Die Wikipedia lässt mich verzweifeln!



  • Walli schrieb:

    Nenn doch mal ein Beispiel für so einen Artikel.

    genau, das soll er machen. beispiel: ich hab' vergessen, was 'ontologie' bedeutet, also schau ich in's wikipedia: http://de.wikipedia.org/wiki/Ontologie
    ^^ das lässt sich doch locker lesen, da taucht z.b. das fremdwort 'transzendental' auf, mal kurz auf den link geklickt und schon kann man auch damit was anfangen.
    🙂



  • Walli schrieb:

    Nenn doch mal ein Beispiel für so einen Artikel.

    http://en.wikipedia.org/wiki/Fisher_information_metric
    und wenn man dann mal auf Fisher information in diesem teil klickt, kommt man zu einer weiteren Perle:
    http://en.wikipedia.org/wiki/Fisher_information

    oder einfach jeder mathematische Artikel der über das Schulniveau rausgeht. Ich kam übrigens zu diesem Artikel nachdem ich ein Paper durchgelesen hatte(mit dem ich keine Probleme hatte) und mehr über die Hintergründe erfahren wollte.
    Mathe Artikel sind bei Wikipedia besonders schlimm. Es gibt Artikel, bei denen ich nichtmal die Einleitung verstehe, obwohl ich darüber schon Klausuren geschrieben und mit Bestnote bestanden habe. Eben wiel ich kein Mathe Studium habe und mir ein Großteil der Fachbegriffe unbekannt ist.



  • Kauf dir den Brockhaus! Die Wikipedia ist ganz nett, aber halt meistens von Möchtegern-Experten verfasst. Auch sind viele Artikel nicht neutral verfasst. Für einen groben Überblick ist Wikipedia ganz toll. Aber sobald man etwas besser verstehen will, merkt man, das es kein Brockhaus ist. Da macht dann halt jeder was er will.

    Den Brockhaus gibt es mittlerweile auch auf DVD, für Leute die keine Bücher mögen oder diese zu teuer sind.



  • es ist doch grundsätzlich nichts schlechtes, wenn ausreichend Querverweise existieren. Das ist schließlich der Hauptvorteil der Wikipedia gegenüber gedruckten Enzyklopädien.

    Die Einleitung sollte afaik nach den dortigen Richtlinien "allgemeinverständlich" sein. Das das nicht immer geht, sollte klar sein. Wenn man sich aber zutraut, das ganze verständlicher zu formulieren, kann man es doch einfach machen. Evtl noch auf der Diskussionsseite des Artikels einen kurzen Hinweis hinterlassen und falls der Artikel sowas wie nen Hauptautor hat, kann man den auch kurz anfunken



  • Ich kenne das auch, aber ich mache das meist so, dass ich das, was ich gerade wissen will lese und wenn etwas benutzt wird, was ich nicht kenne, dass schaue ich nur kurz nach, was das so in etwa bedeutet und gehe wieder zum anderen Artikel. Meist ist eine zu genaue Betrachtung des verlinkten Themas gar nicht wichtig.
    Einfaches Beispiel. Du weisst z.B nicht, was Matrizen sind. Du gehst auf Wikipedia und liest. Dann kommt da irgendwas von wegen Matrizenmultiplikation und du wirst ev. auf eine andere Seite verwiesen. Hier musst du, um Matrizen grundsätzlich zu verstehen auch nicht nachschauen, wie die Multiplikation genau geht, sondern nur wissen, dass es geht. Wenn du dann verstanden hast, was Matrizen so in etwa sind, kannst nachschauen gehen, wie nun die Multiplikation genau geht. Dann wirst du wahrscheinlich auch wieder auf Optimierungen usw. verwiesen, welche auch wieder völlig irrelevant sind für das grundsätzliche Verständnis. usw.

    Aber ja oftmals muss man schon ein gewisses Grundwissen haben, um etwas bei Wikipedia zu verstehen.



  • Schon mal wegen Querverweisen im Brockhaus geblättert?



  • zwutz schrieb:

    es ist doch grundsätzlich nichts schlechtes, wenn ausreichend Querverweise existieren. Das ist schließlich der Hauptvorteil der Wikipedia gegenüber gedruckten Enzyklopädien.

    Der HAUPTvorteil? 😮 Es ist sicherlich ein Vorteil, aber DER Hauptvorteil?

