Wird Pascal noch verwendet?


  • Mod

    audacia schrieb:

    SeppJ schrieb:

    Ein paar der geistigen Nachfolger wie Delphi werden teilweise noch benutzt, aber in einem verschwindend geringen Ausmaß gegenüber den anderen Sprachen.

    Eine gewagte und völlig unfundierte Behauptung.

    Ich glaube zwar nicht, daß der TIOBE-Index eine signifikante Aussage über die Relevanzreihenfolge treffen kann, aber zumindest die Größenordnung der Verbreitung dürfte einigermaßen hinkommen. Und da ist Delphi keineswegs "verschwindend gering gegenüber anderen Sprachen".

    Eigentlich war meine Behauptung durch eben die von dir genannte Quelle und diese hier fundiert. Bei TIOBE liegt Delphi um eine Größenodnung unter dem Spitzenreiter (und der TIOBE Index ist sehr zweifelhaft), bei langpop ist es noch deutlicher.

    SeppJ schrieb:

    Und das ist das einzige was mir einfällt.

    Dann recherchiere doch mal.

    Ok, habe dies hier gefunden:
    http://delphi.wikia.com/wiki/Good_Quality_Applications_Built_With_Delphi
    Eine sehr kurze Liste. Es gibt, wie ich gesagt habe, Programme in Delphi, aber es sind nicht viele. Skype ist MMn das bekannteste dort genannte Programm.

    (Ich find's aber lustig, dass Dev-C++ in Delphi geschrieben ist. Irgendwie komisch, dass das nicht in C++ geschrieben wurde)



  • So weit ich weiß, wird Delphi hauptsächlich in kleinen und mittelgroßen Entwicklungsstudios für Individualsoftware eingesetzt. Dank der guten IDE und der Komponentenbasierten Entwicklung mit hunderten verfügbaren Komponenten ist es gut für RAD geeignet ohne dabei "unsauber" werden zu müssen.

    Der häufigste Grund, warum sich Entwickler neu orientieren wollen, den man in der Delphi-Community hört ist, dass "Delphi ja auf dem absteigenden Ast" sei. Technische Gründe hört man da eher selten. Obwohl die, glaube ich, immer noch fehlende Unterstützung für AMD64, an der laut Entwicklern schon seit Ewigkeiten gearbeitet wird, durchaus ein technischer Grund ist. Die Sprache und die Umgebung entwickeln sich aber gut.

    FreePascal/Lazarus scheint übrigens eine wachsende Verbreitung zu haben und die versuchen zu Delphi kompatibel zu sein. Vielleicht kommt daher die Verwirrung über die Verbreitung und Tendenz von Delphi, je nachdem wie man die Verbreitung misst (FreePascal Entwickler, die nach Delphi im Web suchen oder sich Delphi Bücher kaufen).

    Von Standard Pascal hört man ausserhalb von wenigen Embedded Einsätzen oder Schulbänken praktisch nichts mehr.



  • Danke für die Informationen bis jetzt.
    Könnte vielleicht noch jemand ein bisschen detaillierter erzählen was Delphi/FreePascal/Pascal besser als andere macht? Also, Gründe warum man das verwenden sollte (von der Gewohnheit abgesehen). Gibt es Sprachfeatures, die andere Sprachen nicht haben? Ist das Delphi-Framework umfangreicher als vergleichbare? Multi-Plattform ist es ja nicht, dh, dass die Konkurrenz zB Objective-C+Cocoa wäre. Würde mich noch interessieren 🙂


  • Mod

    XDVD schrieb:

    Danke für die Informationen bis jetzt.
    Könnte vielleicht noch jemand ein bisschen detaillierter erzählen was Delphi/FreePascal/Pascal besser als andere macht? Also, Gründe warum man das verwenden sollte (von der Gewohnheit abgesehen). Gibt es Sprachfeatures, die andere Sprachen nicht haben? Ist das Delphi-Framework umfangreicher als vergleichbare? Multi-Plattform ist es ja nicht, dh, dass die Konkurrenz zB Objective-C+Cocoa wäre. Würde mich noch interessieren 🙂

    Der Link von audacia liefert reichlich Lesestoff zu besonderen Sprachfeatures. Und ehrlich gesagt: Die Delphi-Features klingen ganz gut 😋 . Wenn die Syntax doch bloß kürzer und die Sprache verbreiteter wäre, würde ich sie mögen.



