig ideologischer Pazifismus, aber angsichts von Taliban in pakistanischen Exekutivpalästen sollte man sich schon vor Augen führen, dass der Einsatz von Gewalt schreckliche Drawbacks erzeugen kann.
    Interessant ist natürlich, dass die "Macher" von talibanjagenden Drohnen und den Taliban selbst in Personalunion agieren.



  • Grohool schrieb:

    Ich glaube nicht, dass das eine große Rolle bei der Frage ob Krieg geführt wird oder nicht spielt.

    Natürlich, du hast ja selbst schon gesagt, der Krieg würde sauberer. Klingt so, als wäre er nicht mehr so schlimm für dich, finde ich.
    Krieg _kann_ aber gar nicht sauber sein, weil er nicht beherrschbar ist (sonst wäre es ja kein Krieg). Und gerade Drohen etc. schaffen die Illusion, man könne dies beherrschen.

    Zu der Betroffenheit des kriegführenden Volkes:
    Der Vietnamkrieg wurde beendet durch die hohen Verluste der Amerikaner. Der Einsatz war nicht mehr vertretbar im eigenen Land. Hätten sie nicht eigene Soldaten, sondern nur napalmwerfende Drohnen verloren...

    In beiden Zusammenhängen machen Drohnen und ähnliche "Spielzeuge" die Entscheidung zum Krieg leichter, oder findest du nicht?



  • Sinthoras schrieb:

    Zu der Betroffenheit des kriegführenden Volkes:
    Der Vietnamkrieg wurde beendet durch die hohen Verluste der Amerikaner. Der Einsatz war nicht mehr vertretbar im eigenen Land. Hätten sie nicht eigene Soldaten, sondern nur napalmwerfende Drohnen verloren...

    Wäre vielleicht besser gewesen, den Krieg zu gewinnen.
    "Infolge der Umerziehungsmaßnahmen wurde fast die gesamte Elite Südvietnams in Lagern grausam zu Tode gefoltert. Laut amnesty international werden die Menschenrechte in Vietnam auch langfristig nicht Gültigkeit erlangen."



  • volkard schrieb:

    Sinthoras schrieb:

    Zu der Betroffenheit des kriegführenden Volkes:
    Der Vietnamkrieg wurde beendet durch die hohen Verluste der Amerikaner. Der Einsatz war nicht mehr vertretbar im eigenen Land. Hätten sie nicht eigene Soldaten, sondern nur napalmwerfende Drohnen verloren...

    Wäre vielleicht besser gewesen, den Krieg zu gewinnen.
    "Infolge der Umerziehungsmaßnahmen wurde fast die gesamte Elite Südvietnams in Lagern grausam zu Tode gefoltert. Laut amnesty international werden die Menschenrechte in Vietnam auch langfristig nicht Gültigkeit erlangen."

    Tja, hätten die Amerikaner gewonnen, wäre jetzt Vietnam ein Hort der Menschenrechte. Genau wie jetzt Afghanistan und Irak und damals Indonesien und die Philippinen.



  • Wer einen Krieg mit Napalm führt ("gewinnt") setzt die Menschenrechte sicherlich nirgendwo durch...

    Ich wollte auch gar nicht über Sinn und Unsinn des Einsatzes in Vietnam reden.

    Er diente lediglich als Beispiel dafür, dass die eigenen Verluste bzw. damit auch die zu erwartenden Verluste eben doch ausschlaggebend sind für die Kriegsentscheidung.



  • Thracian schrieb:

    Tja, hätten die Amerikaner gewonnen, wäre jetzt Vietnam ein Hort der Menschenrechte. Genau wie jetzt Afghanistan und Irak und damals Indonesien und die Philippinen.

    Und Deutschland.



  • Tja, der Krieg der Drohnen ist unabwendbar.
    Dummerweise wird er wohl irgendwo im Zwischenland ausgetragen, aber wir sind ja in der Nato 😉
    Und die Drohnen sind noch harmlos, autonome Fahrzeuge und Roboter werden in den nächsten Jahren das Schlachtfeld bevölkern, so ein Call of Duty X wird man dann wohl in der live Version spielen können 😉

    Empire rising.



  • phlox81 schrieb:

    Tja, der Krieg der Drohnen ist unabwendbar.
    Dummerweise wird er wohl irgendwo im Zwischenland ausgetragen, aber wir sind ja in der Nato 😉
    Und die Drohnen sind noch harmlos, autonome Fahrzeuge und Roboter werden in den nächsten Jahren das Schlachtfeld bevölkern, so ein Call of Duty X wird man dann wohl in der live Version spielen können 😉

    Empire rising.

    Ja, vermutlich wird sich das noch weiter in diese Richtung entwickeln...
    Das ist wirklich sehr bedenktlich!



  • volkard schrieb:

    Thracian schrieb:

    Tja, hätten die Amerikaner gewonnen, wäre jetzt Vietnam ein Hort der Menschenrechte. Genau wie jetzt Afghanistan und Irak und damals Indonesien und die Philippinen.

    Und Deutschland.

    Jetzt lass doch den anti USA Trollen ihren Spass...



  • RPD schrieb:

    Jetzt lass doch den anti USA Trollen ihren Spass...

    Eigentlich ist das Thema USA und ob deren Kriege hier und dort und sonstwo gerechtfertig waren oder nicht, nicht so sehr bedeutend für das Thema.

    Wie schon gesagt: Vietnam war _nicht_ mein Beispiel für einen besonders ungerechten Krieg - dazu kann man geteilter Meinung sein, und das hat im Übrigen auch nichts mit Trollen zu tun... -, sondern diente nur dazu, aufzuzeigen, dass die Kriegsentscheidung eben doch wesentlich von den eigenen Verlusten abhängt.
    Das bezieht sich auf die Frage, ob Drohneneinsatz die Kriegsbereichtschaft erhöhrt und weniger, was Amerika in Vietnam macht.

    Können wir das Thema Vietnam damit ruhen lassen?


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