    Also mir ist eine Lexikon lieber, das korrekte und gute Informationen liefert, als eines, das schlechte Informationen hat. Da kann ich das evtl. längere Blättern wegen Querverweise in Kauf nehmen.

    Und der Brockhaus auf DVD wird sicherlich auch elektr. Querverweise haben. Habe die DVD-Variante vom Brockhaus zwar nicht, aber kann mir nicht vorstellen, das man da manuell zum Querverweis navigieren muß. Da steht was Qualität angeht die Wikipedia ggü. DVD-Brockhaus dann sicherlich schlechter da.



  • Mir reicht Wikipedia vollkommen aus. Brockhaus und Co. kommen für mich nicht in Frage, weil ich keine Lust habe, ständig Geld für eine aktuelle Fassung auszugeben. Ich schlage häufig IT-Themen nach und da ist die Aktualität sehr relevant.



  • Artchi schrieb:

    Kauf dir den Brockhaus! Die Wikipedia ist ganz nett, aber halt meistens von Möchtegern-Experten verfasst. Auch sind viele Artikel nicht neutral verfasst. Für einen groben Überblick ist Wikipedia ganz toll. Aber sobald man etwas besser verstehen will, merkt man, das es kein Brockhaus ist. Da macht dann halt jeder was er will.

    Wenn man etwas besser verstehen will, dann sollte man sich lieber spezifische Literatur/Quellen anschauen. Gerade im Brockhaus enthalten die Artikel weniger Informationen als in der Wikipedia und viele Lemmas gibt es gar nicht erst.



  • otze schrieb:

    Mathe Artikel sind bei Wikipedia besonders schlimm. Es gibt Artikel, bei denen ich nichtmal die Einleitung verstehe, obwohl ich darüber schon Klausuren geschrieben und mit Bestnote bestanden habe. Eben wiel ich kein Mathe Studium habe und mir ein Großteil der Fachbegriffe unbekannt ist.

    Ja, so ist das nun einmal. Manches versteht man eben nicht ohne die nötigen Grundlagen. Ich finde Wikipedia gerade für die Mathematik recht brauchbar. Die Sachen lassen sich 'einfach' verifizieren und es finden sich oft nette Erklärungen oder Verweise, die in anderen Quellen fehlen.

    rüdiger schrieb:

    Artchi schrieb:

    Kauf dir den Brockhaus! Die Wikipedia ist ganz nett, aber halt meistens von Möchtegern-Experten verfasst. Auch sind viele Artikel nicht neutral verfasst. Für einen groben Überblick ist Wikipedia ganz toll. Aber sobald man etwas besser verstehen will, merkt man, das es kein Brockhaus ist. Da macht dann halt jeder was er will.

    Wenn man etwas besser verstehen will, dann sollte man sich lieber spezifische Literatur/Quellen anschauen. Gerade im Brockhaus enthalten die Artikel weniger Informationen als in der Wikipedia und viele Lemmas gibt es gar nicht erst.

    ACK. Werke wie Brockhaus oder Wikipedia sind bestenfalls ein bequemer Eintrittspunkt, keinesfalls eine zitierbare Quelle oder ein Lehrbuch.



  • Walli schrieb:

    Nenn doch mal ein Beispiel für so einen Artikel.

    Fast jeder Artikel, der nicht in deinem Fachbereich liegt. Wenn man wie du Informatik und Physik studiert (hoffe da liege ich richtig?), und hauptsächlich Artikel liest die thematisch in dieser Ecke liegen, stößt man bestimmt nur sehr selten die von mir angesprochenen Probleme.

    Walli schrieb:

    Man muss sich einfach darüber im Klaren sein, dass die Wikipedia für Leser mit unterschiedlichem Bildungsstand eine Wissensquelle bieten will.

    Das klappt auch besonders gut, wenn man die Leser umso stärker ausschließt, je weniger Bildung sie haben. Denn wer nicht einmal weiß, wie sich Enzyklopädie schreibt, der soll gefälligst bei seinen Micky-Mouse-Magazinen bleiben und sich da die Bilder ansehen. Ich will diesen Idioten ja nicht anmaßen, lesen zu können. Ich bin vielleicht - gerade auch in diesem Forum - eher am unteren Ende des Bildungsspektrums anzusiedeln, aber ich verzweifle an der Wikipedia wirklich regelmäßig, es ist sehr frustrierend. Ich will dir hier aber nicht unterstellen, mich als Idioten bezeichnet zu haben, du meintest wohl eher, dass die besser gebildeten nicht außen vor bleiben dürften.

