Lizenz-Frage
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Hi,
Nehmen wir an, eine Person XYZ verwendet eine gecrackte C++-BC 2006-Version und hat vor, die damit erstellten Programme kommerziell zu vertreiben. Kann irgendwie herausgefunden werden, ob die erstellten Programme ohne gültige Lizenz erstellt wurden ?
Welche Lizens bräuche die oben genannte Person, um ihre Programme legal verkaufen zu dürfen und was würde der Spaß kosten ?
Vielen Dank,
Arno Nüm
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Die Lizensbedingungen des Herstellers legen fest, was man darf und was nicht. Man hat diese ja gewöhnlich bei der Installation rechtsverbindlung zu akzeptieren. Finger weg von Raubkopien! Wenn die Person XYZ kein Geld für einen Compiler ausgeben nöchte, bleiben die kostenlosen Versionen. Die älteren CBuilder-Versionen sind beim Hersteller frei herunterladbar. Aber auch dort hat man Lizensbedingungen zu beachten!
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Warum guckst du nicht auf der Embacadero HP selber nach?
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Arno Nüm schrieb:
Kann irgendwie herausgefunden werden, ob die erstellten Programme ohne gültige Lizenz erstellt wurden ?
Hoffentlich doch!
Jeder, der einen Haufen Geld für eine Vollversion hingeblättert hat, würde dies sicher rechtens finden.
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kpeter schrieb:
Arno Nüm schrieb:
Kann irgendwie herausgefunden werden, ob die erstellten Programme ohne gültige Lizenz erstellt wurden ?
Hoffentlich doch!
Jeder, der einen Haufen Geld für eine Vollversion hingeblättert hat, würde dies sicher rechtens finden.Nö, ich nicht. Hab´s zwar nicht selber bezahlt, aber ich finde, dass in ein Executable nichts gehört, was man als Ersteller nicht unbedingt drinhaben möchte. Finde das datenschutzrechtlich bedenklich, wenn da irgendwelche Benutzerkennungen o.Ä. drin ständen.
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DocShoe schrieb:
Hab´s zwar nicht selber bezahlt
Dann kannst du nicht mitreden !
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Arno Nüm schrieb:
Nehmen wir an, eine Person XYZ verwendet eine gecrackte C++-BC 2006-Version und hat vor, die damit erstellten Programme kommerziell zu vertreiben. Kann irgendwie herausgefunden werden, ob die erstellten Programme ohne gültige Lizenz erstellt wurden ?
Über die Executables kann zumindest die C++Builder-Version sowie -Edition (Professional, Enterprise) herausgefunden werden. Ob sie auch Rückschlüsse auf die Seriennummer zuläßt, weiß ich nicht.
Illegale Raubkopien werden eher auf anderem Wege bemerkt.
Arno Nüm schrieb:
Welche Lizens bräuche die oben genannte Person, um ihre Programme legal verkaufen zu dürfen und was würde der Spaß kosten ?
So viel wie eine Vollversion eben kostet, je nach Edition und Upgradeberechtigung. Also irgendwo von 475 EUR (C++Builder Professional, Upgrade) bis 5116 EUR (RAD Studio Architect, New User).
berniebutt schrieb:
Die älteren CBuilder-Versionen sind beim Hersteller frei herunterladbar.
Nein.
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DocShoe schrieb:
Hoffentlich doch!
--> Jeder, der einen Haufen Geld für eine Vollversion hingeblättert hat, würde dies sicher rechtens finden.
--> Nö, ich nicht. Hab´s zwar nicht selber bezahlt, aber ich finde, dass in ein Executable nichts gehört, was man als Ersteller nicht unbedingt drinhaben möchte. Finde das datenschutzrechtlich bedenklich, wenn da irgendwelche Benutzerkennungen o.Ä. drin ständen.Jeder Fotograf schützt seine Bilder mit einem Copyright-Imprint. Warum sollen das Software-Hersteller nicht auch tun dürfen, wenn sie es überhaupt tun? Einen
Datenschutz für Raubkopierer?@audacia: CBuilder1 wurde einmal frei verfügbar. Heutiges download weiss ich nicht.
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berniebutt schrieb:
Jeder Fotograf schützt seine Bilder mit einem Copyright-Imprint.
Aber der Kamerahersteller "schützt" sich nicht durch einen Imprint der Kamera-Seriennummer in jedem Bild ... (noch nicht?)
