LXDE



  • Hallo Leute.

    Ich habe vorhin auf Heise diesen Artikel gelesen: http://www.heise.de/open/meldung/Ressourcenfresser-KDE-949433.html

    Da wird ein DE mit Namen LXDE ( http://lxde.org/ ) erwähnt. Das kannte ich bis heute nicht.

    Aktuell verwende ich Ubuntu, also GNOME. Aber LXDE sieht jetzt auch mal nicht so schlecht aus. Deshalb wollte ich mal wissen wie eure Erfahrungen damit sind. Praktischerweise gibt es ja auch LUbuntu...

    Wenn es geht wäre es toll wenn wir das Flamen gegen bestimmte DEs auf ein Minimum reduzieren könnten. Mich interessieren primär Erfahrungsberichte.

    Danke 🙂



  • Ich habe LXDE mal eine Zeit lang auf Arch Linux verwendet. Es scheint so, als ob die Entwickler versuchen, eine möglichst leichtgewichtige, aber trotzdem vollständige und "typische" Desktopumgebung zu entwickeln. Also mit Kontrolleiste, Menüknopf, Fensterleiste, Schnellstarter, Systemleiste, Arbeitsfläche und einem Stacking Window Manager.

    Im Gegensatz zu GNOME, KDE und teilweise auch XFCE gibt es keine speziell auf LXDE zugeschnittene Software. Da es allerdings GTK verwendet (was meiner Meinung nach nicht ganz in eine möglichst leichtgewichtige Umgebung passt), hat man genügend Auswahl an natürlich wirkenden Anwendungen.

    Es ist also eine sehr spartanische Desktopumgebung, aber durchaus benutzbar. Ich persönlich würde sie allerdings wirklich nur bei Bedarf verwenden, also dann, wenn selbst XFCE zu schwergewichtig ist und man nicht auf alternative GUIs umsteigen möchte.

    An leichtgewichtigen Umgebungen gefallen mir Fluxbox und Enlightenment mehr, auch wenn sie nicht ganz dem "typischen Desktopbild" entsprechen. Allerdings soll sich bei LXDE auch viel entwickelt haben, seit ich es das letzte mal benutzt habe (vor einem Jahr vielleicht). Warum probierst du es nicht einfach aus?

    Den verlinkten Test kann ich übrigens nicht ganz nachvollziehen (auch wenn die Reihenfolge stimmen könnte). Zum einen ist Ubuntu eine klar GNOME-zentrierte Distribution, man hätte wohl eher ein Arch Linux oder Gentoo verwenden sollen, da diese Distributionen unmodifizierte Upstream-Pakete verwenden und an sich nur ein Basissystem ohne GUI bieten, zum Anderen ist die Stärke von KDE eher die Wiederverwendbarkeit der umfangreichen Bibliotheken und die große Auswahl guter, auf KDE abgestimmter Software. Bei massiver Benutzung kann sich das zu einem Vorteil entwickeln. Starke Last mit viel gleichzeitig geöffneten Anwendungen wurden allerdings nicht getestet. Sowohl KDE 4.3, als auch XFCE 4 hatte ich zudem mal auf einem Rechner mit 256MB RAM installiert. Ich war zwar mit der Performance nicht wirklich zufrieden, aber mehr als 120MB waren nach dem Boot nicht belegt, trotz fetter OpenSUSE Standardinstallation. Phoronix hätte ruhig mal den Puffer rausrechnen können, der nichts mit dem tatsächlichen Speicherverbrauch zu tun hat.



  • LSD E schrieb:

    Es ist also eine sehr spartanische Desktopumgebung, aber durchaus benutzbar.

    Wo fehlt es dann an Komfort?

    Den verlinkten Test kann ich übrigens nicht ganz nachvollziehen

    Der ist mir auch egal. Ich bin nur dadurch auf LXDE gestossen.