    Dabei ist ja genau das das Problem, die Autoren dürften größtenteils eine hohe Bildung haben und meistens auch aus dem Fachbereich stammen, zu dem sie schreiben. Das schreiben erfolgt unentgeltlich und so kann ich mir sehr gut vorstellen, dass sich so mancher eine kleine Wissensdemonstration nicht verkneifen kann und allgemeinverständliche Formulierungen gerne auch bewusst über Board wirft. Ich hab auch schon Satzkonstruktionen erlebt, in der Länge ausreichend um damit eine Herde Elefanten untereinander zu verschnüren.

    Artchi schrieb:

    Kauf dir den Brockhaus!

    Ja? Ich hatte noch nie das Vergnügen einen "echten Brockhaus" zu sehen, hab mir selbst nur mal eine dieser in-einem-Band-Versionen gekauft. Und die ist im Umfang ja derart "kompakt", um es freundlich zu sagen. Für diesen Zweck bin ich behelfsweise auch schon aufs Wiktionary ausgewichen, dort erscheint auch oft eine Erklärung zu einem Begriff, die einen bis fünf Sätze umfasst. Aber mich die Erklärung nicht zufrieden stellt, und das tut sie in der Regel nicht, lande ich wieder auf der Wikipedia. Und mein kompakter Brockhaus hilft an der Stelle auch nicht (und die "Richtigen" kosten 1000 Euro?).



  • @Vorposter: Naja, manche Begriffe sind für das "untere Ende des Bildungsspektrum", wie Du es nennst, auch einfach erstmal im Detail uninteressant. Es gibt jede Menge Stoff der erstmal vorher gebüffelt werden muss um das zu verstehen. Das hat nichts mit gewollter Ausgrenzung zu tun. Wenn jemand sich genauer mit der Sache befasst, dann wird irgendwann zwangsläufig der Tag kommen, an dem es Sinn macht weiterführende Artikel zu lesen.
    Es kann nicht das Auswahlkriterium für Artikel sein, dass sie jeder auch ohne Vorwissen direkt verstehen kann. Wie soll man jemandem verständlich erklären, was ein Sobolev-Raum ist, wenn er nicht einmal mehr aus der Schule weiß, was eine Ableitung ist? Irgendwo muss man Grenzen ziehen um einen Artikel nicht für alle komplett wertlos zu machen.



  • Ich ertrage es nicht mehr schrieb:

    Dabei ist ja genau das das Problem, die Autoren dürften größtenteils eine hohe Bildung haben und meistens auch aus dem Fachbereich stammen, zu dem sie schreiben. Das schreiben erfolgt unentgeltlich und so kann ich mir sehr gut vorstellen, dass sich so mancher eine kleine Wissensdemonstration nicht verkneifen kann und allgemeinverständliche Formulierungen gerne auch bewusst über Board wirft. Ich hab auch schon Satzkonstruktionen erlebt, in der Länge ausreichend um damit eine Herde Elefanten untereinander zu verschnüren.

    Definiere "allgemeinverständliche Formulierung". Was bedeutet das für Dich? Was ist allgemein verständlich? Dass es jeder versteht? Dann müsste man alle Artikel im Stil von "Willi wills wissen" formulieren. 🤡



  • Und selbst da gibt es bestimmt noch Leute, denen es zu hoch ist 😉 .



  • Ich glaube die von dir beschriebene Geschichte kennt jeder Wikipedia-Benutzer, vielleicht sollten wir es als Krankheitsbild bestätigen lassen und in Früh-Pension gehen - "Morbus Wikipedia" klingt doch gut, oder ?

    Ich liebe und hasse Wikipedia gleichzeitig - nach Google wahrscheinlich sogar die Seite die ich am öfftesten besuche. Nichtsdestotrotz verwende ich es nur noch für schnelle Fragen des Alltags.

    Für jegliche weitere Recherche greife ich auf anderen Medien zurück - zumal Wikipedia für wissenschaftliche Arbeiten auch gar nicht als Quelle angegeben werden darf ... leider ... oder Gott sei Danke ... keine Ahnung 🙂


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