Das ändert nichts daran, dass der unlizensierte Betrieb einer [edit]lizenzbehafteten[/edit] Software illegal ist.berniebutt schrieb:
Raubkopien!
Allerdings hat das nichts mit Raub zu tun.
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berniebutt schrieb:
Jeder Fotograf schützt seine Bilder mit einem Copyright-Imprint. Warum sollen das Software-Hersteller nicht auch tun dürfen, wenn sie es überhaupt tun? Einen
Datenschutz für Raubkopierer?Der Vergleich mit dem Fotograf hinkt gewaltig, in deinem Fall ist der Fotograf nicht der Hersteller des Compilers, sondern der Softwareentwickler. Der Fotograf wäre auch nicht begeistert, wenn in jedem seiner Bilder das Logo des Kameraherstellers zu sehen wäre. Aber da hinkt jetzt mein Vergleich.
Ich bin zwar gegen den automatischen Einbau von Kennzeichnungen, aber damit will ich auf keinen Fall die illegale Benutzung von Software verteidigen. A tool worth using is a tool worth buying.
PS:
Ich glaube auch, dass es illegal ist, ohne die Zustimmung des Benutzers solche Dinge zu machen (also Software zu markieren). Ich habe mir allerdings die EULA auch nicht durchgelesen, vielleicht findet sich dort ein Passus zu diesem Thema. Codegear zumindest hat sich schon bei der Verteilung der Trial Versionen arg bockig angestellt (notwendige Registrierung, Aktivierungsschlüssel per Mail). Da hatte ich schon keine Lust mehr, die Version von 2010 herunterzuladen und auszuprobieren.
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Wo sind jetzt die Interessen eines Softwareherstellers, eines Fotografens und eines Kameraherstellers - um bei den Beispielen zu bleiben?
--> Der Hersteller eines Compilers ist genauso Softwarehersteller wir der Entwickler eines Anwendungsprogrames.
--> Beide wollen ihre Leistung verkaufen. Sie wünschen nicht, dass einer reell bezahlt und viele andere ohne Bezahlung auch diese Leistung nutzen können.
--> Der Fotograf macht Fotos, die ggfs. viel Geld bringen können. Auch er will nicht, dass jemand seine Fotos kostenlos verwenden kann.
--> Diese drei Personengruppen haben dasselbe Interesse an einem Copyright-Schutz, das es dafür auch gibt.
--> Der Kamerahersteller hat zunächst völlig andere Interessen. Er produziert Hardware, um diese zu verkaufen. Was jemand damit macht, ist ihm egal.
--> Nun legt der Kamerahersteller heute auch teils selbst entwickelte Softwareprodukte bei. Da schliesst sich der Kamerahersteller an die drei anderen
..... Personengruppen an.Zurück zum Thema:
--> Wer ein Copyright besitzt, darf sich vor möglichen Verletzungen schützen.
--> Gegen einen möglichen Imprint eines Compilerherstellers mit einer kontrollierbaren Seriennummer in EXE oder DLL ist nichts einzuwenden.
--> Eine automatische Mitteilung via Internet, wann und wie oft ich einen Compiler benutze, muss es ja nicht gerade sein. Wäre offline auch leicht zu umgehen.
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Der BCB macht definitiv Einträge in die EXE.
In HEX- Editor findet man genug Borland..., CBuilder... Einträge.
Sicher sind da auch noch "codierte" Einträge drin.Und das ist nachvollziehbar Ok. Jeder schützt sich ja so gut er kann! Anwendungs- Programmierer erfinden ja auch allerhand Copyright- Mechanismen...
Blöd ist bei Borland nur, dass die Compiler so S**- teuer sind.
Gruss
FrankPS:
Man sollte nicht versuchen die Einträge "weg-" zueditieren! Sicher finden die sich Codiert immer noch!PS2:
Bei AutoCAD, Word, Excel... sind auch solche Einträge. Nach Editierversuchen werden die aber rekonstruiert...
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Meint ihr, es könnte funktionieren, das Projekt einfach mit dem kostenlosen BC 5.5 zu kompilieren ?
=> http://www.heise.de/software/download/borland_c_compiler/2804
Gruß
Arno
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DerAltenburger schrieb:
Blöd ist bei Borland nur, dass die Compiler so S**- teuer sind.
Borland hatte einmal mit dem preiswerten Turbo-Pascal- und den ersten C-Compilern sehr viele lizenzzahlende Nutzer. Warum die ihre Preispolitik dann geändert haben, weiss in der Programmierergemeinde wohl niemand. Schade drum, denn die Compiler von Borland waren immer echt gut. Hat vielleicht etwas mit dem Verkauf der Firma zu tun?