  • XDVD schrieb:

    Multi-Plattform ist es ja nicht, dh, dass die Konkurrenz zB Objective-C+Cocoa wäre. Würde mich noch interessieren 🙂

    Es gibt FreePascal/Lazarus, das durchaus auch bereits im professionellen Bereich eingesetzt wird. Für die Entwickler hat Plattformunabhängigkeit eine hohe Priorität. Beispielsweise programmierst du für die GUI gegen eine Schnittstelle der LCL, kannst aber im Projekt einstellen, ob GTK, QT, WinAPI, Cocoa oder Andere verwendet werden sollen.

    XDVD schrieb:

    Ist das Delphi-Framework umfangreicher als vergleichbare?

    Das Delphi-Framework ist Komponentenbasiert und besteht damit aus vielen einzelnen Komponenten, die voneinander unabhängig sind und vom Programmierer (mit Unterstützung der IDE) miteinander verbunden werden. Delphi selbst liefert eine große Menge an Komponenten in der Visual Component Library mit aus, es gibt aber auch sehr viele unabhängige Komponenten. An sich ist die VCL sehr umfangreich und kann, denke ich, locker mit der Konkurrenz mithalten.



  • SeppJ schrieb:

    Bei TIOBE liegt Delphi um eine Größenodnung unter dem Spitzenreiter

    Interessanterweise liegt C# um etwa die selbe Größenordnung hinter C.

    Aber Prozentzahlenzählen ist Haarspalterei, insbesondere unter Berücksichtigung der geringen Detailtreue der Quellen. Man kann festhalten, daß Delphi durchaus nicht nicht den Verbreitungsgrad von C, C++, Java oder C# hat, aber auch nicht allzu weit weg ist.

    XDVD schrieb:

    Ist das Delphi-Framework umfangreicher als vergleichbare?

    Was sind "vergleichbare"? .NET ist deutlich umfangreicher. Aber die C++-Standardbibliothek ist gegen VCL und RTL natürlich ein Witz.

    XDVD schrieb:

    Multi-Plattform ist es ja nicht

    Man hört, die nächste Version werde den Mac unterstützen.

    XDVD schrieb:

    Gibt es Sprachfeatures, die andere Sprachen nicht haben?

    Dazu liefert mein Link einiges an Material. Darüber hinaus kann ich sagen, daß ich in Delphi im Schnitt deutlich schöneren Code produziere als in C++. Lokale Funktionen etwa benutze ich dauernd, anonyme Methoden, Sets und Set-Anweisungen ( if TermChar in [':', '\', '/'] then ... ), und natürlich die Klassenpolymorphie.



  • Wobei anzumerken ist, dass das moderenere Skype höchst wahrscheinlich NICHT in Delphi geschrieben wurde, da Skype auf Qt setzt. Das moderne Skype setzt ganz stark auf C++:

    http://share.skype.com/cgi/mt/mt-search.cgi?IncludeBlogs=3&search=C%2B%2B

    PASCAL ist in der Tat eine sehr seltene Sprache (außerhalb von Schulen), aber sie war auch nie all zu direkt für Industrie gedacht, sondern als echte Lehrsprache.



  • Ad aCTa schrieb:

    Wobei anzumerken ist, dass das moderenere Skype höchst wahrscheinlich NICHT in Delphi geschrieben wurde, da Skype auf Qt setzt.

    Das hält Skype nicht davon ab, den Windows-Client trotzdem (nachweislich) mit Delphi zu entwickeln. Offenbar fand man die Ergebnisse mit der VCL unter Windows überzeugender als die mit Qt.



  • Hm... ja stimmt, in einem Disassembilierer kann man das schön sehen:
    TTnTRegistry, TDeviceManager, TAclManager... komisch, irgendwo habe ich davon gelesen, dass Skype auch Qt benutzt und AFAIK gibt's Qt nicht für Delphi.



  • Ad aCTa schrieb:

    Hm... ja stimmt, in einem Disassembilierer kann man das schön sehen:
    TTnTRegistry, TDeviceManager, TAclManager... komisch, irgendwo habe ich davon gelesen, dass Skype auch Qt benutzt und AFAIK gibt's Qt nicht für Delphi.

    IMO Qt-Skype-Client für Nicht-Windows da ;o

    @Ad aCTa
    Disassembilierer doch die Beta Version 😉



  • Hm, wenn man Scheme zu "Lisp" dazuzählt, haben die ausgewerteten Lisp-Dialekte eine höhere Verbreitung als Delphi. Ich beiße mir mal auf die Zunge. 🙂



  • Darf man hier anmerken, dass Skype totale Scheisse ist? Hierbei könnte man doch darauf schliessen dass Delphi und somit Pascal auch scheisse ist.

    Endlich mal ein objektiver Beittrag und nicht dieses geflame der vorangegangenen posts.......


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