Vorratsdatenspeicherung verfassungswidrig



  • byto schrieb:

    Walli schrieb:

    Dann ändern sie halt das Telekommunikationsgesetz?!

    Hast Du die Meldung überhaupt gelesen? Das Verfassungsgericht hat entschieden, dass die Vorratsdatenspeicherung gegen das Verfassungsgesetz verstößt und nicht gegen das Telekommunikationsgesetz.
    Sie müssten also schon die Verfassung ändern. Das ist glücklicherweise nicht ganz so einfach.

    Das Urteil besagt anscheinend, dass die VDS nicht mit dem Telekommunikationsgeheimnis vereinbar ist. Wenn ich jetzt Politiker wäre, dann wüßte ich, wo ich als nächstes den Hebel ansetzen müsste.





  • Das Urteil als solches ist schon ok so. Auch schoen, wie sie nocheinmal betont haben, dass die verdachtsunabhaengige Massenspeicherung zum Zwecke der Strafverfolgung unverhaeltnismaessig ist.

    Auch das muss in einem naechsten Gesetzesentwurf beruecksichtigt werden und fuehrt die Vorratsdatenspeicherung in der Form wie sie gedacht war ad absurdum.

    Jetzt heiszt es abwarten und schauen womit sie uns als naechstes mehr Freiheit rauben wollen.

    gruss
    chris

    PS: Habs hier noch nicht gesehen.
    Die Urteilsverkuendung: http://www.youtube.com/watch?v=7gafRvGeQpk
    Die Entscheidung: http://www.bundesverfassungsgericht.de/entscheidungen/rs20100302_1bvr025608.html



  • Ab jetzt wird also nicht mehr gesammelt und alle bereits vorhandenen Daten müssen gelöscht werden?

    Das würde also bedeuten (rein hypothetisch), hätte ich zufällig einen emule-Server im Keller stehen, wäre jetzt der richtige Zeitpunkt das Teil anzuschmeißen ... 😉

    Die Frage ist allerding, inwiefern die Provider die Anweisung der BVG überhaupt umsetzen. Immerhin haben bspw. die Telekom oder 1&1 die betreffenden Daten bereits vor Inkraft treten des VDS-Gesetzes gespeichert, obwohl dies per Gerichtsurteil untersagt war.
    Ich denke im Grunde wird sich leider nicht viel ändern - und es findet weder eine Löschung statt, noch wird die Speicherung gestoppt.



  • abbes schrieb:

    Die Frage ist allerding, inwiefern die Provider die Anweisung der BVG überhaupt umsetzen. Immerhin haben bspw. die Telekom oder 1&1 die betreffenden Daten bereits vor Inkraft treten des VDS-Gesetzes gespeichert, obwohl dies per Gerichtsurteil untersagt war.
    Ich denke im Grunde wird sich leider nicht viel ändern - und es findet weder eine Löschung statt, noch wird die Speicherung gestoppt.

    Die Telekom hat schon bekannt gegeben, dass sie momentan rund 19TB an Daten löscht.


  • Mod

    _matze schrieb:

    Die Telekom hat schon bekannt gegeben, dass sie momentan rund 19TB an Daten löscht.

    Das ist alles? Das sind dir gewaltigen Datenmengen, die so wahnsinnig teure Investitionen in Infrastruktur nötig machten? Datenmengen die auf Festplatten im Wert von 1000 Euro passen? Datenmengen die selbst kleine Rechenzentren innerhalb von ein paar Tagen umsetzen?



  • Also ein Dell Disk Array mit 9TB kostet 17k € (*hust* ok mit den teustern Platten) :o
    Oder denkst du, die Daten werden auf billige SATA HDD gelagert?


  • Mod

    Zeus schrieb:

    Also ein Dell Disk Array mit 9TB kostet 17k € (*hust* ok mit den teustern Platten) :o

    Ok, dann sind wir bei 50.000 Euro für ein sehr edles Speichemedium. Oder 300.000 Euro für Backups. Eine Million, wenn man die Platten auf Platinbasis mit Goldgehäuse nimmt. Aber trotzdem behauptet die Telekom, dass das 12 Millionen Euro im Jahr kostet. Woher zaubern die einen Faktor 10 bei dieser ohnehin schon recht großzügigen Rechnung?

    Oder denkst du, die Daten werden auf billige SATA HDD gelagert?

    Warum nicht? Sehr viel Datenumsatz ist ja anscheinend nicht nötig. Mache man das 10fach redundand und man hat ein billiges, großes Archiv, mit ausreichendem Umsatz und einer praktisch 100% Ausfallsicherheit. Bei einem Datenaufkommen von einigen TB pro Jahr braucht man doch keine ausgefallenen Speicherarchitekturen.



  • 👍

    @SeppJ
    Die Kosten entstehen doch nicht nur durch den Kauf der Hardware. Du brauchst Personal zur Betreuung (24/7), ein Rechenzentrum, Energiekosten, du musst das ganze in dein bestehendes System einführen, Software schreiben bzw. ändern lassen etc.



  • Mal eine generelle Frage:
    Wie ist eigentlich der Begriff "Vorratsdaten" zu definiere?
    Ist damit vielleicht die Summe aller (technischen) Verbdindungsdaten gemeint?
    Oder spezifische Daten, die über einen gewissen Daten gespeichert werden?

    So liest man zwar, dass die Telekom keine Vorratsdaten mehr speichern will, aber nicht wie dies ausgelegt wird.



  • Ich denke, es hiess ursprünglich Verrat, nicht Vorrat. Denn mit der Erfassung dieser Daten geht ein Verrat an Freiheit und Datenschutz einher. ⚠


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