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DocShoe schrieb:
Codegear zumindest hat sich schon bei der Verteilung der Trial Versionen arg bockig angestellt (notwendige Registrierung, Aktivierungsschlüssel per Mail).
Registriert bist du doch ohnehin, wenn du ein anderes Produkt (etwa eine frühere C++Builder-Version) oder einen EDN-Account (Newsgroups) hast.
Den Vergleich mit dem Kamerahersteller finde ich, offen gesagt, an den Haaren herbeigezogen. Aber die Computerindustrie entzieht sich ohnehin den meisten Metaphern - man denke an die berüchtigten Vergleiche zwischen Autoindustrie und IT-Industrie, oder an die aktuelle Datenschutzdebatte ("rechtsfreier Raum").
DerAltenburger schrieb:
Der BCB macht definitiv Einträge in die EXE.
In HEX- Editor findet man genug Borland..., CBuilder... Einträge.
Sicher sind da auch noch "codierte" Einträge drin.[...]Das sagte ich ja schon zuvor. Daß der Compiler die Executable "signiert", also irgendwo in mehr oder weniger offensichtlicher Form "BCC v6.20, (c) 2009 Embarcadero" stehenläßt, ist wohlbekannt und kaum zu beanstanden - aber darum geht es nicht. Die Frage ist, ob sich aus der Executable auf die Identität von dessen Produzenten rückschließen läßt.
Arno Nüm schrieb:
Meint ihr, es könnte funktionieren, das Projekt einfach mit dem kostenlosen BC 5.5 zu kompilieren ?
Wenn du nur Standard-C++ und Windows-Header verwendest, dann ist das möglich und sogar legal. Aber die VCL kannst du so nicht benutzen - wenn du das willst, mußt du die Vollversion kaufen.
Wie rechtfertigst du, daß /deine/ Benutzer für dein Programm bezahlen sollen, aber /du/ für deine Software nicht?
berniebutt schrieb:
Borland hatte einmal mit dem preiswerten Turbo-Pascal- und den ersten C-Compilern sehr viele lizenzzahlende Nutzer. Warum die ihre Preispolitik dann geändert haben, weiss in der Programmierergemeinde wohl niemand. Schade drum, denn die Compiler von Borland waren immer echt gut. Hat vielleicht etwas mit dem Verkauf der Firma zu tun?
Die Preispolitik wurde gegen Ende der 90er angepaßt. Grund ist, daß Hobbyprogrammierer nicht mehr im Fokus liegen, sondern eher Programmierer, die mit Delphi und C++Builder ihr Geld verdienen. Der Hobbyprogrammierermarkt ist in jüngster Zeit vollends weggebrochen, weil all die anderen Tools (Eclipse, Visual Studio) kostenlos verfügbar wurden. Der letzte Versuch, damit zu konkurrieren, waren die kostenlosen Turbo-Editionen, und die führten damals laut Embarcadero zu spürbaren Umsatzeinbußen.
Das Thema wird in den .delphi.non-tech-Newsgroups hin und wieder diskutiert. Offizielles Statement ist, daß man zwar ein günstiges Low-end-Produkt wünscht, jedoch noch nicht sicher ist, wie man es ausstatten wird, ohne den Umsatz mit den Professional- und Enterprise-Editionen zu gefährden.
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audacia schrieb:
Die Preispolitik wurde gegen Ende der 90er angepaßt. Grund ist, daß Hobbyprogrammierer nicht mehr im Fokus liegen, sondern eher Programmierer, die mit Delphi und C++Builder ihr Geld verdienen. Der Hobbyprogrammierermarkt ist in jüngster Zeit vollends weggebrochen, weil all die anderen Tools (Eclipse, Visual Studio) kostenlos verfügbar wurden. Der letzte Versuch, damit zu konkurrieren, waren die kostenlosen Turbo-Editionen, und die führten damals laut Embarcadero zu spürbaren Umsatzeinbußen.
Sollen die Leute von Borland ... selbst beurteilen! Mit den alten Compilern konnte man - auch professionell - gute Programme entwickeln und kann das heute auch noch. Ich war gegen Ende der 90er Jahre die teuren Updates leid. Gut, dann bin ich eben zum Hobbyprogrammierer geworden. Die MS-Compiler und andere sind auch nicht schlecht.