  • Oh interessant, die benutzen PCManFM. Den hab ich eine Zeit lang auf meinem alten PC mal benutzt. Fand ich eigentlich recht praktisch (hat nur leider regelmäßig seine Config zerschossen). Aber die entwickeln den ja sogar weiter (als ich ihn damals benutzt habe, hat der Typ irgendwann die Entwicklung eingestellt. Hatte damals irgend einen Patch geschrieben und wollte ihm den eigentlich schicken).

    Aber LXDE hat sicher Potential für Netbooks: http://lxde.org/lxlauncher



  • Ich hab LXDE auch einige Zeit auf einem alten Rechner hier eingesetzt. Lubuntu wird erst mit dem Release im April brauchbar, bisher existiert nur ein Metapaket, was du dir mit Ubuntu 9.10 installieren könntest (lubuntu-desktop).

    Richtig schlecht war eigentlich nur das mitgelieferte Terminal. Einem neuen Benutzer würde ich LXDE nicht empfehlen, weil es für viele Dinge keine GUI gibt, und LXDE generell nur beschränkt anpassbar ist. Gut fand und finde ich aber den schonenden Umgang mit den Ressourcen.



  • Shade Of Mine schrieb:

    LSD E schrieb:

    Es ist also eine sehr spartanische Desktopumgebung, aber durchaus benutzbar.

    Wo fehlt es dann an Komfort?

    Entschuldige die späte Antwort.
    An Komfort fehlen wohl eher viele Kleinigkeiten, als einzelne, wirklich wichtige Dinge. Die wichtigsten Funtkionen einer gut zu bedienenden Desktopumgebung sind vorhanden.

    Im Vergleich mit KDE:
    - Dir fehlen viele Konfigurationsmöglichkeiten für die Desktopoberfläche, für das Panel und den Fenstermanager.
    - Es gibt weniger grafische Konfigurationswerkzeuge.
    - Weniger Funktionen für die Verwaltung von Fenster und virtuellen Desktops. Ob Vorschau in der Fensterleiste, Exposee, Desktop-Grid, Fenster gruppiert als Tabs, verschiedene Barrierefreiheit-Funktionen...
    - Weniger kleine nützliche Miniprogramme für Desktop, Panel oder als Anwendungen
    - Keine, bzw. sehr wenige auf LXDE abgestimmte Anwendungen.

    LXDE läuft natürlich auch auf älteren Rechnern noch extrem flüssig, was ein Vorteil ist. Ansonsten, wer auf alle Funktionen von schwergewichtigen Arbeitsumgebungen verzichten kann, der kann sie auch auf diesen in der Regel einfach abschalten. Will er sie doch mal nutzen, hat er sie jedoch zur Hand. Und außer "leichtgewichtig" sehe ich nunmal keinen Vorteil von LXDE gegenüber den Schwergewichten. Es hat sonst keine Eigenschaften, die beispielsweise KDE nicht auch hätte, da dieses eben extrem stark und einfach konfigurierbar ist.



  • ich hatte LXDE nur ganz kurz auf meiner (altersschwaechelnden) Maschine, bin aber ziemlich schnell wieder zu XFCE zurueck. LXDE war mir zu spartanisch und wirkt einfach nicht "aus einem Guss", sondern irgendwie grob zusammengeworfen -- was ja auch der Fall ist. Ausserdem hat es nur ~50 MB RAM im Vergleich zu meinem alten DE (XFCE) eingespart; Und das war mir die optische Haesslichkeit einfach nicht wert. Aber ich hab nicht viel damit rumgespielt, moeglich dass das System mit entsprechender Konfig besser bedienbar gewesen waer (ich hab das lubuntu-desktop package ausprobiert, vllt. gibts jetzt mit dem eigenen Lubuntu-Release ne bessere Default-Konfiguration)



  • Danke euch.

    Daraus entnehme ich, dass ich es fuer meinen eeePC erstmal sein lasse. So wirklich zufrieden bin ich aktuell zwar nicht, aber LXDE scheint meine Zufriedenheit wohl auch nicht steigern zu koennen 😉


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